Bericht - TSV Handball Herrsching

Sport
Dienstag, 24. Januar 2017 | Nr. 19
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HANDBALL ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
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Weßling meistert auch die Aufgabe Weilheim und bleibt ungeschlagen
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SCW bleibt auf Aufstiegskurs
Weßling – Die Gegner in den
vergangenen zwei Wochen
waren zwar nicht die stärksten, aber die Situation war anspruchsvoll genug. Weil momentan in seiner Mannschaft
eine
Magen-Darm-Grippe
grassiert und die meisten seiner Handballerinnen angeschlagen sind, wertete Andras
Pecsenye den 31:19 (15:9)-Erfolg über den TSV Weilheim
als herausragende Leistung.
„Das war nicht so einfach“,
sagte der Weßlinger Trainer.
Gegen den Kontrahenten von
der Ammer ging es nur über
den Willen.
Pecsenye wusste, dass er
nach dem glücklichen Sieg bei
Isar-Loisach Abstriche machen musste. Am Donnerstag
hatte er beim Trainingsspiel
gegen Herrsching gerade
noch sechs von insgesamt 16
Spielerinnen zur Verfügung.
Aber irgendwie wurden bis
auf Hedwig Wastian und Antonia Bühringer wieder alle
bis zur Partie gegen Weilheim
gesund. Nur in der Anfangsphase hatte der Sportclub mit
den Gästen Probleme. Aber
nach dem Zwischenstand von
4:4 drehte der Tabellenführer
der Bezirksoberliga auf einmal auf und zeigte auch ein
paar schöne Kombinationen.
„Das war aber noch nicht das
alte Weßling“, räumte Pecse-
nye ein. Seinem Team fehlen
einfach die nötigen gemeinsamen Trainingseinheiten, um
an die frühere Form anzuknüpfen.
In der zweiten Hälfte steigerte sich der SCW zusehends, was seine spielerische
Note betraf. „Das war schon
ganz achtbar“, sagte der Trainer. Vroni Wastian und Enya
Kweta brachten es jeweils auf
sieben Treffer. Mehr freute
sich der Übungsleiter aber darüber, dass sich insgesamt
acht Spielerinnen in die Torschützenliste eintrugen.
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Torschützen: V. Wastian 7/2, Kweta 7/2,
Heitzer 3, Haimerl 3, Blüm 3, Hausmann 2, Hadek 2, K. Wastian 1
Heise-Team geht unter
Gilchings Damen gegen Gröbenzell vollkommen chancenlos
Gilching – Eigentlich wollte
Sören Heise den Gegner aus
Gröbenzell ein bisschen ärgern. Aber dann musste der
Trainer der Gilchinger Handballerinnen doch einsehen,
dass sein Team gegen den Tabellenzweiten der Bezirksoberliga chancenlos ist. Mit
20:45 (11:18) ging der Drittletzte gegen den Aufstiegsaspiranten unter. „Das waren
ein paar Tore zu viel auf der
falschen Seite“, stellte der
Coach fest.
Das Spiel hatte kaum begonnen, da hatte es sein Team
schon verloren. Der HCD
führte schnell mit 5:0, weil
einfach jeder Wurf in die Gil-
chinger Maschen ging. Während Gröbenzell immer besser ins Spiel fand, bemühten
sich die Gilchingerinnen oft
vergebens. Erst allmählich
wurde es besser, was auch daran lag, dass Leonike Harreman, die sich im Training die
Nase gebrochen hatte, nicht
mitwirken konnte. Auf der
Position des Kreisläufers
musste Heise improvisieren
und brachte mit Christine
Horstmann und Miriam Irimi
ein Tandem, das seine Sache
so weit gut machte. Mit einem
Rückstand von sieben Treffern zur Pause war das Ergebnis noch akzeptabel.
Fünf überflüssige Strafzei-
ten warfen die Gilchingerinnen aber immer weiter zurück. Die Gäste gewährten jedenfalls keine Gnade und
schlossen so gut wie jeden
Angriff erfolgreich ab. Dass
seine Mannschaft die zahlreichen Gegentreffer nicht verhindern konnte, störte Heise
nicht so sehr wie die Tatsache, dass der TSV nur 20 Tore
erzielte: „Wir hätten 30 haben
müssen.“ Aber nicht alle seiner Akteure netzten so erfolgreich ein wie Nina Strazicky
und Antonia Schranner, die
drei Viertel der Gilchinger
Treffer markierten.
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Torschützen: Strazicky 9/3, Schranner 7,
Schneider 2, Wastian 1, Irimi 1
Herrsching bringt Spitzenreiter ins Wanken
Landesligist unterliegt Ottobeuren knapp mit 25:26 – Am Ende entscheidet die individuelle Klasse beim Tabellenführer
er, das fast einer Weltauswahl
gleichkommt. Aus aller Herren Länder kommen die Akteure, die alle in der Lage
sind, einen feinen Ball zu
spielen. „Der Gegner war auf
allen Positionen besser besetzt als wir“, räumte Weiher
einen gewissen Niveauunterschied ein. Der machte sich
vor allem zum Schluss bemerkbar, als der Spitzenreiter
laut Weiher „zwei, drei Extraklasse-Spieler“ von der Bank
ins Geschehen schickte.
Es spricht aber auch für das
Potenzial seines Teams, dass
es einen solch hochkarätigen
Gegner so lange im Würgegriff hatte. Selbst in den letzten drei Minuten besaßen die
Herrschinger noch zwei herausragende Möglichkeiten
zum verdienten Unentschieden. Aber Bastian Kircher
scheiterte entweder an der
Latte oder am blendend aufgelegten gegnerischen Torhüter.
„Die Mannschaft hat bis zu
35 Minuten hervorragend gespielt“, machte Weiher seinen
Akteuren ein Kompliment.
Nur die erste Viertelstunde,
als die Schwaben mit 9:5
führten, und die letzten 15
Minuten konnten die Herrschinger nicht für sich verbuchen. Was bitter war, denn
die vierte Niederlage in Serie
stieß den TSV endgültig in
den Abstiegskampf. „Es ist für
uns jetzt fünf Minuten vor
Zwölf“, weiß der Trainer.
Sein Team darf dem Spiel
gegen Ottobeuren nicht nachtrauern. In den nächsten Wochen geht es mehr denn je um
den Klassenerhalt.
VON CHRISTIAN HEINRICH
Herrsching – Für die Handball-Fans des TSV Herrsching
kam es knüppeldick. Zunächst mussten sie mit ihrer
Mannschaft
eine
25:26
(12:12)-Niederlage gegen den
Namensvetter
aus
Ottobeuren durchleiden. Danach
wurden sie am Bildschirm in
der Nikolaushalle Zeuge, wie
die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ebenso
knapp mit 20:21 gegen Katar
unterlag und völlig überraschend aus dem Turnier ausschied. „Es war eine böse
Enttäuschung“, stellte Reinhold Weiher fest. Es war
nicht klar, was der Trainer
des TSV damit genau meinte:
sein eigenes Team oder das
des Deutschen HandballBundes.
Auch in der LandesligaPartie am Sonntag sah es in
der 45. Minute danach aus,
als würde der Außenseiter
vom Ammersee das ganz große Ding gegen den Tabellenführer drehen. Mit 21:16
führten die Herrschinger eine
Viertelstunde vor Schluss gegen den Spitzenreiter. Aber
nur neun Minuten später hieß
es auf einmal 23:23. „Du
musst die Chancen, die du
hast, machen“, konstatierte
Weiher lakonisch. Aber sein
Team ließ sie in der entscheiden Phase liegen.
Einen Vorwurf wollte der
Coach seinen Schützlingen
aber nicht machen. Zumal sie
sich auch beim Stand von
23:25 nicht geschlagen gaben
und noch einmal egalisierten.
Dass das entscheidende Tor
dann für Ottobeuren fiel, lag
auch am Aufgebot der Allgäu-
Ein ganz starkes Spiel machte Bastian Kircher gegen den TSV Ottobeuren. Er war mit sechs Treffern Herrschings erfolgreichster Torschütze, aber am Ende verpasste er den möglichen Ausgleich.
FOTO:ANDREA JAKSCH
Hannemanns Wahnsinns-Tag
Herrschings Torhüterin glänzt beim 25:21-Erfolg über Simbach
Herrsching – Sein Gefühl hat
Kurt Siglstetter
nicht getäuscht. Am Ende kam es, wie
es sich der Herrschinger Trainer in seinen Träumen ausgemalt hatte. Zum ersten Mal in
dieser Saison schlugen seine
Handballdamen mit dem TSV
Simbach einen Kontrahenten
aus der oberen Tabellenhälfte. Der Sieg hätte sogar noch
höher als 25:21 (12:9) ausfallen können. Fünf Minuten
vor dem Ende lag der TSV mit
zehn Treffern vorne.
„Ich habe gewusst, die liegen uns“, freute sich der
Übungsleiter über den doch
überraschend klaren Erfolg
gegen
die
Niederbayern.
Zwar zahlten sich die zwei
Punkte unmittelbar in der Tabelle noch nicht gleich aus,
aber er sorgte zumindest für
Hoffnung beim Drittletzten
der Landesliga Süd. „Wir sehen das rettende Ufer.“ Der
Coach ist am Ende der Hinrunde optimistisch, dass sein
Team im Kampf um den Klassenerhalt noch drei Positionen gutmachen kann. Denn
langsam scheinen sich die
Überstunden
auszuzahlen,
die der Abstiegskandidat
während der Weihnachtsferien geschoben hat. „Kampf
und Einstellung stimmen“, registrierte Siglstetter ermutigende Signale.
Dass sich der TSV so
schnell nicht mehr aus der
Bahn werfen lässt, zeigte sich
nach zehn Minuten. Amelie
Siegel zog sich eine Verletzung am Daumen zu, weshalb
sie der Trainer vorsichtshalber aus der Partie nahm. Im
vergangenen Jahr hätte ihre
Auswechslung noch zu einem
Bruch im Spiel des TSV geführt, jetzt übernahm Saskia
Mantel einfach ihren Part und
füllte ihn mit vier Treffern
auch zur vollsten Zufriedenheit ihres Übungsleiters aus.
„Sie hat in Abwehr und Angriff ein Riesen-Spiel gemacht.“
Dass der Vorsprung des
Außenseiters nach der Pause
von drei Treffern auf insgesamt zehn anwuchs, war aber
auch das Verdienst von Mari-
ka Hannemann. In ihrem ersten Auftritt vor eigenem Publikum wartete die lange an
einem Kreuzbandriss laborierende Torfrau mit einer glänzenden Leistung auf. „Sie hat
einen Wahnsinns-Tag erwischt“, war Siglstetter von
der Leistung der ehemaligen
Gilchingerin begeistert.
Allerdings konnte sie sich
auch auf ihre Abwehr verlassen, in der Tanja Gangnus
schon an vorderster Stelle
dem Gegner mächtig einheizte. Simbach war auf eine solche Gegenwehr nicht eingestellt. „Die haben uns sicherlich unterschätzt“, so Siglstetter. Mitte der zweiten
Halbzeit merkte der Aufstiegsanwärter aus Niederbayern, dass er nicht mehr in
der Lage war, die Begegnung
zu drehen. Da war es auch
schon zu spät. Aber das hätte
Siglstetter den Simbacherinnen schon vor dem Spiel sagen können.
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Torschützen: Haller 7, Eglseder 5/4, Mantel 4, Gangnus 2, Schütt 2, Petsch 2,
Niemietz 1, Oberhofer 1, Müller 1
Torschützen: Kircher 6, Schulze 5, Mackeldey 4/2, Emmrich 3, Stanglmair 2,
Zech 2, Herz 2, Huskic 1
Gilching begleicht die Rechnung
TSV-Herren triumphieren in Weilheim knapp mit 26:25
Gilching – Die Gilchinger
Handballer nahmen in Weilheim erfolgreich Revanche
für die Pleite in der vergangenen Saison. Der TSV siegte
am Ende knapp mit 26:25
(12:15) und tauschte in der
Tabelle der Bezirksoberliga
mit dem Team von der Ammer die Plätze. „Wir hatten
noch eine Rechnung offen“,
sagte Conny Herz. Der Gilchinger Trainer war froh über
die beiden Punkte, die seiner
Mannschaft nach Abschluss
der Hinrunde Rang fünf bescherten, obwohl er nicht damit gerechnet hatte.
Herz wurde von seinen Akteuren jedoch eine Hälfte lang
auf die Folter gespannt. Da
die Mannschaft unter der Woche so gut wie gar nicht miteinander trainiert, notierte der
Coach allein 13 technische
Fehler, die die Gastgeber immer wieder in Ballbesitz
brachten. „Das war schon bitter.“ Herz war sauer auf die
Leistung seines Teams, das
sich zahlreiche Gegenstöße
einfing.
Riesenjubel herrschte nach dem Schlusspfiff bei Gilchings
Trainer Conny Herz und Kees Harreman (v.l.).
FOTO: HALMEL
Der Übungsleiter nutzte die
Pause dazu, seinen Spielern
den Kopf zu waschen. Die
Gardinenpredigt wirkte nach
dem Seitenwechsel Wunder.
Die Gilchinger agierten nun
wesentlich konzentrierter und
holten Tor um Tor auf. Eine
Viertelstunde vor dem Ende
lagen beide Rivalen auf einmal
beim Stand von 18:18 gleichauf. „Ab da wollten wir auf
einmal das Spiel gewinnen“,
sprach Herz von einem radikalen Gesinnungswandel seiner Mannschaft. Die Weilhei-
mer fanden in der Folgezeit
kein Rezept mehr gegen die
Gilchinger Abwehr. Vor allem die beiden Torhüter Manuel Mende und Peter Vogel
liefen zu großartiger Form auf
und sorgten dafür, dass den
Gastgebern nur noch zehn
Treffer nach der Pause gelangen. „Das war der Grundstein
zum Sieg“, stellte Herz fest,
zumal seine Keeper auch noch
je einen Siebenmeter entschärfte.
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Torschützen: Herz 7/3, Kraisy 6/1, Stöckl
5, Laumer 3, B. Mende 3, Bichteler 2
SPORT
IN KÜRZE
VOLLEYBALL
VC Herrsching allein
an der Tabellenspitze
Das von Spielertrainer Johannes Kessler geforderte
Statement in Richtung Tabellenspitze lieferten die
Volleyballer des VC DJK
München-Ost-Herrsching
wie auf Bestellung. Am
Samstag besiegte die Herrschinger Bundesliga-Reserve in der Sporthalle an
der Führichstraße den SV
Schwaig II in 66 Minuten
klar mit 3:0. Das 25:20,
25:17, 25:16 war der zehnte Saisonsieg in der Regionalliga Süd/Ost. Das Duell der beiden Aufsteiger
war eine klare Sache,
nicht nur weil Schwaigs
gefährlichster Akteur Harry Schlegel die Reise nach
München nicht angetreten
hatte. Der VC dominierte
das Geschehen nach Belieben. „Bereits im ersten
Satz hatten wir dem Gegner den Zahn gezogen“,
sagte Kessler hinterher.
Zwar kamen die Gäste auf
zwei
Punkte
heran
(22:20), doch mehr ließ
das Kessler-Team nicht zu.
In den beiden folgenden
Sätzen versuchte Schwaig
noch einmal alles, wechselte Zuspieler und damit
das Spielsystem – ohne
dass sich der VC von seinem eingeschlagenen Weg
abbringen ließ. Spielertrainer Kessler war zufrieden,
wenn auch nicht ganz.
„Optimal war es nicht“,
meinte Kessler. „Es darf
nicht sein, dass unsere
Quote aus der Abwehr
besser ist als die aus der
Annahmesituation.“ Nach
dem Dreier ist der VC nun
alleiniger Tabellenführer.
Titelfavorit MTV München (gegen Eibelstadt)
und die DJK Taufkirchen
(gegen Friedberg) gaben
am Sonntag überraschend
bei ihren 3:2-Heimerfolgen jeweils einen Punkt
ab.
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Inninger Sieg mit
Seltenheitswert
Einen ganz starken Auftritt legten die Volleyballerinnen des SV Inning am
Samstag aufs Parkett der
heimischen Turnhalle am
Schorn. Das Team von
Trainer Winfried Gillich
besiegte den SV Heimstetten deutlich mit 3:0 (25:21,
25:7, 25:23) und festigte
dadurch Platz vier in der
Bayernliga Süd. „Im ersten
Satz haben wir noch etwas
gebraucht, um uns auf den
Gegner einzustellen“, gab
SVI-Coach Gillich zu.
„Durch gute Aufschläge
und druckvolle Angriffe
haben wir den Satz noch
gedreht.“ Durchgang zwei
war dann eine Demonstration der Stärke: Inning
steigerte den Aufschlagdruck und schnürte die
Gäste ein. Drei Serien von
neun, elf und fünf Angaben am Stück brachten
nach nur 16 Minuten einen leichten Satzgewinn.
Dabei gelang es den SVIDamen, den Satz zu beenden, ohne dass jede Spielerin einmal zum Aufschlag kam. Wahrlich eine
Seltenheit im Volleyball –
erst recht in einer Spielklasse wie der Bayernliga.
Im dritten Abschnitt „haben wir uns etwas auf das
Spiel des Gegners eingelassen“, erkannte Gillich.
Klare Aktionen am Ende
brachten dann aber den
Satz und damit den neunten Saisonsieg verdientermaßen unter Dach und
Fach.
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