WOLNZACHER WOCHE Nr. 35/16 Montag, 29. 08. 2016 herausgegeben vom WOLNZACHER ANZEIGER Hopfen-Tourismus In Pfaffenhofen laufen die Baumaßnahmen für die Kleine Gartenschau in vollem Gange. Schließlich wird sie in neun Monaten eröffnet. Dies scheint auch den Tourismusverband Hallertau in Bann zu halten. Außer dem Hopfenkranzlfest am 18. September zeigen sich keine Aktivitäten. Vielleicht bieten einige Wirte wieder das Hopfenzupfer-Mahl ab dieser Woche an. Bei der Dekoration mit Hopfen wird jedes Geschäft sich selbst überlassen – und alle vergessen es wieder. Tourismus rund und mit dem Hopfen: Fehlanzeige. So liegt es immer noch bei den Gemeinden, die Initiative zu ergreifen. Dabei ließe sich mit Hopfenreben so richtig klotzen, gerade in einem Jahr mit großer Ernte. Andere Baustelle: der Hopfenhimmel. Dies ist eine Plattform auf einem Hügel, von der auf die Hopfengärten wie von einer Hopfenkanzel geblickt werden kann. Alle Jahre sind die Gäste beim Niederlauterbacher Hopfentag vom Panorama begeistert, wenn sie in 7 Metern Höhe über die Anlage schauen dürfen. Warum schaffen wir nicht so eine Plattform z.B. mit Blick auf Lohwinden an der Staatsstraße RohrbachWolnzach? Noch dazu stünde die malerische Wallfahrtskirche mit im Bild. So etwas ließe sich über Leader mitfinanzieren. Das Hallertauer Volksfest könnte noch mehr als Vor-Ernte-Fest inszeniert werden. Am Marktplatz stände dazu eine große Hopfenkrone. Ein Pedant, eine Hopfenskulptur passt vor den Neubau der Wallner Landtechnik. Er rückt sich als Endperspektive der Preysingstraße in den Blickpunkt, was den Planern vermutlich nicht so bewusst war. Da zählt jede Unregelmäßigkeit der Fensterflucht doppelt. Nur eine vorgelagerte Skulptur kann diese Optik auflösen. Glücklicherweise ist der Platz dafür vorhanden. Im Hopfenmuseum könnte zur Erntezeit eine spezifische Hopfenernte-Ausstellung gezeigt werden aus dem riesigen Fundus des Museums an Bildern und Postkarten zur Hopfenernte. Dazu passt um so mehr die Hopfenkranz-Binde-Aktion der Gaggers, die schon jedes Jahr stattfindet. Eine spezielle Marktführung zum Hopfen könnte erdacht werden, die den Besuchern zeigt, was eine Hopfendarre (einst) war. Überhaupt könnte die Besichtigung der Ernte auf einem Hof wie z.B. Randelzhofer oder Pfab systematisch organisiert werden. Auf jeden Fall kann so ein Angebot getestet werden. Damit wären wir Poperinge überlegen, die in der Stadt selbst keinen Hopfenbetrieb mehr hat. Auch der Einzelhandel könnte noch mehr auf den Hopfen und die Ernte eingehen z.B. Zupfer-Hocker anbieten, die in der Party-Welt Einsatz finden könnten. Oder Flachmänner mit „Hopfenzupferschnaps“. Mit einem Fuhrwerk könnten die Touristen in die Hopfengärten gefahren und vom Rohrbacher Bahnhof abgeholt werden. Notfalls kann das Marktmobil mit vielen Doldenmotiven zum „Hopomobil“ umgestaltet werden. Das würde auch für den Rest des Jahres einen Hingucker bringen. So schön ist die Tapezierung nur mit Werbung der Sponsoren auch nicht. Und das Hopfenbauernpärchen vor dem Hopfenmuseum könnte zur Ernte einen besonderen Platz z.B. am Marienplatz bekommen. E. Kastner Die Termine der Woche -> -> -> -> hier klicken! Was macht einen guten Spielplatz aus?: Beinahe alles ist in Deutschland Großer Empfang am Flughafen: Die Überraschung für Daniel Brodmeier war riesengroß. Als der Niederlauterbacher nach 16 Tagen in Rio wieder heimischen Boden betrat, wurde er von rund 20 Niederlauterbachern am Münchner Flughafen in Empfang genommen. mehr . . . Die Hopfenrundfahrt 2016 Letzten Donnerstag trat etwas ein, was es so noch nie in all den Jahren seit Dr. Eisenmann gab: eine Ministerfahrt ohne Minister. Früher blieb es bei den Problemen, dass der Bundeslandwirtschaftsminister teilnahm und im Rang den bayerischen Landwirtschaftsminister übertrumpfte. Aber heuer fehlten beide trotz früher Terminabstimmung mit Helmut Brunner. Auch der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium konnte nicht einspringen. So kam die große Stunde des Alois Gerig, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Landwirtschaft und Ernährung. Er hatte noch nie an einer Hopfenrundfahrt teilgenommen, kennt die Hopfenwirtschaft nur theoretisch und musste gleich die Schirmherrnrede halten. Natürlich war für ihn vom Bundeslandwirtschaftsministerium eine Rede voller Fakten und Zahlen akribisch vorbereitet worden. Sie bot ein großes Lob für alle Institutionen und Akteure. Eine Sonntagsrede über den Hopfenbau in Deutschland, vor allem der Hallertau. Doch im Nachhinein stellt sich die Frage, ob es nicht ein Glück war, dass überraschend die „zweite Ebene“ die Führung übernahm. Denn die Präsidenten und Bereichsleiter der Bundesanstalten – sie waren treu wie immer gekommen – wurden plötzlich viel wichtiger, führten die Ränge an. Also die Leute, die sich wirklich um den Hopfen kümmern, Pflanzenschutzmittel freigeben u.ä.. Plötzlich war das ihre Hopfenfahrt. Natürlich wird nächstes Jahr wieder um die Zusage eines Ministers gerungen, aber eine Absage bedeutet nicht das Aus der Hopfenrundfahrt. Es darf sich 2016 gerne wiederholen. Die Teilnehmerzahl erreichte heuer einen Rekord von 170. Hüll steht auch nicht mehr zur Disposition. Das Institut ist für das Überleben der Hallertau existenzentscheidend. Heuer wurden zwei Forschungsprojekte exzellent vorgestellt: die Optimierung der Trocknung (Jakob Münsterer) und die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts je Sorte (Dr. Klaus Kammhuber). Und Probleme gab es 2016 nur beim Pflanzenschutz: ein Gebiet, das Ministern eh nicht liegt. Dazu haben sie ihre Experten – die oben genannten Bereichsleiter, die nun avancierten. Dass die Ernte 2016 auf ganzer Linie ein Erfolg wird, ist auch kein politischer Verdienst, sondern Wetter und Pflanzenschutz geschuldet. Bei jeder Sorte wird es mehr geben, als an Bedarf abzusehen ist. Das Alpha steigert sich von Tag zu Tag von einem jetzt schon guten Ausgangsniveau. Die Brauer erhalten höchste Qualität. Was nicht benötigt wird, stockt die dringend nötige Lagerhaltung auf. Zu viel wird aber nicht herauskommen. Laut Alphabedarfsschätzung reicht die Ernte gerade aus. Vor einer Woche, in Niederlauterbach, ging Dr. Pichlmaier noch von einer Unterdeckung von 600 t aus. Wenn die USA als Art Binnenmarkt ausgeklammert wird (Pflanzer versorgen nur einheimische Brauer), liefert Deutschland 80 % des benötigten Welthopfens. Für die nächsten Jahre. Eingangs sprach Dr. Pichlmaier von einer neuen Wertschätzung des Hopfens: Er ist für das charaktervolle Bier so wichtig wie schon lange nicht mehr. Was für die Biere der Craft-Brauer gilt, bezieht sich im anderen Sinn auf die ganze Weltbierproduktion. Ohne die Hallertau würde weltweit nichts mit Bier laufen. Wertigkeit drückt sich am Markt als Preis aus. Wir wissen, welche hohen Preise die US-Pflanzer von den Craft-Brauern bekommen. Deutschland liegt weit darunter, aber auch weit höher als noch vor drei Jahren. Wir können heuer davon ausgehen, dass die Vertragspreise 2015 die Messlatte für den Freihopfen 2016 darstellen. Jeder Hopfen wird zu diesem Preis gekauft werden. Und die Flavor-Hopfen auch von den Amerikanern. Die Anfangsflächen sind überraschend hoch. Mandarina Bavaria liegt schon bei 700 ha. „Ariana“ und „Callista“ sind 2016 dazu gekommen mit jeweils 20 ha. Und im Hopfenbaubetrieb Eisenrieder in Oberpindhart konnte eine perfekte Trocknung bestaunt werden, die mit Hüll optimiert wurde. Wie sollen die anderen Hopfenanbauländer da noch mithalten? Genau 3 Stunden dauert die Trocknung. Sie läuft vollautomatisch. Nebenbei würde die Hallertau 1,5 Mio. Heizöl sparen, wenn alle Trockner so gebaut wären. Aber im Trockner lag noch kein Hopfen. Die Ernte hatte trotz Medienberichten noch nicht begonnen. Erst diese Woche legen die Hallertauer Pflanzer mit dem „Mittelfrühen“ los. E. Kastner geregelt – auch wann ein Spielplatz gebaut werden muss. So gibt die Bayerische Bauordnung vor: „Werden Gebäude mit mehr als drei Wohnungen errichtet, so ist ein Kinderspielplatz in geeigneter Lage anzulegen.“ Eine Schaukel, ein Sandkasten, eine Rutsche, so sieht dann meist die Umsetzung aus. Ob so ein Platz aber tatsächlich zum Spielen einlädt, dieser Faktor scheint dabei eher in den Hintergrund zu treten. mehr . . . Landshuter gewinnen Wanderpokal: Viele Zuschauer lockte das traditionelle Volksfestturnier im Stocksport an: Zwölf Mannschaften aus ganz Bayern und dazu eine Mannschaft aus dem österreichischen Lutschaun kamen deswegen nach Wolnzach. Der Wanderpokal ging am Ende der Wettkämpfe an die Mannschaft von Gerabach aus dem Landkreis mehr . . . Landshut. Zwischen Ökologie und Ökonomie: Die Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Wünschen und der betriebswirtschaftlichen Realität, unter diesem Thema stand der diesjährige Kreisbauerntag in Wolnzach. Kreisobmann Max Weichenrieder konnte nicht nur zahlreiche Größen aus der Politik, sondern auch Werner Schwarz, den Vizepräsidenten des Deutschen Bauernverbandes begrüßen. mehr . . . Gute Ernte – gute Stimmung: Mit seiner ganzen Pracht präsentierte sich der Hopfen in diesem Jahr anlässlich der Hopfenrundfahrt und zaubert auf viele Gesichter, nicht nur die der Landwirte ein breites Lächeln, denn sowohl die Hopfenwirtschaft und die Brauindustrie freuen sich über eine voraussichtlich sehr gute Ernte. Insgesamt geht man nach der ersten Schätzung von 712.000 Zentner (35.600 Tonnen) aus. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 49 Prozent. mehr . . . 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