Neuö Zürcör Zäitung NZZ – ZEITUNG FÜR DIE SCHWEIZ Die gegründet 1780 Freitag, 30. Januar 2015 V Nr. 24 V 236. Jg. m mI e zu lag Bei t ark ienm il mob www.nzz.ch V Fr. 4.40 V € 3.60 EU schliesst Reihen gegen Russland Sperren verlängert, neue Sanktionen in Vorbereitung Nach langen Diskussionen haben die EU-Aussenminister die Androhung neuer Sanktionen gegen Russland unterstützt. Griechenland hatte diese Massnahmen zunächst kritisiert. Fabian Fellmann, Brüssel MUHAMMAD HAMED / REUTERS Verhandlung um IS-Geiseln geht weiter Jordanien muss im Anti-Terror-Kampf auf viele Interessen Rücksicht nehmen föd. V Das Ultimatum der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Freilassung der in Jordanien inhaftierten Kaida-Terroristin Sajida al-Rishawi ist am Donnerstagabend ausgelaufen. Das Schicksal des Japaners Kenji Goto und des jordanischen Piloten Moaz alKasasbeh in der IS-Geiselhaft bleibt weiter ungewiss. Das jordanische Kö- nigshaus hat zwar grundsätzlich sein Einverständnis zur Entlassung Rishawis gegeben. Es fordert dafür aber einen Beweis, dass der Pilot noch lebt. Diese Zusicherung habe man noch nicht erhalten, wie ein Sprecher sagte. Der IS weckt in Jordanien Abscheu und Faszination gleichermassen. Beobachter befürchten aber, dass die jordani- sche Teilnahme an der von den USA angeführten Anti-IS-Allianz zu mehr Sympathien im Land für die Terrororganisation führen könnte. Die Ursachen dafür gründen vor allem in der komplexen geopolitischen Lage. Jordanien ist eine Pufferzone zwischen verschiedenen Konfliktgebieten. International, Seite 3, 7 Humor als Alibi für Antisemitismus Zurück in die CVP-Zukunft Endspiel im Streit um die Stempeluhr rbp. Paris V Ein Pariser Strafgericht hat sich mit einer antisemitischen Äusserung des französischen Humoristen Dieudonne´ befasst. Das Urteil wird im März bekanntgegeben. Der wegen antisemitischer Provokationen mehrfach vorbestrafte Komiker hatte sich in der Verhandlung auf den Humor berufen. Sein Fall ist exemplarisch für die laufende Debatte über die strafrechtlichen Grenzen der freien Meinungsäusserung. International, Seite 4 For. V Mit ihrer Volksinitiative, die am 8. März zur Abstimmung gelangt, will sich die CVP als Familienpartei in Erinnerung rufen. Die Familie gehört zu ihren Ur-Anliegen. Mit der letzten Initiative in den 1940er Jahren forderten die damaligen Katholisch-Konservativen die schweizweite Einführung von Kinderzulagen. 70 Jahre später sollen diese nun von der Steuerpflicht befreit werden. Schweiz, Seite 9 hus. V Die Uhr für eine Verhandlungslösung im Streit der Sozialpartner über die Erfassung der Arbeitszeiten in der Schweiz läuft Ende Woche ab. Ohne Verhandlungslösung wird die Politik das Zepter übernehmen. Der Druck der Politik hat nun dem Vernehmen nach die Kompromissbereitschaft der Sozialpartner gefördert. Ein diskutierter Vorschlag scheint Chancen zu haben. «Reflexe», Seite 24 Wirtschaft, Seite 25 pfi. V Nach dem «Frankenschock» bietet die Reform der Unternehmensbesteuerung die Chance, rasch ein Signal auszusenden, dass der Wirtschaftsstandort Schweiz attraktiv und verlässlich bleiben will. In Stellungnahmen zu den Reformvorschlägen des Bundesrates haben sich die wichtigsten Wirtschaftsverbände für eine Fokussierung und Entschlackung des geplanten Reformpakets ausgesprochen. Den Kanto- INTERNATIONAL ZÜRICH UND REGION BÖRSEN UND MÄRKTE Seite 3 Seite 15 Seite 31 .............................................................................. .............................................................................. .............................................................................. INTERNATIONAL ZÜRICH UND REGION SPORT Seite 6 Seite 17 Seite 43 .............................................................................. .............................................................................. .............................................................................. SCHWEIZ FOKUS DER WIRTSCHAFT FEUILLETON Seite 11 Seite 29 Seite 45 WETTER Stark bewölkt mit etwas Schneefall Am Vormittag stark bewölkt und zeitweise Schneefall, am frühen Morgen in den Niederungen noch mit Regen vermischt. Am Nachmittag im Flachland vorübergehend trocken und Aufhellungen. Sonst bewölkt und in den Alpen weiterhin etwas Schneefall. Temperaturen um 3 Grad. Seite 52 BÖRSE Dow Jones 17416,85 1,31% 8435,34 1,49% Euro in Franken 1,0456 2,41% Erdöl (WTI in $) 44,46 0,27% SMI Seite 31 q Die EU antwortet auf jihadistische Gefahr Schweden kämpft gegen Pass-Handel Mehr Raum für Kunstmuseum Basel Sportresultate 42 TV/Radio 51 Neues Patentrezept gegen Lärm In ein Sex-Imperium hineingeboren Ablösung in Chinas Immobilienmarkt Finanzmarkt 30 Anlagefonds 39 Reformpaket schnell schnüren Schweizer Wirtschaft nimmt Stellung zur Unternehmenssteuerreform nen wollen sie wieder mehr föderalistischen Spielraum lassen. Die Kantone Genf und Waadt haben derweil vom Bund höhere Kompensationszahlungen gefordert. Die Wirtschaftsverbände sprechen sich für Ausgleichsmassnahmen aus, wehren sich aber gegen neue Steuern. Die Reform sollte nun nicht Erbsenzählern überlassen werden. Meinung & Debatte, Seite 21 Wirtschaft, Seite 23, 24 Gesund und fit EZB drängt Anleger in riskante Papiere Rückrundenstart mit Wolfsburg und Bayern Auf Spurensuche in der Geschichte Veranstaltungen 48 Kino 50 Redaktion und Verlag: Neue Zürcher Zeitung, Falkenstrasse 11, Postfach, 8021 Zürich, Telefon +41 44 258 11 11, Leserservice/Abonnements: +41 44 258 15 30, weitere Angaben im Impressum Seite 49. Tourismus 50 Trauer 8 PD Die Mutter des verschollenen jordanischen Piloten Moaz al-Kasasbeh umringt von Fotos ihres Sohnes. Die Aussenminister aller 28 EU-Länder haben am Donnerstagabend einstimmig entschieden, die bestehenden Kontound Reisesperren gegen russische und ukrainische Bürger bis September zu verlängern. Gleichzeitig haben sie dem Auswärtigen Dienst den Auftrag erteilt, weitere Personen für die Liste vorzuschlagen sowie Vorbereitungen für weitere Sanktionen zu treffen. Welche neuen Massnahmen möglich wären, liess die Aussenbeauftragte Federica Mogherini gestern bewusst offen. Es sei «jegliches angemessene Vorgehen» denkbar, sagte sie nach dem Treffen. Dieses hatte Mogherini kurzfristig einberufen, um rasch eine Antwort auf die zunehmende Gewalt in der Ostukraine zu geben. Zusätzliche Brisanz erhielt die Ratssitzung, weil Vertreter der neuen griechischen Regierung die EU-Sanktionen gegen Russland kritisiert hatten. Gestern blockierte Griechenland die Entscheidungen zwar nicht, es entspann sich aber eine besonders ernste und emotionale Diskussion. Der neue griechische Aussenminister Nikos Kotzias gab gemäss eigener Aussage sein Einverständnis erst nach harten Verhand- lungen, die er als seinen Erfolg darzustellen versuchte. «Alle waren sich heute einig, dass wir weitere Sanktionen vermeiden wollen», sagte der frühere Diplomat und Universitätsprofessor während eines skurrilen Medienauftritts, in dessen Verlauf er sich dreimal nach dem Namen der Aussenbeauftragten erkundigen musste. Sanktionen vermeiden wollen alle Länder, doch ist entscheidend, unter welchen Bedingungen sie eben doch verhängt oder verschärft werden. Während die Aussenminister etwa gestern die Gültigkeit der Reise- und Kontosperren verlängerten, unterliessen sie diesen Schritt für die einschneidenden Wirtschaftssanktionen, die Ende Februar auslaufen. Der Deutsche FrankWalter Steinmeier verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der griechische Kollege bei den anstehenden Debatten die europäische Einheit respektieren werde und in Athen auch den nötigen politischen Spielraum erhalte. Unter Beweis stellen kann Kotzias das bereits in zehn Tagen, wenn sich die Aussenminister das nächste Mal treffen. «Kommt es zu grösseren Offensiven, dann ist eine deutliche Reaktion Europas unumgänglich», sagte Steinmeier. Er hofft aber, die Zwischenzeit dazu zu nutzen, dass sich die Kriegsparteien doch noch auf die Einhaltung des Minsker Protokolls verständigen. Bereits am Freitag könnten sich die Parteien laut Steinmeier in Minsk treffen. Er wolle alles probieren, sagte er ernst: «Wir sollten nicht vergessen, dass es noch schlimmer kommen kann.» Entspannen, abnehmen, hin zu einer ausgeglichenen Work-Life-Balance finden: vielleicht bei einer Kur nach F. X. Mayr im Hotel Hof Weissbad in Appenzell. Oder – etwas exotischer – im neuen «Vana Malsi Estate» im Norden Indiens, das mit einem umfassenden MedicalWellness-Angebot besticht. Reisen und Freizeit, Seite 54–56
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