Technical Sheet - Clariant Analytical Services

Clariant Analytical Services
Clariant Produkte (Deutschland) GmbH
CLAS Rhein-Main
TECHNICAL SHEET
303
Prüfung von Pigmenten zur Einfärbung von
Kunststoffen
Prinzip
Die Farbeigenschaften eines Pigments sind abhängig vom Medium, das eingefärbt
werden soll. Sie können also nicht am Pigment direkt gemessen werden. Vielmehr
erfolgt die Prüfung nach dem Einarbeiten des Pigments in Anwendungsmedien, die
einen möglichst großen Einsatzbereich der Pigmente abdecken. Die Beurteilung der
Farbeigenschaften erfolgt an den hergestellten Farbmustern gegen einen Produktstandard.
Neben den coloristischen Eigenschaften können auch anwendungstechnische
Größen wie z. B. Ausblutechtheit und Dispergierbarkeit bestimmt werden.
Prüfsysteme
Die anwendungstechnischen Eigenschaften der Pigmente bestimmen ihre Haupteinsatzgebiete. Im Fall der Pigmente, die für die Einfärbung von Kunststoffen geeignet sind, werden Polymere verwendet, die die Einsatzgebiete PVC und Polyolefine
abdecken:
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Kontakt:
DI Martin Böhmer
CLAS Rhein-Main
Industriepark Höchst
D787
Tel +049 (0) 69 305 7457
[email protected]
Weich-PVC (PV 4/3)
High Density Polyethylen (PV 4/17)
Arbeitsschritte
Zur Prüfung eines Pigments werden im Labormaßstab mehrere Kunststoffeinfärbungen hergestellt. Diese Farbmuster werden anschließend farbmetrisch und visuell
gegen den Produktstandard bewertet. Zusätzlich wird ein Muster auf Ausblutechtheit
geprüft.
Zur Herstellung der Kunststoffeinfärbungen wird das Pigment zunächst mit dem
polymeren Trägermaterial in geeigneten Schüttelmaschinen vermischt.
+049 (0) 69 305 55055
[email protected]
www.clas.clariant.com
Clariant Analytical Services
TECHNICAL SHEET
303
Prüfung von Pigmenten zur Einfärbung von
Kunststoffen
Diese Mischung wird auf einem beheizten Zweiwalzwerk plastifiziert und eine definierte Zeit gewalzt. Während dieser Phase wird das Pigment im Kunststoff
dispergiert. Wichtige Einflußgrößen sind hierbei Temperatur, Walzenspalt und die
unterschiedliche Drehgeschwindigkeit der Walzen.
Dabei wird das Walzfell regelmäßig gewendet. Die Walzwerke sind dazu mit einer
automatischen Wendeeinrichtung ausgerüstet.
Fertige Walzfelle werden zugeschnitten und bei Bedarf auf einer Hochdruckpresse
verpresst. Dies ist vor allem für transparente Färbungen, die visuell beurteilt werden
müssen, notwendig. Die Farbeigenschaften der deckenden Färbungen können bei
geeigneter Meßgeometrie auch unverpresst bestimmt werden.
Die visuelle und farbmetrische Beurteilung ist im Technical Sheet CLAS TS 305
beschrieben.
Es werden folgende Teilprüfungen durchgeführt:
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Transparente Färbung
Zur Herstellung wird eine Polymer-Grundmischung ohne Titandioxidanteil
verwendet. Die daraus hergestellten Walzfelle aus Probe und Standard
werden verpresst und dienen zur visuellen Beurteilung v.a. von Helligkeit
und Transparenz.
Deckende Färbungen
Zur Herstellung wird eine Polymer-Grundmischung mit Titandioxid verwendet. Die daraus hergestellten Walzfelle werden farbmetrisch nach dem
CIELAB-System beurteilt. Auch hier wird die Farbabweichung im Vergleich
zum Produktstandard bewertet.
Die gewählte Walzentemperatur ist abhängig vom gewählten Trägermaterial.
Darüber hinaus kann mit einer Färbung bei höherer Temperatur die Dispergierbarkeit des Pigments bewertet werden.
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Ausblutprobe
Ein Streifen der transparenten Färbung wird zwischen zwei PVC-Weißfolien
gelegt und bei höherer Temperatur gelagert. Danach wird eine eventuelle
Anfärbung der Weißfolie im Vergleich zum Standard beurteilt.
+049 (0) 69 305 55055
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