Was wir wissen - C.C. Buchner

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Was wir wissen
Regeln,
Institutionen
M 2, M 5
Wirtschaftliches Handeln hängt entscheidend von Regeln ab, die das Handeln der Wirtschaftsakteure in eine bestimmte Richtung lenken. Solche Regeln oder Verfahren werden allgemein auch als Institutionen bezeichnet.
Wirtschaftsordnungen
M4
Die existierenden Wirtschaftsordnungen lassen sich danach unterscheiden, welches charakteristische Institutionen- und Regelsystem in der jeweiligen Ordnung gegeben ist (Planungs- und Lenkungsform, Eigentumsform,
Markt- und Preisbildungsform, Unternehmensform).
In der Geschichte haben sich bislang vor allem zwei Wirtschaftsordnungen herausgebildet, die auf ganz unterschiedlichen Institutionen- und Regelsystemen basieren. Marktwirtschaften in allen Variationen – dazu sagt
man auch Kapitalismus – und Planwirtschaften, die heute allerdings in ihrer reinen Form nur noch in wenigen Staaten existieren (z. B. auf Kuba und
in Nord-Korea).
Merkmale und
Menschenbild
der Wirtschaftsordnungen
Man kann die beiden Wirtschaftsordnungen vor allem daran unterscheiden,
wie frei die Menschen in ihren wirtschaftlichen Handlungen sind und wie
die Verteilung der Güter organisiert wird. Haben die Menschen eine große
wirtschaftliche Handlungsfreiheit und ist die Verteilung der Güter dezentral durch Märkte mit freier Preisbildung organisiert? Dann handelt es sich
um das Modell der Marktwirtschaft. Die Marktwirtschaft nutzt den Egoismus des Einzelnen, um über die Koordination auf Märkten die Wohlfahrt aller zu mehren.
Marktwirtschaft
M4–M8
Planwirtschaft
M 4, M 10
Sind die Menschen in ihrer wirtschaftlichen Handlungsfreiheit stark eingeschränkt und ist die Verteilung der Güter durch einen zentralen Plan mit festen Preisen für die Güter organisiert? Dann handelt es sich um das Modell
der Planwirtschaft oder auch Zentralverwaltungswirtschaft. In einer Planwirtschaft bestehen nur in sehr eingeschränktem Maße Anreize für die Menschen, Eigeninitiative und Eigenverantwortung zu übernehmen und den eigenen Gewinn zu vermehren.
Wirtschaftliche
Freiheit und
Wohlstand
in der Welt
Nicht nur der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten Ende der 80er
Jahre des letzten Jahrtausends hat gezeigt, dass die Marktwirtschaft der
Planwirtschaft überlegen ist, weil sie mehr Wohlstand zu erzeugen vermag
und die Anbieter der Waren und Dienstleistungen dazu zwingt, sich an den
Bedürfnissen der Kunden zu orientieren. Wirtschaftliche Handlungsfreiheit
oder allgemein die Freiheit des Einzelnen ist somit offensichtlich eine wichtige Voraussetzung für Wohlstand und Demokratie.