29.08.16 Wirtschaftsnews Im Fokus: Der Franken bleibt stark Der reale handelsgewichtete Wechselkurs des Frankens ist aktuell rund 15% höher als im langfristigen Durchschnitt. Der grössere Teil der Aufwertung fand jedoch nicht nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses, sondern zwischen 2008 und 2011, statt. Der Aussenwert des Frankens hat in dieser Periode 30% zugelegt. Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind 8% dazu gekommen. Seit gut einem Jahr ist der Wechselkurs des Frankens recht stabil, insbesondere zum Euro. Der Kurs bewegt sich in einem engen Band zwischen 1.08 und 1.11. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten im letzten Sommer und zu Beginn dieses Jahres sowie der Brexit im Juni haben nicht zu einer weiteren Aufwertung des Frankens geführt. Dass die Nationalbank mit Interventionen am Devisenmarkt kräftig nachgeholfen hat, dass dies so ist, ist allseits bekannt. Die SNB wird den Franken auch in den nächsten Monaten möglichst stabil halten. Sie wird bei Bedarf weiter mit Verkäufen von Franken im Markt intervenieren. Es ist dabei ein Vorteil, dass die SNB nicht mehr einen fixen Wert wie die damaligen 1.20 zum Euro verteidigen muss. Sie ist heute flexibler. Sie kann den Euro unter den von ihr gewünschten Wert fallen lassen und später bei einer günstigen Gelegenheit das Steuer wieder in die Hand nehmen. Ihr Verhalten wird dadurch für den Devisenmarkt schlechter einschätzbar und die Spekulation gegen die SNB ist riskanter. Als Folge der immer wieder vorkommenden Interventionen wird die Bilanz der SNB jedoch weiter aufgebläht werden. Zudem wird die SNB das Zinsniveau in der Schweiz weiter unter den europäischen Zinsen halten. Die Negativzinsen werden in der Schweiz somit erst verschwinden, wenn die EZB ihre Zinsen deutlich anhebt, was wir vor Mitte 2018 nicht erwarten. Der Franken wird sich auf der anderen Seite nicht deutlich abwerten. Die Inflationsrate in der Schweiz ist über die Zeit rund 1-2% tiefer als in der Eurozone und in den USA. Die tiefere Inflationsrate ist ein Wettbewerbsvorteil für die Schweizer Wirtschaft, der durch eine jährliche Aufwertung des Frankens im gleichen Ausmass kompensiert wird. Der Franken wird daher in den nächsten Jahren den gleichen Pfad beschreiten, den er seit der Aufhebung der fixen Wechselkurse Anfang der 70er-Jahre eingeschlagen hat. Er wird pro Jahr durchschnittlich 1-2% teurer werden. Es ist nicht die Aufgabe der SNB, dies zu verhindern. Sie wird aber weiterhin bestrebt sein, die kurzfristigen Aufwertungsschübe zu begrenzen. USA: BIP-Wachstum (2. Quartal) letztes: 1.2%; erwartet: 1.1%; aktuell: 1.1% Das Wachstum der US-Wirtschaft für das 2. Quartal wurde in der ersten Revision leicht nach unten korrigiert. Einem mit 4.4% noch stärkeren Konsumwachstum stehen tiefere Ausgaben des Staates und höhere Lagerbestände gegenüber. Das Wachstum im zweiten Quartal war enttäuschend tief, wenn man den aussergewöhnlich starken Zuwachs im privaten Konsum betrachtet. Erste Indikationen für das dritte Quartal gehen von einer Beschleunigung des Wachstums aus. Vorschau auf diese Woche Für die Ökonominnen und Ökonomen ist die Sommerpause endgültig vorbei. Diese Woche werden sie eine wahre Flut von Wirtschaftsdaten zu beurteilen haben. Der Höhepunkt steht dabei am Freitag mit den Arbeitsmarktzahlen in den USA auf dem Programm. An den Finanzmärkten wird die Zahl der im August geschaffenen Stellen als Auslöser für ein Ja oder ein Nein zu höheren Zinsen der Fed aufgebauscht. Das scheint uns reichlich übertrieben, handelt es sich doch nur um ein Puzzleteil im Gesamtbild der USWirtschaftsentwicklung. Wochenstart-Audiocast Die amerikanischen Börsen geben den Takt vor und haben neue Höchststände erreicht. Die Akti- Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 29.08.16 enkurse in Europa konnten bisher nicht mithalten. Was das für die Aktienmärkte insgesamt bedeutet, stellt unsere Leiterin Anlagestrategie und Analyse Caroline Hilb im "Wochenstart-Audiocast" dar. Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: -0.29%, S&P500: -0.16%, Nasdaq: +0.13% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.76%, DAX: +0.55%, SMI: +0.33% Asiatische Märkte: Nikkei 225: +2.43%, HangSeng: -0.35%, S&P/ASX 200: -1.10% Die Börsen warteten auf den Auftritt von Janet Yellen am Freitag. Entsprechend richtungslos und lustlos verlief der Handel an den Tagen davor. Wie erwartet liess sich die Fed-Präsidentin aber nicht in die Karten schauen und präsentierte Argumente für eine Zinserhöhung und solche gegen höhere Zinsen. Der S&P500 verlor letzte Woche 0.68%. Die europäischen Aktien legten 1.42% zu und auch der Swiss Performance Index stieg 0.47%. Der Schwung an der Börse wird mit den vielen Wirtschaftsdaten in dieser Woche wieder zunehmen. Dabei wird sich vieles um die Frage drehen, ob und wann die Zinsen in den USA steigen werden. Dabei wäre eine Zinserhöhung der Fed eine positive Meldung für die Aktionäre. Sie wäre ein Vertrauensbeweis in die Stärke der US-Konjunktur. Längerfristig ist für die Kursentwicklung an den Börsen der Zustand der US-Wirtschaft sehr wichtig. Die vorausschauenden Indikatoren deuten auf ein solides US-Wachstum hin. Eine solide Aktienallokation bleibt deshalb ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 47.01 pro Fass Goldpreis: USD 1317.40 pro Unze Die Rede von Janet Yellen hat an den Rohstoffmärkten keine grossen Wellen geworfen. Höhere Zinsen in den USA helfen dem Dollar und schaden den Rohstoffen. Janet Yellen hat die Rohstoffhändler aber vorerst beruhigt. Die Zinsen in den USA werden nicht schnell ansteigen. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.62%; DE: -0.07%; CH: -0.52% Die Fed wird die Zinsen weiter anheben, aber in einem gemächlichen Tempo. Dies war die Mitteilung von Janet Yellen und damit nichts Neues. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung schon im September wird zwar höher eingeschätzt als zuvor. So richtig dran glauben will man aber nicht. Zu oft hat die Fed in den letzten Monaten einen Rückzieher gemacht. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9772 Euro in US-Dollar: 1.1204 Euro in Franken: 1.0949 Der Euro ist zum Franken wieder über die Marke von 1.09 gestiegen. Zu viel sollte man in diese Bewegung aber nicht hinein interpretieren. Wir gehen davon aus, dass sich der EUR/CHF-Kurs weiterhin im engen Band zwischen 1.08 und 1.11 bewegen wird, welches seit einem Jahr gilt. Thomas Stucki Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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