Research: CHINA - Der Aufstieg eines Milliardenvolks - Wie läßt sich

Research: CHINA - Der Aufstieg eines Milliardenvolks - Wie läßt
sich hier investieren ?
Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader | 30.08.2007 01:00 | Copyright BörseGo AG 2000-2014
Wenn wir über Rohstoffe nachdenken, müssen wir immer auch über China nachdenken. Doch warum ist das
eigentlich so. Es gibt auch andere bedeutende Schwellenländer mit ähnlichen Wachstumsraten, darunter
Russland, Brasilien oder Indien. Sie unterscheiden sich aber deutlich von China. Russland schreckt durch
scheinbar willkürliche Eingriffe in die Wirtschaft ausländische Investoren ab. Brasilien glänzt vor allem durch seine
immensen Bodenschätze. Auf der Nachfrageseite spielt das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas aber fast
keine Rolle. Indien wächst vor allem durch seine Technologiezentren, die entlang der zur westlichen und
asiatischen Welt per Schiff erreichbaren Küstenstädte liegen. Die schlechte Infrastruktur, aber auch das
Kastenwesen, schottet den Großteil der indischen Bevölkerung von der Teilnahme an der Globalisierung ab.
Außerdem setzt Indien als Wissensgesellschaft nicht auf die industrielle Fertigung, sodass auch die dazu
benötigten Rohstoffe, die im eigenen Land in großen Mengen verfügbar sind, eher auf dem Exportmarkt
angeboten als in der eigenen Wirtschaft verarbeitet werden. Betrachtet man die chinesische Wirtschaft, so wird
man schnell feststellen, dass der weltweite Rohstoffmarkt für Anleger gerade deswegen interessant ist, weil
dieses mit 1,3 Milliarden Menschen bevölkerungsreichste Land der Erde an den Wohlstand in den
Industrieländern anschließen will. Ohne China gäbe es keinen Rohstoffboom (siehe Tabelle 1).
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Tabelle 1: Anteil Chinas an der zusätzlichen Rohstoffnachfrage im Zeitraum 2002-2005
Bei Blei und Zink wäre ohne China die Nachfrage im Zeitraum von 2002 bis 2005 sogar zurückgegangen.
Chinas Bedeutung für die Weltwirtschaft
China ist nicht nur bei Rohstoffen, sondern gesamtwirtschaftlich bedeutend. Seit zehn Jahren weist die dortige
Wirtschaft mit Wachstumsraten von über acht Prozent, sie konnte das sogar durch die Asienkrisen 1997/98
hindurch halten. Bis 2041, so schätzt Goldman Sachs, wird China die USA als größte Volkswirtschaft der Erde
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überholt haben. Man muss bei diesen Statistiken aber auch ein wenig relativieren. China hat über 16 mal mehr
Einwohner als Deutschland und über 4 mal mehr Einwohner als die USA. Wenn China die USA überholen wird,
dann gemessen am Bruttosozialprodukt (BSP) und nicht gemessen am Pro-Kopf-Einkommen. Bei 1,3 Milliarden
Menschen fällt es leichter, die größte Wirtschaftsmacht der Erde – gemessen am BSP – zu werden. Hier wirkt sich
das Gesetz der großen Zahl aus. Das bedeutet aber noch nicht, dass China ein entwickeltes Land ist. China erhält
von der deutschen Regierung weiterhin Entwicklungshilfe. Die größte Herausforderung für die Zentralregierung in
Peking wird es in den nächsten Jahrzehnten sein, eine gleichmäßigere Einkommensverteilung zu erzielen. Denn
bislang boomt China nur in den Städten, was besonders durch die stark steigenden ausländischen
Direktinvestitionen und die starke Teilnahme der ausländischen Firmen ausgelöst wird. Die Landbevölkerung
bekommt vom Aufschwung in der Regel herzlich wenig mit. Und immerhin wohnen in China 60% der Bevölkerung
auf dem Land. In den Städten liegt das durchschnittliche verfügbare pro-Kopf-Einkommen bei 1150 Euro, auf
dem Land lediglich 360 Euro.
Reich werden, so schnell wie möglich
Trotz der Herausforderungen beeindruckt die Geschwindigkeit des Aufschwungs. Selbst das deutsche
Wirtschaftswunder, oder der Aufschwung Amerikas zur Weltmacht wird durch um Weiten übertroffen. In der
Geschichte der Menschheit hat es einen derart steilen Aufschwung noch nicht gegeben. Erfolg zieht bekanntlich
Erfolg nach sich, und die Erfolge der Städter locken jährlich Dutzende Millionen Chinesen vom Land in die Städte.
Das "Heer" der Wanderarbeiter wird mit bis zu 200 Mio. Menschen beziffert. Sie ziehen von den Dörfern in die
Städte, um dort fast rund um die Uhr in Fabriken zu Hungerlöhnen zu arbeiten. Sie werden gelockt von den
Geschichten über ihre Landsleute, denen es gelungen ist, binnen weniger Jahre unermessliche Reichtümer
anzuhäufen. Der reichste Chinese ist heute eine Frau: Zhang Yin. Ihr Aufstieg kam für viele Beobachter eher
überraschend, denn Zhang Yin war bisher eine eher unbekannte Unternehmerin, selbst in China. Zhang Yin hatte
vor einigen Jahren die Papierfabrik Nine Dragons gegründet und war mit dieser im März 2006 an die Hongkonger
Börse gegangen. Dadurch wurde der Wert ihres Unternehmens das erste mal öffentlich festgestellt und
bescherte der 49-Jährigen Zhang Yin praktisch von einem auf den anderen Tag eine Vermögen von 3,4 Milliarden
US-Dollar und damit auch den Titel der reichsten Selfmade-Unternehmerin der Welt. Zhang war 1985 zusammen
mit ihrem Mann nach Hongkong gekommen, und war dort mit einem Startkapital von rund 30.000 Euro in den
Altpapierhandel eingestiegen. Anfang der 1990er Jahre zog Zhang Yin dann in die USA um vor dort aus Altpapier
nach China zu exportieren. Ein lohnendes Geschäft. Denn die Transportschiffe, die heute Hightechwaren von
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China in die USA schippern, werden dort mit Altpapier beladen, das wieder nach China verschifft wird. Man muss
sich das einmal vorstellen: Die derzeitige Weltmacht Nummer 1 kann keine anderen Waren nach China liefern, als
Altpapier. "Wer heute in China die richtige Idee hat, kann damit schnell reich werden", sagt der Autor der Liste
der reichsten Chinesen, Rupert Hoogewerf. Seine Liste umfasst inzwischen 15 Milliardäre in einem Land, in dem
es vor nur 15 Jahren noch keinen einzigen Millionär gab.
Natur muss leiden
Doch der Aufschwung hat auch seine Schattenseiten. Die Negativ-Schlagzeilen über die Umweltverschmutzung
überschlagen sich geradezu. Neuesten Schätzungen der Internationalen Energiebehörde (IEA) zufolge ist das
Land am Yangtse-Fluss heute schon vor den USA der größte CO2-Erzeuger der Erde, und schlimmer noch: Wegen
China steigt der globale CO2-Ausstoß schneller als der Energieverbrauch. Die Brisanz der Ausbeutung der Natur
haben nun auch chinesische Politiker erkannt. „China steckt in der Umweltkrise, wir dürfen uns da nichts
vormachen“, sagt der stellvertretende Umweltminister Pan Yue. In jeder dritten Stadt ist nach seinen Worten die
Luft stark verpestet, 90 Prozent aller Flüsse, die durch Städte fließen, sind verdreckt, das Wasser nur zum Teil
noch als Trinkwasser nutzbar. 300 Millionen Bauern hätten inzwischen keinen Zugang mehr zu sauberem
Trinkwasser.
Energiebehörde (IEA) zufolge ist das Land am Yangtse-Fluss heute schon vor den USA der größte CO2-Erzeuger
der Erde, und schlimmer noch: Wegen China steigt der globale CO2-Ausstoß schneller als der Energieverbrauch.
Die Brisanz der Ausbeutung der Natur haben nun auch chinesische Politiker erkannt. „China steckt in der
Umweltkrise, wir dürfen uns da nichts vormachen“, sagt der stellvertretende Umweltminister Pan Yue. In jeder
dritten Stadt ist nach seinen Worten die Luft stark verpestet, 90 Prozent aller Flüsse, die durch Städte fließen,
sind verdreckt, das Wasser nur zum Teil noch als Trinkwasser nutzbar. 300 Millionen Bauern hätten inzwischen
keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser. "Wassermangel und Wasserverschmutzung bedrohen die
Wirtschaftsentwicklung, die Stabilität der Gesellschaft und die Gesundheit der Menschen".
Die chinesische Regierung steht im Bereich Umweltschutz also vor großen Aufgaben. Bei der raschen
Industrialisierung wurden jahrzehntelang ineffiziente Technologien mit enormem Rohstoff, Energie- und
Ressoucenverbrauch ohne Abwasser- und Abgasreinigung eingesetzt. Auch der in den letzten Jahren zumindest
in den Städten sehr rasch wachsende Lebensstandard von Millionen von Menschen führt zu erhöhter
Ressourcennachfrage. In den entwickelten Städten des Küstengürtels im Osten können ausreichende
Trinkwasser- und Energieversorgung nur schwer mit dem raschen industriellen und urbanen Wachstum
mithalten. Die chinesischer Regierung hat dem Thema Umweltschutz nun Priorität eingeräumt. China ist den
wesentlichen internationalen Umweltschutzabkommen beigetreten, im September 2002 hat es beim Gipfel in
Johannesburg das Kyoto-Protokoll gezeichnet. Fast täglich berichten die dortigen Medien über die "tatkräftigen
und erfolgreichen" Maßnahmen der chinesischen Regierung im Umweltschutz. Sie tragen damit auch zur Bildung
eines allgemeinen Umweltschutzbewußtseins bei.
Die wichtigsten ökologischen Herausforderungen Chinas
1. Wassermangel/Wasserqualität
Durch massive Übernutzung, Erosion und Entwaldung sind bereits ca. 27 % der Fläche Chinas Wüstengebiete (der
Waldanteil liegt bei nur rund 16,6 % der Landesfläche). Die Überschwemmungen und die Versandung der Flüsse
nehmen zu, die Zahl der Sandstürme im Norden und Nordosten des Landes ebenfalls. Trotz großer Seen und
Flüsse gehört die VR China zu den Ländern mit den geringsten Wasserressourcen. Diese sind sehr ungleich über
das Land verteilt und überwiegend hochgradig verschmutzt sind. Der Wassermangel führt vielfach zu einer
Übernutzung der Grundwasserreserven, ein Kreislauf. Größter Wasserverbraucher ist mit rund ¾ die
Landwirtschaft, nicht zuletzt weil die Wassereffizienz der Landwirtschaft nicht einmal halb so hoch wie in
entwickelten Ländern ist. Auch die Industrie braucht immer noch rund 10 mal so viel Wasser wie entwickelte
Länder. Der chinesischen Regierung ist bewusst, dass die niedrigen Wasserpreise die Verschwendung
begünstigen. Die Durchsetzung höherer Wasserpreise stößt jedoch gegenwärtig auf mangelnde politische
Akzeptanz.
Abwasser werden bis heute oft unbehandelt in die Flüsse geleitet, so dass mehr als die Hälfte der chinesischen
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Flüsse verschmutzt sind, im Umland der Städte sind es sogar 90%. Funktionierende Kläranlagen sind noch
Mangelware. Bis 2010 sollen aber 50% der städtischen Abwässer gereinigt werden.
2. Bodenqualität
Chinas Böden werden so intensiv genutzt wie kaum andernorts auf der Welt. Auf 10 % seiner Fläche muss China
Nahrung für rund ein Fünftel der Weltbevölkerung produzieren. Die Umwandlung von Ackerland ist seit einigen
Jahren genehmigungspflichtig und soll streng kontrolliert werden; dennoch wird Ackerland in großem Maße – vor
allem in der Nähe großer Städte – in Bauflächen für Wohnungen, Industrie und Infrastruktur umgewandelt.
Auf den Äckern werden oft große Mengen an Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um die Erträge zu
maximieren. WHO-Werte werden daher teilweise erheblich überschritten. Die Regierung erkennt das Problem der
Belastung von Lebensmitteln durch Rückstände von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln durchaus. Der Anbau von
„Green food“ wird inzwischen stärker propagiert, auch um die Exportchancen im Zuge des WTO-Beitritts weiter
zu verbessern.
Wegen des gewachsenen Bewusstseins der Bevölkerung werden nach und nach Kontrollsysteme für den
fachgerechten Einsatz von Düngemitteln sowie entsprechende Schulungseinrichtungen für Bauern aufgebaut.
3. Luftverschmutzung
Die Luftverschmutzung in China ist immer noch sehr hoch. Wesentliche Ursache ist der hohe Anteil an Kohle bei
der Energieerzeugung. Er liegt in China immer noch bei rund 65%. Da die chinesische Kohle meist nicht
gewaschen ist, ist der Schadstoffgehalt hoch. 113 Schlüsselstädte, darunter Peking und Shanghai, sollen bis
2005 den sog. "nationalen Standard der Luftqualität" erreichen. In China gibt es 3 Stufen von 1 (Belastung
nahezu Null) bis 3 (ernsthaft verschmutzt), das Umweltministerium (SEPA) kontrolliert das Verfahren, 39 Städte
haben nach offiziellen Angaben den nationalen Standard (Stufe 2 !) bereits erreicht.
In Peking werden seit 1. Januar 2003 nur noch Pkw neu zugelassen, die die Euronorm 2 erfüllen. Die
Stadtregierung setzt ihren Plan zur Aussonderung alter dieselbetriebener Omnibusse zugunsten von
gasbetriebenen konsequent um. Bis zur Olympiade 2008 sollen auf Pekings Straßen außerdem ca. 800 bis 1000
elektrisch betriebene Autobusse fahren. Das wären 5% der ca. 18.000 Pekinger Busse. Außerdem soll der
schienengebundene ÖPNV, vor allem die U-Bahn, ausgebaut werden.
4. Verstädterung
Die Städte dehnen sich immer mehr aus. Dabei kommen die Planer der raschen Entwicklung manchmal kaum
hinterher. Das kommunale Umweltmanagement verbessert sich zwar nach und nach, Fortschritte sind
insbesondere mit Bezug auf Abwasser zu verzeichnen. Das kommunale Abfallmanagement ist insgesamt
sicherlich noch verbesserungsfähig. Recycling gibt es bisher erst punktuell, zumeist auf privater Basis betrieben;
es wird aber von der Regierung inzwischen auch gezielt gefördert.
Neue Industriebetriebe werden inzwischen nach modernen internationalen Standards geplant und errichtet. Die
Luftverschmutzung, vor allem der CO2-Ausstoß hat sich im Vergleich zum Wirtschaftswachstum verringert, aber
angesichts des Zuwachses an Energieverbrauch und Verkehrsleistungen ist die weitere Verbesserung der
Luftreinhaltung keine einfache Aufgabe. Die Verkehrsnetzdichte liegt nach Bevölkerung und Fläche weltweit noch
auf einem Rang weit
hinten. Massentransportsysteme in den Ballungsräumen entstehen erst nach und nach. Gleichzeitig nimmt der
Autoverkehr, ob als Transportmittel oder Privatverkehr, sehr rasch zu.
Die Lockerung der chinesischen Währung
Nach 8 Jahren des "eng gehaltenen floatens", das quasi eine Koppelung an den US-Dollar bedeutete, wurde der
Wechselkurs der "Volkswährung" (Renminbi) Yuan am 21.07.2005 um rund 2 Prozent aufgewertet, und die
Wechselkursfindung flexibilisiert. Gegenüber dem US-Dollar darf der RMB täglich um ± 0,3% schwanken. Offiziell
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wird der RMB nun gekoppelt an einem Währungskorb stabil gehalten. Die Zusammensetzung des
Währungskorbes wurde seitens der Zentralbank (People's Bank of China) nicht veröffentlicht; sie dürfte sich an
der chinesischen Außenhandelsstruktur orientieren. Der RMB wertet seither relativ stetig gegenüber dem USDollar auf, insgesamt bis zum 15.1.2007 um fast sieben Prozent (einschließlich des Einmalschrittes). Der
Wechselkurs zum Euro spiegelt den RMB/USD-Wechselkurs sowie die Euro/USD-Relation wider. Experten gehen
von einer weiteren Aufwertungstendenz des RMB gegenüber dem US-Dollar aus, auf Jahressicht im unteren
einstelligen Prozentbereich. Im freien Kapitalverkehr ist der RMB nicht konvertibel. Für chinesische Bürger wurde
der zur Ausfuhr freigegebene Betrag schrittweise auf 20.000 USD erhöht. Im Februar 2004 wurden die
Bestimmungen für Deviseneinlagen von Ausländern und Chinesen, die dauerhaft im Ausland leben, einer
wertmäßigen Begrenzung und nachhaltigeren Kontrolle unterworfen.
Chinas Bedeutung am Beispiel von Kupfer
Gerade bei den Basismetallen lässt sich die Auswirkung Chinas eindrucksvoll messen. Betrachten wir
exemplarisch einmal Kupfer. Der Kupferpreis (siehe Chart 1)
Chart 1: Kupfer vs. LME Lagerbestände (punktierte Linie)
In diesem Chart sehen Sie den Verlauf des Kupferpreises an der LME (linke Skalierung, in Dollar pro Tonne,
durchgezogene Linie) in Gegenüberstellung zu den Kupferlagerbeständen an der LME (rechte Skalierung, in
Tonnen, gepunktete Linie). Sie sehen: Steigende Lagerbestände, wie im Zeitraum von Dezember 2006 bis
Februar 2007, gingen einher mit einem deutlich fallenden Kupferpreis. Hintergrund der Anstiege der
Lagerbestände an der LME war, dass China im Jahr 2006 soviel Kupfer eingekauft hatte, dass es mehrere Monate
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von den eigenen Lagerbeständen zähren und keine weiteren Käufe an der LME mehr durchführen musste. Daher
stiegen die Lagerbestände deutlich an und der Kupferpreis verlor in der Spitze seit Anfang Dezember um 32%.
Maßgeblicher Auslöser für die Kursverluste bei Kupfer war also die chinesische Nachfrage.
Investieren in China
Um den chinesischen Aktienmarkt zu verstehen, muss man die lokalen Eigen- und vor allem Feinheiten beachten.
Es gibt derzeit drei große Segmente auf den chinesischen Aktienmärkten, die A-Aktien, die B-Aktien und die HAktien. A-Aktien bezeichnen Aktien von chinesischen Firmen, die für lokale chinesische Investoren (private und
institutionelle Anleger) offen stehen, mittlerweile aber auch für ausländische Institutionen, die von den Chinesen
den Status als Qualified Foreign Institutional Investors (QFII) erhalten haben. Diese Aktien werden hauptsächlich
an den Börsen in Shanghai und Shenzen in der lokalen Währung Renminbi (Yuan) gehandelt. Die B-Aktien waren
ursprünglich mit den A-Aktien identische Wertpapiere, die in Shanghai und Shenzen zum Handel zugelassen
waren, um qualifizierten Ausländern den Einstieg in die chinesischen Märkte zu erleichtern. Diese Aktien werden
in US-Dollar gehandelt. Das dritte Segment sind die H-Aktien, das sind Anteilsscheine von chinesischen
Unternehmen (aber nicht unbedingt identisch mit den zugelassenen Aktien in Shanghai und Shenzen), die an der
Börse in Hongkong gehandelt werden.
„Für Ausländer ist der Zugang zum lokalen chinesischen Markt leider nicht so einfach wie es scheint. Da die
chinesischen Kapitalmärkte noch immer geschlossen sind, ist für alle
Kapitalbewegungen von und nach China die Genehmigung durch die chinesische Regierung erforderlich.
Trotzdem haben sich die chinesischen Aktienmärkte in den letzten Jahren dahingehend entwickelt, auch
ausländische Investitionen in China zu erleichtern“, stellt Mark Monson, Fondsmanager des Raiffeisen-EurasienAktien bei Raiffeisen Capital Management (RCM) in Wien, fest. „Derzeit sind im H-Aktienmarkt
unterschiedlichste chinesische Unternehmen aus fast allen Branchen marktdeckend vertreten. Durch den Kauf
von an der Hongkonger Börse gehandelte H-Aktien erhalten ausländische Investoren auf einfache Weise Zugang
zum chinesischen Aktienmarkt und haben dadurch auch Gelegenheit, an der chinesischen Wachstumsstory zu
partizipieren. Die chinesischen Aktien an der Hongkonger Börse sind allgemein günstiger bewertet als die A- und
B-Aktien, da sie nicht der angespannten Nachfrage- und Angebotssituation der lokalen Aktien ausgesetzt sind.
So sind zum Beispiel die Aktienkurse für einige lokale A-Aktien in manchen Fällen mehr als 100 Prozent höher als
ihre entsprechenden H-Aktienpendants.“
Vielfältige Auswahl bei China-Zertifikaten
Mit dem DWS GO China Konsum Total Return Index Zertifikat können Anleger direkt in den Konsumsektor in
China investieren. . Das Zertifikat bildet die Wertentwicklung des neu konzipierten, aktiv gemanagten DWS China
Consumption Total Return Index ab. Die Zusammensetzung und das Management des Index werden von einem
fachkundigen Investment-Komitee vorgenommen. Das Zertifikat mit der WKN „DWS0GE“ wurde am 2.2.2007 zu
50 Euro emittiert und notiert heute bei rund 55 Euro.
Eine weitere Möglichkeit, in China zu investieren, bieten Open-End-Index-Zertifikate. Sie bilden einen Index im
Verhältnis „eins-zu-eins“ nach. Sehr interessant finden wir derzeit den Hang Seng Index, der in der letzten
Woche mit dem Überschreiten der 21.000-Punktemarke ein charttechnisches Kaufsignal generierte. Einen
Überblick über Index-Zertifikate für diesen Index finden Sie hier
(http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/search/?underlyingid=133956&pc=2).
Die Emittenten bieten außerdem Produkte auf H-Aktien an (weitere Informationen http://www.godmodetrader.de/investmentcertificates/search/?underlyingid=133961&pc=2).
Autor: Jochen Stanzl - Chefredakteur vom Rohstoff-Report.de
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