LAVIZZARATAL DAMALS UND HEUTE

LAVIZZARATAL
DAMALS UND HEUTE
Vor 2400 haben sich Ligurer im vorderen Teil des Tales niedergelassen. Im Mittelalter gehörte das
Vallemaggia zur Landschaft Locarno, von welcher es sich 1403 trennte und bis zur Herrschaft der
Schweizer Kantone mit seinen Traditionen autonom blieb. Das Tal blieb jedoch unterentwickelt, da die
Regierung der Landvögte von 1513 bis 1798 keine wesentlichen Fortschritte ins Leben der Talbewohner brachte. Viele Ansässige waren deshalb gezwungen, sich in Italien, Frankreich und Holland saisonal als Kaminfeger, Maurer, Flechter und Handlanger zu verdingen.
Erlebte das Maggiatal im Mittelalter noch die Abschaffung der Feudalwirtschaft, blieb es zwischen
1500 und 1900 von den ökonomischen Veränderungsprozessen fast unberührt. Die meisten Einwohner des Maggiatals waren Bauern, die Selbstversorgungswirtschaft war vorherrschend. Erst im 20.
Jahrhundert entwickelte sich langsam der Handel mit Agrarprodukten.
Zwischen 1860 und 1930 setzte ein gewaltiger Auswanderungsstrom nach Amerika ein. Wegen der
Auswanderungswelle in die Neue Welt und der Abwanderung aus den Bauerndörfern in die Städte
halbierte sich die Bevölkerungszahl von 1700 bis 1950 auf rund 4‘500 Einwohner. Erst ab 1950 begünstigtne die Konjunktur, der Bau von Staumauern und Wasserkraftwerken sowie der Tourismus den
wirtschaftlichen Aufschwung und die Rückwanderung in das Tal. Doch auch heute sind die Orte noch
vom Aussterben bedroht, weshalb sich die Gemeinden des Kreises Lavizzara zu einer Gemeinde zusammen geschlossen haben.
6695 PECCIA · 091 754 21 63 · [email protected]
6695 PECCIA · 091 754 21 63 · [email protected]
Heute verwöhnt das gastfreundliche, bezaubernde Vallemaggia seine Besucher mit dem märchenhaften Einklang von Natur und Kultur: Vom Tal bis zu 3000m hohen Gipfeln bezaubern auf der 800 km
langen, weitgehend unberührten Landschaft wunderschöne in den Fels gehauene Pfade, imposante
Steinbrücken und malerische Dörfer, deren Kirchen und Kapellen mit Fresken reich verziert sind. Die
Maggia mit ihren beliebten Sand- und Steinstränden lädt ebenso zu Ausflügen ein wie die Klettermöglichkeiten oder das Walserdorf Bosco Gurin, in dem ein deutscher Dialekt gesprochen wird. Im «Museo di Valmaggia» in Cevio wird die gesamte Geschichte des Tals eindrücklich erzählt. Heimelige
Grotti bieten lokale Tessiner Spezialitäten an- und einladende Herbergen sorgen für einen erholsamen Schlaf.
Auch ökologisch ist das Maggiatal von grosser Bedeutung: Mit seinem Wasser, dem vielen Holz und
der Sonne kann es zu einer wichtigen Energieregion der Zukunft werden. Dazu bedarf es jedoch der
landschaftlichen, landwirtschaftlichen und kulturellen Aufwertung des Tals, damit zukunftsweisende
Projekte überhaupt realisierbar werden.
6695 PECCIA · 091 754 21 63 · [email protected]