Sport Dienstag, 21. Februar 2017 | Nr. 43 9 . HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Desaströse Vorstellung Michael Baumgärtner Tel. (0 81 51) 26 93 33 (0 81 51) 26 93 34 Fax (0 81 51) 26 93 40 sport@ starnberger-merkur.de Herrschings Damen gehen bei der SG Biessenhofen-Marktoberdorf mit 14:26 unter VON CHRISTIAN HEINRICH Herrsching – Kurt Siglstetter unternahm nicht einmal den Versuch, irgendetwas zu beschönigen. Der Herrschinger Trainer bescheinigte seinen Handballerinnen einen vollkommen missratenen Auftritt in Biessenhofen: „Das war eine richtig desaströse Leistung.“ Das Team vom Ammersee musste sich im Allgäu deutlich mit 14:26 (9:16) geschlagen geben. Für den TSV bedeutete dies zwar nicht die höchste Niederlage in dieser Saison, aber für Siglstetter „das mit Abstand schlechteste Spiel“. In den vergangenen Jahren waren Herrschings Vorstellungen in Biessenhofen sowieso ein Kapitel für sich. Der TSV reiste stets mit einem dezimierten Kader in den SüdWesten, wo er dann regelmäßig auf die Mütze bekam. Das war dieses Mal nicht anders. Nur fehlte dem Tabellenelften der Landesliga Süd jeglicher Wille zur Gegenwehr. „In der Schule würde man sagen, wir waren bemüht“, räumte Siglstetter ein. Im Wettkampfsport bezeichnet man diesen Zustand mit der Vokabel chancenlos. Der gesamten Mannschaft fehlte die letzte Konsequenz, um im Allgäu wenigstens noch ein akzeptables Ergebnis mitzunehmen. Dabei hätte ein Punktgewinn beim Ranglistensechsten dem Ab- stiegskandidaten sicherlich neuen Elan für die entscheidenden Wochen nach der Faschingspause verliehen. Aber dann lief außer bei den Nachwuchsspielerinnen so gut wie gar nichts beim TSV zusammen. Die Abwehr ließ den nötigen Biss vermissen und lud die Gastgeberinnen förmlich zum Toreschießen ein. „Die haben nichts Besonderes machen müssen, um zum Erfolg zu kommen“, ärgerte sich Siglstetter. Einen noch traurigeren Eindruck hinterließ seine Offensive. Die schwächelt zwar schon seit Saisonbeginn notorisch, doch die Ausbeute in Biessenhofen brachte den Trainer ins Grübeln. Neun Treffer erzielte sein Team vor der Pause und nur fünf danach. „Im Angriff war das sehr erschreckend.“ Eigentlich war die Partie bereits nach zwölf Minuten entschieden, als die Spielgemeinschaft auf 6:2 davonzog. „Wir müssen jetzt wieder drei Wochen an uns arbeiten“, sagt Kurt Siglstetter. Während der Faschingsferien will der nun sein Ensemble wieder auf Vordermann bringen. Viel darf wirklich nicht mehr daneben gehen, sonst erreichen seine zwar bemühten, aber erfolglosen Schülerinnen ihr angepeiltes Klassenziel nicht. Torschützen: Müller 3, Haller 2, Oberhofer 2, Eglseder 2, Mantel 2/1, Petsch 1, Niemietz 1, Hermann 1/1, Oldie Mackeldey erwischt Sahnetag Herrsching – Nach ungefähr 40 Minuten war Schluss für Sean Mackeldey. Trainer Reinhold Weiher nahm den Rückraumspieler vom Feld, der bis dato großen Anteil an der Führung seiner Herrschinger gehabt hat. So lange der angeschlagene 37-Jährige noch fit war, hatte er zehn Tore für seine Mannschaft erzielt und damit wesentlich zum letztlich souveränen 29:26 (17:15)-Sieg über Immenstadt beigetragen. „Er hat einen Sahnetag erwischt“, lobte Weiher den Routinier, der trotz seines Alters nicht aus dem Spiel des TSV Herrsching wegzudenken ist. Mit dem dritten Erfolg in Serie festigten die Herrschinger Handballer ihren fünften Tabellenplatz in der Landesliga Süd und können nun stressfrei dem nächsten Heimspiel am Freitag gegen den TSV Ismaning entgegensehen. „Es war ein Match, in dem wir sehen konnten, wo wir stehen“, beschrieb der Coach die Bedeutung der Partie gegen die Allgäuer. Nach der gezeigten Leistung ist klar, dass das Team vom Ammersee zurecht weit oben in der Rangliste steht. In einer kampfbetonten Partie wichen die Herrschinger nie zurück. „Die Mannschaft hat Herz“, stellte Weiher fest. Dem Übungsleiter war bewusst, dass das Kräftemessen mit den Allgäuern kein Selbstläufer werden würde. Zu sehr ist der Turnverein unter Druck geraten. „Wenn man da ein bisschen nachlässt, wird man gnadenlos bestraft“, sagte der Trainer. Aber das glückte nicht immer, weil sich die Gäste zu keiner Phase der Begegnung geschlagen gaben. Nach sechs Minuten führten die Herrschinger mit 5:1, aber nur eine knappe Viertelstunde später befanden sich die Immenstädter beim Stand von 9:11 wieder in Reichweite. Auch als die Gastgeber kurz vor der Pause mit 16:11 erneut deutlich vorne lagen, kam der Vorletzte wieder bis auf zwei Treffer heran. So ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Herrsching führte nach einer dreiviertel Stunde mit 23:17, aber nur vier Minuten später hatte Immenstadt schon wieder vier Treffer aufgeholt. „Es war ein offener Schlagabtausch“, stellte Weiher fest. Angst vor einem Fehltritt brauchte er trotzdem nicht zu haben, weil neben Mackeldey auch Basti Kircher und Aladin Huskic jeweils sechs Treffer markierten. „Es ist immer noch nicht safe“, wies Weiher mahnend darauf hin, dass 21:15 Punkte noch nicht zum sicheren Klassenerhalt genügen. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung nun auf die Abstiegszone. hch Torschützen: Mackeldey 10/1, Huskic 6, Kircher 6, Stanglmair 2, Bergmeister 2, Herz 1, Emmrich 1, Schulze 1/1 Tuchfühlung auf Rang zwei Herrsching – Pflichtaufgabe erfüllt. Die Handballer des TSV Herrsching II sind in der Bezirksliga weiter auf dem Vormarsch. Bei Kellerkind TSV Murnau feierte der Aufsteiger mit einem 33:22 (15:9) den fünften Sieg in Folge. „Bis auf die Chancenauswertung war es ein guter Auftritt“, resümierte Trainer Armin Herle. Allerdings stellte der Tabellenvorletzte keine große Herausforderung dar. „Die haben zwar mit ihrer sehr jungen Mannschaft gekämpft, waren aber insgesamt überfordert“, berichtete Her- le. Hatte Herrsching in der Vorrunde noch nach einer ähnlichen Ausgangslage beim 23:23 gegen Kellerkind Peißenberg gepatzt, löste der Gast die Aufgabe diesmal souverän. „Eigentlich hätten wir noch zehn Tore mehr machen müssen“, fügte Herle an. Sein Team hat vor der Faschingspause weiterhin Tuchfühlung zu Rang zwei. Dies ist umso erstaunlicher, da die Mannschaft nicht gemeinsam trainiert. toh Torschützen: Traunspurger 7, Sender 6/1, Reich-Melichar 6, Schmidt 5/2, Hibler 3, Hansen 3/3, Spindler 2, Elling 1 HANDBALL TSV Gilching II gelingt Derbyerfolg Dieser Sieg schmeckte besonders süß. Die Handballer des TSV Gilching-Argelsried II fertigten am Sonntag den TSV Alling in eigener Halle mit 33:24 (15:13) ab und überholten damit den Lokalrivalen in der Tabelle. Dabei mussten die Trainer Jörg Romacker und Axel Bruckmoser im Vorfeld viel Arbeit verrichten, um trotz der zahlreichen Ausfälle ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. So half der 40-jährige Matthias Krehl in der Abwehr aus. „Eigentlich sollte sein Sohn Maxi spielen, aber der war krank. Dann musste halt der Vater ran“, berichtete Bruckmoser. Krehl wurde prompt ein wichtiger Faktor im Spiel der Hausherren. „Er hat die Abwehr sehr gut organisiert und dazu noch sechs Tore geworfen“, so Bruckmoser. In der ersten Halbzeit konnten die Gäste, die mit vielen Fans angereist waren, noch gut mithalten. Gilching führte zur Pause nur mit 15:13. Nach Wiederbeginn legte die Bezirksoberliga-Reserve aber einen Zahn zu. Mit vier Toren in Folge bauten sie den Vorsprung auf 19:13 aus. Bei den Gastgebern brillierte unter anderem Keeper Stefan Kreuzholz, der den glücklosen Martin Hofmann während der Partie ablöste. toh Herrsching II gewinnt rekordverdächtig Treffsicherer Routinier: Der 37-jährige Rückraumspieler Sean Mackeldey netzte gegen Immenstadt zehnmal ein. TSV Gilching hat gegen Unterpfaffenhofen keine Chance Trotz der Enttäuschung über den fehlenden Eifer seiner Spieler fiel das Fazit des Trainers positiv aus. „Wir haben gut gespielt.“ Das lag auch daran, dass Herz in Rechnung stellte, dass mit seinem Sohn Andreas und Maximilian Stöckl zwei Leistungsträger wegen Grippe passen mussten. „Man hat dann gesehen, dass der eine oder andere nicht ersetzbar ist.“ Aber dafür schlug sich sein Team den Umständen entsprechend tapfer, sieht man einmal über die chronischen Probleme in der Abwehr hin- SPORT IN KÜRZE Torschützen: Lechner 10/5, Mat. Krehl 6, Schneider 4, Kraisy 3, Hintz 3, Roggenstein 2, Bischoff 2, Mayr 1, Baumert 1, Sperlich 1 Leistungsträger nicht zu ersetzen Gilching – Conny Herz sprach nicht vom Spiel in Unterpfaffenhofen, er klagte mal wieder über eine völlig frustrierende Trainingswoche. „Was willst du da viel machen?“, fragte der Coach der Gilchinger Handballer, nachdem sich gerade einmal sechs Akteure in seine Übungsstunde schleppten. Bei einer solchen matten Beteiligung konnte der Trainer auch nichts einstudieren für die Partie beim Tabellenzweiten der Bezirksoberliga, die dann auch deutlich mit 25:31 (14:17) in die Binsen ging. IHRE REDAKTION weg. „Zu viele leichte technische Fehler“, monierte der Coach. „Das ist nicht die Erfüllung“, haderte Herz mit seinem Job, den er zum Saisonende bereits vorzeitig gekündigt hat. Auch mancher seiner Akteure scheint innerlich bereits abgeschlossen zu haben. Andere wie Jonas Bichteler versuchten sich für die nächste Saison zu empfehlen. Sechs Tore bedeuteten eine starke Leistung. Und das ohne großes Training. hch Torschützen: Bichteler 6, Hofmann 5, Rapp 4, Kraisy 4/3, Laumer 3, Hintz 3 FOTO: AJ Unentschieden „ist Gold wert“ Gilchings Damen erkämpfen sich in Mindelheim einen Punkt Gilching – Nur noch 30 Sekunden waren auf der Uhr verblieben, als Nina Strazicky ihrer Mannschaft einen wichtigen Punkt von der Strafwurflinie bescherte. Sie verwandelte ihren vierten Siebenmeter zum 24:24 (12:12) für den TSV Gilching. Weil in der verbleibenden halben Minute auch noch die Abwehr der Falken dicht hielt, nahmen sie ein verdientes Unentschieden aus Mindelheim mit. „Das ist Gold wert“, freute sich Trainer Sören Heise über das Remis. Seine Handballerinnen kleben zwar in der Ta- belle der Bezirksoberliga weiterhin am achten und damit drittletzten Platz, haben aber eine ermutigende Ausgangsbasis vor den letzten drei Saisonspielen gegen Landsberg, in Bad Tölz und gegen IsarLoisach. Um Heises Vorgabe von fünf Zählern zu erfüllen, müssen seine Akteure noch dreimal die Form von der Partie in Mindelheim erreichen. „Es hat alles super funktioniert“, machte der Coach seiner Mannschaft ein großes Kompliment für eine beherzte Leistung in einem hart um- kämpften Spiel. Dass das Kräftemessen mit einem Remis endete, sah der Übungsleiter als gerecht und als Auszeichnung an. „Es ist ein gewonnener Punkt.“ Den hatten die Gilchingerinnen auch Daniela Wagner mitzuverdanken. Mit fünf Toren aus dem Feld heraus avancierte sie zur gefährlichsten Schützin. Aber auch in der Abwehr erfüllte sie die Erwartungen ihres Trainers vollkommen: „Super Spiel.“ hch Torschützen: Strazicky 6/4, Wagner 5, Schneider 2, Haareman 2, Kapeller 2, Neumann 1, Horstmann 1 Pescenye gerägt ins Schwärmen SC Weßling spielt in Ottobeuren famos und scheint für den Kracher gegen Gröbenzell gerüstet Weßling – „Wir hatten vor der Abfahrt ziemlich viel Angst.“ Mit mulmigem Gefühl reisten die Handballerinnen des SC Weßling ihrem Trainer Andras Pecsenye zu Folge am Samstag zum TSV Ottobeuren II. Mit Verena Hadek (Erkältung), Amelie Haidt (Arbeit) und Patrizia Häuser (Uni-Veranstaltung) fehlten gleich drei Stammkräfte. Dazu wollten Hedwig Wastian und Maria Hausmann direkt von einem Jugendtag nach Ottobeuren kommen. Umso begeisterter war Pecsenye über einen der besten Saisonauftritte seiner Mannschaft, die gegen einen guten Gegner unbeirrt ihren Siegeszug fortsetzte. „Viel besser als in der ersten Halbzeit können wir nicht spielen“, schwärmte der sonst eher kritische Pecsenye nach dem souveränen 33:22 (20:9)-Erfolg im Allgäu. An seiner alten Wirkungsstätte präsentierte sich der SCW in Spitzenspiel-Form. Am kommenden Samstag steigt um 16 Uhr in Gröbenzell das entscheidende Duell um die Meisterschaft in der Bezirksoberliga. Wenn der weiter verlustpunktfreie Tabellenführer (jetzt 28:0 Punkte) dabei so auftritt wie über weite Strecken am Samstag, sollte er eine realistische Chance gegen die angriffsstarken Gröbenzellerinnen (die Drittliga-Reserve hat nach dem 32:24 in Landsberg weiter nur zwei Punkte Rückstand) haben. Weßlings Torhüterin Annika Bolkart zeigte trotz Trainingspause unter der Woche eine enorm starke Leistung, parierte viele Bälle und leitete die zweite Welle mit präzisen Pässen ein. Und auch die anderen Spielerinnen des Sportclubs brillierten. „Da kann man gar keine hervorheben“, sagte Pecsenye, dessen Team zur Pause komfortabel mit 20:9 vorne lag. Nach 48 Minuten führten die Gäste bereits mit 32:18 und konnten endgültig in den Schongang umschalten. „Wir haben wieder viel ausprobiert“, berichtete Pecsenye. Das Topspiel kann aus Weßlinger Sicht kommen. toh Torschützen: Kweta 8/3, Heitzer 6, V. Wastian 6/1, Hausmann 5, Ha. Wastian 3, Blüml 2, He. Wastian 2, Haimerl 1 Was für ein Torfestival. Die Bezirksliga-Handballerinnen des TSV Herrsching II schossen sich am Sonntag nach zwei Niederlagen in Folge den Frust von der Seele. Das Team von Trainer Sean Mackeldey gewann das Heimspiel gegen Schlusslicht TV Immenstadt rekordverdächtig mit 48:13. „In den ersten Minuten war es noch ein bisschen zäh. Dann haben sie mit einer offenen Manndeckung die meisten Bälle früh abgefangen“, berichtete die für die erste Mannschaft spielende Benita Oberhofer, die am Sonntag das Kampfgericht unterstützte. Die Herrschingerinnen kamen so zu vielen leichten Toren per Tempogegenstoß. Der mit Abstand höchste Saisonerfolg war den Gastgeberinnen aber noch nicht genug. „Am Ende wollten sie unbedingt noch die 50-Tore-Marke knacken“, berichtete Oberhofer. Dieses Kunststück blieb dem TSV jedoch knapp verwehrt. Durch den Kantersieg verteidigten die Herrschingerinnen Rang vier knapp vor dem TSV Murnau. toh Torschützen: Hering 10, Freymann 9/3, Müller 8/2, Rüttiger 7, A. Petsch 4, Wihan 4, Thurner 3, M. Petsch 1, Holländer 1, Plesch 1 TSV PERCHTING Ausschusssitzung ein Woche früher Wegen Faschingsdienstag findet die monatliche Ausschusssitzung des TSV Perchting-Hadorf bereits am heutigen Dienstag statt. Beginn ist um 20 Uhr im Sportlerheim Perchting. mib
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