DEUTSCHLAND, EINE ERFOLGSGESCHICHTE Immer wieder war es die Wirtschaftskraft, die in Deutschland für mehr Wohlstand gesorgt hat: mehr Steuern, mehr Beschäftigung, mehr Spielraum für sozialen Ausgleich. Diese Formel der Sozialen Marktwirtschaft zeigt ihre Wirkung erstmals in der langen Aufbauphase nach dem Krieg, dann wieder nach der Wiedervereinigung und zuletzt in den Wirkungen der Agenda 2010. Hinter alldem steht das Deutschland-Prinzip: Ein guter Wirtschaftsstandort schafft gute Arbeit und die Voraussetzungen für soziale Gerechtigkeit. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist Deutschland gestärkt aus der Weltwirtschaftskrise hervorgegangen. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist mit 30,2 Millionen so hoch wie nie zuvor, die Reallöhne sind seit 2012 um 3,1 Prozent gestiegen – der höchste Zuwachs seit 1995. Rekorde verzeichnet auch die Zuwanderung: 1,2 Millionen Menschen zog es 2013 nach Deutschland, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das Deutschland-Prinzip muss bewahrt werden, wenn wir auch in Zukunft gut, sicher und sozial gerecht leben wollen. Die fünf Erfolgsfaktoren des Deutschland-Prinzips #1 WOHLSTAND ENTSTEHT AUS WI RTSCHAFTSKRAFT. #2 WIRTSCHAFTSKRAFT ENTSTEHT DURCH INNOVATION. #3 INNOVATIONEN BRAUCHEN FRE IHEIT. #4 FREIHEIT WÄCHST MIT EUROPA UND DER WELT. #5 DIE SOZIALE MARKTWIRTSCHAF T MACHT UNSER LAND GERECHT. #1 WOHLSTAND Nur mit einer wachsenden Wirtschaft verbessern sich die Lebensbedingungen für alle. ENTSTEHT AUS WIRTSCHAFTSKRAFT. BIP in Mrd. Euro 1991 Bruttovermögen privater Haushalte in Mrd. Euro Nötige Arbeitszeit für den Kauf einer neuen Waschmaschine 2013 2.809 5.392 1.580 12.288 52 40 Stunden, Minuten 25 Stunden, 36 Minuten Quellen: Statistisches Bundesamt, 2015; Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 2014 Mit dem Bruttoinlandsprodukt steigt der Wohlstand: Die Haushalte haben nicht nur mehr Vermögen, sie können sich von ihrer Arbeit auch mehr leisten. Eine starke Wirtschaft tut allen gut Den Deutschen geht es immer besser: Das verfügbare monatliche Nettoeinkommen der Privathaushalte hat sich von 1985 bis zum Jahr 2012 fast verdoppelt. Die Lebenserwartung von Frauen ist seit 1985 um knapp fünf, die von Männern um gut sechs Jahre gestiegen. Statt zwei Wochen Jahresurlaub wie noch Ende der 1950er-Jahre sind heute sechs Wochen Urlaub tariflicher Standard. Dieser Wohlstand ist nur dank einer starken, wachsenden Wirtschaft möglich. Damit sie und unsere Lebensbedingungen sich weiter so positiv entwickeln können, müssen die Voraussetzungen für wirtschaftliche Wertschöpfung durch Innovation und Produktion stimmen. #2 WIRTSCHAFTSKRAFT ENTSTEHT DURCH Neue Ideen sind Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. INNOVATION. Innovationskraft (100 Punkte = optimale Bedingungen; 0 Punkte = schlechteste Bedingungen)* Finnland Schweiz Südkorea Dänemark Kanada Deutschland Ungarn Slowakei Polen Italien Griechenland Türkei BIP pro Kopf in US-Dollar Durchschnitt der sechs ... ... innovationsstärksten Länder im Jahr 2012 65,6 61,1 58,7 58,3 55,6 54,4 35,5 33,9 31,1 30,6 27,1 24,9 51.494 ... innovationsschwächsten Länder im Jahr 2012 18.517 *laut Indikatoren des Innovationsmonitors 2012 Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 2012; Weltbank, 2015 In den sechs innovationsstärksten Ländern lag das Pro-Kopf-BIP 2012 durchschnittlich rund 33 Tausend US-Dollar höher als im Schnitt der sechs innovationsschwächsten Länder. Fortschritt ist Deutschlands wichtigster Rohstoff Deutschland hat kaum Bodenschätze. Dafür aber gute Ideen, die uns eine Vielzahl technischer Innovationen ermöglichen. Das macht unsere Wirtschaft stark: Innovationen sind die Grundlage für Wachstum, Beschäftigung, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit. 60 Prozent unseres Wachstums der kommenden Jahre werden laut Sachverständigenrat von technologischem Fortschritt getragen. Doch diese Grundlage ist in Deutschland gefährdet – weil andere Länder technologisch aufgeholt haben und weil Innovationen in Deutschland nicht die nötige Unterstützung finden. So stiegen die Patentanmeldungen 2013 in allen patentstarken Ländern – nur nicht in Deutschland. #3 INNOVATIONEN BRAUCHEN Damit Ideen wirtschaftliche Realität werden, sollte der Staat sie nicht überregulieren. FREIHEIT. Unternehmen mit Innovationsaktivitäten Alle Unternehmen Chemische Industrie Pharmaindustrie Zustimmung zur Aussage „Hohe Kosten der Erfüllung von regulatorischen und rechtlichen Vorgaben sind ein sehr relevantes Innovationshemmnis“ in Prozent 19,5 37,8 55,1 Energieversorgung Quelle: ZEW, 2014 Unter allen innovativ tätigen Unternehmen betrachten vor allem die Unternehmen forschungsstarker Branchen staatliche Überregulierung als Hindernis für neue Produkte oder Prozesse. 71,1 Weniger Bürokratie, mehr Neuentwicklungen Innovative Unternehmen sehen nicht die inter nationale Konkurrenz, sondern vor allem staatliche Überregulierung als Haupthindernis für neue Produkte oder Prozesse. Und tatsächlich: Ein Silicon Valley ist in Deutschland schon deshalb nicht vorstellbar, weil die berühmten Garagen wegen angeblicher Mängel bei Brandschutz und Beleuchtung geschlossen würden. Besonders die kleinen Unternehmen, die oft Marktneulinge und damit besonders innovativ sind, fühlen sich eingeschränkt: Fast jedes vierte Industrieunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern sieht in einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung bürokratische Vorgaben als Innovationsbremse. #4 FREIHEIT WÄCHST MIT EUROPA Weltoffenheit zahlt sich für Deutschland mit einem Plus bei Handel und Fachkräften aus. UND DER WELT. Wachstumsraten des Produktionspotenzials* mit einer Nettoeinwanderung von 200.000 Personen pro Jahr +0,35 in Prozentpunkten +0,29 +0,19 +0,41 +0,25 Globalisierung macht Deutschland stärker +0,06 2014 -0,16 2022 -0,22 2030 -0,28 2038 2046 2054 -0,34 Wachstumsraten des Produktionspotenzials ohne Nettoeinwanderung in Prozentpunkten -0,45 Freihandel hat viele Kritiker. Doch hätte Deutschland keinen Zugang zu internationalen Märkten, wäre unser reales Pro-Kopf-Einkommen um 50 Prozent geringer. Und durch das Freihandelsabkommen TTIP könnten Deutschland und die anderen EU-Länder ihre Exporte in die USA langfristig um ein Drittel steigern. -0,51 *gesamtwirtschaftliche Produktion bei Vollauslastung der Produktionsfaktoren Quelle: SVR, 2011 Zuwanderer stärken unser Wirtschaftssystem, sorgen für Wachstum und sichern gemeinsam mit uns den Wohlstand in Deutschland. Produzieren für die Weltmärkte braucht aber auch Menschen mit internationalen Wurzeln. Hier hat Deutschland Potenzial: Unter Zuwanderern ist es inzwischen so beliebt wie nur noch die USA. Und viele sind gut ausgebildet: 29 Prozent der 25- bis 64-Jährigen, die zwischen 2001 und 2011 kamen, haben einen Hochschulabschluss. Von den Deutschen dieser Altersgruppe haben ihn nur 18,7 Prozent. #5 DIE SOZIALE Jeder hat die Möglichkeit, zum Wohlstand beizutragen und an ihm teilzuhaben. MARKTWIRTSCHAFT MACHT UNSER LAND GERECHT. Haushalte 2013, die nach eigener Einschätzung schlecht mit ihrem Einkommen auskommen, in Prozent aller Haushalte EU Deutschland 9,1 28,5 Quelle: Eurostat, 2015 Die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands bietet jedem Chancen und ermöglicht zugleich ein Leben in Würde: Während das Einkommen im EU-Schnitt bei fast jedem dritten Haushalt nicht ausreicht, kommen in Deutschland 91 Prozent gut zurecht. Jeder hat die gleichen Chancen Die Soziale Marktwirtschaft hat Deutschland zu einem der gerechtesten Länder der Welt gemacht. Sie ermöglicht jedem, seine Potenziale zu entfalten. Zugleich gibt Deutschland fast 30 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Soziales aus – so viel, wie kaum ein anderes Land für Rentner, Arbeits lose, Kranke und andere Empfänger zahlt. Doch es geht noch gerechter: Wenn wir stärker in Bildung investieren, Energiekosten wie Bürokratieaufwand senken und die ausufernden Subventions zahlungen abbauen, können die Menschen ihre Potenziale besser für ein gutes und selbstbestimmtes Leben nutzen. WAS DEUTSCHLAND JETZT BRAUCHT So gut Deutschland heute noch dasteht: Unsere Wirtschaft kann nur stark und wohlstandsfördernd sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die aktuelle Politik ist jedoch oft bestimmt von Regulierung, Bürokratie, Anspruchsdenken und immer neuen Umverteilungsplänen. Dabei stehen wir vor großen Herausforderungen: Durch den demografischen Wandel werden der Wirtschaft bis 2030 voraussichtlich rund 2,4 Millionen Fachkräfte fehlen. Die Kosten der Energiewende wachsen immer weiter – seit 2000 flossen bereits 101,2 Milliarden Euro an Subventionen. Und beim Thema digitale Infrastruktur bleibt besonders in ländlichen Gegenden viel zu tun, wenn Deutschland zu anderen Industrieländern aufschließen möchte. Statt um Verteilung muss es in der Politik wieder um die Frage gehen, wie der Wohlstand erwirtschaftet wird. Das Deutschland-Prinzip mit seinen fünf Erfolgsfaktoren muss wieder in den Mittelpunkt der Politik rücken. Ein Prinzip der Freiheit, Gerechtigkeit und Verantwortung, mit dem Leistung, Ideen und Offenheit sich für uns alle lohnen. Quellen Deutschland: Konjunktur kommt nicht in Fahrt. Jahresgutachten 2014/15, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, November 2014 2013: Höchste Zuwanderung nach Deutschland seit 20 Jahren, Pressemitteilung Nr. 179, Statistisches Bundesamt, Mai 2014 12 gute Gründe für Zuwanderung, IW policy paper 2/2014, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Januar 2014 US and China Drive International Patent Filing Growth in Record-Setting Year, World Intellectual Property Organization, Mai 2014 Innovationsmonitor 2012 − Die Innovationskraft Deutschlands im internationalen Vergleich, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Januar 2012 Deutschland in Zahlen 2014, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, April 2014 Armut in Europa, IW Trends 1/2013, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, März 2013 Weitere Exemplare können Sie kostenfrei unter [email protected] bestellen. Impressum Herausgeber: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH, Georgenstraße 22, 10117 Berlin Geschäftsführer: Hubertus Pellengahr Kontakt: [email protected] Konzept und Gestaltung: Blumberry GmbH Redaktion: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH, Blumberry GmbH Stand: März 2015 Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert. Sie steht für Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haftung und sozialen Ausgleich als Grundvoraussetzungen für mehr Wohlstand und Teilhabechancen. DEUTSCHLAND-PRINZIP.DE
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