Jan Zander & Leif Inselmann DER ISLAM im m Rahmen des Buches „Istanbul - im Wandel der Zeiten: Ein Projekt der Klasse O2e der Isarnwohld-Schule Isarnwohld Schule Gettorf 2015“ Der Islam im Überblick In der Geschichte der Menschheit haben sich nach und nach viele verve schiedene Religionen herausgebildet. Zu den bekanntesten und am weitverbreitetsten gehören g hören das Christentum, das Judentum J und der Islam, wobei der Islam mit 1,6 Milliarden den Anhängern die zweitgrößte tgrößte Weltreligion Weltreligion nach dem Christentum (2,2 (2, Milliarden) ist. Diese Glaubensrichtungen sind alle monotheistisch, monotheistisch d.h., sie kennen nur einen Gott, der als allmächtig al mächtig angesehen wird. wird Im Islam ist dies Allah lah (arabisch), der oft mit dem christlichen bzw. jüdischen jüdischen Gott Jahwe gleichgesetzt setzt wird. Inwiefern sich diese ähneln äh und ob sie sogar dieselben diese Götter sind, ist umstritten. Die Muslime berufen ber fen sich auf den Propheten Mohammed, der im 7. Jahrhundert lebte und den Koran verfasste. Der Koran ist die wichtigstee Schrift des islamischen Glaubens und spiegelt für die Anhänger Anh das Wort Gottes wieder. Des Weiteren gibt es die Scharia,, eine Art Gesetzbuch G des Islams. Sie baut auf dem Koran auf und besteht b steht außerdem aus Handlungen und Verhaltensweisen weisen des Propheten Mohammed, Moh der einen Vorbildcharakter bildcharakter für alle Muslime darstellt. Vor allem verbreitet ist der Islam im Nahen und MittleMittl ren Osten sowie in Indonesien. Auch im Islam gibt es viele verschiedene AusAu prägungsarten und Interpretationen. Damit ist gemeint, g meint, dass sich über die Zeit gemäßigte und radikale/fanatische kale/fanatische Ansichten gebildet g bildet haben. Zum Beispiel beb kämpfen sich die Sunniten und Schiiten seit Jahrhunderten, Jah obwohl wohl ihre ReligiRelig on auf denselben Grundlagen basiert. Der Koran Der Koran gilt im Islam als Wort Gottes, das dem Propheten Mohammed durch den Erzengel Gabriel diktiert wurde. Über diesen Vorgang gibt es gewisse Kontroversen, da allgemein angenommen wird, Mohammed sei des Schreibens nicht mächtig gewesen. Bis zu seinem Tod gab es keine einheitliche Koranfassung. Stattdessen wurden dessen Teile mündlich weitergegeben – das ständige Rezitieren während des Gebets half beim Einprägen – oder einzeln und unzusammenhängend auf unterschiedlichen Materialien niedergeschrieben. Der Urheber der ersten kompletten Koransammlung war vermutlich der erste Kalif Abu Bakr. Der dritte Kalif Uthman ibn Affan ließ diese jedoch vernichten und erstellte einen neuen Korankodex. Dabei mussten mindestens zwei Männer bei jedem Vers bezeugen, diesen direkt vom Propheten Mohammed gehört zu haben. Der Koran besteht aus 114 Kapiteln, Suren genannt. Diese sind im Wesentlichen nach ihrer Länge geordnet, von der längsten bis hin zur kürzesten. Aus der Reihe fällt nur die sehr kurze 1. Sure, die mehr ein Gebet darstellt. Diese Suren wiederum sind in einzelne Verse unterteilt, ähnlich wie in der Bibel. Jede Sure besitzt einen Namen (z.B. 2: „Die Kuh“, 4: „Die Frauen“). Dieser bezieht sich stets auf eine Stelle oder ein Thema dieser Sure, gibt aber keinesfalls zwangsläufig den Inhalt genau wieder. Im Koran sind einige wenige Mythen jüdisch-christlichen Ursprungs enthalten, z.B. die Erschaffung Adams, die Sintflut, der Exodus oder auch die Geschichte Abrahams. Der größte Teil jedoch besteht aus Handlungsanweisungen für die Muslime und Aussagen über Allah. Eine konsequente inhaltliche Gliederung ist dabei kaum vorhanden. Der Koran zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er selbstreferentiell ist, d.h. Aussagen über sich selbst und den Umgang mit ihm trifft. Oft werden rhetorische Fragen oder Antworten auf hypothetische Fragen und Aussagen verwendet. Allah wird im Koran meistens in der 3. Person bezeichnet und mit seinem Namen genannt, manchmal spricht er jedoch auch in der 1. Person Plural (wir)1. Neben dem Koran kennt der Islam auch die Hadithe, Aussagen über Worte und Taten Mohammeds. Diese werden als Handlungsmaximen aufgefasst. Die allgemeine islamische Gesetzgebung, abgeleitet aus Koran und Hadithe, wird Scharia genannt und von fundamentalen Muslimen als einzig wahres Gesetz propagiert. 1 Ein ganz ähnliches Phänomen ist auch in der Bibel zu finden, z.B. „Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei …“ (Gen. 1, 26) Das Gottesbild des Islam Gemäß islamischer Lehre ist Allah der einzige Gott. Allah ist hierbei jedoch kein Eigenname wie etwa Jahwe, sondern bloß das arabische Wort für Gott, vergleichbar mit dem deutschen Gott (ohne Artikel) oder dem englischen God (großgeschrieben). Etymologisch stammt das Wort Allah vermutlich vom hebräischen Elohim2 ab, was auch im Alten Testament oft als Name Gottes verwendet wird. Er gilt als allmächtig und allArabisches Zeichen für Allah wissend. Da er außerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums steht, weiß er alles, was passiert ist oder passieren wird bzw. passieren würde, wenn ein vorausgesehenes Ereignis nicht eintreten würde. Somit geschieht absolut alles nach Allahs Plan. Auch ist Allah alleiniger Richter beim Jüngsten Gericht, wenn er die Taten der Toten abwägen wird, um diese dann entweder ins Paradies oder in die Hölle zu schicken. Der Koran sagt unmissverständlich: Sprich: Er ist der eine Gott, Allah, der Alleinige; er zeugt nicht und wird nicht gezeugt, und keiner ist ihm gleich. 112. Sure Es handelt sich also um einen reinen Monotheismus. Im Gegensatz zum Christentum lehnt der Islam daher radikal den Glauben ab, Gott habe einen Sohn. Jesus wird nichtsdestotrotz als wichtiger Prophet verehrt, wenn auch nicht als Sohn bzw. Inkarnation Gottes. Mit dieser Begründung differenziert sich der Islam auch vom Judentum, da dieses behaupte, Ezra sei der Sohn Gottes3. Anders als die meisten Götter polytheistischer Religionen und auch die übliche Vorstellung des jüdisch-christlichen Gottes ist Allah nicht anthropomorph (menschenähnlich). Er wird als unbeschreiblich bzw. gestaltlos angesehen. Immer wieder betont wird im Koran auch die große Gnade und Barmherzigkeit Allahs, was zum Beispiel damit begründet wird, dass Menschen, die zum Islam übergetreten sind, alle früheren Sünden verziehen werden. Jedoch kann dieser 2 Eigentlich eine Pluralform, die noch aus den polytheistischen Zeiten der kanaanitischen Götterwelt stammt vgl. Jochen Teuffel: NAMENSgedächtnis statt Gottdenken. Von den Schwierigkeiten mit dem europäischen Gottesbegriff. Interkulturelle Theologie. 3 Eine These, die sich an den jüdischen Schriften so nicht belegen lässt. Trotzdem gibt es auch in diesen gewisse Hinweise auf Halbgötter, vgl. Gen. 6, 1-4 oder das apokryphe Buch Henoch. positive Charakter ohne Zweifel als kontrovers angesehen werden. Ebenso ist kontrovers, ob Allah mit Jahwe, dem Gott der Juden und Christen, identisch ist. Wie bereits erwähnt, besitzt Allah keine Nachkommen, was den zentralen Inhalten des Christentums widerspricht. Jedoch muss erwähnt werden, dass freilich auch Jesus erst seit dem Konzil von Nicäa 325 als Sohn Gottes gilt; zuvor war er von vielen noch als Mensch oder bloßer Prophet gesehen worden. Auch die christliche Dreifaltigkeit lässt sich mit Allah nicht vereinen, da diese als eine gewisse Form von Polytheismus aufgefasst wird. Inwieweit Allahs undefinierbare Gestalt mit Jahwe gleichzusetzen ist, lässt sich kaum feststellen. Zum einen gilt im Judentum und verschiedenen christlichen Strömungen das Bilderverbot und Gott wird von den meisten Christen wie Juden als gestaltloses Geschöpf begriffen. Andererseits wird Gott in der Bibel mehrmals als explizit menschenähnlich oder zumindest gestaltlich dargestellt4. Wichtig für den Vergleich von Jahwe und Allah ist vor allem die Tatsache, dass auch der Islam die Propheten Adam, Abraham5 und Mose verehrt. All diese waren nach Auffassung des Korans wahre Muslime, während das Judentum nur eine spätere Degeneration dessen darstellt. Auch der Teufel (Satan bzw. Iblis) ist allen drei Religionen bekannt. Somit dürfte außer Frage stehen, dass der Islam seine Wurzeln zu wesentlichen Teilen auch in Juden- und Christentum hat. Das Phänomen, dass Götter von anderen Völkern bzw. Religionen adaptiert und mit neuen Namen und/oder Eigenschaften versehen werden, ist auch aus vielen anderen Fällen bekannt, z.B. die Adaptierung der griechischen Götter durch die Römer und der sumerischen durch die Akkader und Babylonier. Ob der Gott tatsächlich der gleiche ist, lässt sich wohl kaum entscheiden, da es sich bei ihm nicht um eine reale Person handelt. Das zu entscheiden, liegt bei den Menschen, die an ihn glauben. 4 Zu nennen ist vor allem die These, Gott habe den Menschen „nach seinem Bilde“ geschaffen (Gen. 1, 26-27). Auch in Ezechiel 1,26 wird Gott anthropomorph dargestellt und während des Exodus führt er die Israeliten in Form einer Rauch- oder Feuersäule (Ex. 13, 21-22). 5 daher „abrahamitische“ Religionen Glaubensgrundsätze im Islam Wie in jeder Glaubensgemeinschaft gibt es auch im Islam gewisse Regeln bzw. Grundpflichten, die nach Möglichkeit erfüllt werden sollten. Man bezeichnet diese auch als die „Fünf Säulen“ des islamischen Glaubens. Die erste Säule sieht vor, dass man ein Glaubensbekenntnis ablegt. Der Vorgang hierfür besteht darin, die Worte: „Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet“ auszusprechen. Sobald dieser Wortlaut bei vollem Bewusstsein vor zwei Zeugen ausgesprochen wurde, gilt man unumkehrbar als Muslim. Die zweite Säule besteht darin, im Monat Ramadan, welcher der neunte Monat im islamischen Mondkalender ist, zu fasten. In dieser Zeit dürfen die Muslime vom ersten Morgenlicht bis zum Sonnenuntergang keinerlei Nahrung oder Genussmittel zu sich nehmen. Die Grundidee hierbei besteht darin, die Lust auf weltliche Dinge zu unterdrücken, um sich Gott noch stärker zu unterwerfen. Allerdings sind u.a. Kranke und Reisende teilweise oder sogar ganz von der Fastenpflicht entbunden. Es werden also auch Ausnahmen gemacht. Als dritte Säule wird die Pilgerfahrt nach Mekka beschrieben. Mekka ist eine Region in Saudi-Arabien, welche nach Überlieferung die Geburtsstadt des Propheten Mohammed ist. Heute hat Mekka ca. 350 000 Einwohner und während der Pilgerzeit kommen dort ungefähr 2 - 2,5 Mio. Muslime zusammen. In der Stadt befinden sich bedeutende islamische Heiligtümer wie z.B. die Kaaba, welcher sich in der großen Moschee von Mekka befindet. Dabei handelt es sich um ein würfelförmiges Haus, welches der Legende nach durch die Propheten Abraham und Ismail erbaut wurde. Da dieses Bauwerk als „erstes Haus Gottes auf Erden“ gilt, hat es für die Muslime eine sehr hohe religiöse und kulturelle Bedeutung. Alle Gebete der Muslime werden in die Richtung der Kaaba gerichtet. Die Pilgerfahrt findet im muslimischen Monat Dhu-hijja statt. Die Teilnehmer bzw. Pilger müssen sich vor dem Beginn der Riten in einen Zustand der rituellen Weihe versetzten. Als Kennzeichen besteht ihre Kleidung zu diesem Zeitpunkt aus weißen Tüchern. In Mekka müssen dann verschiedene Bräuche verrichtet werden. Zuerst wird die Kaaba sieben Mal umwandert, was ein obligatorischer Ritus ist. Am achten Tag des Monats übernachten die Pilger in dem Ort Mina, der östlich von Mekka liegt. Am folgenden Tag suchen Sie gemeinsam den Berg Arafat auf, wo eine Predigt gehört und im Anschluss gebetet wird. Dann kehren die Pilger wieder nach Mina zurück und werfen dort an festgelegten Stellen mit Steinen, um den Teufel zu verwünschen. Die wohl bedeutendste rituelle Darbie- tung ist das Opferfest am 10. Dhu-hijja. Hierbei wird Allah mit wertvollen Gütern lobgepriesen und als Höhepunkt mit der Schlachtung eines Tieres (meistens ein Schaf) geehrt. Die Pilgerfahrt wird von Teilnehmern im Allgemeinen als große spirituelle Erfahrung beschrieben. Nach Abschluss dieser Unternehmung werden die Zurückkehrenden für ihre vollbrachten Taten hoch angesehen und geehrt. Die Pilgerfahrt ist allerdings keine Pflicht. Nur wenn man körperlich und finanziell in der Lage dazu ist, sollte man sie machen. Die vierte Säule des Muslimischen Glaubens ist das Gebet. Das Beten ist in allen Religionen üblich und wird im islamischen Glauben auf ganz besondere Art und Weise praktiziert. Es wird arabisch „salat“ genannt und täglich fünf Mal durchgeführt: vor Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und spät am Abend. Bevor ein Muslim sein Gebet durchführt, ist es üblich, dass er dies durch einen Gebetsruf ankündigt und eine rituelle Waschung durchführt. Besonders wichtig ist es, dass der Muslim sich bewusst ist, dass er das Gebet nicht aus Routine spricht, sondern um Gott zu dienen. Das Gebet wird mit der Formel: „allahu akbar“ (arabisch: „Gott ist überaus groß“) eröffnet. Dann werden im Stehen einige Formeln rezitiert (unter anderem die erste Sure des Korans). Als nächstes wird der Oberkörper vorgebeugt und die Hände liegen auf den Knien, worauf die Wiederaufrichtung folgt. Nachdem erneut die Worte „allahu akbar“ ausgesprochen wurden, erfolgt die Niederwerfung gen Mekka. Dabei berühren Knie, Nase, Stirn und Zehen stets den Boden. Dann richtet sich der Betende auf und vollzieht die Niederwerfung erneut, worauf er sich schlussendlich wieder komplett erhebt. Die Niederwerfung kann willkürlich oft, also je nach Bedarf wiederholt werden. Unter Verwendung verschiedener Formeln findet das Gebet seinen Abschluss. Sämtliche Gebete, mit Ausnahme des Freitagmittagsgebets, können überall, bestenfalls auf einem Gebetsteppich, abgehalten werden. Idealerweise sollten Gebete aber in einer Moschee gesprochen werden. Die fünfte Säule beschreibt die Entrichtung einer gewissen Form von Almosen. Im Islam gilt es als ehrenvolles Handeln, Almosen an Bedürftige abzugeben. Diese Abgabe nennt man Zakat und sie wird meistens freiwillig geleistet. In manchen islamischen Staaten wird der Zakat allerdings als Steuer definiert und eingezogen. Neben diesen Grundpflichten eines Muslims gibt es auch noch spezielle Regeln für Lebensweisen und somit für den Alltag. Darunter wären vor allem die Nahrungsverbote zu nennen: Verwehrt hat er euch nur Krepiertes und Blut und Schweinefleisch und das, über dem ein anderer als Allah angerufen ward. Wer aber dazu gezwungen wird, ohne Verlangen danach und ohne sich zu vergehen, auf dem sei keine Sünde; siehe Allah ist verzeihend und barmherzig. 2. Sure, 168 Am bekanntesten davon ist ohne Zweifel das Verbot von Schweinefleisch6, das so wie das Blutverbot auch im Judentum vorkommt. „Das, über dem ein anderer als Allah angerufen ward“ bezieht sich auf das Fleisch geopferter Tiere. Ebenso ist Alkohol im Islam verboten, was sich aber nicht di- Eine Sau mit Ferkel - eindeutig nicht halāl rekt auf den Koran, sondern auf dessen spätere Interpretation bezieht und in liberalen Kreisen zum Teil abgelehnt wird. Erlaubte Nahrungsmittel werden als halāl bezeichnet, nicht erlaubte als harām. Insgesamt lässt sich sagen, dass Muslime strengen Grundregeln unterliegen, die sich allerdings in ihrer Notwendigkeit und Erfüllbarkeit unterscheiden. Ein Glaubensbekenntnis kann jeder ableisten und auch das Beten ist für jedermann durchführbar. Das Fasten ist unter bestimmten Bedingungen nachzulassen und sowohl die Pilgerfahrt als auch das Abgeben von Almosen ist nur bei einer finanziell guten Lage möglich. So kommt es also, dass die fünf Säulen des Islams eher Richtlinien als absolute Pflichten sind. 6 Dies hat durchaus einen bekannten Hintergrund: Zwar wurden Schweine im Nahen Osten bereits vor 9 000 Jahren domestiziert, jedoch gingen später durch die Ausbreitung der Menschen die Wälder immer mehr zurück. Da den Schweinen so der natürliche Lebensraum fehlte und sie im Gegensatz zu Rindern oder Ziegen kein hartes Gras verdauen können, wurden sie zu Nahrungskonkurrenten des Menschen und ihre Haltung folglich unrentabel. Strömungen des Islam Wie viele Religionen besitzt auch der Islam unterschiedliche Ausprägungen, die sich in ihren Glaubensinhalten unterscheiden. Dabei wären vor allem zu nennen: Sunniten Die Sunniten bilden die bevölkerungsstärkste Gruppe des Islam und stellen in den meisten islamischen Ländern (außer Iran, Irak, Oman, Libanon, Libanon Aserbaidschan und Bahrain)) die Mehrheit dar. Sie werden auf den 1. Kalifen Abu Bakr zurückgeführt, zu dessen Zeit sich Sunniten und Schiiten trennten. Schiiten Die Schiiten führen sich auf ʿAlī ibn Abī Tālib, den Schwiegersohn und Vetter Mohammeds zurück, den sie im Gegensatz zu Abu Bakr als einzig würdigen Nachfolger des Propheten ansehen. Ihre Führer werden Imame genannt. Diese Imame – allesamt Nachfahren Mohammeds – gelten als absolut sündlos und unfehlbar fehlbar. Zu den Schiiten gehören auch mehrere Untergruppen wie zum BeiBe spiel die Zwölfer-Schiiten, Schiiten, die Ismailiten und die Aleviten. Sufis Zulfikar, das Schwert Schwer des Propheten Mohammed und seiner Nachfolger,, ist das wichtigste Symbol der ZwölZwö fer-Schiiten Der Sufismus stellt die islamische Mystik dar. Ihre Anhänger versuchen, durch Fasten, Askese und Entsagung allem Weltlichen eine direkte Verbindung zu AlA lah herzustellen. Sie praktizieren Armut und gelten daher zum Teil als EmpfänEmpfä ger der Almosen (s.o.). Im Gegensatz zu Sunniten und Schiiten haben und verve langen sie weder Einfluss noch Macht. Andere übernatürliche Glaubensinhalte Wie in jeder Religion sind auch dem Islam die Jenseitsvorstellungen sehr wichtig. Grundsätzlich gibt es hier laut dem Koran zwei Möglichkeiten: Paradies und Hölle. Die islamische Hölle dauert im Gegensatz zur christlichen jedoch nicht ewig, sondern genau so lange, wie es Allah beliebt. Diese Einteilung wird jedoch erst zum Jüngsten Gericht vorgenommen, bis zu dem die Seelen der Toten somit warten müssen. Grundsätzlich kommen laut Koran alle Ungläubigen, Sünder sowie Moslems, die die Gebote Allahs nicht konsequent befolgt haben sowie die Mehrheit aller Frauen in die Hölle. Jedoch entscheidet unabhängig davon noch immer Allah selbst über die Einteilung. Es ist einem also selbst dann das Paradies noch nicht sicher, wenn man immer vorschriftsmäßig gelebt hat. Der einzige Weg, sicher und zusätzlich sofort (direkt nach dem Tod) ins Paradies zu kommen, ist der Tod im Kampf gegen die Ungläubigen, dem Djihad. Dieser muss aber nicht zwangsläufig aus Gewalt bestehen, sondern kann auch durch friedliche Bekehrung von Andersgläubigen geleistet werden. Neben Allah selbst spielen im Islam auch andere übernatürliche Wesen eine Rolle, vor allem die Engel und die Dschinn. Engel sind nach islamischem Verständnis treue Diener Allahs, die von diesem vor allem als Boten eingesetzt werden. So wurde dem Mythos zufolge auch der Koran dem Propheten Mohammed durch den Erzengel Gabriel diktiert. Die Dschinn unterscheiden sich von den Engeln vor allem dadurch, dass sie wie die Menschen einen freien Willen besitzen. Sie können sich folglich für oder gegen Allah entscheiden und werden beim Jüngsten Gericht auch dementsprechend beurteilt werden. Meist sind die Dschinn unsichtbar, können aber durchaus in verschiedenen Gestalten erscheinen, z.B. als Tiere oder Gegenstände. Zwar altern sie nach islamischem Verständnis nicht oder sehr langsam, können aber durchaus getötet werden. Ihre Schwäche sind Metalle, vor allem Silber. Viele Dschinn besitzen magische Kräfte, welche klischeehafte Darstelsie zum Guten wie zum Bösen anwenden können. lung eines Dschinn Ebenso wie im Christentum gibt es im Islam einen teuflischen Gegenspieler Allahs, nämlich Iblis. Dieser war ursprünglich ein sehr frommer und loyaler Dschinn. Als Allah jedoch Adam als ersten Menschen erschuf, ihn viele Dinge lehrte und den Dschinn und Engeln befahl, vor ihm niederzuknien, weigerte sich Iblis. Daraufhin verbannte ihn Allah. Er hat somit einen ähnlichen Hintergrund wie der biblische Satan. Eine dritte übernatürliche „Spezies“, die auch im westlichen Verständnis des Islams präsent ist, aber kaum richtig verstanden wird, sind die Huris. Diese sind die berühmten Jungfrauen des Paradieses, die verstorbenen Märtyrern versprochen werden. Sie wurden eigens für das Paradies geschaffen und sind somit keine Menschen bzw. Seelen von Menschen. Der Überlieferung zufolge besitzen sie keine körperlichen Mängel, so benötigen sie z.B. keinen Schlaf, bekommen keine Krankheiten und haben keine Menstruation. Fortpflanzen können sie sich nicht. Im Gegensatz zu Menschen besitzen sie keinen freien Willen, sondern dienen in erster Linie der Befriedigung toter Märtyrer. Im Koran werden Huris kaum erwähnt, die meisten Behauptungen über sie entspringen späteren Interpretationen. Mitunter werden auch männliche Huris für verstorbene Frauen, die Gilmans, postuliert. Anderer Interpretation zufolge basiert der Glaube an magische Jungfrauen im Paradies auf einem Übersetzungsfehler. Ursprünglich seien statt Jungfrauen „weiße, kristallklare Trauben“ gemeint. Magie hingegen kommt im Islam kaum vor. Die meisten Arten von Zauberei werden den Dschinn bzw. Iblis zugeschrieben und sind daher geächtet. Bei den Anhängern der islamischen Mystik hingegen, dem Sufismus, herrscht die Auffassung, man könne durch Askese, Gebete und Meditation einen direkten geistigen Weg zu Allah finden. Manche darin erfolgreiche Sufis seien in der Lage, Wunder zu wirken7. 7 Unter diesen sind vor allem folgende Typen zu nennen: Telekinese (Bewegung von Gegenständen durch Geisteskraft), Bilokation (gleichzeitige Anwesenheit an mehreren Orten) und die Heilung von Kranken. Der Islam und Istanbul Die Beziehung Istanbuls zum Islam beschränkt sich nicht allein auf die gleiche Anfangssilbe. Seit jeher übten beide gegenseitig einen gewaltigen Einfluss aufeinander aus. Dies liegt vor allem daran, dass Istanbul (bzw. Byzanz/Konstantinopel) durch seine geographische Lage die Grenze zwischen christlich geprägtem Abendland und islamisch geprägtem Morgenland darstellte. Zunächst war Byzanz eine christliche Stadt. Jedoch wurde sie seit der Entstehung des Islam immer wieder Opfer von Angriffen desselben. Nach der Belagerung durch die Araber 717/18 einigte sich der byzantinische Kaiser Leo III mit dem arabischen Heerführer Maslama darauf, eine Moschee für die arabischen Kriegsgefangenen zu errichten. Nach derzeitigem Stand der Forschung handelte es sich bei dieser um das erste islamische Heiligtum in der Stadt. 1203 wurde die Stadt während des 4. Kreuzzuges durch Kreuzfahrer erobert, die dabei auch die Maslama-Moschee anzündeten. Im 12. Jahrhundert war eine zweite Moschee durch arabische Händler errichtet worden, die Byzanz immer wieder besuchten. Lange verhinderte das byzantinische Reich als Bollwerk des Christentums das Eindringen des Islams nach Osteuropa. Kaiser Konstantin XI ließ später sämtliche Moscheen schließen und drängte die in Byzanz heimischen Muslime zum Übertritt zum Christentum. Dies hatte jedoch kaum längerfristige Auswirkungen, da es wenig später den Osmanen unter Führung Sultan Mehmeds II im Jahr 1453 gelang, die Stadt mit einem Heer von 80 000 Soldaten zu erobern. Erwähnenswert ist, dass sein Kontrahent über weMehmed II. niger als 10 000 Mann verfügte. Konstantinopel wurde danach zur Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Der Weg nach Europa war somit frei für den Islam. In den folgenden Jahrhunderten gelang es den Osmanen, weite Teile Osteuropas zu erobern. Zweimal, 1529 und 1683, belagerten sie sogar erfolglos Wien. Eine der herausragenden Persönlichkeiten während der Türkenkriege in Osteuropa war übrigens der walachische Fürst Vlad III (*1431 vermutlich in Schäßburg; † um die Jahreswende 1476/1477 bei Bukarest), bekannt als „Draculea“ oder „Der Pfähler“. Nachdem er lange Zeit eine Geisel der Osmanen gewesen war, wechselte er öfters die Seiten und kämpfte immer wieder erbarmungslos gegen die Türken. Der für seine Grausamkeit bekannte Fürst ist im Westen vor allem dadurch bekannt, dass er eine wesentliche Inspiration für die Romanfigur Dracula des Schriftstellers Bram Stoker darstellte. Obwohl Konstantinopel ab 1453 islamisch dominiert war, blieben das Judentum sowie verschiedene Zweige des Christentums dort weiterhin zahlreich ansässig und wurden von den Muslimen geduldet. Als Sitz der Sultane und Hauptstadt des Osmanischen Reiches erlangte die Stadt große kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung. So wurden zum Beispiel, vor allem unter der Herrschaft Suleymans des Prächtigen (1520–1566), unzählige Paläste und Moscheen errichtet. Diese Bedeutung behielt Konstantinopel, von den Osmanen im Volksmund immer mehr Istanbul genannt (von Islambol: „Islamreich“), bis in die späte Neuzeit. Im 20. Jahrhundert wurde durch Mustafa Kemal Atatürk eine starke Säkularisierung in der Türkei vorangetrieben und somit das Wirken des konservativen Islams eingeschränkt. In der Gegenwart lässt sich jedoch unter Präsident Erdogan eine starke Rückläufigkeit in dieser Hinsicht feststellen. Derzeitig leben in Istanbul vor allem Muslime, der Großteil von ihnen Sunniten. 15 bis 30 % gehören hingegen zu den Aleviten. Es gibt ganze 2 562 Moscheen in Istanbul. Des Weiteren war Istanbul Sitz etlicher Derwisch-Orden (Sufis), die jedoch 1925 verboten wurden, woraufhin sie im Verborgenen weiter praktizierten. Trotz der islamischen Dominanz ist die Stadt auch wichtiges Zentrum der orthodoxen Christen und Sitz des Ökumenischen Patriarchen, deren Oberhaupt. Extremismus / Terrorismus im Islam In jeder Glaubensgemeinschaft gibt es verschiedene Ausprägungen bzw. Ansichten zur Ausführung des Glaubens. Obwohl es im Koran diverse Suren bzw. Verse gibt, die über Liebe, Frieden und Vergebung berichten, fokussieren sich die Extremisten unter den Muslimen primär auf die Verse, in denen der Djihad8, also der Heilige Krieg, befohlen wird. Wichtig zu wissen ist, dass das Wort Islam „Unterwerfung“ bedeutet. Ein Moslem ist also jemand, der sich Gott unterwirft. Je nachdem, wie überzeugt ein Moslem nun davon ist, desto mehr sieht er sich dazu in der Pflicht, im Koran beschriebene Taten auszuführen. Für Muslime ist dies von derartiger Bedeutung, da sie sich damit den Eingang ins Paradies verdienen. Im Djihad gegen die Feinde ihres Gottes zu kämpfen, sie zu töten oder selbst im Djihad zu sterben, ist die einzige Garantie für einen radikalen Islamisten, nach seinem Tod sofort und sicher ins Paradies zu gelangen. Und soll auf Allahs Weg kämpfen wer (unter den Gläubigen) das irdische Leben für das Jenseits verkauft. Und wer auf Allahs Weg kämpft, ob er nun fällt oder siegt, wahrlich dem geben wir gewaltigen Lohn. 4. Sure, 74 Neben der im Westen allgemein geltenden Annahme, dass den Djihadist nach Vollstreckung seiner Tat 72 Jungfrauen im Paradies erwarten9, lockt der Koran mit weiteren Preisen: Mohammed-Karikatur des Magazins Charlie Hebdo als Reaktion auf einen Anschlag Allah hat ihnen Gärten (das Paradies) bereitet, durcheilt von Bächen, ewig darin zu verweilen. Das ist die große Glückseligkeit. 9. Sure, 89 Des Weiteren wird ein Moslem, der im Djihad gestorben ist, anders bestattet als ein gewöhnlicher Moslem. Ein gewöhnlicher Moslem wird nach seinem Tod 8 Djihad oder Dschihad bezeichnet die größtmögliche Anstrengung im Namen des Islams, wird jedoch von Muslimen wie Nichtmuslimen meist als Heiliger Krieg gegen alle „Ungläubigen“ verstanden. 9 Diese Zahl kann am Koran nicht belegt werden. Dort ist nur von einer unbestimmten Anzahl Jungfrauen die Rede. Die Anzahl wurde später interpretiert, wobei 72 oder 70 am weitesten verbreitet ist. zunächst gewaschen und in Tücher gehüllt. Mit einem Djihadisten geschieht dies nicht; er wird so bestattet, wie er gestorben ist10. Sein Blut gilt als Zeugnis seiner Taten vor Allah. Ergo ist der Kampfestod etwas sehr Ehrenvolles, wodurch es dazu kommt, dass es Selbstmordattentäter gibt. Davon abgesehen, dass den Attentäter das Paradies erwartet, stellt sein Ableben gleichzeitig einen wirtschaftlichen und finanziellen Vorteil für seine hinterbliebene Familie da. Diese bekommt für dessen Tod in vielen Fällen eine Abfindung. Ein islamistischer Extremist, der sich und andere tötet, macht dies also aufgrund seiner Überzeugung, Allah Gehorsam zu leisten und auf jeden Fall ins Paradies zu kommen. Religiöse Extremisten sind daher außerordentlich gefährlich. Da sie aus innerer Überzeugung handeln, scheuen sie den Tod nicht, sind unberechenbar und schwer aufzuhalten. Für Attentate gibt es verschiedene Beispiele. Der wohl bekannteste Selbstmordanschlag geschah am 11. September 2001, als islamistische Extremisten der Terror9/11 vereinigung Al-Quaida vier Flugzeuge entführten und diese in die Twin Towers des World Trade Centers sowie ins Pentagon flogen. Das vierte Flugzeug stürzte hingegen ab, ohne sein Ziel, das Weiße Haus, zu erreichen. Während die Schäden im Pentagon verhältnismäßig gering waren, führte der Anschlag zur kompletten Zerstörung des World Trade Centers und dem Tod von über 3 000 Menschen. Dieser Tag war ein Schockmoment für die Menschheit und vergegenwärtigte die Omnipräsenz des internationalen Terrorismus. Der damalige Präsident der USA George W. Bush erklärte dem Terrorismus im Anschluss den Krieg. Ebenfalls bekannt sind die radikalislamischen Taliban, die weite Teile von Afghanistan und Pakistan kontrollieren und seit langem erfolglos vom Westen bekämpft werden. Aktuell geht die größte Gefahr vom IS (Islamischer Staat, früher ISIS) aus, der bereits im nördlichen Irak und in TeiDie Flagge des IS len von Syrien territoriale Eroberungen vollbracht hat. Unter ihrem Führer Abu Bakr al-Baghdadi riefen sie dort ein neues Kalifat aus. Damit ist er die erste radikalislamistische Vereinigung der Neuzeit, die versucht, sich selbst als Staat zu etablieren. Dabei gehen sie mit äußerster Härte gegen alle „Ungläubigen“, darunter auch andere Muslime vor: Viele Opfer werden einfach getötet, Frauen oftmals auch versklavt und zwangsverheiratet. Das Ziel dieser Gruppierung und das Endziel aller islamistischen Extremisten ist die Eroberung der Welt. Sie wollen jegliche Staatsformen und alle anderen Religionen vernichten oder bekehren, 10 Vgl. Mark A. Gabriel: Islam und Terrorismus sodass allein der Islam über die Menschheit herrscht. Das Beunruhigende hierbei ist, dass immer mehr Menschen zum IS konvertieren. Es handelt sich dabei vor allem um junge und verzweifelte, gewaltbereite Menschen. Sie sind also unentschlossen oder hoffnungslos und der Islam bzw. der extreme Islamismus gibt ihnen eine gewisse Sicherheit im Leben, für ihr Handeln geehrt zu werden und unter Garantie in das Paradies kommen. Ist der Islam eine kriegerische Religion? PEGIDA11 behauptet es, der IS praktiziert es und viele Europäer sind insgeheim dieser Überzeugung. Die Terroranschläge, von denen man täglich in den Nachrichten hört, scheinen die These zu bestätigen, der Islam sei grundsätzlich aggressiv. Die wesentliche Mehrheit der Muslime hingegen lebt friedlich mit und zwischen Andersgläubigen, daran besteht kein Zweifel. Nur ein verschwindend geringer Teil aller Anhänger des Islam greift tatsächlich zur Waffe, um in den „Dschihad“ zu ziehen. Wer hat nun recht? Ist der Islam nun friedlich oder gewalttätig? Am besten, wir ziehen zuerst den Koran, Allahs Wort, zu Rate: Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreift sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer. 4. Sure, 89 Sind aber die heiligen Monate [die Pilgerzeit] verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen [=zum Islam übertreten], so lasst sie ihres Weges ziehen. 9. Sure, 5 […] Wahrlich, in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab. 8. Sure, 12 Derartige Stellen finden sich im Koran zuhauf; sie sind keine Seltenheit. Viel Interpretation (die beim Koran ohnehin verboten ist) ist auch nicht vonnöten, hier etwas Gewalttätiges zu entdecken. Ohne Zweifel stehen auch etliche friedliche Gebote im Koran. Für solche Unstimmigkeiten wurde jedoch das sogenannte Naskh-Prinzip entwickelt12. Dieses besagt, dass in derartigen Fällen später verfasste Schriften die früheren aufheben. Befasst man sich mit der Geschichte des frühen Islam, wird einem die gan11 Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes; rechtspopulistische und islamfeindliche Gruppierung in Deutschland 12 Oftmals an 16. Sure, 101 begründet ze Tragweite der Regel bewusst: Die friedlichen Texte des Korans entstanden, als Mohammed noch in Mekka wohnte. Nachdem er die Stadt verlassen hatte und in Medina Anhänger sammelte, wurden die Schriften zunehmend gewalttätiger. Darauf folgten die Eroberung Mekkas und die explosionsartige Expansion des Islams, die in der Weltgeschichte ihres gleichen sucht. Folglich sind die friedlichen Texte (aus der Mekka-Zeit) durch diese Interpretation nasikh, also ungültig, geworden. Das Naskh-Prinzip wird innerhalb des Islams zum Teilunterschiedlich ernst genommen: Während das Alkoholverbot, welches ausschließlich darauf beruht, allgemein anerkannt ist, trifft dies auf den Djihad nicht zwangsläufig zu. Der „wahre“ Islam nach kompromissloser und wörtlicher Auslegung – die dieser unmissverständlich fordert – ist also durchaus gewalttätig. Die Bekehrung oder Vernichtung aller Ungläubigen sollte also auf Basis des Korans oberstes Ziel aller „wahren“ Muslime sein. Jedoch ändern auch diese Tatsachen nichts daran, dass die Mehrheit der Muslime den Dschihad ablehnt und nicht praktiziert. Das einzige, was man ihnen also vorwerfen könnte, ist Doppelmoral in Bezug auf das Befolgen des Korans. Was nun der eigentliche Islam ist – der ursprüngliche, vom Propheten geforderte, oder der heute praktizierte -, das ist freilich eine philosophische Frage, die sich wohl kaum eindeutig oder zufriedenstellend beantworten lässt. Quellen Literatur: Prophet Mohammed: Der Koran. urheberrechtsfreie Kindle-Ausgabe, übersetzt von Max Henning Mark A. Gabriel: Islam und Terrorismus: Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt. 2005 Al Buhari: Die Sammlung der Hadithe. Stuttgart 2010, übersetzt von Dieter Ferchl Heinz Halm: Der Islam: Geschichte und Gegenwart. München 2014 Internetquellen: Wikipedia: Islam, Allah, Mohammed, Koran, Islamischer Staat, Muhammad ibn Hasan al-Mahdi, Entdeckung Amerikas, Vlad III. Drăculea, Sunniten, Schiiten, Eroberung Konstantinopels 1453, Konstantinopel, Istanbul, Osmanisches Reich, halal, haram, Schweinefleisch, Nahrungstabus, Hausschwein, Iblis, Huris, JHWH, Elohim, Terroranschläge vom 11. September, Taliban, Alkoholverbot im Islam Wikimedia Commons (Bilder): Islamischer Halbmond, Allah-Name, Zulfikar, Sau mit Ferkel, Mehmed II., Flagge des IS, 9/11, Zeit.de: "Charlie Hebdo" zeigt Mohammed-Karikatur auf Titelseite (Bild). http://img3.wikia.nocookie.net/__cb20101103083539/finalfantasy2/de/images/0/ 0f/Dschinni_KHII.png (Bild Dschinn) Anekdoten13 Entdeckung Amerikas durch Muslime Manche Menschen, darunter auch der türkische Präsident Erdogan, sind der Auffassung, lange vor Kolumbus und den Wikingern hätten Muslime Amerika „entdeckt“. So soll der maurische General Chaschchasch ibn Said ibn Aswad bereits 889 den Atlantik überquert haben. Auch König Abubakari II. von Mali – dessen bloße Existenz nicht eindeutig belegt ist – soll etwa um 1300 Amerika erreicht haben. Zumindest letzterer kann als „Entdecker“ jedoch nicht in Frage kommen, da erwiesenermaßen bereits um das Jahre 1000 Wikinger unter Leif Eriksson den Kontinent betreten hatten. Ersterer hingegen hätte sich, wenn es nach manchen Parawissenschaftlern geht, Amerika möglicherweise mit Iren, Phöniziern, Römern und sogar Ägyptern teilen müssen, die – mehr oder minder vielen Indizien zufolge – ebenfalls lange Zeit zuvor nach Amerika gekommen sein sollen. Der verborgene 12. Imam Muhammad ibn Hasan al-Mahdi Die Zwölfer-Schiiten berufen sich auf Muhammad ibn Hasan al-Mahdi, den zwölften Imam. Dieser soll um 869 geboren worden sein, wobei seine wirkliche Existenz bis heute nicht gesichert ist. Der Überlieferung zufolge verschwand er 874 und lebt bis heute im Verborgenen weiter. Als Messias soll er irgendwann zurückkehren und Mohammeds Werk vollenden. Dabei wird er angeblich von Jesus Christus begleitet werden. Ob Cthulhu14, Maitreya15 und Elvis ebenfalls anwesend sein werden, ist unbekannt. Vermutlich wohnen sie bis dahin in Bielefeld. Seit 1997 ist der Zwölfte Imam das formelle Staatsoberhaupt der Islamischen Republik Iran, wobei der jetzige Klerus nur als Stellvertreter fungiert. 13 Anmerkung: Die „Anekdoten“ wurden in stark verkürzter Form in das fertige Buch übernommen 14 berühmtes apokalyptisches Ungeheuer aus den Werken von H. P. Lovecraft 15 nach buddhistischer Tradition der nächste Buddha
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