Pressemitteilung Wildpflanzen-Power lässt Lichterketten leuchten

Pressemitteilung
Wildpflanzen-Power lässt Lichterketten leuchten und macht Feldvögel satt
Hamburg, 21. Dezember 2016. Gehen Spaziergänger in diesen Tagen in der Feldmark
spazieren, können sie nicht nur die frische Winterluft genießen. Es könnte sich ihnen auch ein
außergewöhnliches Naturschauspiel bieten: Die Invasion von Gastvögeln aus dem hohen
Norden. Denn im Winter bekommen Spatzen, Meisen und Co. in Deutschland ungewöhnlich
viel Gesellschaft. Die Rede ist zum Beispiel von den bunt-schillernden Seidenschwänzen, die in
diesem Jahr in Scharen aus Nordosteuropa kommen. Grund ist die aktuelle Futterknappheit in
ihren Heimatländern. Doch nicht nur der Seidenschwanz sucht bei uns Nahrung, auch andere
Wintergäste wie Birkenzeisig und Bergfinken wollen bei uns satt werden.
Leider ist der Tisch auf unseren Feldern alles andere als reich gedeckt: Wenn im Herbst die
letzten Mais- und Zuckerrübenfelder geerntet sind, dominiert der karge Acker: Seidenschwanz
& Co. finden weder Samen noch Larven als Futter. „Seitdem auf den Feldern immer mehr Mais
zur Stromgewinnung in Biogasanlagen angebaut wird, gibt es immer weniger Flächen, auf
denen die Wintergäste Nahrung finden“, sagt Uta Hennig von der Deutschen Wildtier Stiftung.
Doch Vogelfutter auf der einen und Strom aus Biomasse auf der anderen Seite schließen sich
nicht aus: Wenn Energie in Form von Wildpflanzen auf dem Acker wächst, finden die Vögel aus
dem hohen Norden und unsere heimischen Wildtiere was zu Knabbern und ein geschütztes
Plätzchen für kalte Tage. Fenchel, Steinklee, Wilde Möhre und Malve – als Biomasse vergoren
und in Biogasanlagen zu Strom umgewandelt - lassen unsere Lichterketten leuchten und helfen
den Tieren über den Winter. Denn nach der Ernte im Spätsommer sind die Wildpflanzen bereits
im November wieder kniehoch und bieten Unterschlupf für unsere ackerbewohnende
Vogelfauna wie Rebhuhn, Grauammer oder Bluthänfling. In den im Winter abgestorbenen
Stängeln der staudigen Pflanzen leben Insekten und Spinnen und ihre Eier und Larven. Das
wiederum bietet weiteren Vogelarten wie dem Stieglitz und dem Neuntöter eine wichtige
Nahrungsquelle, die sich bis zu unseren Vögeln aus dem hohen Norden rumspricht, die jährlich
voller Eifer hier nach Nahrung suchen.
Damit die Rast der Gastvögel bei uns kein Kurzbesuch bleibt, fordert die Deutsche
Wildtier Stiftung gemeinsam mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur eine finanzielle
Unterstützung für den Anbau von Wildpflanzen und deren Nutzung in Biogasanlagen
durch die Agrarpolitik. „Statt Agrarsubventionen per Gießkanne sollte der Wildpflanzenanbau
gezielt gefördert werden, damit sich Naturschutz finanziell für den Landwirt auch lohnt“, sagt
Uta Hennig. Am Ende würden Mensch und Tier profitieren, wenn mehr Wildpflanzen-Power aus
der Steckdose kommt.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
[email protected], www.DeutscheWildtierStiftung.de
Information
Gemeinsam mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur, ein Zusammenschluss aus bisher 24
Akteuren des Naturschutzes, der Imkerverbände, der Jagd und der Energiewirtschaft, setzt sich
die Deutsche Wildtier Stiftung u.a. für eine Förderung von Energie aus Wildpflanzen im Rahmen
der Agrarpolitik ein. Weitere Informationen zum Projekt unter www.Lebensraum-Feldflur.de.