Kommunalbrief 01_2015

Kompetenz-Center Mobilität
Team in Leer aktiv
In Leer hat EWE ein neues Kompetenz-Center rund um das
Thema Mobilität gegründet. Der Schwerpunkt liegt dabei
auf der Elektromobilität. Seit August 2014 entwickelt ein
sechsköpfiges Team Ideen, die Autofahren klimafreundlich
und gleichzeitig praktikabel machen soll. „Wir wollen das
Thema E-Mobilität alltagstauglich machen“, sagt Rainer
Raddau, der zusammen mit Dr. Jonas Lohmann das Kompetenz-Center leitet.
Das zeige auch die Einführungen von marktfähigen Erdgasfahrzeugen namhafter Hersteller. Lohmann ergänzt: „EMobilität ist ein vielversprechender Zukunftstrend. Dennoch können die teilweise noch geringen Reichweiten der
Elektrofahrzeuge optimal durch Erdgas als CO2-freundliche und vor allem kostengünstige Antriebsalternative
kompensiert werden.“
Wer lieber zu Hause sein Fahrzeug laden möchte, kann
dies über sogenannte „Wallboxes“ tun. „Solche Heimladepunkte werden vom Kunden immer mehr nachgefragt“, erklärt Dr. Jonas Lohmann. „Darum haben wir dazu auch das
passende Stromprodukt entwickelt“, so Lohmann weiter.
Beim „EWE Strom mobil“ ist der Strom nachts besonders
günstig – also dann, wenn viele E-Autos aufladen.
Kommunen in Bewegung
Kommunaldialoge 2015
Auch in diesem Jahr finden an verschiedenen Orten
Kommunaldialoge statt.
27. Mai Bremervörde
03. Juni Tostedt
10. Juni Oldenburg
17. Juni
Werlte
26. Juni Emstek
Erdgas bleibt Antriebsalternative
03. Juli Bremen
Neben Elektroautos spielen bei den alternativen Antriebstechnologien auch weiterhin Erdgasfahrzeuge eine Rolle.
Mit insgesamt 89 Erdgastankstellen verfügt EWE über das
dichteste Erdgastankstellennetz in Deutschland. „Mit unserem Netz an Erdgastankstellen sind wir deutschlandweit
führend“, betont Raddau. „Mittlerweile haben sich Erdgasautos am Markt etabliert“, sagt Raddau.
08. Juli Moormerland
Unsere Internetseiten unter www.ewe.de/kommunen
wurden überarbeitet. Hier finden Sie unter anderem
einen Film mit kommunalen Praxisbeispielen.
Impressum
Herausgeber
EWE VERTRIEB GmbH
Geschäftsregion
Cuxhaven/Delmenhorst
Fischstraße 35
27749 Delmenhorst
www.ewe.de
V.i.S.d.P.: Thomas Kwapich
Telefon 0441 803-4260
[email protected]
Leiter der Geschäftsregion
Thomas Windgassen
Telefon 04221 914-100
[email protected]
Kommunalbetreuer
Andreas Roshop
Telefon 04221 914-160
[email protected]
Informationen für Kommunen, Mai 2015
Beide Antriebsarten sind nach wie vor wichtige Bausteine
für eine klimafreundliche Mobilität und haben, je nach
Einsatzgebiet, ihre Berechtigung.
Neues Angebot
Das Team hat ein breites Portfolio von Stromtankstellenlösungen entwickelt, die im Rahmen einer Dienstleistung
angeboten werden. Das heißt, EWE stellt zum Beispiel einer Kommune, Firma oder Institution eine Ladesäule zur
Verfügung und übernimmt für einen monatlichen Betrag
Abrechnung, Betrieb, Service und sowie die Wartung der
Ladesäule. Erster Kunde für dieses neue Contracting-Modell ist die Sparkasse in Aurich. Weitere Kunden aus dem
gesamten EWE-Gebiet kommen derzeit hinzu.
Kommunalbrief
Oder Sie besuchen gleich unseren Youtube-Kanal:
https://www.youtube.com/user/EWEinfo/featured
Straßen und Wege sind seit jeher die Lebensadern von
Städten und Gemeinden. Und alles, was sich auf, unter und
neben der Straße abspielt, ist für Kommunen von besonderem Interesse. Das Sicherstellen einer zukunftsfähigen
Mobilität, die Erweiterung, der Erhalt und der Ausbau der
Infrastruktur – dazu gehören heute auch die „Datenautobahnen“ einer modernen Breitbandinfrastruktur - sind
wesentliche Fragen der Daseinsvorsorge, die vor allen Dingen unmittelbar vor Ort beantwortet werden müssen.
Wir haben uns in der aktuellen Ausgabe des Kommunalbriefs „auf den Weg gemacht“ und uns mit Themen rund
um Mobilität und Infrastruktur beschäftigt. Dabei geht es
neben dem Breitbandausbau zum Beispiel bei der Erschließung von Neubaugebieten mit Glasfasertechnologie (Fibre
to the home, FTTH) auch um die Unterhaltung und Sanierung der Straßenbeleuchtung, die vielerorts in die Jahre
gekommen ist. Und zwar nicht nur oberirdisch, sondern
auch unter der Straßenoberfläche, wo Netzanschlüsse und
Kabel verborgen liegen.
Aber auch dem Treiben auf der Straße haben wir uns
angenommen und versucht der Frage nachzugehen, welche
Rolle das Thema Elektromobilität zukünftig spielen wird.
EWE hat in Leer ein neues Kompetenz-Center rund um das
Thema Mobilität – mit dem Schwerpunkt Elektromobilität
- gegründet. Ein sechsköpfiges Team erarbeitet Lösungen
und Angebote rund um das Thema.
Als Interviewpartner konnten wir Niedersachsens Minister
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, gewinnen, der
unsere Fragen zu den aktuellen Herausforderungen im
Bereich Mobilität beantwortet hat.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr
Thomas Windgassen
Leiter der Geschäftsregion
Kompetenz-Center Mobilität
in Leer
Das EWE Kompetenz-Center in Ostfriesland baut derzeit
die Ladeinfrastruktur für Elektroautos aus. Mittlerweile
stehen 37 EWE-eigene Elektrotankstellen im Versorgungsgebiet. Bis Ende 2015 sollen 18 weitere hinzukommen. Im vergangenen Jahr wurden alle Ladesäulen auf
den neusten Stand der Technik umgerüstet. Damit sind
nun zum Beispiel die technischen Voraussetzungen
geschaffen, um den Ladevorgang per SMS anzustoßen.
Smartphone-Besitzer können dafür in Kürze die App
„EWE Explorer“ nutzen. Diese zeigt auch auf einer Karte
an, welche Stromtankstelle im Gebiet gerade frei ist.
Herausforderung Mobilität
Im Gespräch: Minister Olaf Lies
Olaf Lies, seit 2013 Niedersächsischer Minister für
Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr, geht im Interview
auf aktuelle Entwicklungen im Bereich Mobilität ein.
Herr Lies, wie kann aus
Ihrer Sicht den unterschiedlichsten Herausforderungen und Ansprüchen im Bereich
Mobilität in Niedersachsen begegnet werden?
Welche Rolle spielt dabei
die Elektromobilität in
Zukunft?
Niedersachsen ist ein heterogenes Flächenland. Hier gibt es
große Ballungsräume mit konzentrierter Verkehrsnachfrage
und gleichzeitig ländliche Bereiche, in denen das Nahverkehrsangebot eher gering ausgeprägt ist. Die Antwort auf
ganz unterschiedliche Anforderungen an Mobilität lautet:
Alternative Mobilitätskonzepte. Deshalb schaffen und fördern wir in Niedersachsen Bausteine, mit denen wir künftige Mobilitätsanforderungen noch passgenauer erfüllen
können.
Mit der Elektromobilität verfolgen wir ein ganzheitliches
Konzept, das sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert –
letztlich spielt sie auch eine wichtige Rolle zum Erreichen
der Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die Chancen liegen in der intelligenten Vernetzung des Elektroautos mit
anderen Verkehrsmitteln, dem Stromnetz sowie mit Informations- und Kommunikationstechnik. Die Elektromobilität
ist aus meiner Sicht somit vor allem im Nahbereich bzw. in
Kombination mit anderen Verkehrsträgern wie dem öffentlichen Verkehr oder im Pendlerverkehr oder bei Kleinflotten
im Liefer- und Versorgungsbereich einsetzbar.
Welche Strategie verfolgt das Land beim Thema Elektromobilität?
Wir müssen uns sehr viel stärker engagieren, damit Elektroautos den Durchbruch auch auf dem deutschen Markt
schaffen. Das Land Niedersachsen hat das erkannt und verfolgt eine Doppelstrategie.
Zum einen wird sich das Wirtschafts- und Verkehrsministerium ab Mitte Mai als Veranstalter einer bundesweit bislang
einmaligen „Sieben-Städte-Tour“ engagieren - und so die
Elektromobilität direkt zu den Menschen bringen. Zum anderen fordert das Land in einer am 14.04.2015 im Kabinett
beschlossenen Bundesratsinitiative staatliche Kaufanreize
für Privatleute bei Anschaffung eines reinen Elektroautos
oder verbrauchsarmen Plug-In Hybrides.
Zur Sieben-Städte-Tour haben wir uns Folgendes überlegt:
Ich bin überzeugt davon, dass E-Autos bereits heute trotz
höherer Anschaffungskosten auch für Privatleute wirtschaftlich interessant sind. Nach einer Untersuchung des
Fraunhofer-Institutes haben 60 Prozent der privaten PKWNutzer eine Garage oder einen festen Stellplatz am Haus.
Aufladen ist also problemlos zu Hause möglich.
Etwa ein Drittel der privaten Pkw-Nutzer wohnen in ländlichen Gebieten bzw. in kleineren und mittelgroßen Städten
und Vororten. Die meisten Berufspendler fahren kaum jemals mehr als 100 Kilometer am Tag. Es gibt also hier kein
wirkliches Reichweitenproblem im Alltag. Wir glauben aber,
dass trotzdem viele Menschen noch Schwellenangst bei
dem Thema haben und deshalb bringen wir die Autos zu den
Menschen.
Und was ist die Zielrichtung der Bundesratsinitiative?
Ohne eine gezielte Förderung besteht die Gefahr, dass deutsche Hersteller und Zulieferer auf einem wichtigen wirtschaftlichen Zukunftsfeld den Anschluss verlieren. Bis zum
Jahr 2020 sollen eine Mio. Elektrofahrzeuge auf deutschen
Straßen fahren, im Moment sind lediglich 24.000 rein elektrische PKW sowie zusätzliche Plug-In Hybride zugelassen.
Rund 3.500 E-Autos sind es in Niedersachsen. Ohne verstärkte Anstrengungen des Staates wird das Ziel auf keinen
Fall zu schaffen sein. Deshalb will ich neben Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Firmenkunden zusätzlich
Kaufanreize für Privatleute.
Mit einem Förderbetrag von insgesamt 250 Mio. Euro
könnten über einen befristeten Zeitraum von zum Beispiel
drei Jahren etwa 50.000 private Elektrofahrzeuge bzw.
Plug-In Hybride auf die Straßen kommen. Diese Fördersumme ist angesichts der Herausforderung des Markthochlaufs
der Elektromobilität und der genannten Ziele aus meiner
Sicht mehr als gerechtfertigt.
Infos unter www.sieben-städte-tour.de
Energieaudit jetzt Pflicht
Im März dieses Jahres wurde die Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) vom Bundesrat verabschiedet. Bis Dezember 2015 sind damit auch alle
Unternehmen, an denen eine oder mehrere öffentliche
Stellen oder Körperschaften des öffentlichen Rechts
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Immer schneller
Immer heller
Glasfaser bis ins Haus
Straßenbeleuchtung im Visier
EWE verlegte 2007 erstmals Glasfaserkabel bis an die Haustür. Mit „Fibre to the home“ (FTTH) können die Netze nahezu unbegrenzte Bandbreiten liefern. Bis heute liegen mehr
als 70.000 Haushalte an solchen Glasfasertrassen. Von
schnellem Internet, Telefon und Fernsehen aus einer Leitung profitieren mehrere Tausend Kunden.
Vielerorts macht man sich Gedanken, wie es nach dem Aus
für die Quecksilberdampfhochdrucklampen 2015 mit der
Straßenbeleuchtung weiter geht. Dabei ist das längst nicht
das einzige Problem, mit dem sich Kommunen beschäftigen
müssen – insbesondere nach langjährigem Betrieb von Straßenlaternen.
Der Druck, ihren Bewohnern schnelles Internet zu ermöglichen, lag damals vor allem auf Kommunen in ländlichen
Gebieten mit einer nicht bzw. kaum ausgebauten Breitbandinfrastruktur. Als kommunales Unternehmen reagierte
EWE darauf und bewarb sich ab 2009 um Fördermittel aus
dem Konjunkturpaket II und etliche GAK-Verfahren (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und
des Küstenschutzes“), um den Breitbandausbau in diesen
Regionen voranzutreiben. Der damalige Schwerpunkt lag
bei der Erzielung von Mindestbandbreiten von 1-2 Mbit/s.
EWE konnte viele „weiße Flecken“ im ländlichen Raum tilgen, doch der Bandbreitenbedarf wuchs rasant weiter. Viele
Kommunen nutzten daher vermehrt EFRE-Mittel (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), damit sie auch in
Ortsrandlagen und Gewerbegebieten schnelles Internet bekamen. Um herauszufinden, wo akuter Bedarf nach schneller Internettechnologie besteht, startete EWE ein Breitbandportal auf den eigenen Webseiten (http://breitband.
ewe.de/portal/index.php). Hier können Bürger „weiße Flecken“ melden.
Über Jahre hat es ausgereicht, die Leuchtmittel der Straßenlaternen lediglich auszutauschen. Das Alter macht aber
auch anderen Bauteilen zu schaffen: die Masten und die Mastanschlüsse, die unterirdischen Netze sowie die Anschlusskästen müssen regelmäßig überprüft werden. Da wo dies
nicht wie vorgesehen geschieht, haben Kommunen mit teils
erheblichen Problemen und Kosten zu kämpfen. Alte Muffen zum Beispiel werden undicht und erzeugen Fehlerströme, die im günstigsten Fall zu Ausfällen, im schlimmsten
Fall aber zu gefährlichen Stromunfällen führen. Die notwendige Fehlerortung ist aufwendig und teuer.
Heute geht es EWE unter anderem darum, Kommunen bei
der Planung weiterer Neubaugebiete zu unterstützen. Auf
Wunsch analysiert EWE Lage und Größe von Neubaugebieten sowie die Entfernung zu bestehenden Glasfasertrassen.
Durch die Anbindung eines Grundstücks ans Glasfasernetz
steigt auch seine Attraktivität.
Neben schnellem Internet und damit verbundenen attraktiven Internet- und Telefondienstleistungen bietet EWE Beratungen zu den Themen Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien an. Dabei spielt auch der Einsatz von
Stromspeichern (siehe www.eqoo.de) eine entscheidende
Rolle.
Mancherorts wurde in
den letzten Jahren die
Straßenbeleuchtung mit
erheblichen finanziellen
Anstrengungen auf moderne Leuchtentechnik
umgestellt - am Netz
aber zunächst nichts gemacht. Dreh- und Angelpunkt einer dennoch erforderlichen
Netzstrategie ist die als
Regelprüfung vorgeseJahrzehnte alte, sogenannte Nasskabel
hene Prüfung gemäß
stellen heute häufig ein Problem dar.
DGUV Vorschrift 3 (vormals: BGV A3). Vielerorts
ist diese Prüfung nicht wie vorgesehen alle vier Jahre, sondern noch nie erfolgt. Schon beim Öffnen der Schaltschränke zeigen sich dann oft gravierende Mängel. Beim Durchmessen der Leitungen, sieht der Experte neben Fehlern im
Kabelnetz zum Beispiel, dass die Leitungen viel zu lang sind.
„50 Prozent der Kommunen kennen ihren Bestand nicht
oder nur teilweise“, zitiert Henning Böger, bei EWE im Bereich Straßenbeleuchtung tätig, eine aktuelle Studie u.a. im
Auftrag des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
Ohne diese Kenntnis aber, so Böger sei keine strukturierte
Herangehensweise an die Problemstellung möglich. EWE
unterstützt Kommunen, ihren Bestand zu analysieren und
die Straßenbeleuchtung auf Vordermann zu bringen.
Erschließung von Neubaugebieten mit schnellem Internet
Nach der Datenerfassung erstellen Mitarbeiter ein Konzept
– für die Straßenlaternen ebenso wie für das Netz. Für letzteres sind technische Prüfungen unabdingbar.