CETA

Der SPD Ortsverein Osternienburger Land spricht sich nachdrücklich gegen
das Freihandelsabkommen CETA aus.
Er erwartet von allen SPD-Landtagsabgeordneten sowie SPD-MinisterInnen
und StaatssekretärInnen sich in SPD-Gremien des Landes Sachsen-Anhalt
sowie des Bundes und im Bundesrat für eine Ablehnung von CETA
einzusetzen und von allen SPD-Bundestagsabgeordneten im Bundestag mit
„Nein“ zu stimmen.
Begründung:
Der Staat hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten immer mehr aus vielen
Bereichen des öffentlichen Lebens, einschließlich der Daseinsvorsorge,
zurückgezogen.
Dies insbesondere durch Privatisierungen auf kommunaler Ebene bis hin zum
Bund.
Parallel dazu hat sich der Einfluss von Lobbygruppen auf das gesamte
öffentliche Leben bis hin zur Gesetzgebung extrem ausgeweitet.
Dies alles hat wesentlich zur Frustration breitester Bevölkerungskreise
beigetragen.
Nun soll mit CETA eine neue „Investitionsgerichtsbarkeit“ geschaffen werden,
die es Großkonzernen erlaubt außerhalb des normalen Rechtsweges und
bestehender Gesetze ganze Staaten auf Schadensersatz zu verklagen. Damit
wird der Staat wie er sich seit Jahrzehnten bewährt hat mit Legislative,
Exekutive und Judikative in wesentlichen Bereichen nahezu völlig entmachtet.
Es ist auch nur von geringer Bedeutung, dass bestehende Vorschriften und
Standards nicht verschlechtert werden sollen.
Wir erleben ständig, wie schnell sich Handlungsgrundlagen verändern:
Fukushima, Finanzkrise, Griechenland, Flüchtlingsproblematik, Brexit.
Dadurch zwingend erforderliche politische Entscheidungen stehen unter dem
Damoklesschwert von Schadensersatzklagen ausländischer Konzerne und
sollen außerparlamentarisch entschieden werden. Dieses Sonderklagerecht für
Konzerne ist undemokratisch und gefährlich.
Mit CETA nimmt die Dominanz von Wirtschaftsinteressen gegenüber sozialer
Gerechtigkeit, Klimaschutz und Gemeinwohl weiter zu.
Es ist keine sozialdemokratische Politik, wenn Konzerne profitieren und die
meisten Menschen dabei verlieren.