Highlights Die Bank of England (BoE) hat sich auf ihrer ersten geldpolitischen Sitzung nach dem Brexit-Votum der britischen Wähler zunächst gegen eine Lockerung ihrer Geldpolitik entschieden und den Leitzins unverändert bei 0,50% belassen. Gleichzeitig wurde aber deutlich, dass das Monetary Policy Committee im Zuge der Erstellung neuer Konjunktur- und Inflationsprognosen mögliche expansive Maßnahmen im Vorfeld seiner August-Sitzung prüft. Angesichts des Zögerns der BoE sehen wir für die EZB erst recht keinen Anlass, aufgrund des Brexit-Votums auf der kommenden EZB-Ratssitzung (Do., 21.07., 13:45 Uhr) eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik zu beschließen. Diese Einschätzung liegt auch darin begründet, dass die bestehenden Programme teilweise erst im Juni aktiviert wurden, wie beispielweise der Ankauf von Unternehmensanleihen durch die EZB. Auch die Fed dürfte derzeit keinen Grund sehen, von ihrer Absicht abzuweichen, den Leitzins graduell weiter anzuheben, auch wenn der nächste Zinsschritt auf dann 0,50-0,75% unserer Einschätzung nach erst gegen Ende des Jahres erfolgen dürfte. Wir gehen aber davon aus, dass die BoE auf der AugustSitzung den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein neues Rekordtief von 0,25% senken und möglicherweise weitere expansive Maßnahmen ergreifen wird. Vor diesem Hintergrund ist für die kommenden Monate nicht auszuschließen, dass die EZB – z.B. in Form einer Verlängerung des QE-Programms über März 2017 hinaus – doch noch einmal nachlegt. Weitere Maßnahmen dürfte sie aber nur ergreifen, wenn sich die Konjunktur im Euroraum wider Erwarten kräftig abschwächt oder die Inflationsrate erneut zurückgeht. Selbst die Fortsetzung der Zinswende in den USA könnte sich weiter verzögern, sofern sich die Verunsicherung durch das Brexit-Votum deutlich negativ auf die US-Wirtschaft auswirken sollte, wovon wir aber nicht ausgehen. Disclaimer: Alle hier veröffentlichten Angaben erfolgen unverbindlich und stellen Informationsmaterial dar, also weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapiers. Die Informationen in diesem Dokument wurden aus Daten erarbeitet, von deren Richtigkeit ausgegangen wurde; Die Deutsche Postbank AG garantiert diese jedoch nicht. Die Angaben dienen ausschließlich zur Information, die dem Investor eine selbständige Anlageentscheidung erleichtern soll. [email protected] Deutsche Postbank AG Zentrale Friedrich-Ebert-Allee 114-126 53113 Bonn Telefon: (02 28) 920-0 Postbank Research Seite 1 Wochenausblick 18.07.16 bis 22.07.16 Die US-Baubeginne und –genehmigungen (Di., 19.07., 14:30 Uhr) haben sich im Frühjahr auf einem recht konstanten Niveau eingependelt, nachdem sie zuvor teilweise ziemlich starke Ausschläge aufgewiesen hatten. Wir gehen davon aus, dass sich die grundlegende Seitwärtsbewegung im Juni fortgesetzt hat, dies aber mit leicht positivem Einschlag. Für die Baubeginne rechnen wir mit einem moderaten Anstieg auf 1,170 Mio. Einheiten, für die Baugenehmigungen mit einem leichten Zuwachs auf 1,150 Mio. Einheiten. Vor dem Hintergrund des Brexit-Votums dürften die EWU-Einkaufsmanagerindizes (Fr., 22.07., 10:00 Uhr) im Juli nachgeben. Für den Serviceindex erwarten wir einen Rückgang um 0,5 auf 52,3 Punkte, während der Index für das Verarbeitende Gewerbe aufgrund der Exportorientierung des Sektors etwas deutlicher um 0,8 auf 52,0 Punkte sinken sollte. Gegen einen kräftigeren Rückgang spricht insbesondere, dass die finalen Juni-Daten, die auch den Teil des Befragungszeitraums nach dem Referendum am 23. Juni umfassen, gegenüber den vorläufigen Werten aufwärts revidiert wurden. Dies gilt auch für die deutschen Einkaufsmanagerindizes (Fr., 22.07., 09:30 Uhr), die im Juli in gleichem Ausmaß wie ihre EWU-Pendants auf 53,7 Punkte für das Verarbeitende Gewerbe beziehungsweise auf 53,2 Punkte für den Dienstleistungssektor nachgeben dürften. Postbank Research Seite 2 Wochenausblick 18.07.16 bis 22.07.16 Wichtige Indikatoren Uhrzeit 18.07. 19.07. 20.07. 21.07. 22.07. 16:00 11:00 14:30 14:30 16:00 13:45 14:30 14:30 15:00 16:00 16:00 09:30 09:30 10:00 10:00 Konsens Prognose 60 8,0 1.170 1.150 -8,3 0,00% Land Indikator US DE US US EWU EWU US US US US US DE DE EWU EWU NAHB Hausmarktindex, Jul ZEW-Konjunkturerwartungen, Jul Baubeginne, in Tsd., Jun Baugenehmigungen, in Ts d., Jun Verbrauchervertrauen, Jul, vorl. EZB-Rats sitzung mit Press ekonferenz Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 16. Jul Philadelphia Fed Index, Jul FHFA-Hauspreis index, Mai Verkäufe bestehender Häus er, in Mio., Jun Index der Frühindikatoren, Jun Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe, Jul, vorl. Serviceindex, Jul, vorl. Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe, Jul, vorl. Serviceindex, Jul, vorl. mom mom 5,0 0,4% 5,47 0,2% 53,9 53,2 52,0 52,3 Postbank Prognose Vorperiode 60 19,2 1.164 1.136 -7,3 0,00% 254 4,7 0,2% 5,53 0,2% -0,2% 53,7 54,5 53,2 53,7 52,0 52,8 52,3 52,8 Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank 5,0 1.170 1.150 -7,0 0,00% Postbank Research Seite 3
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