Nr. 46 - Hallertau.info

WOLNZACHER WOCHE
Nr. 46/16 Montag, 14. 11. 2016
herausgegeben vom
WOLNZACHER ANZEIGER
Emissions-Unsinn
Lange hörten wir nichts mehr vom
Senioren- und Kongresszentrum der
Röhrichs zwischen Preysing- und
Auenstraße. Erst in der letzten Gemeinderatssitzung entbrannten über
die Realisierbarkeit Diskussionen.
Der extra aufgestellte Bebauungsplan
für diese Baumaßnahme könne nicht
vollzogen werden, weil die Emissionen aus der Lackieranlage des benachbarten Autohauses Wallner zu
hoch seien. Alles wurde an der Kaminhöhe festgemacht, die 9,50 Meter niedriger erstellt wurde, als in den
Plänen ausgewiesen und vom Landratsamt auch nur so genehmigt war.
Seit 15 Jahren steht dieser offiziell zu
kurze Kamin. Bislang hat dies auch
niemanden gestört. Mit einem Gutachten soll nun geklärt werden, ob
die Kaminhöhe nicht doch ausreichend sei. Dabei könnten aber nur die
Auswirkungen auf die bestehenden
Gebäude berücksichtigt werden. Das
geplante Kongresszentrum wäre außen vor. Das kann es doch nicht sein.
Selbstverständlich kann ein Gutachter auch zukünftig geplante Gebäude in seine Emissionsüberlegungen
aufnehmen. Und eigentlich gilt das
Verursacherprinzip: Es sollten überhaupt keine Beeinträchtigungen der
Nachbargrundstücke von der Anlage ausgehen, v.a. keine gesundheitsschädlichen.
Seit 15 Jahren hat sich auch viel geändert. Einerseits sind die Umweltbestimmungen viel schärfer geworden, andererseits gibt es völlig geeignete technische Lösungen, die jede
Emission von Farbe und Lösungsmitteln unterbinden. Es geht nicht
mehr um die Kaminhöhe, sondern
die Filtertechnik vor dem Kamin.
Und da tut sich auch das Autohaus
selbst etwas Gutes, wenn es sich zu
diesem Weg durchringt: Es vergiftet sich und seine Mitarbeiter nicht
mehr. Denn ein gewisser Prozentanteil kommt immer auf die unmittelbare Umgebung zurück. Umso höher
der Kamin, um so mehr verteilen sich
die Schadstoffe über den ganzen Ort.
Die Filtertechnik ist auch günstiger
als eine Aufstockung des Kamins.
Vor 15 Jahren dachten alle nur an die
Einhaltung von Grenzwerten bei der
Emission. Diese werden aber laufend
nach unten gesetzt. Für die Kaminfetischisten müsste er dann um ein
mehrfaches höher gebaut werden.
Doch dies ist längst wegen Unwirtschaftlichkeit bei Neuanlagen aufgegeben worden.
Eigentlich hätte bei der Aufstellung
des Bebauungsplans gemerkt werden müssen, dass die Emissionen zu
hoch sind. Noch paradoxer ist, dass
sich Verursacher und Bauwerber verständigen sollen. Gute Nachbarschaft
ist natürlich ein hohes Gut, aber dazu
gehört auch, dass jeder beseitigt, was
dem anderen zum Schaden gereicht.
Selbst wenn es keine gesetzlichen
Emissionswerte gäbe. Vor allem
wenn dies durch moderne Technik
zu erschwinglichen Preisen möglich
ist. Womöglich hält die Firma Wolf
in Geisenfeld diese Technik vor. Sie
baut Lackieranlagen. Das Geld für
das Gutachten sollte in die Technik
investiert werden.
E. Kastner
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Gesellschaftskritisch aber begeisternd: Die Welt ist schlimm, aber die Antwort von Christian Springer darauf lautet:
Trotzdem! Der Name seines Programms ist nicht nur die Überschrift für einen Kabarettabend. „Trotzdem“ heißt für ihn: weitermachen, nicht aufgeben, und sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Springer zeigt Haltung, denn ihm geht’s ums Ganze.
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Rekordernte seit 1993
Auch wenn die offiziellen Werte der
Hopfenernte noch ausstehen, so wissen
doch die Händler, wieviel sie aufgekauft
haben. Das wird natürlich noch mehr
bis zum endgültigen Ende der Saison.
Aber schon jetzt steht fest, dass die Ernte 2016 die größte seit 1993 ist. Sie liegt
14 % über einer sogenannten Durchschnittsernte. In den Prognosen gingen
die Experten von 10 % aus. Die Hopfenschätzung wird als um 4 % übertroffen.
Das steht jetzt schon fest.
Auf der Pressekonferenz des Hopfenpflanzerverbands mit seinen Partnern
am letzten Mittwoch wurde auch festgestellt, dass das Preisniveau bei Freihopfen und neuen Verträgen seit 2015
gestiegen ist. So etwas hat es in der Geschichte des deutschen Hopfenmarktes
noch nicht gegeben. Gewöhnlich sinken die Preise bei größerem Angebot.
Es wurde auf der Pressekonferenz aber
auch verkündet, dass die Mangelernte
2015, bei der Menge und Alpha schlecht
waren, alle Lagerbestände aufgebraucht
hat. Es lastet hoher Druck von der Nachfrage auf dem Hopfenmarkt. Dr. Pichlmeier konstatiert eine Anbauflächenvergrößerung von 4 % jährlich. Zumindest
bis der Ausstoß an neuen Craftbieren
nicht mehr wächst.
In Deutschland liegt ihr Anteil unter
1%. Da ist natürlich noch viel Luft nach
oben, auch wenn die US-Zahlen hier
nie erreicht werden. Doch jedes Prozent
Marktanteil erhöht die Nachfrage nach
Hopfen um 10 %. Die Weltbiermenge stagniert, aber die Umschichtungen
drücken immens auf die Hopfennachfrage. Das hat heute jeder begriffen und
deshalb steigt der Hopfenpreis. Ohne
höhere Preisanreize wird kein neuer
Hopfen eingelegt. Zugleich rangieren
die Craftbiere im Hochpreissegment.
Daraus kann der Hopfen leicht finanziert werden. Wir sehen auch bei den
Brauern glückliche Mienen. Zugleich
ist das Image des Biers an sich gestiegen. Die Feiern des Jubiläums 500 Jahre Reinheitsgebot haben hohe Medienaufmerksamkeit bekommen.
Walter König vom Bayerischen Brauerbund sieht eine totale Verzahnung von
Hopfen mit Bier. So treten die Brauer eine Pressekonferenz für nur einen
Rohstoff an. Das gibt es sonst nirgendwo. Und an der Informationsschraube
soll weiter nach oben gedreht werden.
Ohne Hopfen scheint dies keinen Sinn
mehr zu geben. Aus einem Massenprodukt wurde eine Delikatesse. Die
Qualität steht über allem. Gut, dass unsere Pflanzer dies schon vor Jahren erkannten. Viele Höfe sind zertifiziert.
Die IGN liegt goldrichtig. So dauert es
nicht mehr lange, dass auch beim konventionellen Bier die Hopfengabe erhöht wird. Wenn einer der Großen damit anfängt, müssen alle anderen nachziehen.
Das Einkommen der Hallertauer Hopfenpflanzer steigt. Es ist über außer-
gewöhnlich lange Vertragsdauern gesichert. Dies kommt allen Lieferanten
zugute. Von Wolf-Geisenfeld, der jedes
Jahr mehr Pflückmachinen baut – vor
fünf Jahren wurde noch geklagt, dass
durch fehlende Produktion das Knowhow verloren gehen könnte – bis hin zu
Landtechnik aller Art und die Bauwirtschaft. Für die Hallertau läuft so eine
Konjunkturförderung.
Natürlich werden sich die Zeiten auch
wieder normalisieren. So schaut die
Branche gebannt auf das Wachstum der
Craftbier-Szene in den USA. Es verlangsamt sich bereits. Einige Hopfensorten
stagnieren im Absatz. Doch das Wachstum wird noch viele Jahre gehen, immer die Hopfennachfrage mit Faktor 10
steigernd. Womöglich treffen die CraftBrauer den Geschmack der Biertrinker
immer besser, mit Entwicklung vieler
neuer Biere, so dass das Wachstumsende
noch stärker hinausgezogen wird, als wir
heute errechnen.
Noch nie gab es eine Hopfenpressekonferenz, auf der gar nichts beklagt wurde.
Die vom letzten Mittwoch bildete die
erste Ausnahme. Paradiesische Zustände, zumal die Zukunft so stark prognostiziert wird. Auch der Handel schreibt
satte schwarze Zahlen. Wir müssen uns
auch um ihn keine Sorgen mehr machen.
In Bayern ist der Bierausstoß dank des
Augusts und Septembers gestiegen. 25%
werden bereits exportiert. Tendenz steigend.
E. Kastner
Mahnende Worte: Volkstrauertag –
ein Tag der Einkehr, des Nachdenkens
und der Stille. Mit einem Schweigemarsch und mahnenden Worten wurde
seit vielen Jahren den zahlreichen Opfern der beiden Weltkriege gedacht und
an den Mahnmälern jeweils Kränze niedergelegt. Doch in diesem Jahr war alles anders, denn in Eschelbach wurde die
renovierte Kirche eingeweiht. Dennoch
wollten Wolnzachs Bürgermeister Jens
Machold und Georg Guld ein Zeichen
setzen, und legten am Vertriebenenkreuz
einen Kranz nieder.
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Der Weg ist wieder frei: Gemeinsam
haben sie das Band zerschnitten und damit die Ortsdurchfahrt in Oberlauterbach
nach mehrmonatiger Bauzeit wieder für
den Verkehr freigegeben. Wie Ortssprecher Engelbert Schretzlmeier betonte, geht
damit ein langer Leidensweg zu Ende.
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Die Kuh, die wollt ins Kino gehn: Eine
wunderbare Inszenierung hatte Martin
Pause mit seinem Team in der Preysinghalle abgeliefert. Ein fetziges, farbenfrohes Musical für die ganze Familie mit
einer bunten Mischung aus erwachsenen
und jugendlichen Darstellern. Denn „Die
Kuh, die wollt ins Kino gehn“ war ein
„Muhsical vom Muht und Glück haben“.
Einer jungen Kuh war es nämlich auf der
Weide zu langweilig geworden.mehr . . .
Gotteshaus in neuem Glanz: „Was du erworben hast, erwirb es erneut, um es zu besitzen“, mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Johann Braun die zahlreichen Eschelbacher zur
Einweihung der renovierten Kirche. Fast zwei Jahre wurde an dem Gotteshaus gearbeitet, und erst vor wenigen Wochen fanden die Arbeiten mit der Bekrönung ihren Abschluss.
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