Seite 6 Kulturaustausch… was heißt das für mich? Das ist eine Frage, die ich mir jetzt schon seit sechs Monaten stelle. Eine einfache, kurze Antwort kann ich immer noch nicht geben. Ich lebe genau diesen Kulturaustausch, doch auch das Lebensgefühl, das ich zurzeit habe, ist ganz schwer in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen, sonst wäre dieser Artikel ja überflüssig. Für mich heißt Kulturaustausch, dass man sich gegenseitig beibringt, wie man miteinander umgehen kann, so dass beide Kulturen nicht verletzt sind, dass man sich gegenseitig respektiert und schätzt ohne voreilig zu urteilen. Dass auf dem Weg dahin der ein oder andere Konflikt zu Kränkungen füh- ren kann, ist selbstverständlich. Man sollte nur versuchen, nie zu vergessen, dass das Gegenüber eine ganz andere Lebensgeschichte zu erzählen hat, die ihn so sein lässt, wie er ist. Für Kulturaustausch sollte man nicht danach suchen, was einem ähnlich ist, sondern wagen, anders zu sein. Man sollte nicht nach Fußstapfen suchen, in die man treten kann, denn dann verliert man den Blick für den Weg. Man sollte sein Verhalten kontrollieren und dabei nie vergessen, auf das eigene Herz zu hören. Man sollte das Leben passieren lassen, aber selber auch aktiv lenken und möglichst viele Gelegenheiten beim Schopf packen. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass das, was Menschen über einen denken, mehr über sie aussagt, als tatsächlich über einen selber und dass das, was man selber über andere denkt, genauso wenig über die anderen und genauso viel über einen selber aussagt. Es heißt auch zu akzeptieren, dass man anders ist, denn nur, wenn man dies akzeptiert, kann man sich aneinander annähern. Das sind zumindest ein paar der Dinge, die ich hier verstanden habe, über mich und über mein Leben hier. Aber genug der abstrakten Gedanken, die mir hier in den verschiedenen Phasen des Ankommens gekommen sind. Praktischer Kulturaustausch: Dieser findet in Worten und Taten statt. In Worten insofern, als dass Kommunikation hier ziemlich anders abläuft. So würde ein Gast zum Beispiel nicht darauf warten, dass ihm ein Getränk angeboten wird, sondern er Hier könnte Ihre Anzeige stehen ! Sie erreichen über 1000 interessierte Leser und tragen dazu bei, dass die Zeitung weiterhin auf hohem Niveau über die Partnerschaftsarbeit des ewe informieren kann. Bei Interesse oder für mehr Informationen rufen Sie uns unter 0241-4700124 an oder schreiben eine E-Mail an [email protected] Seite 7 würde direkt sagen: „I’m asking for water!”, ganz unverblümt und herrlich unmissverständlich. Schöne neue Kultur Auch die Begrüßung sieht anders aus. Klar, einmal gibt es da die Stammessprache, hier im Süden unter den Erwachsenen hauptsächlich Tonga, aber auch im Englischen fällt dies ein bisschen anders aus. Das „Hallo” wird oft übersprungen, und es geht direkt zum wichtigsten Teil über: „How are you?”, der dann aber nicht nur einmal stattfindet. Fürsorglich wie Sambier sind, fragen sie vor dem Betreten des Hauses jeden einzeln und sobald man im Wohnzimmer sitzt, geht die ganze Prozedur noch einmal von vorne los. Auch bei offiziellen Treffen ist es unhöflich, direkt in die Thematik einzusteigen, um es kurz zu machen. Es sollte erstmal Smalltalk gehalten werden und in Ruhe ein Getränk genossen werden und vor allem sollte nie das Gefühl aufkommen, dass Zeitdruck da ist. Alles wird hier sehr in Ruhe angegangen, und wenn man irgendwo schnell langgeht, muss man sich nicht wundern, wenn man ausgelacht wird. Hier ist es wichtig, wo man gerade ist, was man gerade sieht und wen man gerade zufällig trifft. Da ist der Zeitplan vollkommen zweitrangig, wenn er überhaupt existiert, und alles was in dem Moment nicht präsent ist, kann auch warten. Zu meinen Aufgaben gehört für mich einfach, an Vielem teilzunehmen und dabei zu sein, zum Beispiel bei den Chorproben von dem mehrstimmigen Tongachor. Auch wenn das Singen so ganz ohne Noten und teilweise auch ohne Texte teilweise noch schwer fällt, so lerne ich da immerhin die Tanzschritte und sorge für Belustigung. Dann sind da die Aktivitäten der Jugendlichen. Bei der Jugend ist immer etwas los: Sei es ein Workshop über die Geschichte der Kirche, ein gemeinsamer Nachmittag mit einer anderen Gemeinde mit Ballspielen und Musik, sei es, dass sie ein Krippenspiel für Weihnachten vorbereitet haben (meine 3 Tongasätze haben ziemlich zum Vergnügen aller beigetragen) oder dass sie einen Besuch im Krankenhaus oder im Gefängnis planen. Für mich gehört auch dazu, dass ich versuche, durch kleine Taten zu zeigen, dass ich zwar anders bin, aber auf einer Ebene mit ihnen stehe. Das mache ich dadurch, dass ich versuche, die Angewohnheiten von ihnen zu übernehmen. Dass ich zu Hause mithelfe, dass ich in der Kirche mitarbeite und dass ich versuche, Vorurteile abzubauen, die durch meine Hautfarbe entstehen. Anfangs wurde ich zum Beispiel beim Fegen der Umgebung beim Priester schnell abgelöst. Mittlerweile ist klar, dass ich mich schon daran gewöhnt habe, und es wird mehr von mir erwartet, was echt gut tut. Mittlerweile dürften alle verstanden haben, dass auch ich die Arbeit mache, bei der man dreckig wird, dass auch ich Wasser dass meine Hautfarbe hier hervorsticht. Sie ist Teil von mir, genau wie mein etwas anderes Verhalten. In dem Prozess des aneinander Gewöhnens geht es nun darum, sich nicht nur auf die Unterschiede zu reduzieren, sondern die Gemeinsamkeiten zu entdecken. Ich will all denen danken, ohne die ich diese einmaligen und bereichernden Erfahrungen nicht hätte sammeln können. Ihr macht mir dieses Jahr zu einem ganz intensiven und unvergesslichen. Dieser Dank gilt vor allem der Diözese Monze, dem ewe und meinen Sponsoren. Ich will noch kurz anhängen, wo wir gerade stehen. Wir haben unsere erste, sehr hilfreiche und gute Auswertung mit unserer Mentorin, der Jugendkoordinatorin der Diözese Monze, Sr Chrisencia, hinter uns, haben Guido Schürenberg dabei erfreulicherweise treffen können, uns ein bisschen austauschen können und haben nun Anfang März auch schon unser Zwischenseminar mit der FID in Tansania. Da werden wir auf noch mehr deutsche Freiwillige treffen, die in den unterschiedlichsten Ländern Afrikas und in verschiedenen Projekten sind. Mitte April kommt dann auch schon die Fairreisen-Truppe, der wir uns anschließen werden und mit der jeder von uns dreien auch Besuch der eigenen Familie kriegt. Ab jetzt rast die Zeit, so scheint es. Veronika Gather holen gehe und dass auch ich in dem typischen Chitenge-Stoff rumlaufe. Besonders die Gelassenheit, die Ruhe und Offenheit der Menschen tut mir gut, und ich muss sagen, dass ich schon eine Menge gelernt habe. Mittlerweile bin ich kein Gast zu Hause mehr, sondern immer mehr ein richtiger Teil meiner Familie, und in der Klinik habe ich meinen Platz und meine Aufgaben. Dies heißt allerdings nicht, dass ich auf keine Herausforderungen mehr Situated in Zambia - Livingstone town, the stoße. Denn eins ist mir home of the Mighty Victoria Falls hier bewusst geworOther Services den: Ich werde immer • Self contained rooms with • Safari Tours Air-Conditioners irgendwie auffallen, so • Airport Transfers • Elegantly furnished ensuite rooms sehr ich mich auch be• Sunset Cruise at the Zambezi river and • All rooms with satellite televisions all other activities are booked • Walking distance into town mühe abzutauchen For Reservations: und so sehr ich auch E-mail: [email protected] · Phone: + 260 796 710 selber vergessen mag,
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