Wirtschaft - St.Galler Kantonalbank

18.11.16
Wirtschaft
Eurozone: Inflation (Oktober), YoY
letzte: 0.4%; erwartet: 0.5%; aktuell: 0.5%
Eurozone: Kerninflation (Oktober), YoY
letzte: 0.8%; erwartet: 0.8%; aktuell: 0.8%
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone lag im
Oktober bei 0.5%, gegenüber 0.4% im September. Grund für den Preisauftrieb bleibt die Entwicklung der Energiepreise. Diese sind im Jahresvergleich zwar immer noch leicht rückläufig, aber
nicht mehr so stark wie zuvor. Im Oktober lagen
sie noch 0.9% niedriger als im Vorjahresmonat,
nach 3.0% im September und 5.6% im August.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Energiepreise im Oktober um 1.6%. Gemäss den Daten
der Statistikbehörde Eurostat sorgten auch höhere
Preise in Restaurants, für Wohnungsmieten und
Zigaretten für eine gestiegene Teuerung.
Der Preisdruck bleibt dennoch verhalten, wie die
Entwicklung der Kerninflation im Euroraum zeigt.
Ohne Berücksichtigung der stark schwankenden
Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und
Tabak verharrt die Kerninflation bei 0.8% und
somit weiterhin klar unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von knapp 2%. Der tiefe
Inflationsdruck in der Eurozone ist der EZB ein
Dorn im Auge. Sie versucht mit allen Mitteln der
Geldpolitik die Inflation in der Eurozone nach
oben zu drücken. Bisher trägt ihr Ansinnen jedoch
kaum Früchte, weshalb sie weiterhin am Ball bleiben wird. Wir gehen davon aus, dass die EZB den
ausserordentlichen Massnahmen die Treue halten
wird.
USA: Inflation (Oktober), YoY
letzte: 1.5%; erwartet: 1.6%; aktuell: 1.6%
USA: Kerninflation (Oktober), YoY
letzte: 2.2%; erwartet: 2.2%; aktuell: 2.1%
In den USA zeigt sich derzeit ein ähnliches Bild wie
in der Eurozone. Zwar hat die Inflation aufgrund
wieder höherer Energiepreise (+3.5% im Oktober)
erwartungsgemäss etwas zugelegt. Die Kerninflation, welche Nahrungsmittel und Energiepreise
explizit ausklammert, ist hingegen auch im Okto-
ber weiter zurückgeglitten. Dies wird die USNotenbank Fed allerdings nicht davon abhalten,
den Leitzins im Dezember ein zweites Mal zu
erhöhen.
USA: Philadelphia Fed Geschäftsklima (Nov.)
letzte: +9.7; erwartet: +7.8; aktuell: +7.6
Erwartungsgemäss leicht schwächer zeigte sich
der gestern veröffentlichte Geschäftsklimaindex
der Philadelphia Fed, welcher die Aktivität im
Industriesektor misst. Die einzelnen Komponenten
stimmen jedoch weiterhin durchaus positiv. Insbesondere die Komponenten „Offene Aufträge“
und „Auftragseingang“ zeigen sich stark. Weiterhin sehr gut werden auch die Erwartungen für die
nächsten 6-12 Monate bewertet. Dies deutet
darauf hin, dass die US-Wirtschaft weiterhin solide
unterwegs ist.
USA: Baubeginne (Oktober), MoM
letzte: -9.5%; erwartet: +10.4%; aktuell: +25.5%
Das US-Wirtschaftsministerium publizierte gestern
überraschend starke Daten zum US-Häusermarkt.
Die Baubeginne für Privathäuser sind im Oktober
gegenüber dem Vormonat um 25.5% angestiegen. Auch im Vergleich zum Oktober des Vorjahres nahmen die Baubeginne um satte 23.3% zu.
Insgesamt sind diese Daten aber sehr schwankungsanfällig und es bleibt deshalb abzuwarten,
ob dieser Trend im nächsten Monat bestätigt
werden kann. Die zuletzt stark steigenden Hypothekarzinsen werden dabei sicherlich nicht helfen.
USA: Baugenehmigungen (Oktober), MoM
letzte: +6.3%; erwartet: -2.7%; aktuell: +0.3%
Die Baugenehmigungen für Privathäuser sind im
Monat Oktober gegenüber dem Vormonat um
0.3% angestiegen. Im Vergleich zum Oktober des
letzten Jahres liegt die Anzahl Baugenehmigungen
um 4.6% höher. Die Baugenehmigungen stellen
in der Regel einen guten Richtwert für zukünftige
Bauprojekte dar.
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
18.11.16
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (12. Nov.)
letzte: 254K; erwartet: 257K; aktuell: 235K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (5. Nov.)
letzte: 2043K; erwartet: 2030K; aktuell: 1977K
Erfreuliche Daten wurden gestern Nachmittag
vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt publiziert.
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche
entgegen den Erwartungen weiter zurückgeglitten. In der Woche vom 12. November haben
235‘000 Personen Arbeitslosenhilfe beantragt. Der
aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel ebenfalls
leicht auf 253‘500 Erstanträge an. Der Grundtrend
bleibt positiv und wir erwarten, dass sich der USArbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.19%, S&P500: +0.47%,
Nasdaq: +0.74%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.51%, DAX: +0.20%,
SMI: +0.64%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.59%, HangSeng: -0.01%,
S&P/ASX 200: +0.39%
Die amerikanischen Aktienmärkte haben am
Donnerstag auf die Aussicht auf eine baldige
Zinserhöhung und zahlreiche Konjunkturdaten
positiv reagiert. Die Vorsitzende der USNotenbank Janet Yellen sagte vor dem Kongressausschuss, dass eine Zinserhöhung relativ bald
angemessen sein könnte. Auf der Unternehmensseite fielen die vorgelegten Zahlen bescheiden aus.
Der weltgrösste Einzelhändler Wal-Mart präsentierte für das 3. Quartal einen starken Gewinnrückgang. Der Gewinn lag jedoch trotzdem
noch über den Erwartungen. Dafür wurde der
moderate Umsatzanstieg enttäuschend aufgenommen und führte bei der Aktie zu Abgaben
von 3.1%. Noch stärker korrigierten mit -5.7% die
Titel von Cisco. Der Netzwerkkonzern enttäuschte
vor allem mit dem Geschäftsausblick. Der Gross-
bank Wells Fargo macht der Skandal um fingierte
Konten zu schaffen. Im Oktober gingen die Kontoeröffnungen um 44% und die beantragten
Kreditkarten um 50% gegenüber dem Vorjahr
zurück, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.
Auch die europäischen Aktienmärkte notierten
am Donnerstag höher. Angeführt wurde das Tableau von den Rohstoffwerten, welche 1.5% gewannen, das Schlusslicht waren die Bankenwerte
mit +0.35%. Druck übten vor allem die italienischen Banken aus.
Der Schweizer Aktienmarkt konnte gestern zum
vierten Mal in Folge Kursgewinne verbuchen.
Unter den Gewinnern waren die Aktien von Zurich Insurance (+1.8%), welche im Zusammenhang mit dem Investorentag anstiegen. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass die Dividende
nicht wie teilweise befürchtet gekürzt wird. Noch
leicht besser schnitten die Aktien von Julius Bär
(+1.9%) ab. In den ersten 10 Monaten des Jahres
war das Aufwand-/Ertragsverhältnis tiefer und die
verwalteten Vermögen höher als vom Markt erwartet. Angeführt wurde der SMI wie am Vortag
von Actelion (+2%).
Der Baustoffkonzern LafargeHolcim senkt seine
Ziele für 2018. Die Dividende soll von CHF 1.5 auf
CHF 2 pro Aktie erhöht werden. Langfristig ist
eine Ausschüttungsquote von 50% das Ziel.
Gleichzeitig lanciert LafargeHolcim ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu CHF 1 Mrd. über
die nächsten zwei Jahre. Auf der Zielebene wird
neu ein operativer Gewinn auf Stufe EBITDA von
CHF 7 Mrd. angestrebt (zuvor CHF 8 Mrd.). Der
freie Geldfluss soll 2018 zwischen CHF 2.8 Mrd.
bis CHF 3.3 Mrd. liegen (zuvor CHF 3.5 Mrd. bis
CHF 4 Mrd.). Kumuliert soll dies CHF 7.5 Mrd.
statt der zuvor angestrebten CHF 10 Mrd. ergeben. Der Ertrag auf dem gebundenen Kapital
(ROIC) soll weiterhin um 300 Basispunkte steigen.
Cembra Money Bank hat ihre Kooperation mit
Migros bis ins Jahr 2022 verlängert. Migros ist mit
693‘000 Kreditkarten der grösste Partner. Über
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18.11.16
die Details des Vertrages wurde Stillschweigen
vereinbart.
notiert der US-Dollar nun bereits deutlich über
Parität.
Rohstoffmärkte
Patrick Häfeli, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
Ölpreis WTI: USD 44.97 pro Fass
Goldpreis: USD 1208.61 pro Unze
Der Goldpreis leidet weiterhin unter dem starken
US-Dollar und dem sprunghaften Zinsanstieg der
letzten Tage. Steigende Zinsen erhöhen die Opportunitätskosten, Gold zu halten. Seit der USPräsidentschaftswahl ist der Goldpreis nun bereits
rund 100 US-Dollar zurückgeglitten.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.328%; DE: 0.307%; CH: -0.192%
Der Aufwärtstrend bei den Renditen hat sich gestern weiter fortgesetzt. Nach der Rede von FedPräsidentin Janet Yellen vor dem Kongressausschuss in Washington rechnen nunmehr rund
95% der Marktteilnehmer per Ende Jahr mit höheren US-Leitzinsen. Auch wir gehen von einem
Zinsschritt im Dezember aus. Yellen bestätigte,
dass eine Zinserhöhung „relativ bald“ angemessen
sein könnte. Zudem beteuerte die FedVorsitzende, trotz der teilweise scharfen Attacken
durch den künftigen US-Präsidenten Trump, ihre
volle Amtszeit zu absolvieren.
Währungen
US-Dollar in Franken: 1.0094
Euro in US-Dollar: 1.0593
Euro in Franken: 1.0694
Die Rede Janet Yellens vor dem Kongressausschuss hatte auch Auswirkungen auf die Devisenmärkte. Der US-Dollar setzte seinen Aufwärtstrend
gegenüber dem Euro, aber auch gegenüber dem
Schweizer Franken fort. Gegenüber dem Franken
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