Folie Fall 5 - Juristisches Repetitorium Hemmer

Fall 5
Grundfall: Die Auseinandersetzung in der Disco
Strafbarkeit des H
A. Beleidigung in Mittäterschaft, § 185 (+)
B. Totschlag, § 212 I (-)
BGH: hohe Hemmschwelle bzgl. Tötungsvorsatz à (-)
C. Gefährliche KV, §§ 223 I, 224 I Nr.2, 4, 5 durch den
Schlag mit dem Baseballschläger
I. TB
1. Grund-TB § 223
Obj. + subj. (+)
2. Qualifikation § 224
Nr. 2 2.Alt
Obj. + subj. (+)
Nr. 4
Obj. + subj. (+)
Nr. 5
Obj. + subj. (+)
II. RW: § 32?
1) Notwehrlage: gegenwärtiger rw Angriff durch O ?
(P) RW à ist O seinerseits durch Notwehr gerechtfertigt
(-), da Angriff H/A auf O's Ehre bereits abgeschl. à ggw.(-)
à ggw.,rw.Angriff des O (+)
2) Notwehrhandlung
a) geeignet (+)
b) (P) Erforderlichkeit, aber bei Messerangriff (+)
c) Gebotenheit: sozialethische Einschränkungen
(P): Notwehrprovokation!
Streit um die Qualität des Vorverhaltens entbehrlich, da hier
sogar strafrechtlich relevantes Vorverhalten
Ferner hier Absichtsprovokation, da O gerade provoziert
wurde, um ihn "in Notwehr" verprügeln zu können:
à Behandlung strittig
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- e.A.: NW-Recht bleibt bestehen
- a.A.: actio illicita in causa
à Gebotenheit (+)
à Gebotenheit (-)
- BGH: jegliches NW-Recht bleibt versagt, selbst wenn – wie
hier – Angriff stärker erfolgt als erwartet à Gebotenheit (-)
- hL: grds. soll jegliches NW-Recht versagt sein, aber wenn
Angriff
stärker
erfolgt,
als
erwartet,
bleibt
ein
eingeschränktes Notwehrrecht bestehen (wie bei fahrl.
Prov.)
hier aber sofort "Trutzwehr" verübt à Gebotenheit (-)
à Streit nur insoweit entscheiden, wie er relevant ist, dh
nur erste Ansicht ablehnen à RW (+)
III. Schuld (+) à Strafbk (+)
D. KV mit Todesfolge, § 227 I durch den Schlag mit dem
Baseballschläger
I. TB
1. Grunddelikt §§ 223, 224 s.o. (+)
2. Erfolgsqualifikation
a) schweren Folge (= Tod des O)
b) Kausalität und tatbestandsspezif. Gefahrzus.hang
(P) Anknüpfungspunkt à hier in jedem Fall (+)
c) obj. Fahrl., § 18 (+)Unmittelbarkeit:
II. RW / Schuld (subj. fahrl.) à § 227 I (+)
E. Beteiligung an einer Schlägerei, § 231 I
"Angriff mehrerer" (-), da zwischen den Tätlichkeiten von A
und H gewisse Zeitspanne lag
auch "Schlägerei" (-), da nur zwei Personen tätig
F. Aussetzung mit Todesfolge, § 221 I Nr.1, III (-)
Nicht durch die hilflose Lage in Todesgefahr geraten,
sondern durch den Schlag selbst („zweiaktiges Delikt“)
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Strafbarkeit des A
A. Beleidigung in Mittäterschaft, §§ 185, 25 II (+)
B. Totschlag in Mittäterschaft, §§ 212 I, 25 II
(-) jedenfalls auch kein Vorsatz des A
C. Gefährliche KV, §§ 223 I, 224 I Nr.2, 4, 5, 25 II durch
den Schlag mit dem Baseballschläger in Mittäterschaft
I. TB
1. Grund-TB § 223
a) Obj TB § 223 durch den Baseballschläger-Schlag
(P) Zurechnung des Schlags des H gem. § 25 II?
aa) Gemeinsamer Tatentschluss/ Tatplan:
(+), grds. Abrede, jmd. zu verprügeln; (P) Exzess?
(-) Baseballschläger-Schlag durch A gebilligt
bb) Abgrenzung zur Teilnahme /Beihilfe
(1) hL: Tatherrschaftslehre à (P) Tatherrschaft
(P) Obj. Tatbeitrag des A: Fußtritte gegen O ?
(-): weder kausal für den Baseballschläger noch als wesentl.
Tatbeitrag vor Tatbegehung abgesprochen; auch keine
sukzessive Mittäterschaft, da KV bereits abgeschlossen
aber durch Beleidigung des O + Kopfnicken (+)
(2) BGH: Animus-T. à hier Täterwillen aufgrund einer
wertenden Gesamtbetrachtung (+)
b) Subj. TB (+)
2. Qualifikation § 224
Nr. 2 2.Alt, 4 und 5 obj (+), auch Vorsatz des A jeweils (+)
II. RW: § 32? Wegen obiger Arg. à Gebotenheit (-)
III. Schuld (+)
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D. KV mit Todesfolge, §§ 227 I, 25 II durch den Schlag
mit dem Baseballschläger in Mittäterschaft
I. TB
à grds. mögl. § 11 II StGB
à insb. auch von A obj. Fahrl.
II. RW / Schuld (subj. fahrl.von A) à §§ 227 I, 25 II (+)
E. Beteiligung an Schlägerei, § 231 I (-), wie oben
F. §§ 221 I Nr.1, III, 25 II à (-), s.o.
G. Gefährl. KV durch Stiefel-Tritte §§ 223 I, 224 I Nr. 2,4,5
(P) Nr. 2 gefährl. Werkzeug à hier (+)
Nr. 4 (+) / (-)
Nr. 5 (-)
Strafbarkeit des H
Gefährl. KV durch Stiefel-Tritte §§ 223 I, 224 I Nr. 2,4,5;
25 II in Mittäterschaft
(P) Zurechnung der Stiefel-Tritte gem. § 25 II StGB?
à vom gemeinsamen Tatplan noch umfasst?
Naheliegend (+)
Konkurrenzen
A. Strafbarkeit des H
(P): Verhältnis von § 227 zu § 224:
- e.A.: Konsumtion
- a.A.: Idealkonkurrenz (Klarstellungsfunktion)
§ 185 zu §§ 223ff in Tateinheit
à §§ 224, 227, 185; 52
B. Strafbarkeit des A §§ 224, 227, 185; 52
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ABWANDLUNG: Strafbarkeit des A
A. Diebstahl, § 242 I bzgl. des Bieres
(+) § 248a beachten
B. §§ 212, 22, 23?
(P) Vorsatz nicht nachweisbar (Hemmschwellen-T.)
C. Gefährliche KV, §§ 223 I, 224 I Nr.2, 5
I. Obj. und subj. TB (+)
II. RW à Notwehr, § 32?
1. Notwehrlage? ggw., rw. Angriff
(+), insb.rw, da B mangels Ggw.nicht gem.§ 32 gerechtfertigt
2. Notwehrhandlung
geeignet (+)
erforderlich? nach SV eindeutig (-) à § 32 StGB (-)
III. Schuld
Notwehrexzess gem. § 33?
a) Überschreiten aus Furcht und Schrecken (+)
b) aber § 33 StGB hilft nur über mangelnde Erforderlichkeit
hinweg, übrige Voraussetzungen des § 32 müssen vorliegen
à hier noch Gebotenheit und Verteidigungswille zu prüfen
(P) Gebotenheit
àAbsichtsprovokation, aber Angriff stärker als erwartet
(1) BGH: jegliches Notwehrrecht bleibt versagt à § 33 (-)
(2) HL: Abgestuftes NotwehrR à hier eigentlich Vor (-)
(P) man könnte innerhalb des abgestuften NotwehrR noch
die Wertung des § 33 StGB berücksichtigen
à dann § 33 wegen Anwendung in zweifacher Hinsicht (+)
à Dies erscheint jedoch sehr weitreichend, da dann nicht
berücksichtigt wird, dass der Täter hier im Vorwege
gravierende provoziert hat
Erg.: à §§ 223 I, 224 I Nr.2 und 5 (+) (aA: vertretbar)
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