Sport Dienstag, 24. Januar 2017 | Nr. 19 9 . HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... IHRE REDAKTION Weßling meistert auch die Aufgabe Weilheim und bleibt ungeschlagen Tel. (0 81 51) 26 93 33 (0 81 51) 26 93 34 Fax (0 81 51) 26 93 40 sport@ starnberger-merkur.de SCW bleibt auf Aufstiegskurs Weßling – Die Gegner in den vergangenen zwei Wochen waren zwar nicht die stärksten, aber die Situation war anspruchsvoll genug. Weil momentan in seiner Mannschaft eine Magen-Darm-Grippe grassiert und die meisten seiner Handballerinnen angeschlagen sind, wertete Andras Pecsenye den 31:19 (15:9)-Erfolg über den TSV Weilheim als herausragende Leistung. „Das war nicht so einfach“, sagte der Weßlinger Trainer. Gegen den Kontrahenten von der Ammer ging es nur über den Willen. Pecsenye wusste, dass er nach dem glücklichen Sieg bei Isar-Loisach Abstriche machen musste. Am Donnerstag hatte er beim Trainingsspiel gegen Herrsching gerade noch sechs von insgesamt 16 Spielerinnen zur Verfügung. Aber irgendwie wurden bis auf Hedwig Wastian und Antonia Bühringer wieder alle bis zur Partie gegen Weilheim gesund. Nur in der Anfangsphase hatte der Sportclub mit den Gästen Probleme. Aber nach dem Zwischenstand von 4:4 drehte der Tabellenführer der Bezirksoberliga auf einmal auf und zeigte auch ein paar schöne Kombinationen. „Das war aber noch nicht das alte Weßling“, räumte Pecse- nye ein. Seinem Team fehlen einfach die nötigen gemeinsamen Trainingseinheiten, um an die frühere Form anzuknüpfen. In der zweiten Hälfte steigerte sich der SCW zusehends, was seine spielerische Note betraf. „Das war schon ganz achtbar“, sagte der Trainer. Vroni Wastian und Enya Kweta brachten es jeweils auf sieben Treffer. Mehr freute sich der Übungsleiter aber darüber, dass sich insgesamt acht Spielerinnen in die Torschützenliste eintrugen. hch Torschützen: V. Wastian 7/2, Kweta 7/2, Heitzer 3, Haimerl 3, Blüm 3, Hausmann 2, Hadek 2, K. Wastian 1 Heise-Team geht unter Gilchings Damen gegen Gröbenzell vollkommen chancenlos Gilching – Eigentlich wollte Sören Heise den Gegner aus Gröbenzell ein bisschen ärgern. Aber dann musste der Trainer der Gilchinger Handballerinnen doch einsehen, dass sein Team gegen den Tabellenzweiten der Bezirksoberliga chancenlos ist. Mit 20:45 (11:18) ging der Drittletzte gegen den Aufstiegsaspiranten unter. „Das waren ein paar Tore zu viel auf der falschen Seite“, stellte der Coach fest. Das Spiel hatte kaum begonnen, da hatte es sein Team schon verloren. Der HCD führte schnell mit 5:0, weil einfach jeder Wurf in die Gil- chinger Maschen ging. Während Gröbenzell immer besser ins Spiel fand, bemühten sich die Gilchingerinnen oft vergebens. Erst allmählich wurde es besser, was auch daran lag, dass Leonike Harreman, die sich im Training die Nase gebrochen hatte, nicht mitwirken konnte. Auf der Position des Kreisläufers musste Heise improvisieren und brachte mit Christine Horstmann und Miriam Irimi ein Tandem, das seine Sache so weit gut machte. Mit einem Rückstand von sieben Treffern zur Pause war das Ergebnis noch akzeptabel. Fünf überflüssige Strafzei- ten warfen die Gilchingerinnen aber immer weiter zurück. Die Gäste gewährten jedenfalls keine Gnade und schlossen so gut wie jeden Angriff erfolgreich ab. Dass seine Mannschaft die zahlreichen Gegentreffer nicht verhindern konnte, störte Heise nicht so sehr wie die Tatsache, dass der TSV nur 20 Tore erzielte: „Wir hätten 30 haben müssen.“ Aber nicht alle seiner Akteure netzten so erfolgreich ein wie Nina Strazicky und Antonia Schranner, die drei Viertel der Gilchinger Treffer markierten. hch Torschützen: Strazicky 9/3, Schranner 7, Schneider 2, Wastian 1, Irimi 1 Herrsching bringt Spitzenreiter ins Wanken Landesligist unterliegt Ottobeuren knapp mit 25:26 – Am Ende entscheidet die individuelle Klasse beim Tabellenführer er, das fast einer Weltauswahl gleichkommt. Aus aller Herren Länder kommen die Akteure, die alle in der Lage sind, einen feinen Ball zu spielen. „Der Gegner war auf allen Positionen besser besetzt als wir“, räumte Weiher einen gewissen Niveauunterschied ein. Der machte sich vor allem zum Schluss bemerkbar, als der Spitzenreiter laut Weiher „zwei, drei Extraklasse-Spieler“ von der Bank ins Geschehen schickte. Es spricht aber auch für das Potenzial seines Teams, dass es einen solch hochkarätigen Gegner so lange im Würgegriff hatte. Selbst in den letzten drei Minuten besaßen die Herrschinger noch zwei herausragende Möglichkeiten zum verdienten Unentschieden. Aber Bastian Kircher scheiterte entweder an der Latte oder am blendend aufgelegten gegnerischen Torhüter. „Die Mannschaft hat bis zu 35 Minuten hervorragend gespielt“, machte Weiher seinen Akteuren ein Kompliment. Nur die erste Viertelstunde, als die Schwaben mit 9:5 führten, und die letzten 15 Minuten konnten die Herrschinger nicht für sich verbuchen. Was bitter war, denn die vierte Niederlage in Serie stieß den TSV endgültig in den Abstiegskampf. „Es ist für uns jetzt fünf Minuten vor Zwölf“, weiß der Trainer. Sein Team darf dem Spiel gegen Ottobeuren nicht nachtrauern. In den nächsten Wochen geht es mehr denn je um den Klassenerhalt. VON CHRISTIAN HEINRICH Herrsching – Für die Handball-Fans des TSV Herrsching kam es knüppeldick. Zunächst mussten sie mit ihrer Mannschaft eine 25:26 (12:12)-Niederlage gegen den Namensvetter aus Ottobeuren durchleiden. Danach wurden sie am Bildschirm in der Nikolaushalle Zeuge, wie die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ebenso knapp mit 20:21 gegen Katar unterlag und völlig überraschend aus dem Turnier ausschied. „Es war eine böse Enttäuschung“, stellte Reinhold Weiher fest. Es war nicht klar, was der Trainer des TSV damit genau meinte: sein eigenes Team oder das des Deutschen HandballBundes. Auch in der LandesligaPartie am Sonntag sah es in der 45. Minute danach aus, als würde der Außenseiter vom Ammersee das ganz große Ding gegen den Tabellenführer drehen. Mit 21:16 führten die Herrschinger eine Viertelstunde vor Schluss gegen den Spitzenreiter. Aber nur neun Minuten später hieß es auf einmal 23:23. „Du musst die Chancen, die du hast, machen“, konstatierte Weiher lakonisch. Aber sein Team ließ sie in der entscheiden Phase liegen. Einen Vorwurf wollte der Coach seinen Schützlingen aber nicht machen. Zumal sie sich auch beim Stand von 23:25 nicht geschlagen gaben und noch einmal egalisierten. Dass das entscheidende Tor dann für Ottobeuren fiel, lag auch am Aufgebot der Allgäu- Ein ganz starkes Spiel machte Bastian Kircher gegen den TSV Ottobeuren. Er war mit sechs Treffern Herrschings erfolgreichster Torschütze, aber am Ende verpasste er den möglichen Ausgleich. FOTO:ANDREA JAKSCH Hannemanns Wahnsinns-Tag Herrschings Torhüterin glänzt beim 25:21-Erfolg über Simbach Herrsching – Sein Gefühl hat Kurt Siglstetter nicht getäuscht. Am Ende kam es, wie es sich der Herrschinger Trainer in seinen Träumen ausgemalt hatte. Zum ersten Mal in dieser Saison schlugen seine Handballdamen mit dem TSV Simbach einen Kontrahenten aus der oberen Tabellenhälfte. Der Sieg hätte sogar noch höher als 25:21 (12:9) ausfallen können. Fünf Minuten vor dem Ende lag der TSV mit zehn Treffern vorne. „Ich habe gewusst, die liegen uns“, freute sich der Übungsleiter über den doch überraschend klaren Erfolg gegen die Niederbayern. Zwar zahlten sich die zwei Punkte unmittelbar in der Tabelle noch nicht gleich aus, aber er sorgte zumindest für Hoffnung beim Drittletzten der Landesliga Süd. „Wir sehen das rettende Ufer.“ Der Coach ist am Ende der Hinrunde optimistisch, dass sein Team im Kampf um den Klassenerhalt noch drei Positionen gutmachen kann. Denn langsam scheinen sich die Überstunden auszuzahlen, die der Abstiegskandidat während der Weihnachtsferien geschoben hat. „Kampf und Einstellung stimmen“, registrierte Siglstetter ermutigende Signale. Dass sich der TSV so schnell nicht mehr aus der Bahn werfen lässt, zeigte sich nach zehn Minuten. Amelie Siegel zog sich eine Verletzung am Daumen zu, weshalb sie der Trainer vorsichtshalber aus der Partie nahm. Im vergangenen Jahr hätte ihre Auswechslung noch zu einem Bruch im Spiel des TSV geführt, jetzt übernahm Saskia Mantel einfach ihren Part und füllte ihn mit vier Treffern auch zur vollsten Zufriedenheit ihres Übungsleiters aus. „Sie hat in Abwehr und Angriff ein Riesen-Spiel gemacht.“ Dass der Vorsprung des Außenseiters nach der Pause von drei Treffern auf insgesamt zehn anwuchs, war aber auch das Verdienst von Mari- ka Hannemann. In ihrem ersten Auftritt vor eigenem Publikum wartete die lange an einem Kreuzbandriss laborierende Torfrau mit einer glänzenden Leistung auf. „Sie hat einen Wahnsinns-Tag erwischt“, war Siglstetter von der Leistung der ehemaligen Gilchingerin begeistert. Allerdings konnte sie sich auch auf ihre Abwehr verlassen, in der Tanja Gangnus schon an vorderster Stelle dem Gegner mächtig einheizte. Simbach war auf eine solche Gegenwehr nicht eingestellt. „Die haben uns sicherlich unterschätzt“, so Siglstetter. Mitte der zweiten Halbzeit merkte der Aufstiegsanwärter aus Niederbayern, dass er nicht mehr in der Lage war, die Begegnung zu drehen. Da war es auch schon zu spät. Aber das hätte Siglstetter den Simbacherinnen schon vor dem Spiel sagen können. hch Torschützen: Haller 7, Eglseder 5/4, Mantel 4, Gangnus 2, Schütt 2, Petsch 2, Niemietz 1, Oberhofer 1, Müller 1 Torschützen: Kircher 6, Schulze 5, Mackeldey 4/2, Emmrich 3, Stanglmair 2, Zech 2, Herz 2, Huskic 1 Gilching begleicht die Rechnung TSV-Herren triumphieren in Weilheim knapp mit 26:25 Gilching – Die Gilchinger Handballer nahmen in Weilheim erfolgreich Revanche für die Pleite in der vergangenen Saison. Der TSV siegte am Ende knapp mit 26:25 (12:15) und tauschte in der Tabelle der Bezirksoberliga mit dem Team von der Ammer die Plätze. „Wir hatten noch eine Rechnung offen“, sagte Conny Herz. Der Gilchinger Trainer war froh über die beiden Punkte, die seiner Mannschaft nach Abschluss der Hinrunde Rang fünf bescherten, obwohl er nicht damit gerechnet hatte. Herz wurde von seinen Akteuren jedoch eine Hälfte lang auf die Folter gespannt. Da die Mannschaft unter der Woche so gut wie gar nicht miteinander trainiert, notierte der Coach allein 13 technische Fehler, die die Gastgeber immer wieder in Ballbesitz brachten. „Das war schon bitter.“ Herz war sauer auf die Leistung seines Teams, das sich zahlreiche Gegenstöße einfing. Riesenjubel herrschte nach dem Schlusspfiff bei Gilchings Trainer Conny Herz und Kees Harreman (v.l.). FOTO: HALMEL Der Übungsleiter nutzte die Pause dazu, seinen Spielern den Kopf zu waschen. Die Gardinenpredigt wirkte nach dem Seitenwechsel Wunder. Die Gilchinger agierten nun wesentlich konzentrierter und holten Tor um Tor auf. Eine Viertelstunde vor dem Ende lagen beide Rivalen auf einmal beim Stand von 18:18 gleichauf. „Ab da wollten wir auf einmal das Spiel gewinnen“, sprach Herz von einem radikalen Gesinnungswandel seiner Mannschaft. Die Weilhei- mer fanden in der Folgezeit kein Rezept mehr gegen die Gilchinger Abwehr. Vor allem die beiden Torhüter Manuel Mende und Peter Vogel liefen zu großartiger Form auf und sorgten dafür, dass den Gastgebern nur noch zehn Treffer nach der Pause gelangen. „Das war der Grundstein zum Sieg“, stellte Herz fest, zumal seine Keeper auch noch je einen Siebenmeter entschärfte. hch Torschützen: Herz 7/3, Kraisy 6/1, Stöckl 5, Laumer 3, B. Mende 3, Bichteler 2 SPORT IN KÜRZE VOLLEYBALL VC Herrsching allein an der Tabellenspitze Das von Spielertrainer Johannes Kessler geforderte Statement in Richtung Tabellenspitze lieferten die Volleyballer des VC DJK München-Ost-Herrsching wie auf Bestellung. Am Samstag besiegte die Herrschinger Bundesliga-Reserve in der Sporthalle an der Führichstraße den SV Schwaig II in 66 Minuten klar mit 3:0. Das 25:20, 25:17, 25:16 war der zehnte Saisonsieg in der Regionalliga Süd/Ost. Das Duell der beiden Aufsteiger war eine klare Sache, nicht nur weil Schwaigs gefährlichster Akteur Harry Schlegel die Reise nach München nicht angetreten hatte. Der VC dominierte das Geschehen nach Belieben. „Bereits im ersten Satz hatten wir dem Gegner den Zahn gezogen“, sagte Kessler hinterher. Zwar kamen die Gäste auf zwei Punkte heran (22:20), doch mehr ließ das Kessler-Team nicht zu. In den beiden folgenden Sätzen versuchte Schwaig noch einmal alles, wechselte Zuspieler und damit das Spielsystem – ohne dass sich der VC von seinem eingeschlagenen Weg abbringen ließ. Spielertrainer Kessler war zufrieden, wenn auch nicht ganz. „Optimal war es nicht“, meinte Kessler. „Es darf nicht sein, dass unsere Quote aus der Abwehr besser ist als die aus der Annahmesituation.“ Nach dem Dreier ist der VC nun alleiniger Tabellenführer. Titelfavorit MTV München (gegen Eibelstadt) und die DJK Taufkirchen (gegen Friedberg) gaben am Sonntag überraschend bei ihren 3:2-Heimerfolgen jeweils einen Punkt ab. ben Inninger Sieg mit Seltenheitswert Einen ganz starken Auftritt legten die Volleyballerinnen des SV Inning am Samstag aufs Parkett der heimischen Turnhalle am Schorn. Das Team von Trainer Winfried Gillich besiegte den SV Heimstetten deutlich mit 3:0 (25:21, 25:7, 25:23) und festigte dadurch Platz vier in der Bayernliga Süd. „Im ersten Satz haben wir noch etwas gebraucht, um uns auf den Gegner einzustellen“, gab SVI-Coach Gillich zu. „Durch gute Aufschläge und druckvolle Angriffe haben wir den Satz noch gedreht.“ Durchgang zwei war dann eine Demonstration der Stärke: Inning steigerte den Aufschlagdruck und schnürte die Gäste ein. Drei Serien von neun, elf und fünf Angaben am Stück brachten nach nur 16 Minuten einen leichten Satzgewinn. Dabei gelang es den SVIDamen, den Satz zu beenden, ohne dass jede Spielerin einmal zum Aufschlag kam. Wahrlich eine Seltenheit im Volleyball – erst recht in einer Spielklasse wie der Bayernliga. Im dritten Abschnitt „haben wir uns etwas auf das Spiel des Gegners eingelassen“, erkannte Gillich. Klare Aktionen am Ende brachten dann aber den Satz und damit den neunten Saisonsieg verdientermaßen unter Dach und Fach. ben
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