Makro Research Emerging Markets Brief Freitag, 15. April 2016 China: Ein guter März sorgt für stabiles BIP-Wachstum im ersten Quartal ‡ Das Bruttoinlandsprodukt Chinas legte im ersten Quartal um 6,7 % yoy zu. Die Zuwachsrate verlangsamter sich damit nur leicht (Vorquartal 6,8 % yoy). ‡ Die Industrieproduktion legte im März überraschend stark auf 6,8 % yoy zu. In den ersten beiden Monaten des Jahres hatte der Zuwachs bei 5,4 % gelegen. ‡ Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze lag im März bei 10,5 % yoy und beschleunigte sich gegenüber den ersten beiden Monaten des Jahres (10,2 % yoy) ebenfalls. ‡ Auch das Wachstum der Anlageinvestitionen legte deutlich zu und lag im März bei 11 % yoy (nach 10,2 % yoy in den ersten beiden Monaten des Jahres). ‡ Ein guter März hat geholfen, den schwachen Start in das Jahr wettzumachen. Der positive Impuls einer erhöhten Kreditvergabe dürfte die Wirtschaft auch im zweiten Quartal stützen. Nach einem schwachen Start in das Jahr hat ein guter März geholfen, für ein weitgehend stabiles BIP- 1. Wachstum im ersten Quartal zu sorgen. Das chinesische BIP legte im ersten Quartal um 6,7 % yoy zu (BloombergKonsensus 6,7 %, DekaBank 6,8 %). Die Zuwachsrate verlangsamter sich damit nur leicht (Vorquartal 6,8 % yoy). Der Dienstleistungssektor legte um 7,6 % yoy und bleibt damit die wichtigste Wachstumsstütze. 2. Die Industrieproduktion legte im März überraschend stark auf 6,8 % yoy zu. In den ersten beiden Monaten des Jahres hatte der Zuwachs bei 5,4 % gelegen. Hier hat allerdings auch ein positiver Basiseffekt gewirkt, weil der März im Vorjahr schwach ausgefallen war. Erfreulich ist das überdurchschnittlich starke Wachstum des High-Tech-Sektors (+9,2 % yoy) und der Produkte für Ausrüstungsinvestitionen (+7,5 % yoy). 3. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze lag im März bei 10,5 % yoy und beschleunigte sich gegenüber den ersten beiden Monaten des Jahres (10,2 % yoy) ebenfalls. Der private Verbrauch wird seit Jahren von hohem Einkommenswachstum und einem stabilen Beschäftigungszuwachs gestützt. Das Wachstum zeigt sich auch über lange Beobachtungszeiträume sehr stabil. 4. Auch das Wachstum der Anlageinvestitionen legte deutlich zu und lag im März bei 11 % yoy (nach 10,2 % yoy in den ersten beiden Monaten des Jahres). Wohnungsbauinvestitionen zeigten sich gut erholt (+9,7 % yoy nach 3,0 % yoy zuvor), und Infrastrukturinvestitionen hielten ihr hohes Wachstum weitgehend aufrecht (15,0 % yoy nach 15,7 % yoy). Ein guter März hat geholfen, den schwachen Start in das Jahr wettzumachen. Der positive Impuls einer erhöh- 5. Bruttoinlandsprodukt (in % yoy) Industrieproduktion (in % yoy) 10 10 8 8 6 6 4 4 2 2 0 2011 2012 Quellen: NBS, DekaBank 2013 2014 2015 2016 P 0 2013 Quellen: NBS, DekaBank 2014 2015 2016 Makro Research Emerging Markets Brief Freitag, 15. April 2016 ten Kreditvergabe dürfte die Wirtschaft auch im zweiten Quartal stützen. Im März entwickelte sich insbesondere die Kreditvergabe an private Haushalte gut. Unternehmensfinanzierungen bewegten sich wie schon in den Vormonaten auf hohem Niveau. Die hohe Kreditvergabe spricht dafür, dass die Wachstumsdynamik im zweiten Quartal weitgehend stabil bleibt. Allerdings erhalten auch die Sorgen um das hohe Verschuldungsniveau weiter Nahrung. 6. Wir sehen China allerdings nicht auf eine systemische Krise zusteuern. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass der Bankensektor auch in Zukunft die Wirtschaft mit ausreichend Kredit versorgen wird, weil die Regierung dies von ihm verlangt. Im Gegenzug wird der Zusammenbruch systemrelevanter Banken, die alle staatlich sind, von der Regierung in jeden Fall verhindert. Doch die Sorge, dass der chinesischen Führung die Kontrolle entgleitet, wird dennoch immer wieder aufkommen und die Stimmung belasten. 7. Unverändert befindet sich die chinesische Wirtschaft in einem langfristigen Abschwächungstrend. Für 2016 erwarten wir ein Wirtschaftswachstum von 6,5 %, was am unteren Rand des Regierungsziels liegt (6,5 % bis 7,0 %). Das Prognoserisiko sehen wir eher nach oben. Die Wirtschaft bleibt auch in Zukunft abhängig von staatlicher Unterstützung. Angesichts der hohen Kreditvergabe zu Jahresbeginn erwarten wir nun jedoch nur noch eine weitere Zinssenkung, statt bislang zwei. Autor: Janis Hübner Tel.: 069/7147-2543, E-Mail: [email protected] Disclaimer: Diese Informationen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Auch eine Übersendung dieser Information stellt kein Angebot, Einladung oder Empfehlung dar. 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