Kaufen, was keiner haben will...

Kaufen, was keiner haben will...
Autor: Andreas Hoose, Chefredakteur Antizyklischer Börsenbrief | 09.07.2014 17:11 | Copyright BörseGo AG 2000-2014
Sich gegen die Mehrheitsmeinung zu stellen ist nur den wenigsten Menschen gegeben. Die meisten fühlen sich
wesentlich wohler, wenn sie mit der Herde traben können und sich so in ihrer eigenen Meinung bestätigt fühlen.
Das ist schade, aber wohl nur schwer zu ändern, denn besagtes Phänomen wird gewissermaßen schon im
Kindergarten angelegt: Wer aufmuckt, einen „Dickschädel“ hat oder anderweitig „unangepasstes Verhalten“
zeigt, dem wird das meist schnell ausgetrieben. Später wundern sich die erwachsenen Anleger dann dass sie
letztlich immer wieder der großen Masse folgen. Wer es allerdings schafft, Aktien genau dann zu kaufen, wenn
sie niemand haben will, der kann sein blaues Wunder erleben – im positiven Sinne wohlgemerkt.
Sehr erfreulich haben sich in jüngster Zeit etwa die Anteilscheine einer unserer konservativen LangfristEmpfehlungen aus dem Energiesektor entwickelt. Die Aktien von ConocoPhillips (COP), das Unternehmen
betreibt weltweit mehr als 20.000 Jet-Tankstellen, sind ein Musterbeispiel für die Vorgehensweise, wie wir sie im
Antizyklischen Börsenbrief praktizieren.
Als wir den Konzern im April 2009 bei Kursen von 29,52 US-Dollar in einem grauenhaften Börsenumfeld, das von
Angst und nackter Panik gekennzeichnet war, zum Kauf empfohlen haben, war die Aktie nach dem
vorangegangenen Kursverfall im direkten Vergleich mit der Konkurrenz ausgesprochen preiswert.
Die folgende Abbildung zeigt den Kursverlauf den vergangenen zehn Jahre auf Monatsbasis. Den Kaufzeitpunkt
im April 2009 haben wir hellblau markiert. Was sich heute so einfach anhört, das war damals „Harakiri“: Wir sind
eingestiegen, als die Angst der Anleger förmlich mit Händen zu greifen war. Heute ist es übrigens genau
umgekehrt, aber das ist eine andere Geschichte...
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Nach einer Haltezeit von ziemlich genau fünf Jahren notieren die Anteilscheine heute rund 170 Prozent im Plus.
Das entspricht einer jährlichen Rendite von mehr als 25 Prozent. Das Ganze, wohlgemerkt, ohne kostspielige
Umschichtungen und mit einer eigentlich „langweilen“ Aktie, die bei unserem antizyklischen Einstieg im
Branchenvergleich „lediglich“ stark unterbewertet war.
Nach der jüngsten Aufholjagd ist davon allerdings nicht mehr allzu viel übrig. Nehmen wir etwa das Kurs-UmsatzVerhältnis: Mit einem Wert von 1,68 ist der schwergewichtige Konzern mit einem Börsengewicht von rund 100
Milliarden US-Dollar jetzt deutlich ambitionierter bewertet, als Konkurrenten wie etwa BP oder Exxon Mobil.
Von der Gewinn- und Wachstumsdynamik her und auch mit einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent ist der
Konzern zwar immer noch eine solide Halteposition, ob man jetzt allerdings noch einsteigen sollte, ist aus
zumindest fraglich:
Die folgende Betrachtung auf Wochenbasis zeigt, dass RSI und MACD in deutlich positives Terrain vorgerückt
sind. Für einen anstehenden Rücksetzer spricht auch, dass der jüngste Anstieg von fallenden Umsätzen begleitet
war. Eine Konsolidierung könnte die Aktie etwa in den Bereich des Hochs vom Herbst 2013 bei rund 72,50 USDollar zurück führen.
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Längerfristig sieht die Sache allerdings recht viel versprechend aus, denn besagte Unterstützungszone bei 72,50
US-Dollar reicht bis in das Jahr 2008 zurück, was die waagrechte rote Linie in der eingangs gezeigten Abbildung
verdeutlicht. Wird dieser Bereich erfolgreich verteidigt, dann steht auch weitaus höheren Notierungen nichts im
Wege.
Wie wir hier jetzt vorgehen würden, das haben wir in der Juli-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs erläutert...
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und
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Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die
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