Die neue Leitlinie Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen

Die neue Leitlinie
Hypertensive
Schwangerschaftserkrankungen
Was ist wirklich neu?
Fortbildung vom 08. Juni 2014
S. Seeger
Perinatalzentrum Level 1
KRANKENHAUS ST. ELISABETH UND ST. BARBARA
HALLE (SAALE)
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
Was hat sich geändert?
• Das ist neu
• Das ist gestrichen bzw. ersetzt
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
Definition –
Gestationshypertonie (SIH)
• Definition:
Nach der abgeschlossenen 20. SSW
auftretende Blutdruckwerte ≥ 140/90 mm Hg
ohne Proteinurie,
bei einer zuvor normotensiven Schwangeren,
die 12 Wochen nach der Geburt normale
Blutdruckwerte aufweist.
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
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Definition - Präeklampsie (1)
• Gestationshypertonie
und
Proteinurie ≥ 300 mg/24h,
oder >30 mg/mmol Protein-Kreatinen-Ratio im Spontanurin
die nach der abgeschlossenen 20. SSW aufgetreten sind.
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
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Definition – Präeklampsie (2)
Auf Grund der unterschiedlichen Pathophysiologie
und des unterschiedlichen Risikoprofils für Mutter
und Kind wird zwischen
• früher (early-onset) – Manifestation < 34. SSW)
und
• später (late-onset) Präeklampsie
unterschieden.
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Definition Präeklampsie (3)
• Die Diagnose Präeklampsie kann auch bei Fehlen
einer Proteinurie gestellt werden, wenn …
• Folgende Klinische Symptome weisen auf die
Entwicklung einer Präeklampsie hin:
• eine fetale Wachstumsrestriktion
• eine Beteiligung der Leber
• Nierenfunktionsstörungen
• neurologische Probleme
• hämatologische Störungen
die erstmals nach der 20. SSW beobachtet werden.
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Kriterien schwere Präeklampsie (3)
• Nierenfunktionseinschränkung
(Kreatinin ≥ 70,6 µmol/l (0.9 g/l), Oligurie < 500 ml/24 h)
• Leberbeteiligung (Transaminasenanstieg, schwere Oberbauchschmerzen)
• Lungenödem oder Zyanose
• Hämatologische Störungen (Thrombozytopenie <100 Gpt/l, Hämolyse)
• Neurologische Symptome (schwere Kopfschmerzen, Sehstörungen)
• Fetale Wachstumsrestriktion (SG < 5. Perz. und/oder pathol. Doppler A.
umbil.)
• Blutdruck ≥ 160/110 mm Hg (ehemals 170/110mmHg) !
• Proteinurie ≥ 5 g/24 h
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Definition - Eklampsie
• Im Rahmen einer Präeklampsie auftretende
tonisch-klonische Krampfanfälle, die keiner
anderen Ursache zugeordnet werden können.
• Nur in etwa 50 % mit schwerer Hypertonie assoziiert und
selbst bei fehlender Hypertonie oder Proteinurie möglich
(14-34 % der Fälle).
• In der Woche vor Manifestation einer Präeklampsie
weisen 21% der Frauen keine klinischen Symptome auf.
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Definition – Chronische Hypertonie
• Präkonzeptionell oder in der ersten Schwangerschaftshälfte (vor der 20.SSW) diagnostizierte
Hypertonie ≥ 140/90 mm Hg
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Definition - Pfropfpräeklampsie
Chronische Hypertonie und
a. neu aufgetretene/sich verschlechternde Proteinurie
nach der 20. SSW
oder
b. Auftreten klinischer oder laborchemischer Merkmale
der schweren Präeklampsie
• Bei chronischen Hypertonie entwickelt sich in 17 - 25 %
eine Pfropfpräeklampsie (50 % davon < 34. SSW).
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Inzidenz – Hypertensive
Schwangerschaftserkrankungen
• 6-8 % aller Schwangerschaften
• 2 % Präeklampsie
• 20-25 % der pnM
• 10-15 % der mat. Todesfälle im Zusammenhang mit PE
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Anamnestische Risikofaktoren (1)
Antiphospholipid-Syndrom
Relatives Risiko (RR)
RR ~ 9
Z. n. Präeklampsie
RR ~ 7
Body Mass Index > 30 (ehemals >35)
Vorbestehender Diabetes mellitus
Familiäre Belastung
RR ~ 4
RR ~ 3,5
RR ~ 3
Vorbestehende Nierenerkrankung (Murakami, 2000)
Erstparität
Alter > 40
RR ~ 3
RR ~ 2,5
RR ~ 2
Chronische Hypertonie
(siehe unten)
Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus
erythematodes mit Nephritis [Julkunen, 1998])
Ethnizität (afroamerikanisch)
Risiko ↑
Risiko ↑↑(7-9,7)
(7-9,7)
RR 2
Thrombophilie [Lachmeijer, 2002; Alfirevic, 2002;EL Ib) Datenlage unklar
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Anamnestische Risikofaktoren (1)
Relatives
Risiko (RR)
Chronische Hypertonie
RR ↑
- Mit 1 zusätzlichem Risikofaktor
RR 1,5
- Mit 2 zusätzlichen Risikofaktoren
RR 3
- Ø RR diastolisch > 110 mm Hg (< 20 SSW) RR 3,2
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Schwangerschafts-assoziierte Risiken
für die Entwicklung einer Präeklampsie
Risikofaktor
Bilaterales Notching / erhöhter RI/PI der Aa. ut.
persistierend über 24 v.SSW
Mehrlingsschwangerschaft
IVF / Eizellspende
Gestationsdiabetes
Hydrops fetalis, Trisomie, Blasenmole
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LR 3,4-6,5
RR 3
RR ↑
RR ↑ RR 3,2
RR ↑
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Wiederholungsrisiko (1)
• Nach 1 x PE -> 14-16 %, nach 2 x PE 32%
• Nach 1 x SIH -> 16-47% für SIH und 2-7% für PE
• Nach HELLP-Syndrom 12,8%
• Nach Eklampsie 2-16% für Eklampsie, 22-35% für PE
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Wiederholungsrisiko (2)
Wiederholungsrisiko abhängig von
• Gestationsalter der Manifestation
(≤ 28. SSW: 38,6 %; 29. - 32. SSW: 29,1 %;
33. - 36. SSW: 21,9 %; ≥ 37. SSW: 12,9 %)
• Schweregrad der vorangegangenen PE
(25% bei Z.n. schwerer PE, HELLP oder Eklampsie <34. SSW
und 55% falls <28. SSW)
• Additiven Risikofaktoren (BMI, chron. Hypertonie, …)
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Hypothese zur Ätiopathogenese
• Dysbalance von Angiogense-/Antiangiogensefaktoren
• verminderte Trophoblasteninvasion
• Lokale und systemische „Endotheliale Dysfunktion“
• Folglich erhöhter Gefäßwiderstand, verminderte
Compliance -> Endotheldefekt
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Biochemische Marker der endothelialen
Dysbalance
SFlt-1
(soluble fms-like tyrosine kinase 1)
lösliches Fragment des
VEGF-Rezeptors-1
PlGF
bindet bei erhöhter
Serumkonzentration
angiogenen PlGF,
dessen angiogene
Wirkung bleibt am
Endothel aus
(Vascular Endothelial Grow
Faktor)
(Placental Grow Faktor);
VEGF
Angiogenese
Antiangiogenese
Balance des Zodiak
Luis Ricardo Falero 1851-1886
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
Klinische Aspekte
ISB – Diagnostik -Therapie
bei SIH / PE
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
Blutdruckmessung
• Manuell mit Oberarm-Manschette
nach einer 2-3 min. Ruhephase, sitzende Patientin
• Primäre Messung an beiden Armen, wenn keine Differenz
an einem Arm
• 24-Stunden-Blutdruck zur weiteren Abklärung
• Nachtabsenkung von 15% als „gutes“ Kriterium
• Empfehlung bei ambulante Betreuung:
• RR-Selbstmessung (Protokoll) mittels OA-Messgerät
• Erstellung Tagesprofil (mind. morgens, mittags, spätabends)
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Proteinurie (1)
• Urin-Stick mit ≥ 1+ Eiweiß ist abklärungsbedürftig
• Messung der quantitativen Eiweißausscheidung im
24-h-Sammelurin notwendig (≥ 300 mg/24 h)
(Phelan, 2004; EL IIb-III).
• Bei allen Patientinnen mit Denovo-Hypertension in
der Schwangerschaft sollte eine quantitative 24-hEiweißmessung im Urin erfolgen
(Gangaram, 2005; EL IIb).
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Proteinurie (2)
• Protein-Kreatinin-Quotient (aus Spontanurin):
Werte ≥ 30 mg/mmol zeigen eine signifikante
Proteinurie (entsprechend ≥ 300 mg/d) an und
korrelieren mit einer Eiweißausscheidung
≥ 300 mg/d.
• Die Verwendung von Katheterurin ist nicht
notwendig.
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Ödeme
• Sind alleinig ein uncharakteristisches Symptom
• Übermäßig schnelle Gewichtszunahme
• Ausgeprägte Gesichtsödeme
• In Kombination mit Proteinurie und Hypertonie als
Risikomarker für Eklampsie
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Gestoselabor
•
Hämoglobin
•
Hämatokrit > 38%
•
Thrombozyten
< 100 Gpt/l
(ein progredienter Abfall der Thrombozyten muss auch im Normwertbereich
innerhalb weniger Stunden kontrolliert werden (Cave: HELLP-Syndrom, DIG)
•
GPT (ALAT) GOT (ASAT)
Anstieg über Normbereich
•
LDH
Anstieg über Normbereich
•
Bilirubin (indirekt)
> 1,2 mg/dl = > 20,5 μmol/l
•
Harnsäure
> 5,9 mg/dl = 350 μmol/l
•
Kreatinin
≥ 0,9 mg/dl = 79,6 μmol/l
•
Eiweiß im Urin
≥ 300 mg/24 h
•
Haptoglobin
Abfall unter Normbereich
•
Andere Blutgerinnungsteste
(z.B. rapider D-Dimer Anstieg (Hinweis für DIG) Verlaufsbeobachtung
•
PlGF
> 13 g/dl = > 8,0 mmol/l,
Gestationsaltersspez.Normwert,
sFlt-1/PlGF-Quotient > 85
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Bedingung für ambulante Betreuung
„Bei adäquater Kooperation der Schwangeren und
ausgeschlossenen manifesten Risiken für Mutter und Kind sowie
Gewährleistung wöchentlicher ärztlicher Kontrollen kann eine
milde Gestationshypertonie (!) ambulant betreut werden (u.a.
häusliches Blutdruckprotokoll).“
Neben körperlicher Schonung und der Ausschaltung zusätzlicher
Stressfaktoren (evtl. Arbeitsunfähigkeit oder individuelles Arbeitsverbot) stehen regelmäßige Messungen des Blutdrucks, des
Körpergewichts und die Kontrolle auf Proteinurie im Vordergrund.“
„
„Außerdem sollten die fetale Zustandsdiagnostik (Wachstum,
Doppler, CTG) und die Abschätzung der Fruchtwassermenge
erfolgen.“
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Indikation zur Klinikvorstellung (1)
• Hypertonie ≥ 150 mm Hg systol. bzw. ≥ 100 mm Hg diastol.
• Manifeste Präeklampsie
• Proteinurie u. starke Gewichtszunahme im III. Trim.(≥ 1kg/Wo)
• Drohende Eklampsie
(Prodromalsymptome: Oberbauchschmerzen, Übelkeit.
Erbrechen; zentralnervöse Symptome: Augenflimmern,
persistierende Kopfschmerzen, Hyperreflexie)
• Klinischer Verdacht auf HELLP-Syndrom,
vor allem persistierende Oberbauchschmerzen
• Hinweise für fetale Bedrohung
(Suspektes/pathologisches CTG oder suspekte/pathologische
Dopplersonographie, Intrauterine Wachstumsrestriktion
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Indikation zur Klinikvorstellung (2)
• Milde Hypertonie oder Proteinurie und weitere
Risikofaktoren wie
• Vorbestehende maternale Erkrankungen
(z.B. Diabetes mellitus)
• Mehrlingsgravidität
• Frühes Gestationsalter (< 34. SSW)
• An-/Oligohydramnion
• Pathologischer sFlt-1/PlGF-Quotient
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Medikamentöse Therapie (1)
• „Die Einleitung einer medikamentösen Therapie sollte
ausschließlich Aufgabe der Klinik sein, …“
• „Diese bleibt hinsichtlich der fetalen Entwicklung weiterhin
problematisch und sollte daher erst bei anhaltenden
Blutdruckwerten
≥170 mmHg systolisch und/oder ≥110 mmHg diastolisch
begonnen werden,
bei vorbestehendem Hochdruck oder anderer
Pfropfkonstellation (präexistente Nierenerkrankung, Diabetes
mellitus) bereits ab Blutdruckwerten ≥ 160/100 mmHg“
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
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Medikamentöse Therapie (1)
• „Die Einleitung einer medikamentösen Therapie sollte
ausschließlich Aufgabe der Klinik sein, …“
• „Diese bleibt hinsichtlich der fetalen Entwicklung weiterhin
problematisch und sollte daher erst bei anhaltenden
Blutdruckwerten
≥160 mmHg systolisch und/oder ≥110 mmHg diastolisch
begonnen werden,
S. Seeger , Uptodate Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie Präeklampsie
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Medikamentöse Therapie (2)
• Therapiebeginn nicht vor RR systolisch 150 bzw.
diastolisch 100 mmHg
• Zielblutdruckwert:
< 150 mmHg systol. und 80-100 mmHg diastol.
• Bei chron. Hypertonie schwangerschaftsphysiologischen RR-Abfall im I. Trimenon beachten, ggf.
Dauermedikation anpassen
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Med. Therapie - Nutzen / Risiko
• Prävention maternaler zerebro-/kardiovaskulärer
Komplikationen
• Zerebraler Blutung / nicht Eklampsie (dafür Mg i.v.)
• Verbesserung der kindlichen Prognose bisher nicht
nachgewiesen
• Antihypertensive Maßnahmen
• von geringem mütterlichen Nutzen(Abalos, 2001; EL Ia),
aber
• mit erhöhter Rate an IUGR (Dadelszen, 2000; Magee, 2003; EL Ia).
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Langzeitbehandlung mit oralen
Antihypertensiva -> Mittel der 1. Wahl
alpha-Methyl-Dopa (z.B. Dopegyt®, Presinol® …)
•
Mittel der ersten Wahl (auch bei chronischer Hypertonie)
•
Einschleichende Dosierung mit 3 x 125 mg
bis zu einer Dosis von 4x 500 mg/Tag (bis 2,0 g/Tag)
Dihydralazin ist wegen ausgeprägter maternaler
Nebenwirkungen (Reflextachykardie, Kopfschmerzen,
Tachyphylaxie) nicht zu empfehlen.
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Langzeitbehandlung mit oralen
Antihypertensiva -> Mittel der 2. Wahl
Kardioselektive Betablocker
• Metoprolol 25-100 mg (2 x tgl)
• Anwendung ist grundsätzlich möglich wird aber -vor allem bei
intrauteriner Wachstumsretardierung - kritisch bewertet.
Kalziumantagonisten
• Nifedipin retard 20-60 mg retard oral (max. 120 mg/d)
• Kein teratogener Effekt
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Nicht geeignete Antihypertensiva
Diuretika
Potentielle Beeinträchtigung der uteroplazentaren Perfusion
durch zusätzliche Plasmavolumenreduktion
Ausnahme: Gabe möglich bei Frauen mit einer mittelschweren
und schweren Hypertonie, die bereits eine ausreichende Zeit vor
Eintritt einer Schwangerschaft (> 3 Monate) in einer
Kombinationstherapie effektiv mit einem Thiaziddiuretikum
eingestellt waren
ACE-Hemmer
Akutes Nierenversagen bei Neugeborenen; Oligohydramnion,
Schädelkalottendefekte, teratogene Effekte (1. Trimenon)
(Cooper, 2006)
Angiotensin-AT1- Oligohydramnion, Schädelknochenhypoplasie. Im
Antagonisten
Analogieschluß zu ACE-Hemmern potentiell teratogen und
nephrotoxisch für das Neugeborene
alle anderen
Antihypertensiva
Ungenügende Informationen über Anwendung in der
Schwangerschaft
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Therapie der Eklampsie
• Mittel der 1. Wahl -> Magnesiumsulfat
•
4-6 g initial als Kurzinfusion; Erhaltungsdosis 1g/h
• Antidot bereithalten: 10 ml Calciumgluconat 10% i.v. über 3 min
• Mittel der 2. Wahl
• Phenytoin
• Diazepam
• Eklampsieprophylaxe
• Dosis dito
• OR 0,5 bzgl. Eklampsierate
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RDS-Prophylaxe
• Bei schwerer PE, insbesondere mit Risiko der
iatrogenen Frühgeburt an RDS-Prophylaxe denken!
• Betamethason
• Tag 1 und Tag 2 je 12 mg (i.m. / i.v.)
• kein Wiederholungsintervall
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„Den Schritt ins Leben freundlich und kompetent
begleiten …“