PRESSEINFORMATION 48/2016 Presseinfo Wirtschaft in Baden-Württemberg sieht Auswirkungen der Energiewende ausgewogen – Industrie trotz Kritik ebenfalls im Aufwärtstrend Stuttgart, 5. Oktober 2016 - Unternehmen im Land beurteilen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit nach 2015 erneut knapp positiv. Das ergab die Baden-Württemberg-spezifische Auswertung des bundesweiten DIHKEnergiewendebarometers 2016. Auf einer Skala von -100 bis +100 bewerten die am heimischen Standort befragten Unternehmen Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit +3,3; für Deutschland liegt dieser Wert bei +0,8. Gegenüber 2015 gibt es damit eine Stabilisierung im positiven Bereich, während es bei den Deutschlandwerten erstmals eine Steigerung über die Nulllinie gab. Die ausgewogene Bewertung zeigt die hohe Anpassungsfähigkeit der heimischen Wirtschaft. Wie auch 2015 ergreifen oder planen die baden-württembergischen Unternehmen auch in 2016 häufiger Maßnahmen als im Bundesschnitt. Besonders deutlich wird dies beim Bezug erneuerbarer Energien, bei der Steigerung der Energieeffizienz oder der Absicherung gegen Stromausfälle. Die Industrie Baden-Württembergs bleibt in ihrer Beurteilung mit -8,6 im Negativen, allerdings weniger stark als in den Jahren zuvor und mit positivem Gesamttrend. Deutschlandweit liegt die Bewertung mit -13,2 darunter. Energiepolitische Maßnahmen müssen daher nach wie vor besonders die Auswirkungen auf den Industriestandort berücksichtigen. „Die baden-württembergische Industrie hat dabei ihre Hausaufgaben im Wesentlichen gemacht“, erläutert BWIHK-Vizepräsident und Präsident der federführenden IHK Karlsruhe Wolfgang Grenke die Situation. 96 % der Industrieunternehmen im Land beschäftigen sich mit Aktivitäten zur Steigerung der Energieeffizienz mit zunehmendem Umsetzungsgrad, obwohl gleichzeitig 73 % der Industriebetriebe max. 1 % Einsparpotenzial pro Jahr im eigenen Unternehmen sehen. Bei sinkenden Energiepreisen auf den Weltmärkten in den letzten 12 Monaten profitierten etwas mehr Industriebetriebe von sinkenden Strompreisen als von steigenden. Die zweithäufigste Forderung der hiesigen Industrie an die Politik bleibt dennoch die Reduktion von Steuern und Abgaben auf den Stromverbrauch, da das Preisniveau im europäischen und internationalen Vergleich weiterhin hoch ist und die eigene Wettbewerbsfähigkeit belastet. Nach Auffassung der Unternehmen in Baden-Württemberg gibt es auch bei weiteren Rahmenbedingungen für die Energiewende noch immer einiges zu tun. TOP-Forderung ist die Unterstützung des Netzausbaus. Mit einer Nennung von 80 % wird dies im Land noch häufiger gefordert als im Bund (77 %). Der Netzausbau ist auch für das Thema Versorgungssicherheit maßgebend. Selbst wenn die Stromversorgung zur Zeit weitgehend auf hohem Niveau gesichert ist, hatten doch ein gutes Drittel der Industriebetriebe in Baden-Württemberg in den letzten zwölf Monaten konkrete Probleme mit Stromausfällen. Zusammenfassend bleibt die Aufforderung an die Politik bestehen, für dauerhafte Versorgungssicherheit und wettbewerbsgerechte Strompreise zu sorgen, um den positiven Trend der Bewertung der Energiewende zu verstetigen. Die vollständige Baden-Württemberg-spezifische Auswertung des bundesweiten DIHKEnergiewendebarometers 2016 finden Sie anbei. Diese und weitere Presseinformationen unter http://www.bw.ihk.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen. Ansprechpartner für die Redaktionen: IHK Karlsruhe Federführung Industrie/Energie Gert Adler Telefon 0721 174-131 E-Mail [email protected] Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHK). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
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