Schlaflied - Lehrerservice.at

Schlaflied
1. Vom Text zum Gedicht
In der Nacht ist es still, weil keiner was will. Will jeder nur ruhn und gar nichts
mehr tun. Nur der Schrank mal im Traum träumt, er wär noch ein Baum, und er
knackst, dass es kracht, in der dunkelsten Nacht. Und das Fenster mal schlägt,
weil sich’s leise bewegt, denn der Wind hat es sacht für dich zugemacht. Mach
die Augen auch du endlich beide nun zu. Alles schläft bald mit dir, still ist’s
draußen und hier. Gute Nacht, gute Nacht, schließ die Augen ganz sacht.
„Schlaflied“ von Max Kruse, © Sylvia Milford
Dieser Text war einmal ein Gedicht mit fünf Strophen von Max Kruse.
- Finde die Reimwörter und markiere sie farbig.
- Grenze die Verse (Zeilen) durch Schrägstriche (/) wieder richtig ab.
- Finde die fünf Strophen und trenne sie durch jeweils zwei Schrägstriche ab (//).
Achtung, die letzte Strophe besteht nur aus zwei Zeilen!
- Schreib jetzt zwei neue Strophen des Gedichts auf und benutze für jeden Vers eine neue Zeile. Lasse zwischen den Strophen eine Zeile frei.
- Vergleiche dein Ergebnis mit dem Gedicht in LUX auf Seite 5.
2. Hier wurde der Inhalt etwas umgeschrieben.
Kannst du diese Teile den verschiedenen Textsorten zuordnen?
A
B
Müde lag die schöne Prinzessin in
ihrem Bett. Plötzlich erschien eine
Fee und sprach: „Mache deine Augen
zu und wenn du morgen erwachst,
wird dein Traum Wirklichkeit.“
Im Dorf Nachtschlaf wohnte eine
alte Frau, von der wundersame Dinge
erzählt wurden. Sie soll einen Kasten
besessen haben, der sich in der Nacht
in einen Baum verwandeln konnte.
C
Liebe Oma,
gestern hat Papa den neuen Schrank
aufgestellt. Er knackst und kracht in der
Nacht, das ist ein bisschen unheimlich.
Bussi, dein Max
Sage
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Brief
Märchen
Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift LUX, Ausgabe November 2016, Seite 5, Blatt 1 von 2
Redaktion: Mag. Elke Römer © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
Information für Lehrer/innen
➜➜ Allgemeine Hinweise zum Arbeitsblatt
Dieses Arbeitsblatt stellt ein Beispiel dar, wie zu Texten Übungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gestaltet werden können, die den Aufbau von den in den Bildungsstandards geforderten Kompetenzen unterstützen.
Diese beiden Übungen können sowohl auf der dritten als auch auf der vierten Schulstufe jeweils für schwache bzw.
gute Leser/innen eingesetzt werden.
➜➜ Tipps zum Einsatz des Arbeitsblattes
Die erste Übung sollte unbedingt VOR dem Lesen des Textes durchgeführt werden, damit die Kinder die Reimformen, den Aufbau, die Gliederung usw. selbst entdecken können. Nach dem Vergleich mit dem Originalgedicht soll
dieses noch öfter gelesen und auch vorgetragen werden.
Bei Gesprächen über Gedichte sollen die Kinder die richtigen Fachbegriffe kennenlernen. Nach der Übung 2 können die Merkmale der einzelnen Textsorten mit den Kindern noch genauer herausgearbeitet werden.
➜➜ Anmerkungen zum methodisch-didaktischen Hintergrund
Gedichte eignen sich besonders gut, Kinder in die formale Gestaltung von Texten einzuführen. In der vorliegenden
Übung geht es vor allem um die Merkmale von Gedichten, das Erkennen der Anordnung der Gedichtzeilen (also
um den Vers) und mögliche Reimformen. Durch das selbstständige Umformen des Textes wieder zum Gedicht lernen die Kinder formale und sprachliche Elemente eines Gedichtes als mögliche Parameter lyrischer Texte kennen.
Dabei sollen sie die angemessenen Fachbegriffe verstehen und anwenden: Gedicht, Strophe, Vers (Zeile), Reimwörter.
In der zweiten Übung geht es um das Unterscheiden von Textsorten. Damit die Kinder Textsorten nach ihren wesentlichen Merkmalen unterscheiden können, müssen sie die wesentlichen Merkmale kennen, aber auch erkennen. Diese Kompetenz wird am besten anhand bestimmter Textsorten erarbeitet. Wichtig ist es, dass die besonderen Merkmale der Textsorten herausgearbeitet und analysiert werden.
Besonders klar werden die Unterschiede zwischen Textformen und Textsorten dann, wenn dies – so wie hier – anhand des gleichen Inhaltes gezeigt wird.
➜➜ Bildungsstandards
Die beiden Übungen unterstützen den Aufbau folgender Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler können
• einfache sprachliche und formale Gestaltung sowie den Aufbau von Texten erkennen (Ü1),
• Textsorten nach wesentlichen Merkmalen unterscheiden (Ü2).
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift LUX, Ausgabe November 2016, Seite 5, Blatt 2 von 2
Redaktion: Mag. Elke Römer © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck