Fall 4 1. TK: Geschehen um Paula Strafbarkeit des A A. Totschlag durch Unterlassen (§§ 212 I, 13 I) Jedenfalls Vorsatz lt. SV (-) B. Gefährliche Körperverletzung durch Unterlassen (§§ 223 I, 224 I, 13 I) wegen Nichtverbringen in Wohnung I. TB 1. obj + subj § 223 à KV- Erfolg (+) à Unterlassen / hyp. Kausalität Bei Vornahme der rechtlich gebotenen Handlung hätte P keine Erfrierungen erlitten. à (P) Garantenstellung (+), da andere Hilfswillige von der Rettung ausgeschl. werden, und Situation des Opfers verschlechtert wird (vgl. mit Garantenstellung kraft Übernahme) à subj. (+),zumindest dolus eventualis bzgl. Erfrierungen 2. obj + subj § 224 Nichtverbringen in Wohnung ist lebensgefährdende Behandlung, wenn man Entsprechungsklausel (§ 13, 2.HS.) bejaht. II. RW + Schuld (Gebotsirrtum nach § 17 vermeidbar) C. Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen (§§ 227, 13 I) wegen Nichtverbringen in Wohnung I. TB 1. obj + subj § 223 s.o. 2. Erfolgsqual. à (P) Kausalität / tb-spez. Gef.zus.hang lt. SV (-) (aA: Risikoerhöhungs-L. à Verstoß Art. 103 II GG) II. Erg. (-) 1 D. Fahrlässige Tötung durch Unterlassen (§§ 222, 13 I) à durch das Nichtverbringen in Wohnung à kausal (-) à durch sofortiges Verbringen ins Krankenhaus à kausal (+), aber obj. Fahrlässigkeit (-) E. Aussetzung § 221 I, II Nr. 2, III I. TB 1. § 221 a) obj. TB à § 221 I Nr.1 oder Nr.2 ? nach Schwerpunkt der Vorwerfbarkeit Nr. 2 à Obhutspflicht (+); nach allg. Meinung Grds. des § 13 à Todesgefahr für Opfer (+) durch Erfrierungen b) Subj. TB (+); Lebensgefahr billigend in Kauf genommen 2. Erfolgsqualifikation § 221 II Nr. 2 (+/-) 3. Erfolgsqualifikation des § 221 III ? kausal (-) II. RW/Schuld (+) F. Unterlassene Hilfeleistung (§ 323c) tatbestandlich verwirklicht, aber subsidiär G. Konkurrenzen: §§ 223, 224, 221 II, 52 Strafbarkeit der Cindy Fahrfort A. Totschlag durch Unterlassen (§§ 212 I, 13 I) Garantenstellung iSd § 13 (-); daher auch §§ 221,223f.,13 (-) B. Unterlassene Hilfeleistung (§ 323 c) (P): Vorliegen eines Unglücksfalles à h.M.: Unglücksfall objektiv ex post festzustellen (aber Erforderlichkeit ex ante) à hier Unglücksfall wegen des möglicherweise bereits eingetretenen Todes abzulehnen (in dubio pro reo) 2 TK 2: Das Geschehen in der Wohnung des A Strafbarkeit des A A. Mord, §§ 212 I, 211 II Gr. 2 Var.1, 3 zu Lasten des I (-) durch das Aufdrehen des Gashahns (-), da im Zeitpunkt kein Tötungsvorsatz nachweisbar B. Mord durch Unterlassen, §§ 212 I, 211 II Gr. 2 Var. 3, 13 I zu Lasten des I (+) I. Vorprüfung (+) II. Tatentschluss 1. Bzgl. §§ 212, 13 StGB (+), insb. Garant aus Ingerenz 2. Bzgl. § 211 (P): Gemeingefährliche Tötung durch Unterlassen Entsprechungsklausel erfüllt? e.A.: Nein, denn Wortlaut setzt aktives „Einsetzen“ des gemeingefährlichen Mittels voraus a.A.: Ja, da kein Grund für „Privilegierung“ des Unterlassungstäters ersichtlich III. (P) unmittelbares Ansetzen (+) IV. RW/Schuld/kein Rücktritt (+) B. Versuchter Mord durch Unterlassen, §§ 212 I, 211 II Gr. 2 Var. 3, 13 I, 22, 23 I zu Lasten der L (+) C. Herbeiführen e.Sprengstoffexplosion, §§ 308 I,III,13(+) D. Gefährliche Körperverletzung durch Unterlassen, §§ 223 I, 224 I Nr. 5, 13 I zu Lasten der L (+) E. Konkurrenzen und Gesamtergebnis §§ 211, 13, 308, 211, 22, 224, 13; Die in TK 1 begangenen Straftaten stehen hierzu in Tatmehrheit i.S.d. § 53. 3
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