Wallonien verhindert CETA-Abschluss!

Wallonien
Abschluss!
verhindert
CETA-
Beim heutigen EU-Gipfel wollten die 28 Staats- und Regierungschefs der
EU den Grundstein für die Unterzeichnung des Handelsabkommens CETA
am 27. Oktober mit Kanada legen. Doch der Ministerpräsident von
Wallonien, einer Region in Belgien, verhinderte dies. Sein Name: Paul
Magnette. Dieser äußerte bereits im Vorfeld ernste Bedenken und
kündigte ein Veto an.
In Belgien gibt es die Besonderheit, dass alle fünf Regionen zustimmen müssen,
damit die Regierung dem Abkommen zustimmen kann. Der Druck seitens aller
EU-Staaten und Kanada auf Paul Magnette, seine Ablehnung aufzugeben, war
enorm – doch er blieb standhaft und bekräftigte seine Kritik, die er nicht
ausgeräumt sieht. Er wolle nicht die Katze im Sack kaufen. Damit bezog er sich
vor allem auf den in CETA (wie auch in TTIP) vorgesehenen Investitionsschutz
und Verfahren der Investor-Staat-Streitbeilegung (ISDS). Gegen diese
Mechanismen hatten sich erst vor ein paar Tagen 100 renommierte
Rechtsprofessoren aus ganz Europa ausgesprochen (weitere Infos dazu hier…).
Update vom 24.10.2016
Wallonien hat sein „Nein“ zu CETA bekräftigt – zudem haben auch die belgische
Regionalregierung der Hauptstadtregion Brüssel und die französischsprachige
Gemeinschaft verkündet, ihre Zustimmung zu verweigern. Europaweit gibt es
immer mehr Solidaritätsbekundungen mit den Wallonen. Einen Aufruf von Mehr
Demokratie haben bereits rund 24.500 Menschen unterschrieben…
Update vom 23.10.2016
Heute meldete sich der wallonische Ministerpräsident ersmals seit dem EUGipfel über Twitter zu Wort und kritisierte die EU für den Druck, den sie gerade
auf ihn ausübt. Zitat: „Schade, dass die EU nicht genauso viel Druck auf die
ausübt, die den Kampf gegen die Steuerflucht blockieren.“ Hier ein FAZ-Artikel
dazu…