Kulturaustausch… was heißt das für mich? - eine-welt-engagement

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Kulturaustausch…
was heißt das für mich?
Das ist eine Frage, die ich mir jetzt schon
seit sechs Monaten stelle. Eine einfache,
kurze Antwort kann ich immer noch nicht
geben. Ich lebe genau diesen Kulturaustausch, doch auch das Lebensgefühl, das ich
zurzeit habe, ist
ganz schwer in
Worte zu fassen.
Trotzdem will ich
es
versuchen,
sonst wäre dieser
Artikel ja überflüssig.
Für mich heißt
Kulturaustausch,
dass man sich
gegenseitig
beibringt, wie man
miteinander umgehen kann, so dass beide
Kulturen nicht verletzt sind, dass man sich
gegenseitig respektiert und schätzt ohne voreilig zu urteilen. Dass auf dem Weg dahin der
ein oder andere Konflikt zu Kränkungen füh-
ren kann, ist selbstverständlich. Man sollte
nur versuchen, nie zu vergessen, dass das
Gegenüber eine ganz andere Lebensgeschichte zu erzählen hat, die ihn so sein
lässt, wie er ist.
Für Kulturaustausch sollte man
nicht danach suchen, was einem
ähnlich ist, sondern
wagen, anders zu
sein. Man sollte
nicht nach Fußstapfen suchen, in die
man treten kann,
denn dann verliert
man den Blick für
den Weg. Man sollte
sein Verhalten kontrollieren und dabei nie
vergessen, auf das eigene Herz zu hören.
Man sollte das Leben passieren lassen, aber
selber auch aktiv lenken und möglichst viele
Gelegenheiten beim Schopf packen. Man
sollte immer im Hinterkopf behalten, dass
das, was Menschen über einen denken,
mehr über sie aussagt, als tatsächlich über
einen selber und dass das, was man selber
über andere denkt, genauso wenig über die
anderen und genauso viel über einen selber
aussagt. Es heißt auch zu akzeptieren, dass
man anders ist, denn nur, wenn man dies
akzeptiert, kann man sich aneinander annähern.
Das sind zumindest ein paar der Dinge,
die ich hier verstanden habe, über mich und
über mein Leben hier. Aber genug der abstrakten Gedanken, die mir hier in den verschiedenen Phasen des Ankommens gekommen sind.
Praktischer Kulturaustausch:
Dieser findet in Worten und Taten statt. In
Worten insofern, als dass Kommunikation
hier ziemlich anders abläuft. So würde ein
Gast zum Beispiel nicht darauf warten, dass
ihm ein Getränk angeboten wird, sondern er
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würde direkt sagen: „I’m asking for water!”,
ganz unverblümt und herrlich unmissverständlich.
Schöne neue Kultur
Auch die Begrüßung sieht anders aus. Klar,
einmal gibt es da die Stammessprache, hier
im Süden unter den Erwachsenen hauptsächlich Tonga, aber auch im Englischen fällt
dies ein bisschen anders aus. Das „Hallo”
wird oft übersprungen, und es geht direkt
zum wichtigsten Teil über: „How are you?”,
der dann aber nicht nur einmal stattfindet.
Fürsorglich wie Sambier sind, fragen sie vor
dem Betreten des Hauses jeden einzeln und
sobald man im Wohnzimmer sitzt, geht die
ganze Prozedur noch einmal von vorne los.
Auch bei offiziellen Treffen ist es unhöflich,
direkt in die
Thematik einzusteigen, um
es kurz zu
machen. Es
sollte erstmal
Smalltalk gehalten werden
und in Ruhe
ein Getränk
genossen
werden und
vor allem sollte nie das Gefühl aufkommen, dass Zeitdruck da ist.
Alles wird hier sehr in Ruhe angegangen, und wenn man irgendwo schnell langgeht, muss man sich nicht wundern, wenn
man ausgelacht wird. Hier ist es wichtig, wo
man gerade ist, was man gerade sieht und
wen man gerade zufällig trifft. Da ist der
Zeitplan vollkommen zweitrangig, wenn er
überhaupt existiert, und alles was in dem
Moment nicht präsent ist, kann auch warten.
Zu meinen Aufgaben gehört für mich
einfach, an Vielem teilzunehmen und dabei
zu sein, zum Beispiel bei den Chorproben
von dem mehrstimmigen Tongachor. Auch
wenn das Singen so ganz ohne Noten und
teilweise auch ohne Texte teilweise noch
schwer fällt, so lerne ich da immerhin die
Tanzschritte und sorge für Belustigung. Dann
sind da die Aktivitäten der Jugendlichen. Bei
der Jugend ist immer etwas los: Sei es ein
Workshop über die Geschichte der Kirche,
ein gemeinsamer Nachmittag mit einer anderen Gemeinde mit Ballspielen und Musik,
sei es, dass sie ein Krippenspiel für Weihnachten vorbereitet haben (meine 3 Tongasätze haben ziemlich zum Vergnügen aller
beigetragen) oder dass sie einen Besuch im
Krankenhaus oder im Gefängnis planen.
Für mich gehört auch dazu, dass ich versuche, durch kleine Taten zu zeigen, dass
ich zwar anders bin, aber auf einer Ebene
mit ihnen stehe. Das mache ich dadurch,
dass ich versuche, die Angewohnheiten von
ihnen zu übernehmen. Dass ich zu Hause
mithelfe, dass ich
in der Kirche mitarbeite und dass
ich versuche, Vorurteile abzubauen, die durch meine Hautfarbe entstehen. Anfangs
wurde ich zum
Beispiel beim Fegen der Umgebung beim Priester schnell abgelöst.
Mittlerweile ist klar,
dass ich mich schon
daran gewöhnt habe,
und es wird mehr von
mir erwartet, was echt
gut tut. Mittlerweile
dürften alle verstanden
haben, dass auch ich
die Arbeit mache, bei
der man dreckig wird,
dass auch ich Wasser
dass meine Hautfarbe hier hervorsticht. Sie
ist Teil von mir, genau wie mein etwas anderes Verhalten. In dem Prozess des aneinander Gewöhnens geht es nun darum, sich
nicht nur auf die Unterschiede zu reduzieren, sondern die Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Ich will all denen danken, ohne
die ich diese einmaligen und bereichernden Erfahrungen nicht hätte
sammeln können.
Ihr macht mir dieses Jahr zu einem
ganz
intensiven
und
unvergesslichen. Dieser Dank
gilt vor allem der Diözese Monze, dem ewe
und meinen Sponsoren.
Ich will noch kurz anhängen, wo wir gerade stehen. Wir haben unsere erste, sehr
hilfreiche und gute Auswertung mit unserer
Mentorin, der Jugendkoordinatorin der Diözese Monze, Sr Chrisencia, hinter uns, haben
Guido Schürenberg dabei erfreulicherweise
treffen können, uns ein bisschen austauschen können und haben nun Anfang März
auch schon unser Zwischenseminar mit der
FID in Tansania. Da werden wir auf noch
mehr deutsche Freiwillige treffen, die
in den unterschiedlichsten
Ländern
Afrikas und in verschiedenen Projekten sind. Mitte April
kommt dann auch
schon die Fairreisen-Truppe, der wir
uns
anschließen
werden und mit der
jeder von uns
dreien auch Besuch
der eigenen Familie kriegt. Ab jetzt rast die
Zeit, so scheint es.
Veronika Gather
holen gehe und
dass auch ich in
dem
typischen
Chitenge-Stoff
rumlaufe.
Besonders die Gelassenheit, die Ruhe und Offenheit
der Menschen tut
mir gut, und ich
muss sagen, dass
ich schon eine
Menge gelernt habe.
Mittlerweile bin ich kein Gast zu Hause
mehr, sondern immer mehr ein richtiger Teil
meiner Familie, und in der Klinik habe ich
meinen Platz und meine Aufgaben. Dies
heißt allerdings nicht,
dass ich auf keine Herausforderungen mehr
Situated in Zambia - Livingstone town, the
stoße. Denn eins ist mir
home of the Mighty Victoria Falls
hier bewusst geworOther Services
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und so sehr ich auch
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selber vergessen mag,