Wochenausblick_2016_KW_29 [Kompatibilitätsmodus]

Highlights
Die Bank of England (BoE) hat sich auf ihrer ersten geldpolitischen Sitzung nach dem Brexit-Votum der britischen
Wähler zunächst gegen eine Lockerung ihrer Geldpolitik
entschieden und den Leitzins unverändert bei 0,50% belassen. Gleichzeitig wurde aber deutlich, dass das Monetary Policy Committee im Zuge der Erstellung neuer Konjunktur- und Inflationsprognosen mögliche expansive
Maßnahmen im Vorfeld seiner August-Sitzung prüft.
Angesichts des Zögerns der BoE sehen wir für die EZB erst
recht keinen Anlass, aufgrund des Brexit-Votums auf der
kommenden EZB-Ratssitzung (Do., 21.07., 13:45 Uhr)
eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik zu beschließen.
Diese Einschätzung liegt auch darin begründet, dass die
bestehenden Programme teilweise erst im Juni aktiviert
wurden, wie beispielweise der Ankauf von Unternehmensanleihen durch die EZB. Auch die Fed dürfte derzeit
keinen Grund sehen, von ihrer Absicht abzuweichen, den
Leitzins graduell weiter anzuheben, auch wenn der nächste Zinsschritt auf dann 0,50-0,75% unserer Einschätzung
nach erst gegen Ende des Jahres erfolgen dürfte. Wir
gehen aber davon aus, dass die BoE auf der AugustSitzung den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein neues
Rekordtief von 0,25% senken und möglicherweise weitere expansive Maßnahmen ergreifen wird. Vor diesem
Hintergrund ist für die kommenden Monate nicht auszuschließen, dass die EZB – z.B. in Form einer Verlängerung
des QE-Programms über März 2017 hinaus – doch noch
einmal nachlegt. Weitere Maßnahmen dürfte sie aber nur
ergreifen, wenn sich die Konjunktur im Euroraum wider
Erwarten kräftig abschwächt oder die Inflationsrate
erneut zurückgeht. Selbst die Fortsetzung der Zinswende
in den USA könnte sich weiter verzögern, sofern sich die
Verunsicherung durch das Brexit-Votum deutlich negativ
auf die US-Wirtschaft auswirken sollte, wovon wir aber
nicht ausgehen.
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Postbank Research Seite 1
Wochenausblick 18.07.16 bis 22.07.16
Die US-Baubeginne und –genehmigungen (Di.,
19.07., 14:30 Uhr) haben sich im Frühjahr auf einem
recht konstanten Niveau eingependelt, nachdem sie zuvor
teilweise ziemlich starke Ausschläge aufgewiesen hatten.
Wir gehen davon aus, dass sich die grundlegende
Seitwärtsbewegung im Juni fortgesetzt hat, dies aber mit
leicht positivem Einschlag. Für die Baubeginne rechnen
wir mit einem moderaten Anstieg auf 1,170 Mio.
Einheiten, für die Baugenehmigungen mit einem leichten
Zuwachs auf 1,150 Mio. Einheiten.
Vor dem Hintergrund des Brexit-Votums dürften die
EWU-Einkaufsmanagerindizes (Fr., 22.07., 10:00 Uhr)
im Juli nachgeben. Für den Serviceindex erwarten wir einen Rückgang um 0,5 auf 52,3 Punkte, während der Index für das Verarbeitende Gewerbe aufgrund der Exportorientierung des Sektors etwas deutlicher um 0,8 auf 52,0
Punkte sinken sollte. Gegen einen kräftigeren Rückgang
spricht insbesondere, dass die finalen Juni-Daten, die auch
den Teil des Befragungszeitraums nach dem Referendum
am 23. Juni umfassen, gegenüber den vorläufigen Werten
aufwärts revidiert wurden. Dies gilt auch für die deutschen Einkaufsmanagerindizes (Fr., 22.07., 09:30
Uhr), die im Juli in gleichem Ausmaß wie ihre EWU-Pendants auf 53,7 Punkte für das Verarbeitende Gewerbe
beziehungsweise auf 53,2 Punkte für den Dienstleistungssektor nachgeben dürften.
Postbank Research Seite 2
Wochenausblick 18.07.16 bis 22.07.16
Wichtige Indikatoren
Uhrzeit
18.07.
19.07.
20.07.
21.07.
22.07.
16:00
11:00
14:30
14:30
16:00
13:45
14:30
14:30
15:00
16:00
16:00
09:30
09:30
10:00
10:00
Konsens
Prognose
60
8,0
1.170
1.150
-8,3
0,00%
Land Indikator
US
DE
US
US
EWU
EWU
US
US
US
US
US
DE
DE
EWU
EWU
NAHB Hausmarktindex, Jul
ZEW-Konjunkturerwartungen, Jul
Baubeginne, in Tsd., Jun
Baugenehmigungen, in Ts d., Jun
Verbrauchervertrauen, Jul, vorl.
EZB-Rats sitzung mit Press ekonferenz
Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 16. Jul
Philadelphia Fed Index, Jul
FHFA-Hauspreis index, Mai
Verkäufe bestehender Häus er, in Mio., Jun
Index der Frühindikatoren, Jun
Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe, Jul, vorl.
Serviceindex, Jul, vorl.
Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe, Jul, vorl.
Serviceindex, Jul, vorl.
mom
mom
5,0
0,4%
5,47
0,2%
53,9
53,2
52,0
52,3
Postbank
Prognose
Vorperiode
60
19,2
1.164
1.136
-7,3
0,00%
254
4,7
0,2%
5,53
0,2%
-0,2%
53,7
54,5
53,2
53,7
52,0
52,8
52,3
52,8
Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank
5,0
1.170
1.150
-7,0
0,00%
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