P resseinfo - Baden-Württembergischer Industrie

Presseinfo
PRESSEINFORMATION 49/2016
Zufriedenheit der Südwestwirtschaft im Herbst weiterhin auf hohem Niveau
Nachlassende Dynamik bei Auftragseingängen mindert Zuversicht nur leicht
Stuttgart, 17. Oktober 2016 – Die Unternehmen aus Industrie, Handel und
Dienstleistungsbranche in Baden-Württemberg sind mit ihrer Geschäftslage weiterhin sehr
zufrieden. Im Vergleich zum Frühsommer ist die Zufriedenheit sogar leicht gewachsen. Trotz
nachlassender Dynamik bei den Auftragseingängen, blickt immer noch ein Großteil der
Unternehmen positiv nach vorn: Sechs von zehn Betrieben erwarten eine stabile, drei von
zehn sogar eine verbesserte Geschäftsentwicklung. Dies zeigt die aktuelle
Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags
(BWIHK). Mehr als 4.000 Unternehmen aus allen Branchen, Größenklassen und
Landesteilen haben daran teilgenommen.
„Die Ertragslage der meisten Betriebe ist dank gestiegener Umsätze und hoher
Kapazitätsauslastung nach wie vor gut. Der nahende Brexit, globale Krisenherde und die
nachlassende Dynamik des chinesischen Marktes konnten der regionalen Wirtschaft bisher
nicht viel anhaben“, erläutert Georg Fichtner, Präsident der für Volkwirtschaft und
Beschäftigung im BWIHK federführenden IHK Region Stuttgart. „Wir vermissen jedoch
Impulse, die der Wirtschaft zusätzlichen Schwung geben könnten.“ So hat die Nachfrage seit
dem Frühsommer leicht an Dynamik verloren: Nur noch 29 Prozent der Unternehmen
registrieren steigende Auftragseingänge, vier Prozentpunkte weniger als im Frühsommer.
15 Prozent der Betriebe haben derzeit weniger Nachfrage, mehr als die Hälfte sieht sich
jedoch einer stabilen Auftragslage gegenüber.
Nichtsdestotrotz sind die Lageeinschätzungen etwas besser als noch im Frühsommer. Mehr
als die Hälfte aller Unternehmen bewerten ihre Lage „gut“ (51 Prozent, zuvor 50 Prozent)
und 43 Prozent mit „befriedigend“ (zuvor 45 Prozent). Unverändert sehen sich nur sechs
Prozent in einer schlechten Situation. Auf sehr hohem Niveau sind die Erwartungen
vorsichtiger als zuvor: 28 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer
Geschäfte (zuvor 30 Prozent), 62 Prozent erwarten keine Veränderungen (zuvor 61
Prozent), neun Prozent befürchten wie zuvor nachlassende Geschäfte.
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Von steigenden Umsätzen gehen knapp vier von zehn Unternehmen in den kommenden
zwölf Monaten aus. 35 Prozent hoffen auf Exportzuwächse. Gründe hierfür sind die
steigende Binnennachfrage sowie vermehrte Aufträge aus der Eurozone, den USA und
Asien. Nur jeweils 12 Prozent der Befragten befürchten sinkende Umsätze und
Exportzahlen.
Die Beschäftigungsabsichten der Betriebe sind etwas vorsichtiger als noch zu Jahresbeginn.
Zwar wollen weiterhin 22 Prozent Personal aufbauen, jedoch ist der Anteil der Unternehmen,
die Personal abbauen wollen, von knapp 13 auf über 14 Prozent gestiegen. Zwei Drittel der
Betriebe wollen derzeit ihren Personalbestand konstant halten. Knapp der Hälfte der
Betriebe – so vielen wie in bisher keiner Befragung – bereitet der Fachkräftemangel Sorgen.
47 Prozent können zurzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen.
Branchen: Die Industriebetriebe konnten ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um fast
zwei Prozent steigern und sind weiterhin zumeist zufrieden mit ihrer Lage. Nachfrage und
Investitionspläne haben sich leicht abgeschwächt. Die Unternehmen hoffen jedoch auf
bessere Exportgeschäfte in der nächsten Zeit. Die Bauwirtschaft profitiert weiterhin von der
starken Nachfrage. Die Stimmung der Branche hat sich so erneut verbessert. Eine
Trendwende wird von den meisten Betrieben nicht befürchtet. Allerdings macht besonders
ihnen der Mangel an Fachkräften zu schaffen. Im Dienstleistungssektor laufen die
Geschäfte der meisten Betriebe gut, so bei den Beratungen, unternehmensnahen
Dienstleistungen oder im Informations- und Kommunikationsbereich. Letzterer profitiert vom
Digitalisierungstrend, leidet aber ebenfalls besonders unter Fachkräfteengpässen. Weniger
zufrieden sind derzeit die Finanzdienstleister. Diese zeigen sich skeptisch für die nahe
Zukunft. Einen Aufwärtstrend verzeichnen ebenfalls Groß- und Einzelhändler, die ihre Lage
besser als noch im Frühsommer einschätzen. Fast zwei Drittel der Betriebe erwarten keine
Veränderung im nächsten Jahr, wobei die Großhändler etwas optimistischer sind als der
Einzelhandel. Die Stimmung im Gastgewerbe hat sich ebenfalls gebessert, wenngleich nur
auf mittlerem Niveau. So bleiben auch die Zukunftserwartungen verhalten. Trotzdem planen
die Betriebe vermehrt Investitionen.
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