Lieferumfang – einsatzbereit ® Das BactoSonic umfasst ein Ultraschallgerät BS 14, verschiedene Implantatboxen, die passenden Halter, weiteres Zubehör sowie die wissenschaftlich fundierte Verfahrensanweisung für die Nutzung. Endoprothesen nicht im Lieferumfang enthalten. Entwickelt unter anderem auf Basis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen Nr. 1, 8 und 9 der weiterführenden Literaturhinweise. Kontakt für wissenschaftliche/fachliche Rückfragen und Anmeldung zu den Einführungskursen E-Mail: [email protected] Kontakt für Angebote und Beschaffung BANDELIN electronic GmbH & Co. KG Heinrichstraße 3-4 • 12207 Berlin DEUTSCHLAND Tel.: +49 (0)30 768 80-0 Fax: +49 (0)30 773 46 99 E-Mail: [email protected] Weiterführende Literaturhinweise 1. A chermann Y, Vogt M, Leunig M, Wust J, Trampuz A. Improved diagnosis of periprosthetic joint infection by multiplex polymerase chain reaction in sonication fluid of removed implants. J Med Microbiol 2010 (in press). 2. B jerkan G, Witsø E, Bergh K. 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Sz.: 6642/2010-02 BactoSonic® Sonikation für die schnelle mikrobiologische Diagnostik bei Implantatinfektionen NEU 1 Implantate und Infektionen – eine Herausforderung der modernen Medizin Mit zunehmender Verwendung medizinischer Implantate sind wir auch vermehrt mit infektiösen Biofilmen auf diesen konfrontiert. Zu den häufigsten Implantaten gehören Gelenkprothesen, Osteosynthesen, vaskuläre Prothesen, Pacemaker und Defibrillatoren, Zahnimplantate, neurochirurgische Shunts und Brustimplantate. Der Therapieerfolg bei Implantatinfektionen ist abhängig von einer präzisen, mikrobiologischen Diagnose. Weil Mikroorganismen auf Fremdkörpern Biofilme bilden, sind sie aber oft schwierig in umgebendem Gewebe nachzuweisen. Bild 1 Planktonische und Biofilm-Formen von Bakterien Biofilme bestehen aus einer amorphen Matrix aus polymerisiertem Polysaccharid, in welcher Mikroorganismen eingebettet sind (Bild 1). Im Biofilm befinden sich Mikroorganismen in einer metabolisch wenig aktiven, stationären Wachstumsphase. Über Wochen bis Jahre entwickelt sich eine komplexe dreidimensionale Schicht, die über rudimentäre Strukturen die Ernährung des Biofilmes (über Wasserkanäle) und seine Kommunikation (durch extrazelluläre Botenstoffe) gewährleistet. Wärend frei lebende (planktonische) Bakterien von Antibiotika und dem Immunsystem abgetötet werden, überleben adhärente Bakterien geschützt in der extra zellulären Matrix des Biofilms (Bild 2). Bild 2 Biofilm auf der Implantatoberfläche Bedeutung der Sonikation für die Diagnose von Implantatinfektionen Durch Sonikation (Ultraschall) können Mikroorganismen schonend von der Oberfläche eines infizierten Implantats entfernt werden. Das Implantat wird in Flüssigkeit getaucht, damit die Ultraschallwellen auf die ganze Implantatoberfläche einwirken können. Nach der Sonikation wird die Flüssigkeit (das Sonikat) für Kulturen angesetzt und kann danach sofort für die nachfolgende Analytik (z. B. PCR) benutzt werden. Durch Sonikation wird damit bei n ötiger Implantatentfernung eine schnelle Diagnostik vom Ort der Infektion möglich. Quantitativer Nachweis von Biofilm-bildenden Bakterien auf Implantaten mittels Sonikation Das Implantat wird aseptisch im Operationssaal aus dem Körper entfernt und in einer sterilen Box innerhalb von 24 Stunden in das Mikrobiologielabor transportiert. Nach Zusatz von Ringerlösung wird das Implantat kräftig geschüttelt und für 1 Minute dem Ultraschall ausgesetzt. Dabei entfernt die Sonikation > 99,9% der adhärenten Bakterien (Bild 3). Bild 3 Erfolg der Biofilm entfernung Bild 4 Vergleich der Kulturen von Gewebebiopsie und Sonikations flüssigkeit (Sonikat) Das Sonikat wird mikrobiologisch verarbeitet und die Bakterienmenge quantitativ angegeben (Anzahl von koloniebildenden Einheiten pro ml Sonikationsflüssigkeit. Mittels Sonikation können bis 10.000-mal mehr Bakterien nachgewiesen werden als mit üblichen Methoden, wie zum Beispiel aus Biopsien von periprothetischem Gewebe (Bild 4). Dadurch können Mischinfektionen und unterschiedliche Bakterien-Morphotype besser nachgewiesen werden. Die Sensitivität ist insbesondere bei Patienten mit vorangegangener Antibiotikatherapie verbessert, weil die im Biofilm geschützten Bakterien besser überleben. Wirkprinzip der Sonikation Zur schonenden Ablösung des Biofilms wird das in einer Box mit Flüssigkeit deponierte Implantat in das eigens für dieses Verfahren entwickelte BactoSonic® eingelegt; eine Beschallung in einem gewöhnlichen Ultraschallbad würde die Mikroorganismen abtöten. Es erfolgt eine Beschallung mit niederfrequentem Ultraschall bei geringer Intensität im Bereich der Kavitationsschwelle. Dabei wird die Haftung des Biofilms an der Implantatoberfläche durch wirkende Mikroströmungen, Scherkräfte und oszillierende Kavitationsblasen so weit vermindert, dass er sich während der Beschallungsdauer vom Implantat ablöst. Entstehende Kavitationsereignisse sind dabei noch so energiearm, dass es zu keinen signifikanten Zerstörungen von Zellstrukturen kommt. Die in dem Sonikat gewonnenen Mikroorganismen können unmittelbar kultiviert oder durch andere Methoden zeitnah nachgewiesen werden.
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