ERFOLGVERSPRECHENDES SCHULISCHES und AUßERSCHULISCHES LERNEN – WAS, WOZU, WIE und MIT WEM? Kurt KURNIG E-mail: [email protected] Homepage: www.avs-sozial.at EINIGE PERSÖNLICHE BEMERKUNGEN MEINE ABSICHT MIT IHNEN GEMEINSAM dieses Thema in Teilaspekten ZU DENKEN, ZU BESPRECHEN … IN KEINER WEISE MEINE ABSICHT DEN EINDRUCK ZU ERWECKEN, dass Sie all das Präsentierte und noch mehr nicht ohnehin schon ausreichend berücksichtigen in Hinblick auf dieses Thema mehr zu wissen, „besser wissend zu sein“, Sie in Hinblick auf dieses Thema zu belehren … MEINE ZUGÄNGE ERFAHRUNGEN ALS Klinischer Psychologe Psychotherapeut Human Resource Manager jeweils im Kontext Kinder – Jugendliche – Eltern – sonstige Erwachsene – Familien ZUM THEMA DES REFERATES ERFOLGVERSPRECHENDES SCHULISCHES UND AUßERSCHULISCHES LERNEN In der tagtäglichen Praxis ist eine diesbezügliche Trennung bedauerlich – unter anderem, weil diese SEGMENTIERUNG zu weiteren Segmentierungen führen kann = Lernen im Hort, Lernen im Nachhilfeinstitut … Unerlässliche ZUSAMMENHÄNGE und KOOPERATIONEN können dadurch verloren gehen Es kann geschehen, dass Eltern die Tendenz haben, ALLES LERNEN IN DIE SCHULE ZU VERLAGERN und/oder zunehmend den Eindruck haben, DASS SCHULISCHES LERNEN AUF DIE NACHMITTAGE bzw. WOCHENENDEN VERLAGERT WIRD Da alles Lernen letztendlich LEBENSBEZOGENES Lernen ist, wäre es wichtig, dass ALLE BETEILIGTEN DIE LERNPROZESSE KOOPERATIV STEUERN, aber auch GEMEINSAM DURCHFÜHREN – (auch) im Sinn eines „MITEINANDER LERNENS“ WAS LERNEN? Alles, was das gegenwärtige und zukünftige ÜBERLEBEN und LEBEN ERMÖGLICHT und ERLEICHTERT = KÖRPERLICH = sensorisch, motorisch … PSYCHISCH = im Umgang mit mir SOZIAL = im Umgang mit nahestehenden Personen GESELLSCHAFTLICH = imagebezogen (über „die Liebe …“ hinausgehend), einkommensbezogen … WOZU LERNEN? Um diesbezüglich in eine FÖRDERLICHE VORWÄRTSBEWEGUNG („SiegerInnenenspirale“) zu gelangen KONKRETISIERUNGEN Aus Belastungen werden HERAUSFORDERUNGEN Aus Aufgaben werden PERSÖNLICHE ANLIEGEN Aus Leben wird ERLEBEN Aus Schulen werden GEMEINSCHAFTLICHE bzw. UMFASSEND LERNENDE ORGANISATIONEN … LERNEN UND (ÜBER)LEBEN – PRINZIP Ein Lebewesen, das aufhört zu wachsen und zu reifen, „STIRBT“ „Lernen ist ein lebenslanger Vorgang, der davon handelt, in der Welt zu sich selbst zu finden. Lernen bedeutet Vorfreude auf sich selbst und: sich als einzigartiges Musikinstrument zu stimmen und damit im Orchester des Lebens einen eigenen Ton zu finden“. (Felicitas VOGT) WIE LERNEN? In einer möglichst GEMEINSAM erfolgenden SCHRITTWEISE UMFASSENDEN VORWÄRTSBEWEGUNG – KÖRPERLICH (sensorisch, motorisch …) PSYCHISCH (Einstellungen, Motivationen, Kognition bzw. Intellektualität, mentale Stärke …) = GESUNDHEIT BEZIEHUNGS…bezogen (interaktiv-kommunikativ …) = GEBORGENHEIT LEISTUNGSbezogen (sprachlich … produzierend) = STOLZ … MIT WEM LERNEN? Mit LehrerInnen, SchülerInnen und anderen Personen = jeweils im Kontext der Schule Eltern Geschwistern FreundInnen „Zusatzkräften“ ZU BEACHTEN Interferenzen zwischen Eltern als Mütter bzw. Väter und TrainerInnen BegleiterInnen eher ja, TrainerInnen eher nein! Wichtig: Glaubwürdigkeit (z.B. Mutter Lehrerin, Vater Sportler) ZENTRALES ZIEL ENTSPRECHENDE EIGEN- und SELBSTÄNDIGKEIT bzw. EIGEN- und SELBSTVERANTWORTLICHKEIT DIESBEZÜGLICHES PRINZIP Soweit wie möglich selbst machen lassen ZUGANGSPFAD So aufbereiten, dass dies auch tatsächlich mit entsprechenden Erfolgen möglich ist DABEI WESENTLICH In erster Linie „die Fäden zu ziehen“ und nicht (in erster Linie) anwesend zu sein → z.B. per Leadership IN DIESEM REFERAT NICHT GESTELLTE FRAGEN WIE VIEL? WIE LANGE? → Ziel ist Qualität! FÜR WEN? → Vgl. folgende Folie LERNEN WAS? Wissen, Fähigkeiten, Grundhaltungen – Einstellungen – Motivationen … und letztendlich Fertigkeiten im Sinn von KOMPETENZEN und ganz besonders auch POTENZIALEN WOZU? Um „JEMAND“ (und nicht etwas) ZU SEIN und in diesem Sein zu WACHSEN und zu reifen = „ZU WERDEN“ FÜR WEN? IN ERSTER LINIE FÜR SICH SELBST, aber natürlich auch die „umgebenden“ Sozietäten und gesellschaftlichen Systeme EIN ERFOLGSKRITERIUM Man findet einen KOMPATIBLEN PLATZ nicht nur „IN SICH SELBST“, sondern auch IN RELEVANTEN SOZIALEN und GESELLSCHAFTLICHEN KONTEXTEN – in mehrdimensionaler Art und Weise EINIGE VORÜBERLEGUNGEN KINDER UND JUGENDLICHE – LEISTUNGSEINSCHÄTZUNG RELATIV GUT Kognition – Intellektualität Sensorik TEILWEISE BRÜCHIG Motorik Sprache – Sprechen ZUM TEIL DEUTLICH MANGELHAFT Interaktivität – Kommunikation RELATIV AUSGEPRÄGT DISKREPANT Emotionalität – Dynamik Konkret: ICH …: Selbstachtung, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstwert (schätzung); ANDERE/S: Altruismus, Kooperativität, Frustrationstoleranz; THEMEN …: Konzentration, Durchhaltevermögen, zukunftsgerichtete Leistungsmotivation … LERNEFFEKTE AKTIVITÄTSBEREICHE Lesen Hören Sehen Sehen und Hören Eigenaktives Sprechen bzw. Besprechen Eigenständiges Ausführen in der Tat DURCHSCHNITTLICHER PROZENTWERT DES „BEHALTENS“ Rund 10 % Rund 20 % Rund 30 % Rund 50 % Rund 70 % Rund 90 % → Hausaufgabe weitgehend ohne die Eltern … SAGE es mir, und ich werde es VERGESSEN ERKLÄRE es mir, und ich werde es BEHALTEN LASS es mich TUN, und ich werde es VERSTEHEN (LAO-TSE) GEDÄCHTNIS – DIE „ABRUFBARKEIT“ FÖRDERNDE FAKTOREN MOBILITÄT – Bewegung (Gehen …) ist möglich Ausgewogene DYNAMIK bzw. EMOTIONALITÄT = Freude und auch Angst, Bewegung und Ruhe, wechselnde Bezugsbereiche … Möglichst hohe DIMENSIONALITÄT (Dreidimensionalität – Handlungsbezug) Einbezug möglichst vieler REPRÄSENTATIONSSYSTEME = Sehen – Hören – Fühlen – Riechen – Schmecken … Vorliegen von ZUSAMMENHÄNGEN, die auch erkannt werden Anzahl an WIEDERHOLUNGEN IST im nötigen Ausmaß gegeben PRODUKTIVITÄT IM LAUFE DER ZEIT AGRARISCHE WELT Erfolgskriterium „Ernten vieler Früchte“ … INDUSTRIALISIERTE WELT Erfolgskriterium „hergestellte Stückzahl diverser Gegenstände“ … DIENSTLEISTUNGSGESELLSCHAFT Erfolgskriterium „KlientInnen…orientierung bzw. die bezügliche Bedarfsund Bedürfnisorientierung“ … WISSENSGESELLSCHAFT Erfolgskriterium „Gestaltung von etwas Eigenständigem und auch für Andere Wertvollem aus möglichst unterschiedlichen Wissens…bereichen“ vor dem Hintergrund entsprechender Kompetenzen und vor allem Potenziale LERNEN I.E.S. ZU UNTERSCHEIDEN PRÄGUNGsprozesse → Benötigen in erster Linie Beziehung bzw. gelingende „Bindung(en)“ → Sind schwer bewusstmachbar und besprechbar → Sind schwer veränderbar LERNprozesse → Benötigen in erster Linie entsprechende Didaktik … → Sind relativ gut bewusstmachbar … PRÄGUNGEN erfolgen in erste Linie durch als ECHT und GLAUBWÜRDIG erlebte UMFASSENDE HANDLUNGEN in Kombination mit SOLCHERART ERLEBTEN PERSONEN und zielen hauptsächlich auf EINSTELLUNGEN, MOTIVATIONEN … ab PRÄGUNGSPROZESSE – WIRKUNGEN Die WIRKUNG ist umso GRÖßER, je BASALER, UMFASSENDER und HÖHER die BEDEUTUNG der handelnden Personen, jeweiligen Situationen, jeweiligen Themen … erlebt wird PRÄGUNGEN – PRINZIP Alle inneren, aber auch äußeren Erlebnisse … , welche ANGSTdominiert und/oder TRAUERdominiert und/oder ZORNdominiert sind, prägen sich leichter als solche, welche sich auf FREUDE beziehen Die Defensive bzw. das Überleben stehen zunächst im Vordergrund LERNPROZESSE erfolgen in erster Linie durch WORTE und sonstige SYMBOLE – optimalerweise in Verbindung mit Beziehungen und Handlungen Die Wirkung ist umso größer, je mehr diese Worte bzw. Symbole den jeweiligen persönlichen EINSTELLUNGEN, MOTIVATIONEN und INTERESSEN der LERNENDEN PERSONEN bzw. jenen ALS POSITIV ERLEBTER BEZUGSPERSONEN entsprechen PRÄGUNGS- UND LERNPROZESSE – PRINZIP So wie nicht nicht interagiert und nicht nicht kommuniziert werden kann, KÖNNEN AUCH PRÄGUNGSUND LERNPROZESSE NICHT VERHINDERT WERDEN PRÄGUNGS- UND LERNPROZESSE führen immer zu persönlichen Veränderungen – entweder WACHSTUMS- UND REIFUNGSORIENTIERTER oder DESTRUKTIVER ART = bezogen auf Personen, Beziehungen, sonstiges Verhalten, Themen … MENSCHLICHES LERNEN – PRINZIP Wir Menschen lernen in erster Linie durch VERSUCH und IRRTUM Dies bedeutet, dass wir Fehler machen Die Konsequenzen dieser Fehler „holen“ uns früher oder später – durch externe Kräfte oder durch uns selbst – ein Die Chance dabei ist, NOCH EINMAL bzw. IMMER WIEDER gründlich NACH- und WEITERLERNEN ZU KÖNNEN Und genau dies ist es wert, BESONDERS GEFEIERT ZU WERDEN LERNEN – WESENTLICHE MOBILISATOREN INTRINSISCHE Motivation ALS FÖRDERLICH ERLEBTE Beziehungen – Bezugspersonen INTERESSANTE Themen … Erlebter MITTLERER SCHWIERIGKEITSGRAD Einschätzung der ERFOLGSWAHRSCHEINLICHKEIT als EHER HOCH VERMUTETER PROFIT ERFOLGREICHES LERNEN – EIN WESENTLICHER HINTERGRUND Die motivierenden und mobilisierenden bzw. inhaltlichen und strategischen ANREGUNGEN kommen VON BEZIEHUNGSKOMPETENTEN, FACHKOMPETENTEN und STRATEGISCH KOMPETENTEN Personen bzw. Persönlichkeiten Das eigentliche ERARBEITEN erfolgt IM KONTEXT – vor dem Hintergrund des Kontextes von PEERS All dies gilt auch für Erwachsene WACHSTUMS- UND REIFUNGSORIENTIERTES LERNEN – VORBEDINGUNGEN VORAUSDENKEN und nicht (nur) Nachdenken „VORAUSMELDEN“ – aufbauend auf Feedback VERBALISIERTE RÜCK- und VORAUSMELDUNGEN und nicht nur Noten ZUKUNFTSBEZOGENE FOKUSSIERUNG der vergangenheits- und gegenwartsorientieren Beurteilungen ANSCHLÜSSE anstelle von Abschlüssen DIESBEZÜGLICH MÖGLICHE KONKRETISIERUNGSFORM IN SCHULEN Zwischendurch = ein- bis zwei Mal und auch am Ende des jeweiligen Schuljahres gibt es einen vor allem SCHRIFTLICHEN RÜCKBLICK und eine SCHRIFTLICHE DARSTELLUNG DES DERZEITIGEN LEISTUNGSVERMÖGENS – darauf aufbauend aber auch eine SCHRIFTLICHE, entsprechend DIFFERENZIERT DARGESTELLTE AGENDA im Sinn einer „TO-DO“ Liste für die kommende Zeit bzw. das kommende Schuljahr … LEHREN UND LERNEN – ZU BERÜCKSICHTIGEN Zunehmende PEERorientierung Gesteigerte ERLEBNISorientierung Erhöhter SINNbedarf Ausgeprägter KOHÄRENZsinn Zunehmende ZIEL-, EFFIZIENZ-, OUTPUT- und NACHHALTIGKEITS-, d.h. ERGEBNISsorientierung = bei den SchülerInnen und LehrerInnen, aber auch den Eltern und sonstig Beteiligten LERNEN – TENDENZEN Vom Fremdlernen auch hin zum (auch) SELBSTLERNEN Vom Wissen als etwas Statischem zu DYNAMISCHEN WISSENSERWERBSPROZESSEN = unterschiedliche Wissensbereiche … Von „der Wahrheit“ hin zu RESSOURCEN und LÖSUNGEN Vom Vortrag hin zum FÖRDERN und FORDERN UNTERSCHIEDLICHER HANDLUNGSKOMPETENZEN – vgl. Teamarbeit … Vom Wissen (auch) zu INNOVATIONEN und somit PRODUKTIVITÄT Von den Inhalten (auch) hin zu STRATEGIEN und der Förderung derselben Von Fachkompetenzen auch zu MANAGEMENTKOMPETENZEN – im Sinn von Ressourcenorientierung, Lösungsorientierung … Vom Umgang mit Themen auch zum UMGANG MIT SICH SELBST = Selbstmanagement im Sinn von Zeitmanagement, Ressourcenmanagement … SCHULEN SCHULEN KÖNNEN DIE WELT NICHT STEUERN Sie können aber ein Ort sein, an dem Menschen MITEINANDER LERNEN, mit ihren PERSÖNLICHEN und SOZIALEN, aber auch GESELLSCHAFTLICHEN GEGEBENHEITEN (BESSER) UMZUGEHEN SCHULISCHES LERNEN – WESTEUROPÄISCHER WERDEGANG FRÜHES MITTELALTER – die Schule als eine Schule der Kirche zur Verbreitung und Wahrung des religiösen Gelehrtentums NACH DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION, d.h. um 1790 wurden Schulen zunehmend zu zentralstaatlichen Institutionen – um z. B. die Bevölkerung in Richtung von Demokratie zu bilden Zunehmende Differenzierung im Zuge der INDUSTRIALISIERUNG. Die VOLKSSCHULE diente primär der Vermittlung von Eigenschaften, die man sich von lohnabhängigen ArbeiterInnen erwartete MITTELSCHULEN sollten auf den Beruf als HandwerkerInnen, Kaufleute oder DienstbotInnen vorbereiten GYMNASIEN und UNIVERSITÄTEN hatten den Zweck, Funktionseliten auszubilden Ab den 1960ER JAHREN wurde versucht, aus der Schule des Staates und der Industrie eine Schule der Emanzipation zu machen EIN MÖGLICHER WEITERER SCHRITT Die Schule als EINRICHTUNG DER ERKENNTNIS, in welcher aus Belehrung gemeinsames und umfassendes Lernen wird Schule wird noch mehr zu einem UMFASSENDEN LEBENSRAUM Es geht nicht um frühe Selektionierung, sondern möglichst frühe „FÖRDERUNG“, aber auch FORDERUNG Aus Bildungsabschlüssen werden BildungsANSCHLÜSSE, welche zu lebenslangem Lernen motivieren und mobilisieren Anstelle schmaler Bildungseliten stehen möglichst viele Personen, welche HOHES POTENZIAL ZU WEITER- und WIEDERLERNEN haben Weit über 50 % der Bevölkerung besuchen eine TERTIÄRE „BILDUNGS“EINRICHTUNG Auch Erwerbsarbeitsunternehmen werden immer mehr zu UMFASSEND LERNENDEN ORGANISATIONEN LERNENDE ORGANISATIONEN LERNENDE ORGANISATIONEN Schulen können nur dann lernende Organisationen sein, wenn SICH ALLE BETEILIGTEN PERSONEN bzw. TEILSYSTEME GEMEINSAMEN und PERMANENT DEN NOTWENDIGEN LERNPROZESSEN STELLEN = „Oberbehörden“ LeiterInnen LehrerInnen Unterstützende pädagogische … Kräfte = auch Schulwarte … SchülerInnen Eltern …
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