Studie sagt radikalen Umbruch voraus

Wealth Management im Wandel
Studie sagt radikalen Umbruch voraus
Technologischer Fortschritt, der Aufstieg der Schwellenländer und junge Erben werden das Wealth
Management bis 2021 stärker verändern als je zuvor. Das birgt für die Marktteilnehmer Chancen, aber auch
Risiken, zeigt eine Studie des Roubini Thoughtlab.
Technologischer Fortschritt, ein Generationswechsel bei den Anlegern und wachsender Wohlstand in
den Schwellenländern werden in kommenden Jahren für einen nie dagewesenen Umbruch in der
Finanzbranche sorgen. Das ist das Ergebnis der Studie „Wealth and Asset Management 2021:
Preparing for Transformative Change” der Unternehmensberatung Roubini Thoughtlab.
So finden sich auf die Frage nach den wichtigsten externen Faktoren für anstehende tiefgreifende
Veränderungen unter den Top-5-Antworten der befragten Anleger gleich drei mit technischem Bezug:
Bedrohungen der Cybersicherheit (57 Prozent), eine größere Bandbreite an Anbietern wie etwa
Fintechs (51 Prozent) und digitaler Zugang zu Finanzdienstleistungen (47 Prozent).
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Anbietern selbst. Bei ihnen landen mit neuen Technologien (49
Prozent), mehr Wettbewerbern wie Fintechs (43 Prozent) und Bedrohungen der Cybersicherheit (38
Prozent) ebenfalls drei Technologie-Themen unter den Top-5-Antworten.
Zugleich treibt laut Studie das weltweite Vermögenswachstum den Wandel der Branche voran: So zeigt
die Analyse, dass die proportional größten Vermögenszuwächse in Schwellenländern wie Polen, China
oder Mexiko zu erwarten sind – inklusive einer Kundschaft mit noch vollkommen unbekannten Vorlieben
und Bedürfnissen, auf die die Anbieter mit neuen Konzepten werden reagieren müssen.
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Aber auch in Ländern wie Australien, Israel, Frankreich oder Kanada erwarten die Studienautoren
robustes Wachstum, das mit steigenden Ansprüchen durch die Kunden verbunden ist.
Als Grund für die veränderten Erwartungen der Anleger führt die Studie unter anderem den
demographischen Wandel an. In den kommenden Jahren werden viele Vermögen von der Generation
der „Baby Boomers“ (von 56 bis 70 Jahren) auf Menschen der „Generation X“ (im Alter von 36 bis 55
Jahren) und sogenannte Millenials (im Alter von 18 bis 35 Jahren) übergehen – und damit auf
Menschen, die wesentlich stärker auf digitale Technologien setzen als noch ihre Eltern.
Aber auch das Geschlecht spielt eine Rolle. So werden bis 2021 vermehrt vermögende Frauen Geld
anlegen. Und damit Investoren, die stärker auf ethische und ökologische Standards achten als ihre
männlichen Pendants.
Unabhängig vom Geschlecht steigen die Anforderungen an die Anbieter von Finanzdienstleistungen
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allerdings insgesamt: Wie Abbildung 3 zeigt, erwarten die Kunden mehr Kompetenz, höhere ethische
Standards und fundierte Investmentkenntnisse.
Zugleich sollen die Dienstleister auf ihre Bedürfnisse eingehen und individuelle Beratung anbieten. Die
Schwierigkeiten großer etablierter Häuser, auf diese Anforderungen zu reagieren, schaffe wiederum
Spielraum für Fintechs, so die Studienautoren.
Ungeachtet dieser Herausforderungen sind viele Anbieter optimistisch, dass der Wandel schon jetzt gut
fürs Geschäft ist. So führen die Anbieter ein Plus von durchschnittlich 5,3 Prozent bei den verwalteten
Vermögen und eine um 8,3 Prozent gestiegene Rentabilität auf die digitale Transformation zurück. Bei
den führenden Anbietern liegen diese Werte noch darüber.
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Für 72 Prozent folgen daraus höhere Margen, eine Zunahme der verwalteten Vermögen führen 67
Prozent darauf zurück. Die Situation in fünf Jahren erscheint ihnen sogar noch rosiger.
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Diese Sicht ist zum Teil berechtigt: Schon jetzt eröffne der Umbruch neue Märkte, außerdem seien die
Platzhirsche etabliert, hätten eine breite Kundenbasis und einen lange Leistungsbilanz vorzuweisen,
heißt es in der Studie.
Aber nicht alle Marktteilnehmer könnten bei so schnellen und tiefgreifenden Veränderungen auf der
Gewinnerseite stehen, so die Autoren. Dementsprechend sind viele Anbieter nicht so gut vorbereitet,
wie ihre Kunden glauben.
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Beispielsweise erwarten 63 Prozent der befragten Anleger, dass die Anbieter für Daten- und
Cybersicherheit sorgen, während nur 48 Prozent der Finanzdienstleister glauben, diesen Ansprüchen
gerecht werden zu können.
Die Bedeutung digitaler Dienstleistungen für die Wahl des Anbieters steht dabei außer Frage. 82
Prozent der Befragten erwarten, dass ihr an vorderster Front der Entwicklung mitmischt. Im
UHNWI-Segment (86 Prozent) erreicht diese Erwartung sogar einen noch höheren Wert, ebenso wie in
wichtigen Märkten wie Deutschland (89 Prozent), China (88 Prozent) und den USA (85 Prozent).
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Grund für die Anbieter, zügig ihre Hausaufgaben zu machen, gibt es genug: Während bereits mehr als
die Hälfte aller befragten Anleger den Willen bekundet, ihren Anbieter zu wechseln, steigt diese
Bereitschaft bei der künftig ausschlaggebenden Kundschaft aus Millenials und solchen aus den
Schwellenländern (beide 65 Prozent) noch einmal deutlich.
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Über die Studie:
Für die Studie „Wealth and Asset Management 2021: Preparing for Transformative Change” wurden
zwischen März und Juli dieses Jahres 2.000 Anleger in den weltweit zehn wichtigsten Märkten befragt,
darunter solche aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Australien, China, Hong Kong, Mexiko, der
Schweiz, Kanada und Japan. Zugleich nahmen 500 Anbieter von Finanzdienstleistungen an der
Erhebung teil. Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
Dieser Artikel erschien am 23.09.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/wealth-management-im-wandel--studie-sagt-radikalen-umbruch-voraus-1474559176/
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