https://klardenker.kpmg.de/warum-pokemon-go-medienverlage-aussticht/ Warum Pokémon Go Medienverlage aussticht KEYFACTS - Downloads werden auf 30 Mio. geschätzt - Plattform wird immer interessanter für Werbekunden - Menschen nutzen Pokémon Go länger als Facebook und Co. 27. Juli 2016 Zweifelsfrei ist Pokémon Go das Spiel des Sommers 2016. Unglaublichen Download-Zahlen folgten skurrile Szenen auf den Straßen der Welt – Heerscharen sind unterwegs, um Pokémons zu fangen. Entwickler Niantic freut’s und Medienverlage reiben sich verwundert die Augen. Für ein seltenes Pokémon kann man schon mal den ein oder anderen Extraschritt gehen, gern auch mal 10 Kilometer am Tag oder mehr. Das Spiel – seit Mitte Juli in Deutschland erhältlich – verzeichnete laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bereits mehr Downloads als die DatingApp „Tinder“, die Menschen verbringen dazu mehr Zeit als auf den einstigen PlatzhirschPortalen Facebook und Snapchat. Nach Schätzungen sollen sich die Download-Zahlen des 1/4 Spiels bei zirka 30 Millionen bewegen, so oft wurde noch keine andere App in diesem Zeitraum heruntergeladen. Der Börsenwert von Nintendo, Haupteigner des Spiels, schoss in der Folge in die Höhe. Der Börsenwert hat sich mehr als verdoppelt, Marktrivale Sony wurde überholt. „Die Zahlen, die die Macher von Pokémon Go vorweisen können, sind natürlich beeindruckend. Besonders Medienverlage können eine Menge davon lernen, wie man mittelbar sein Geschäftsmodell bespielt. Nintendo sammelt nicht nur Daten, sondern wird auch für Werbekunden immer interessanter“, weiß Markus Kreher, Head of Media bei KPMG in Deutschland. Für Kreher sind es nicht nur die Daten, die an Google gehen, sondern auch die Werbekunden, die sich immer öfter für Werbung in Pokémon Go anstatt in einer digitalen Nachrichten-App entscheiden. Denn die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtete unlängst darüber, dass im Spiel nicht nur der Verkauf virtueller Gegenstände zum Umsatz beitragen soll, sondern auch sogenannte „Sponsored Locations“. In den USA haben einige Geschäfte bereits das Potential von Pikachu und Co. erkannt und versuchen Spieler mit seltenen Pokémons in ihre Geschäfte mit Pokestops oder Arenen zu locken, und das Modell funktioniert. 30 Mio. Downloads für Pokémon Go weltweit – Rekordwert für eine App. „In unserer Studie ´Fit für das digitale Zeitalter?` haben wir bereits untersucht, wie Medienunternehmen der Transfer in die digitale Welt glücken kann. Dabei können sie eine Menge von Trends wie Pokémon Go lernen. Denn die Medienproduktion finanziert sich immer noch zu einem Großteil über Anzeigen. Wenn nun aber Unternehmen lieber in Pokémon Go werben anstatt beispielsweise in einem bekannten Online-Nachrichtenportal, dann ist das ein bedeutender Fingerzeit“, so Kreher weiter. Medienverlage spielen in einer anderen Liga. Wie schlecht die digitalen Angebote von Medienhäusern im Gegensatz zu Pokémon Go schlagen, zeigt sich an der vielversprechenden Nachrichten-App Upday vom Axel-SpringerVerlag. Sie entstand in Kooperation mit Samsung, ist seit 2015 erhältlich, wurde bis heute jedoch lediglich 100.000 Mal heruntergeladen. 2/4 Für Kreher haben jedoch Nachrichten nicht an Wert verloren, die Medienhäuser müssen jedoch weiter an der Verpackung arbeiten: „Es verhält sich ähnlich wie bei den aufkommenden Streaming-Diensten. Die lösen die altbekannten Fernsender langsam ab, einfach weil die Verpackung der Inhalte besser zu den Konsumenten passt“, beschreibt der Medienexperte die Situation auf dem Markt. Inhalt und der Wert Generell bewerten Verlage und Online-Portal die Situation gerade neu und justieren das Geschäftsmodell nach. Die „New York Times“ berichtete darüber, dass Unternehmen gezielt Inhalte für soziale Netzwerke schreiben, um dann breite Leserschichten zu erreichen. Krehers Einschätzung: „Buzzfeed ist mit Listen, Heftig mit Clickbaits und Vice ist mit Geschichten erfolgreich, die man woanders kaum liest. Sie eint jedoch, dass die Inhalte für die Medien aufbereitet sind, wo sich die Leser herumtreiben, das sind Facebook, Snapchat und all die anderen.“ Vergleicht man die Welt der Pokémons mit den Nachrichten, sind sie laut Kreher im Prinzip gar nicht so unterschiedlich, denn beide „haben an sich keinen materiellen Wert, sondern sie sollen Interesse bei möglichst vielen Menschen erzeugen. Wenn das der Fall ist, ist das dann auch für Werbekunden interessant“, rät Kreher. Die Studie Fit für das digitale Zeitalter?` können Sie sich hier herunterladen. Markus Kreher Head of Finance Advisory Nachricht schreiben 3/4 › Unsere Services ZUSAMMENGEFASST »Die Zahlen, die die Macher von Pokémon Go vorweisen können, sind natürlich beeindruckend. Besonders Medienverlage können eine Menge davon lernen, wie man mittelbar sein Geschäftsmodell bespielt. « Das Spiel Pokémon Go bewegt die Menschen auf der gesamten Welt. Mehr als 30 Millionen Downloads verzeichnete das Spiel binnen kurzer Zeit, ein neuer Rekordwert. Medienverlage, für die Reichweite zum Geschäftsmodell gehört, sind diese Zahlen bislang nicht erreichbar. Dazu kommt, dass Werbekunden immer lieber und öfter auf besagter App werben als auf vielen Online-Angeboten. © KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/4
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