Wozu brauchen wir Wettbewerb?

Wettbewerbsaufsicht in Deutschland
Arbeitsblatt
Wozu brauchen wir Wettbewerb?
„,Wohlstand für alle’ und ,Wohlstand durch Wettbewerb’ gehören untrennbar zusammen;
das erste Postulat kennzeichnet das Ziel, das zweite den Weg, der zu diesem Ziel führt.”
Ludwig Erhard (1897-1977)
In unserem Wirtschaftssystem wird nicht
von einer zentralen Instanz – z. B. dem
Staat – geplant, welche Waren produziert
werden und zu welchen Preisen diese verkauft werden. Diese Funktion übernimmt
bei uns der Wettbewerb.
Koordinationsfunktion des Wettbewerbs
Wettbewerb bedeutet, dass verschiedene
Unternehmen in Konkurrenz um die Nachfrage stehen. Jedes Unternehmen muss
damit rechnen, dass seine eigenen Kunden
zu einem Wettbewerber wechseln, wenn
dieser vergleichbare Leistungen preiswerter anbietet oder einfach bessere Produkte
bereitstellt. Der Druck, der durch diesen
Wettbewerb entsteht, führt dazu, dass
Anbieter bestrebt sind
 ihre Preise zu senken
 bessere Qualität anzubieten
 ihre Produkte und Dienstleistungen
stetig weiterzuentwickeln.
Von einem wettbewerblich organisierten
Markt profitieren damit insbesondere die
Verbraucher, weil sie sich diejenigen Güter
und Leistungen auswählen können, die am
ehesten ihren Vorstellungen (z. B. gute
Qualität, angemessenes Preis-LeistungsVerhältnis,
Soziale Marktwirtschaft: Die zentrale Idee der
Sozialen Marktwirtschaft ist es, den Mechanismus eines freien Marktes zu erhalten und
gleichzeitig für sozialen Ausgleich zu sorgen.
Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich
seit Mitte des 20. Jahrhunderts am Konzept der
Sozialen Marktwirtschaft.
gute Serviceleistungen) entsprechen. Damit übernimmt der Wettbewerb eine zentrale Koordinationsfunktion in der sozialen
Marktwirtschaft.
Preisbildung im Wettbewerb
Im Wettbewerb treffen Angebot und Nachfrage auf dem Markt zusammen. Durch
Verhandlungen zwischen Anbietern und
ihren Kunden bilden sich Marktpreise heraus. Diese Preise haben eine wichtige
Steuerungsfunktion für den Austausch von
Waren und Dienstleistungen:
 Preise zeigen den Anbietern, in welchen
Bereichen sie ihre Produktionsfaktoren,
z. B. Maschinen, am besten einsetzen
können.
 Anhand geltender Preise können die
Kunden entscheiden, wie sie einen bestimmten Bedarf am günstigsten decken
können.
Der freie Wettbewerb bildet damit einen
Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft.
Adam Smith (1723-1790), Begründer der klassischen Volkswirtschaftslehre,
prägte den Begriff der „Unsichtbaren Hand“: Jedes Unternehmen, das danach strebt, seinen Gewinn zu maximieren, muss sich dafür auf die Wünsche
und Präferenzen der Marktgegenseite einstellen.
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Unternehmen, die ihren Kunden im Vergleich zu anderen Unternehmen gute
Leistungen zu angemessenen Preisen bieten, können in einem wettbewerblich organisierten Markt höhere Umsätze und höhere Gewinne erzielen.
Schlechte Leistungen oder überhöhte Preise hingegen werden im Wettbewerb mit Verlusten oder sogar dem Ausscheiden aus dem Markt „bestraft“.