1.7 Delir Unter einem Delir

Auszug „Diagnose Demenz - Ein Wegweiser für Menschen mit seelischen Erkrankungen im Alter und ihre Angehörigen“, Seite 14
Kapitel 1 Psychiatrische Erkrankungen im Alter; Pkt. 1.7
 1.7 Delir
Unter einem Delir (lat. de-lirare: aus der Furche geraten) versteht man ein akut
auftretendes hirnorganisches Psychosyndrom, welches klinisch als Verwirrtheitszustand
imponiert. Gekennzeichnet ist das Delirium durch eine Bewusstseinsstörung, Störungen
der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, der Kognition, des Gedächtnisses,
der Motorik (Über- oder Minderaktivität mit unvorhersehbaren Wechseln) und der
Emotionalität mit Reizbarkeit, Euphorie, Apathie oder Angst. Die Symptome sind im
Tagesverlauf wechselnd und prinzipiell heilbar. Der Tag-Nacht-Rhythmus, oder umgekehrt
kann gestört sein. In vielen Fällen treten Wahrnehmungsstörungen, Illusionen oder
optische Halluzinationen auf.
Ursachen des Delirs sind organische Störungen wie Hirnschädigungen oder Alkohol- und
Drogenentzüge. Im Alter bestehen die Risikofaktoren in Hirnveränderungen durch eine
Alzheimererkrankung
oder
gefäßbedingte
Hirnveränderungen,
Zuckerkrankheit,
Fehlernährung, Schmerzen, Medikamente, Infektionen, Fieber oder Blutverluste auch in
der Folge einer Operation. Das Auftreten eines Delirs führt zwingend zu einer stationären
Aufnahme, zur Diagnostik des lebensbedrohlichen Zustandes und zur Therapie.
Landeshauptstadt Dresden/ Sozialamt