Neuö Zürcör Zäitung NZZ – ZEITUNG FÜR DIE SCHWEIZ Die gegründet 1780 Freitag, 9. Januar 2015 V Nr. 6 V 236. Jg. m mI e zu lag Bei t ark ienm il mob www.nzz.ch V Fr. 4.40 V € 3.60 Schock, Trauer und Angst nach dem Blutbad Die Zuwanderung moderat drosseln Mutmassliche Terroristen von französischen Sicherheitskräften im Norden von Paris eingekesselt? Position der Wirtschaftsverbände sig. V Economiesuisse und Arbeitgeberverband haben einen Drei-Punkte-Plan für eine flexible Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative präsentiert. Eine neue Schutzklausel im Freizügigkeitsabkommen, Massnahmen zur Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials sowie eine andere Beschäftigungspolitik der öffentlichen Hand sollen eine «spürbare» Reduktion des heutigen Wanderungssaldos von 80 000 Personen bewirken. Der Gewerbeverband kritisierte das Vorgehen und die Vorschläge der anderen Verbände. Wirtschaft, Seite 21 Frankreichs Polizei schien am Donnerstagabend den Terroristen, die das Blutbad auf der Redaktion von «Charlie Hebdo» angerichtet haben, dicht auf den Fersen zu sein. Frankreich steht weiterhin unter Schock und sucht nach Antworten. Nikos Tzermias, Paris Am Donnerstagabend waren die zwei islamistischen Terroristen, die am Vortag zwölf Personen am Pariser Sitz der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» umgebracht hatten, weiterhin flüchtig. Doch es verdichteten sich die Anzeichen, dass die Polizei die zwei schwerbewaffneten Männer in der Umgebung der Gemeinde Crepy-en-Valois, ´ die ungefähr 80 Kilometer nordöstlich von Paris in der Region Picardie gelegen ist, einkesseln konnte. An der Verfolgungsjagd sind über 80 000 Sicherheitskräfte beteiligt. Fragwürdige Rhetorik im Kampf gegen Kesb Stasi-Vergleich der Zürcher SVP Regierung verteidigt sich WETTER Wolkig mit Niederschlägen Deutschschweiz, Nord- und Mittelbünden, Westschweiz und Wallis: Wechselnd bewölkt. Später Bewölkungsverdichtung und einige zum Teil kräftige Niederschläge. 3 bis 8 Grad. Alpensüdseite und Engadin: Zunächst sonnig. Später Bewölkungszunahme und schwache Niederschläge. Seite 49 BÖRSE Dow Jones 17907,87 1,84% 9139,69 2,68% Euro in Franken 1,2011 0,02% Erdöl (WTI in $) 48,98 SMI 0,49% Seite 27 q Auf der Suche nach den Attentätern durchkämmen Polizisten am Donnerstag das Dorf Grocy. ANSCHLAG IN PARIS Wasser auf die Mühlen Front-national-Chefin Marine Le Pen sieht sich durch den Terrorakt bestätigt. International, Seite 2, 3 ........................................................................... Bedrohungslage unverändert Das Bundesamt für Polizei sieht keinen Anlass, die Sicherheitsmassnahmen in der Schweiz generell anzupassen. Schweiz, Seite 9 scher Anschläge kümmerten. Ein Nullrisiko gebe es jedoch nicht. Die zwei Politiker reagierten damit auf Vorwürfe, dass «Charlie Hebdo» zu wenig bewacht worden sei und es auch schwer verständlich sei, dass die Polizei den Terroranschlag nicht verhindern konnte, obschon die beiden Attentäter oder zumindest der eine der zwei Brüder der Polizei schon vor einigen Jahren negativ als Islamist aufgefallen war und deshalb bereits im Gefängnis gesessen hatte. CHRISTIAN HARTMANN / REUTERS Pariser Kathedrale Notre-Dame oder auch dem Gesang der Marseillaise im Parlament und in vielen Schulen begangen. In der Nähe des Redaktionssitzes von «Charlie Hebdo» wurden viele Kränze und Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Kontroverse um Kundgebung Cazeneuve erklärte, dass er europäische Amtskollegen sowie den Justiz- und den für die innere Sicherheit zuständigen Minister der USA zu einer internationalen Konferenz gegen den Terrorismus am Sonntag in Paris eingeladen habe. Der von Staatspräsident Fran¸cois Hollande am Vorabend proklamierte Staatstrauertag wurde am Mittag mit einer Schweigeminute im ganzen Land, mit dem Geläut der Totenglocke der Am Sonntag wollen die regierenden Sozialisten und andere linke sowie zentristische Parteien eine möglichst grosse «republikanische» Kundgebung in Paris durchführen. Premierminister Valls hat dazu auch den früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy sowie dessen führende bürgerliche Partei Union pour un mouvement populaire (UMP) eingeladen. Sarkozy signalisierte am Donnerstag nach einem Treffen mit Präsident Hollande seine Teilnahmebereitschaft. Später erklärte die UMP aber, dass auch der rechtspopulistische Front national eingeladen werden müsse, was den Sozialisten jedoch missfällt. INTERNATIONAL ZÜRICH UND REGION SPORT Seite 6 Seite 15 Seite 40 .............................................................................. .............................................................................. .............................................................................. SCHWEIZ WIRTSCHAFT SPORT Seite 11 Seite 21 Seite 40 .............................................................................. .............................................................................. .............................................................................. ZÜRICH UND REGION WIRTSCHAFT FEUILLETON Seite 13 Seite 23 Seite 42 ........................................................................... Gastkommentar Der Anschlag in Paris ist ein Anschlag auf unseren Individualismus und unsere Würde. Meinung & Debatte, Seite 19 ........................................................................... Provokative Kunst Womit das Pariser Wochenblatt «Charlie Hebdo» den Hass auf sich zieht. Feuilleton, Seite 41 Erdogan reisst immer mehr Macht an sich Der erste Bildband über Schweizer Luchse Showdown um das Erbe Bruno Stefaninis Sportresultate 38 TV/Radio 47 Landesweite Schweigeminute Der Bio-Trend erreicht China Reaktion auf Lebensmittelskandale but. V In China gewinnen Obst und Gemüse aus biologischem Anbau an Beliebtheit. Angesichts der massiven Umweltverschmutzung und Lebensmittelskandale findet vor allem die Stadtbevölkerung Gefallen an Produkten aus biologischem Anbau. Betrieben wird dieser einerseits von Geschäftsleuten, die darin eine interessante Verdienstmöglichkeit sehen. Anderseits wenden sich auch Idealisten von ihrem Leben in der Stadt ab und verschreiben sich der wenig prestigeträchtigen Arbeit auf dem Feld und in Gewächshäusern. International, Seite 7 Wo die Kugel rollt Tanner zum Ende der Shaqiri zu Inter – «Schweizer Geschichte» ein sinnvoller Abstieg UBS haftet nicht für Verluste von Swatch Auch Banken sind gegen Bankgeheimnis Finanzmarkt 28 Anlagefonds 35 Der Trainer Skibbe passt nicht mehr zu GC Architekt Andres Jaque über seine Kunst Veranstaltungen 44 Kino 46 Redaktion und Verlag: Neue Zürcher Zeitung, Falkenstrasse 11, Postfach, 8021 Zürich, Telefon +41 44 258 11 11, Leserservice/Abonnements: +41 44 258 15 30, weitere Angaben im Impressum Seite 45 Tourismus 46 Trauer 8 Bildgrösse: 51.89 mm x 33.16 mm KEYSTONE In der Region begannen Spezialeinheiten der Sicherheitskräfte schon am späteren Nachmittag, ein Haus nach dem andern zu durchsuchen. Bereits in der Nacht auf Donnerstag waren sieben Personen, bei denen es sich vorwiegend um Verwandte der Gesuchten zu handeln schien, in Untersuchungshaft genommen worden. Vermutlich waren nur zwei Terroristen am Attentat beteiligt. Der anfänglich verdächtigte dritte Täter, ein 18-jähriger, stellte sich am Mittwoch in einer Ortschaft in den Ardennen freiwillig und verfügt offenbar über ein gutes Alibi. Die französische Bevölkerung stand am Donnerstag weiterhin unter Schock; und für neuen Schreck sorgte am Morgen eine weitere Schiesserei, bei der ein unbekannter, weiterhin flüchtiger Schütze in einem südlichen Vorort von Paris eine Polizistin tötete. Laut dem Innenminister Bernard Cazeneuve bestand aber kein direkte Zusammenhang mit dem Attentat am Vortag. Besorgnis erregten sodann drei kleinere, glimpflich ausgehende Anschläge auf muslimische Gebetsräume. Cazeneuve und auch Premierminister Manuel Valls versicherten, dass sich die Sicherheitsbehörden hundertprozentig um die Verhinderung terroristi- vö. V Geht es um Sozialpolitik, ist man sich Rundumschläge der SVP gewohnt. Doch im Vorfeld der Wahlen schaltet die Zürcher Kantonalpartei nochmals einen Gang höher: Sie bezeichnet die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) als «Stasi-Behörden» und fordert, dass die für den Fall Flaach zuständige Kesb keine Fälle mehr bearbeiten darf. Dabei ist das Schüren des Volkszorns unnötig. Als Regierungspartei hat die SVP genügend politische Einflussmöglichkeiten. Zürich und Region, Seite 13 Kommentar, Seite 13 Wer auf dem Las Vegas Strip Kasino für Kasino, Erlebnishotel für Erlebnishotel aufsucht, merkt schnell: Auf der bekannten Vergnügungsmeile herrscht Reizüberflutung. Klassischer geht es etwa in Monte Carlo, Estoril oder Baden-Baden zu und her, wo die Kugel in edlem Ambiente rollt. Reisen und Freizeit, Seite 52–54
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