One-Day Reversal - Was sagt uns der große - GodmodeTrader

One-Day Reversal - Was sagt uns der große Umkehrtag?
Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader | 04.10.2006 10:47 | Copyright BörseGo AG 2000-2014
Für das One-Day Reversal (ODR) existieren verschiedene Namen: Buying Climax/Selling Climax, Top-Reversal
Day/Bottom-Reversal Day und oberer Umkehrtag/unterer Umkehrtag. Die Synonyme indizieren bereits, dass
ODRs entweder an einem Gipfel oder an einem Boden vorkommen.
Eine allgemein akzeptierte Definition eines oberen Umkehrtages ist das Erreichen eines neuen Hochs
(üblicherweise am oder nahe des Eröffnungskurses) in einem Aufwärtstrend, gefolgt von einer Abschwächung
des Kurses und einem tieferen Schlusskurs am selben Tag. Dieser Schlusskurs notiert tiefer als der Schlusskurs
des Vortages.
Ein unterer Umkehrtag bedeutet demzufolge das Erreichen eines neuen Tiefs in einem Aufwärtstrend
(üblicherweise gegen Handelsende) in einem Abwärtstrend, gefolgt von einem Anstieg der Kurse und einem
höheren Schlusskurs am selben Tag. Dieser Schlusskurs überschreitet per definitionem den Schlusskurs des
Vortages.
Signifikante Umkehrtage besitzen in der Regel eine große Tagesspanne, das heißt, dass Hoch- und Tiefstkurs
relativ zu den vergangenen Tagen der letzten Wochen beträchtlich sind.
In der folgenden Abbildung 1 sehen Sie die entsprechenden Chartmuster für ein Top-Reversal Day und ein
Bottom-Reversal Day.
In der Abbildung 2 sehen Sie ein Beispiel aus der realen Welt: Der NASDAQ Composite, Tagesintervall, bildet ein
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Bottom-Reversal Day am 24.7.2002.
Es muss unbedingt erwähnt werden, dass die One-Day Reversal Formation für sich allein keine
tradingentscheidende Bedeutung hat. Doch im Zusammenhang mit anderen technischen Informationen, auf die
wir noch zu sprechen kommen werden, kann sie eine wertvolle Signifikanz beinhalten.
Warum formen sich One-Day Reversals?
Wie bereits erwähnt, besitzen signifikante Umkehrtage eine beträchtliche Kursspanne relativ zu vergangenen
Tagen der letzten Wochen. Insbesondere wenn Sie an große Preis-Spikes denken, bei welchen intra day eine
Umkehr der Preise stattgefunden hat, liegt der Verdacht auf ein „Stop Running“ nicht fern. Unter Stop-Running
versteht man folgenden Vorgang: Stellen Sie sich im Falle eines unteren Umkehrtages eine Serie von Stop-Loss
Orders vor, die aufeinanderfolgend unter den augenblicklichen Preis gesetzt wurden. Es bedarf keiner
besonderen Kursdynamik gen Süden, um den ersten Stop auszulösen. Wenn die Anzahl der verkauften Aktie
groß genug ist und die Short Sellers und die Market Makers den fallenden Preisen assistieren, dann könnte der
Preis noch tiefer fallen. In diesem Szenario könnte dann der nächste Stop ausgelöst werden und so weiter. Der
Preis stürzt solange in die Tiefe bis die entmutigten Inhaber von Long-Positionen endlich bei hohen Umsätzen
aus dem Markt geworfen werden. Das nachfolgende Fehlen von Verkaufsdruck hat ein Vakuum im Markt zur
Folge und der kaskadenartige Verkauf wird gestoppt. Dieses Stop Running (auch „Gunning the Stops“ genannt)
wurde absichtlich erzeugt und erfüllt seinen Zweck: Wenn es vorbei ist und alle Marktteilnehmer, die ihre Aktien
verkaufen wollten, schon verkauft haben, so dass eine überwältigende Kaufnachfrage entstehen kann, beginnt
der Preis sein Recovery. Und zwar zu dem Punkt, wo er am Tag startete. Im Schlusshandel erscheint eine lange
dünne Linie in einem Bar Chart, welche die beschriebene große Kursspanne darstellt. Die Preise starteten
ungefähr dort, wo sie enden aber in der Zwischenzeit loten die Preise einige Punkte aus.
Identifikation
Wie identifiziert man jetzt genau ODRs? Oder anders gefragt: Welche Spezifikationen sollte ein ODR aufweisen?
Im einzelnen:
a) Preistrend
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Zunächst einmal muss es einen Preistrend geben. In vielen Fällen tritt ein ODR am Ende eines längeren und
stetigen Kursverfalls (oder einem entsprechenden Kursanstieg) auf. In einigen Fällen kann der zurückliegende
Trend über mehrere Monate hinweg in das Chart gezeichnet werden. Einige ODRs treten hingegen nach
Preisbewegungen von nur wenigen Wochen auf. Auf diese Weise wechseln sie ihren Standort von Formation zu
Formation. Für Top-Reversal Days sollte der Trend steigend sein, für Bottom-Reversal Days fallend. Achten Sie
darauf, einen oberen Umkehrtag in einem fallenden Markt als nicht zwingend notwendige Ein-TagesUmkehrformation für einen Trendwechsel des Intermediate Swing zu betrachten. Ebenso ist die
Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Bottom-Reversal Day in einem steigenden Preistrend eine Umkehr des
mittelfristigen Trends erfolgt, eher gering. Obwohl diese temporären Spikes als Konsolidierungen wirken können,
ist es am sinnvollsten, die ODRs nach Trendwechseln zu selektieren.
b) Schlusskurs
Eine andere Identifikationsrichtlinie sieht vor, zu betrachten, wo die Preise schließen. Für Top-Reversal Days sollte
der Schlusskurs am oder nahe dem Tagestief sein. Bottom-Reversal Days weisen genau die gegenteilige
Konstellation auf: Der Schlusskurs sollte nahe dem Tageshoch sein. Der Schlusskurs nahe oder am Ende der
Range lässt jeweils vermuten, dass die Preise wahrscheinlich weiter in die neue Richtung tendieren werden. Wie
bereits eingangs erwähnt, schließen beispielsweise untere Umkehrtage laut allgemein akzeptierter Definition über
dem Schlusskurs des Vortages. Ob diese Definition jedoch die Signifikanz und Profitabilität von ODRs erhöht, darf
berechtigt in Zweifel gezogen werden. Denn sehr oft erweisen sich beispielsweise im Falle des unteren
Umkehrtages Schlusskurse über dem Schlusskurs des Vortages als relativ schlechte Signalgeber für mögliche
Trendumkehrungen. Die Bedingung stellt sich also als schwach heraus. Meiner Meinung nach sollten Sie dazu
tendieren, einen unteren Umkehrtag als einen Tag zu definieren, der bei einer Abwärtsbewegung ein neues Tief
erreicht, dann dreht und über dem Vortageshoch schließt. Diese Konstellation hat sich mir gegenüber in den
meisten Fällen als die validere Formation erwiesen. Versuchen Sie, sich ein eigenes Bild zu machen, indem Sie
ODRs in ihren Charts unter dem beschriebenen Aspekt betrachten.Wenn Sie wünschen, können Sie die
Bedingungen selbstverständlich noch strenger definieren, indem beispielsweise das Hoch vor zwei Tagen auch
noch überboten werden muss. Diese strengere Definition reduziert meiner Erfahrung nach jedoch auch die Anzahl
an Fehlsignalen umso mehr als sie im Nachhinein gültige Signale unterdrückt. Jedoch kann auch die
Marktdynamik unterschiedlicher Märkte dafür ausschlaggebend sein. Deshalb möchte ich Sie ersuchen, in den
Märkten, die Sie handeln, Untersuchungen anzustellen und Rückschlüsse für ihren Tradingstil zu ziehen.
c) Volumen
Gewöhnlicherweise wird ein ODR, egal ob es sich um ein Bottom-Reversal Day oder ein Top-Reversal Day
handelt, von hohem Volumen begleitet. Dieses „hohe“ Volume sollte höher als das Volumen des Vortages sein,
noch besser: höher als das Volumen der letzten Wochen oder gar Monate, denn dann erhöht sich natürlich die
Signifikanz der Umkehrformation. Eine weitere Beobachtung: Das Volumen scheint an Böden höher als an Gipfeln
zu sein. Diese Augenscheinlichkeit unterstützt die Ansicht, dass steigende Preise einen Push brauchen, während
fallende Preise aufgrund ihres eigenen Gewichtes fallen können.
d) Preisspanne
Wie geschildert bilden ODRs relativ große Preisspannen aus. Teilweise sind diese Spikes (mehr als) doppelt so
groß wie die durchschnittliche Spikegröße der vergangenen Wochen und Monate. In diesen Fällen ist das Pattern
natürlich besonders signifikant. Aber wo fängt im Allgemeinen die Signifikanz an und wo hört sie auf? Leider
lässt sich das nicht für alle Märkte und Marktphasen einheitlich beschreiben. Aus diesem Grunde sollten Sie auch
diese eher allgemein gefasste „Richtlinie“ anhand der von Ihnen gehandelten Märkte überprüfen und für ihre
eigenen Zwecke relativieren. Vielleicht stellen Sie dabei ja fest, dass andere „Richtlinien“ gelten oder dass andere
Spikegrößeneinteilungen sinnvoller erscheinen. Für Swing-Trader kann es zum Beispiel hilfreich sein, die
Handelsspanne des ODR in Beziehung zu den Preisspannen der letzten 4 beziehungsweise 7 Handelstage zu
setzen. Wenn die Preisspanne des ODR die der letzten 4 beziehungsweise 7 Handelstage übertrifft, dann liegt ein
„WR4“ (Widest Range bar of last 4 bars) oder WR7 vor, der Ihnen eine wertvolle Indikation sein kann. In
verwandtem Sinne sind Outside Reversal Days (Kursbalken, welche die Preisspanne des Vortages umschließen,
siehe Abbildung 3) auch keine Voraussetzung für einen Umkehrtag, jedoch erhöhen sie dessen Signifikanz.
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e) Kursdynamik
Bei einem One-Day Reversal Top ziehen die Kurse von Handelsbeginn an stark an. Oft notieren die
Eröffnungskurse schon weit über (oder unter) dem Schlusskurs des Vortages, so dass auf dem Chart eine große
Gap (Kurslücke) erscheint. Ehe der Kursaufschwung oder der Kursverfall zum Stillstand kommt, bewegen sich die
Kurse meist im ersten Drittel des Handels so weit in die Höhe beziehungsweise in die Tiefe, wie es sonst nur in
zwei, drei oder vier Handelstagen möglich erschienen wäre. Aber schließlich kommen sie doch zum Halten. Dieses
Halten kann sowohl innerhalb der ersten Handelsstunde als auch erst spät am Tag erfolgen. Die Notierungen
treten dabei auf der Stelle. Ihre Schwankungsbreite verringert sich. Plötzlich kehrt sich der zu Handelsbeginn
eingeschlagene Trend um. Die Kurse bewegen sich in einem ebenso hohen Tempo wie vorher, aber jetzt in der
umgekehrten Richtung. Gen Handelsschluss werden größere Umsätze generiert. Die Kurse steigen (bzw. sinken),
unterbrochen von nur kurzen Pullbacks, nahezu unaufhaltsam. Die Kursdynamik ist so gewaltig, dass die Kurse
nach ihrer anfänglichen langen Reise in die entgegengesetzte Richtung zum Schluss über dem Eröffnungskurs
notieren. Zwar ist der Umsatz an ORDs, wie schon erwähnt, sehr hoch, jedoch ist es sehr oft der Fall, dass die
Netto-Kursveränderung gegenüber dem Vortag am Ende des Handels eher gering ist.
Bottom-Reversal Days vor allem in den Indices
Top-Reversal Days erscheinen unter bestimmten Voraussetzungen recht häufig in den Charts marktenger Aktien.
Damit sind Werte gemeint, bei denen nur relativ wenige freie Aktien einen schnellen Kursaufschwung
ermöglichten und die Aufmerksamkeit vieler Marktteilnehmer auf sich ziehen.Top-Reversal Days in den Indices
entwickeln sich hingegen seltener. Bottom-Reversal Days finden sich hingegen in auffälliger Weise gerade in den
Indices am Ende eines panikartigen Kursverfalls.
One-Day Reversals und Major Trend
ODRs besagen nichts über die Entwicklung des Major Trend. Eher sollte den ODRs zunächst sicherheitshalber eine
stärkere Evidenz im Rahmen eines Minor Trends beigemessen werden. Oft kommt es vor, dass der umgekehrte
Trend für ein paar Tage in einer Zone verweilt und teilweise auch eine Art Formation aufbaut, bevor sich die Kurse
in einem Intermediate Swing, also einem mittelfristigen Trend, aus der Zone entfernen.
One-Day Reversals und Formationen
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ODRs kommen sehr häufig innerhalb oder zu Beginn einer technischen Formation vor, die eine größere TradingMöglichkeit bietet. In diesen Fällen geben ODRs einen wichtigen Hinweis auf wahrscheinliche Entwicklungen des
Trends. In jedem Falle sollte das ODR als eine Aufforderung verstanden werden, jenen Chart besonders sorgfältig
zu prüfen und zu beobachten. Denn die Formation, die sich entwickeln kann, mag eine größere Bewegung
ankündigen. Darauf sollte man vorbereitet sein.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass ein False Move (siehe frühere Lesson à „Fehlsignale“) oder eine Shake-outBewegung an der Spitze eines Symmetrical Triangle (symmetrischen Dreiecks) oft die Gestalt eines One-Day
Reversal annimmt.
Aber auch zu Beginn eines Symmetrical Triangle mag ein ODR auftreten, nämlich auf den ersten Peaks. Dies kann
auch der Fall sein, wenn das Triangle einen vorangegangenen Uptrend nur konsolidiert und nicht umkehrt.
Immerhin warnt es Sie auch dann vor einer zumindest nur kurzfristigen Erschöpfung der Auftriebskräfte.
Ein ODR kann genau auf dem Top eines langen Kursaufschwungs auf der höchsten Spitze einer Kopf-Schulter
Formation erscheinen, der dann ein längerer Kursverfall folgt. Jedoch sollte bedacht werden, dass der Grund für
einen solchen längeren Kursverfall dann nicht im ODR zu suchen ist, denn das ODR signalisierte nur die
Trendumkehr innerhalb des Kopfes selbst.
Nach unten erscheint ein One-Day Reversal oft in vergrösserte und auffälliger Form am Ende einer Panik. Dann
wird es oft als „Climax-Day“ oder „Selling Climax“ (Verkaufshöhepunkt) (siehe auch frühere Lesson à „Prinzipien
der Volumen-Interpretation“) bezeichnet. Auf diese Erscheinungsform wird im folgenden noch genauer
eingegangen.
Das Selling Climax
Das Selling Climax (panikartiger Verkaufshöhepunkt) repräsentiert ein Auslöschen des Angebot-Überhangs.
Solche Preisverfälle werden typischerweise von schlechten Nachrichten getriggert. Dabei werden schwache und
uninformierte Marktteilnehmer provoziert, zu jedem Preis zu verkaufen. Wenn dann der Preis einmal ausreichend
niedergeschmettert wurde, treten Käufer in den Markt, die besser informiert sind und fähig sind, nach vorne zu
schauen. Sie sammeln das restliche Angebot auf und die Preise drehen wieder nach oben.
Selling Climaxes repräsentieren entweder einen Boden oder es folgt eine Rallye mit einer nachfolgenden
Bewegung zu einem neuen Tief. In beiden Fällen aber hält der Boden, der mit dem Selling Climax markiert wird,
einen längeren Zeitraum. Wie lange dieser „längere Zeitraum“ ist, hängt von der
Zeitspanne des Charts ab. Natürlich wird in diesem Zusammenhang das Selling Climax in einem Intraday Chart
niemals auch nur annähernd so stark sein wie das Selling Climax in einem Monatschart.
In früheren Zeiten konnte man Aktien mit einer Einzahlung von nur 10% ihres Wertes erwerben, und es gab nur
dürftige Restriktionen für Short-Verkäufe. Berufsspekulanten konnten sogenannte „Bear-Raids“ (Überfälle der
Baissiers) organisieren (und die Überlieferung will, dass sie es auch oft taten).
Diese Aktionen hatten das Ziel, übermäßig beliehene Depots „auszuschütteln („Shake-out“), dass heißt zum
Zwangsverkauf zu bringen. Wenn das „Publikum“ zu sehr auf Kredit gekauft hatte, suchten sie sich einen
günstigen Moment aus und verkauften in großem Umfange Aktien short („Leerverkäufe“). Dadurch brachten sie
die Kurse zum Zusammenbruch. Die Broker verlangten von den betroffenen Kunden per „Margin Call“
Nachschüsse. Viele Kunden wollten oder konnten aber kein Geld nachschießen. So kam es, dass ihre Aktien
zwangsweise liquidiert wurden und das drückte damit zusätzlich auf den Markt. Das hatte wiederum weitere
Kursrückgänge zur Folge. Die betreffenden Spekulanten konnten dann aktiv werden, ihre Leerverkäufe (ShortVerkäufe) mit Gewinn eindecken und weitere Aktien für die Erholung billig aufkaufen.
Bear-Raids dieser Art wurden durch die Einrichtung der SEC und ihrer Regulationen relativ wirkungsvoll
verhindert. Aber Nachschussforderungen und Zwangsverkäufe werden natürlich solange existieren, wie Aktien
auf Kredit gekauft werden können. Und sie werden immer ins Spiel kommen, sobald die Kurse nach einer starken
Beteiligung des Publikums ausgedehnte Rückgänge erleiden.
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Bedenken Sie, dass die meisten, wenn nicht alle Fälle eines echten Selling Climax durch Notverkäufe verursacht
werden. Und zwar so, wie sie eben beschrieben wurden. Sie kommen am Ende eines schnellen und breiten
Kursabschwunges, der die Reserven vieler Marktakteure überstrapaziert und sie zwingt, ihre Aktien zu jedem nur
möglichen Preis an der Börse zu veräußern. Dieser Prozess ist fortschreitend – er nährt sich sozusagen selbst.
Jede Welle erzwungener Verkäufe bringt neue Margin Accounts zum Einsturz, bis zum Schluss soviel Aktien über
Bord geworfen werden, dass es zum endgültigen „Auswaschen“ kommt. Das ist der Selling Climax, bei dem der
Gesamtumsatz jeden Tagesumsatz aus dem vorhergehenden Aufschwung übertreffen kann. Es ist die Erntezeit
für diejenigen, die sich am Top vom Optimismus nicht haben anstecken lassen und Kapital in Reserve haben, um
Aktien zu Panikpreisen einzukaufen.
Wie Sie sehen, kehrt ein solcher „Aufwaschtag“ (Clean-Out day) oder ein Selling Climax die technische Situation
der Börse völlig um. Bei dieser Entwicklung sind die Aktien zu sehr niedrigen Kursen aus schwachen Händen in
starke übergegangen.
Ein Selling Climax muss nicht innerhalb eines einzigen Tages zu Ende gehen und die Umkehr zu Ende gehen. Ein
One-Day Reversal kann sich auch in einer speziellen Form über 2 Tage erstrecken. In diesen Fällen erschöpft sich
der Abschwung erst spät am ersten Tag. Zu spät, um eine ausgedehnte Erholung zu ermöglichen. In der Regel
kommt es daher am zweiten Tag von Handelsbeginn an zu einer starken Rallye. Es ist nämlich offenbar
geworden, dass kein weiterer Verkaufsdruck auf der Börse lastet.
Schlussbetrachtung
Grundsätzlich kann ich nicht dazu raten, ODRs als alleinige Indikation für Trading-Entscheidungen heranzuziehen.
Vielmehr sollte Ihnen die Identifikation von ODRs entweder als Hinweisgeber für schon bestehende Positionen
oder als zusätzliche Information in einem technischen Zusammenhang dienen, welche für das Eröffnen einer
Position genutzt werden kann. Denken Sie bitte daran, dass ein One-Day Reversal kein verlässlicher Indikator für
den Primary Trend ist. Auch erscheint ein Selling Climax normalerweise nicht am endgültigen Boden eines Bear
Market. Optimieren Sie die Indikation von ODRs, indem Sie beispielsweise die erläuterte Bedingung für den
Schlusskurs erhöhen und/oder mit WR7- und WR4-Patterns arbeiten.
Autor: Frank Thönnißen - Co-Investment Advisor bei STRADIVARI (Luxemburg)
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