WOLNZACHER WOCHE Nr. 45/16 Montag, 07. 11. 2016 herausgegeben vom WOLNZACHER ANZEIGER Novembergefühle Auch wenn es im Oktober noch sehr sonnige Tage mit südlichen Temperaturen gab, sobald Allerheiligen auf dem Kalender steht, hat sich der Spätsommer endgültig verabschiedet. Sehr schnell kam es nun zu Minusgraden. Sie passen zu den Traditionen von Trauer und Besinnung, die den November prägen: Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag, St. Martinstag. Der Advent braucht diese Niederungen, um mit Lichtern, Farbe und Gerüchen aufzusteigen. Der Wechsel auf die Winterzeit verstärkt das Empfinden der Dunkelheit, gerade am Abend. Das Voralpenland leider auch unter einem Hochnebel, der die ganze Jahreszeit trist werden lässt. In der Hallertau steigern sich die Gefühle der Trostlosigkeit durch die abgeernteten Hopfengärten. Der Wechsel von vollem Grün zur Leere nach der Ernte geht doch sehr abrupt. Die Wolnzacher nehmen dies freilich gelassen. Die Gräber an Allerheiligen waren wieder sehr gut besucht und die Feier würdevoll gestaltet. Jeder strengt sich an, das Grab so schön als möglich zu pflegen. Es wachen auch die Augen der Nachbarn. Nur bei ganz wenigen Gräbern stehen keine Angehörigen. Verwandte kommen angereist. Allerheiligen als Fest der Familienzusammenkunft. Die Halloween-Feiern sind im Abklingen. Viele verstanden auch nicht die Gedanken, die dahinter stehen und erlebten es nur als Kostümfest. In der keltischen Theologie wandern nur am Neujahrstag = 1. November die Geister der Verstorbenen ins Totenreich. So wurde Halloween v.a. in Irland begangen. Nach den keltischen Vorstellungen konnten an Halloween aber auch Geister aus dem Jenseits zurückkehren. Sie sollten abgeschreckt werden durch die Kostüme. Vielleicht fällt uns etwas ein, wie der Tristesse des Novembers entgegengetreten werden kann. Üblicherweise sind dies Licht und Farbe. Vielfach beginnt nun schon die Weihnachtsdekoration. Der St.-Martinszug setzt voll auf Licht. Häuser werden beleuchtet. Nicht nur um Dämmerungsdiebe abzuschrecken. Bunte Figuren könnten in den Gärten aufgestellt werden. Es müsste mehr Vernissagen geben oder Feste. In keinem Monat sind Hochzeiten so selten, aber auch so nötig. Farbe könnte auch in die Straßen einziehen. Die Dekoration und Beleuchtung der Schaufenster sollte jetzt schon verbessert werden. Dann entstehen schon früher Geschenkideen zu Weihnachten. November als Monat vieler privater Einladungen? Denn im Advent liegen zu viele Feiern. Die Amerikaner halten ihre Präsidentenwahl im November, damit die Wahlplakate Farbe bringen und die Spannung hoch gehalten wird. Heuer hat diese Spannung die ganze Welt ergriffen. Zu viel steht auf dem Spiel. E. Kastner Die Termine der Woche -> -> -> -> hier klicken! Mahnung für den Frieden: Der Krieger-, Soldaten- und Kameradenverein legte am Sonntagvormittag am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder – wie alle Jahre und immer mit guter Beteiligung der Bevölkerung, der Bürgermeister und Gemeinderäte. Voraus ging der Gedenkgottesdienst, den BGR Pfarrer Johann Braun nutzte, über den 71-jährigen Frieden in Deutschland nachzudenken. mehr . . . Eröffnungspressekonferenz der BrauBeviale heute in Nürnberg mit Gerhard Ilgenfritz vom Verband Privater Brauereien Bayern (2. v.l.). Wieder sind alle Rekorde gebrochen worden mit 3% Flächebzuwachs und über 1000 Ausstellern. Doch nächstes Jahr soll pausiert werden. Hopfenmarkt bleibt stabil Am Mittwoch wird zur Brau 2016 wieder die Pressekonferenz zum Hopfen abgehalten. Viel Überraschendes wird es nicht geben. Eine volle Ernte 2016 wurde nach dem schlechten Vorjahr von der weltweiten Nachfrage voll aufgesogen. Zum Teil wurden Verträge nacherfüllt. An echtem Freihopfen stand gar nicht so viel zur Verfügung. Der wurde schnell aufgekauft und die Läger konnten etwas aufgebaut werden. Dazu blieben die Preise fair, überstiegen kaum die neuen Vertragspreise. Es ist bitter nötiges Einkommen, um die Strukturveränderungen tragen zu können. Heute begreifen viele, dass die Vertragspreise nach 2011 viel zu niedrig waren, besonders für Hochalphahopfen. Brauer und Handel profitieren heute noch davon. Aber es hat ein Umdenken eingesetzt: die Vertragspreise müssen die längerfristige Existenz sichern, Hofnachfolgen Sinn geben, Investitionen v.a. in die Erntetechnik ermöglichen. Es hat aber auch eine Veränderung in der Beziehung Pflanzer-Händler gegeben. Sie sehen sich als Partner und keiner will den anderen übervorteilen. Damit muss der Handel seine guten Preise nach unten weitergeben. Gegenüber den USA nehmen sich die deutschen Preise eh sehr moderat aus. Wohlgemerkt: Es bestehen praktisch die gleichen Kosten für Anleiten, Pflanzenschutz und Ernte. Eher liegen sie in den USA wegen der Großflächenproduktion niedriger. Das wissen auch die Brauer. Die Enge des Marktes in den USA treibt die Preise. Natürlich wird in einem gewissen Umfang mit deutschen Hopfen substituiert. Wäre dies in größerem Umfang, müssten auch unsere Preise anziehen. In den USA geht es nur um die Lieferfähigkeit, dass den Craftbrauern genügend Hopfen zur Verfügung gestellt wird. Selbst ein gemäßigtes Wachstum im Absatz des Craftbieres lässt die Marktenge fortbestehen. Entspannung träte nur ein, wenn der Zuwachs der Craftbiere zu Ende geht. Keiner kann dies vorhersagen. Aber in den nächsten fünf Jahren wird dies noch nicht eintreten. Natürlich rechnen die US-Pflanzer den Brauern vor, dass sie neue Anlagen aufstellen müssen und dazu Grund erwerben. Aber diese Einpreisung wird gleich über alle Flächen vorgenommen. Es gibt keinen teureren weiteren Hopfen im Gegensatz zu den Altverträgen über die Bestandsfläche. Auch bei uns wächst Hopfen nur in Anlagen. Vielleicht sollten wir unsere Anstrengungen erhöhen, den US-Brau- ern, v.a. den Craftbierproduzenten, unsere Hopfen noch interessanter werden zu lassen, z.B. durch Geschmackskomponenten, die nur unsere Sorten bieten, die aber von den Biertrinkern geschätzt werden. Die neuen Hüller Sorten sind ein erster Schritt dazu. Sie finden auch schneller als je zuvor in den Markt. Doch ihre Flächen bleiben gering im Vergleich zur Gesamternte. Theoretisch könnten sie leicht 20 % der Fläche einnehmen, zusätzliche Flächen. Denn die bisherigen sind für die Brauer der Welt unbedingt nötig, ja könnten gut und gerne um 10 % zulegen. Wir brauchen eine gewisse Lagerhaltung, die Klimaprobleme werden größer und Länder wie China sollen zu höherer Hopfengabe für ihre Biere verführt werden. Andere Länder verlieren Anbauflächen, da die Strukturen nicht stark genug sind. Auch sie muss die Hallertau kompensieren. Kein Brauer denkt daran, seine Hopfengabe zu verringern. Ganz im Gegenteil. So braucht es dringend eine Expansion des Hallertauer Hopfens. Es darf keine stillgelegten Hopfengärten mehr geben. Neue Flächen hinzuzugewinnen geht nur im bescheidenen Umfang. Da muss heute damit begonnen werden. E. Kastner Wintersport-Schnäppchen: Alle, die zur beginnenden Skisaison günstig Skier, entsprechende Schuhe oder andere Wintersportsachen erstehen wollten, waren am Sonntagnachmittag in der Wolnzacher Siegelhalle am richtigen Ort: Dort nämlich veranstaltete der Skiund Wassersport Club Wolnzach seinen diesjährigen „Ski-Basar“ – übrigens der 40. seiner Art. mehr . . . Ein Leuchtturmprojekt für Wolnzach: Scharf kritisiert wird das Vorgehen des Landratsamts Pfaffenhofen bei der geplanten Erweiterung der Eschelbacher Hähnchenmast von der Ortsgruppe Wolnzach/Rohrbach des Bund Naturschutz in Bayern (BN). In einer Pressemitteilung wenden sich die Naturschützer jetzt an die Öffentlichkeit. Anlass dafür ist der kürzlich von der Kreisbehörde genehmigte vorzeitige Baubeginn für die Anlage.. mehr . . . Jeweils nur sieben Ringe Unterschied: Enger hätten die Ergebnisse nicht ausfallen können, nur jeweils sieben Ringen entschieden über Sieg oder Niederlage. Während am Samstag die Niederlauterbacher gegen Saltendorf das glücklichere Händchen hatten, mussten sich die Bundesliga-Neulinge den Münchner Bundeswehrschützen geschlagen geben. Diese Seite ist ausdruckbar aus dem Internet: www.hallertau.info als pdf zum Download mehr . . .
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