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SCHUTZWALD VON MENZONIO - MONTE DI CIMA
Schon immer ist das romantische Dorf Menzonio der Lawinengefahr ausgesetzt. In der Vergangenheit hat es bereits dramatische Lawinenabgänge gegeben, die Ställe unter sich begraben haben und kurz vor der Kantonalstrasse haltmachten. Die Hauptgefahren bilden die Lawinen Bront
im Westen und Pizzo Brünesc im Osten über dem Dorf, beide haben ihren Ursprung über der
Baumgrenze.
Diese Ereignisse haben uns gezeigt, wie wichtig der Schutzwald ist und welchen Gefahren wir
ohne seine Schutzfunktion ausgesetzt sind. Experten haben die Situation bereits analysiert und
den unmittelbaren Handlungsbedarf bestätigt. Die Schutzwaldpflege ist ein langwieriger Prozess,
deshalb wurde ein Massnahmenplan über 5 Jahre ausgearbeitet.
Durch die Aufforstung und somit Verjüngung des Baumbestandes erreichen
wir einen stabilen Baumbestand. Hat ein Baum nach rund 20 bis 30
Jahren seine volle Schutzwirkung erreicht, kann diese über
Generationen – für rund 200 Jahre – anhalten.
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Baumstämme, Wurzelstöcke, aber auch liegende Bäume helfen mit ihrer abstützenden Wirkung, die
Schneedecke zu stabilisieren und erhöhen die Rauigkeit des Bodens. Deshalb wurden als weitere
Massnahmen die Errichtung temporärer Dreifussgestelle aus Kastanien und Fichtenbaumstämme
als Querholz geplant, die die Flächen verkleinert, wo die Lawinen ausgelöst werden. In Kombination
mit der Pflanzung von Lärchen und Fichten verringern wir damit entscheidend die Ansammlung von
Schneemengen an den Anrissflächen der Lawinen.
Seit jeher dient der Wald den Bewohnern der steilen Alpentäler als natürlicher Schutzwall vor
Naturgefahren wie Lawinen oder Muren und trägt dazu bei, wichtige Infrastruktur vor Schaden
zu bewahren. Durch teils sehr schwer zugängliche Lagen im Gebirge ist die laufende Pflege der
Schutzwälder aufwändig und die Kosten für die Pflegemassnahmen dieser Wälder an den steilen
Hängen sind verhältnismässig hoch. Die Schutzwirkung ist jedoch bis zu 20-mal kostengünstiger
als die Errichtung von künstlichen Verbauungen.
Für die Durchführung der Schutzwaldpflege sind die Waldeigentümer und somit das Patriziat
von Menzonio verantwortlich. Da es der kleinen Gemeinde nicht möglich ist, die notwendigen
Finanzierungsmittel aufzubringen, unterstützt die Fondazione Lavizzara dieses nachhaltige Waldschutzprojekt.
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