Humangenetikerin Humangenetiker

Humangenetikerin
Humangenetiker
INHALT
Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
TÄTIGKEITSMERKMALE
HumangenetikerInnen beschäftigen sich in erster Linie mit dem Erbgut des Menschen.
Humangenetik ist ein Medizin und Biologie verbindendes Querschnittsfach, das spezielle Kenntnisse und
Fähigkeiten aus beiden Gebieten erfordert, um genetische Ursachen von Krankheiten zu erkennen und
diagnostische und prognostische Schlussfolgerungen ziehen zu können.
HumangenetikerInnen führen biochemische, zytogenetische und molekularbiologische
Laboruntersuchungen durch. Sie bewerten die oftmals komplexen Ergebnisse nach dem Stand der
Wissenschaft. Laboruntersuchungen dienen der Diagnose von genetisch bedingten Krankheiten und
genetischen Prädispositionen. Unter der Prädisposition versteht man in der Medizin die Anlage bzw.
Empfänglichkeit eines Organismus für eine bestimmte Erkrankung.
Zudem bieten sie genetische Beratung und arbeiten mit Fachärzten für Humangenetik eng zusammen.
Die für die Diagnostik* notwendigen körperlichen Untersuchungen und Eingriffe bleiben jedoch den
FachärztInnen vorbehalten. Siehe auch den Kernberuf GenetikerIn und HumanbiologIn.
*Diagnostik: Gesamtheit aller Massnahmen, die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen
(Anamnese, körperliche und apparative Untersuchungen, Analysen von Körpergeweben).
ANFORDERUNGEN
Gute Sinneswahrnehmung (gutes Sehvermögen, guter Geruchssinn), Genauigkeit, Sorgfalt, logischanalytisches Denken, Ausdauer und Geduld (z.B. für längerfristige Forschungsprojekte und Versuchsreihen),
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Humangenetikerin
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grundlegendes naturwissenschaftlich-technisches Verständnis, tlw. sehr gute Englischkenntnisse, Kontaktund Teamfähigkeit (interdisziplinäre Zusammenarbeit).
BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN
In Österreich liegen die Tätigkeitsfelder v.a. im universitären Bereich. Der Forschungssektor wird auch über
gezielte Förderung von Biotechnologieclustern, insbesondere auf dem Gebiet der medizinisch-orientierten
Forschung, ausgebaut.
Weitere Jobchancen eröffnen sich in genetischen Labors von Spitälern, in der Verfahrenstechnik sowie
im Verkauf. Auch in der Industrie (Agroindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie, Stärke-,
Papierindustrie) finden GentechnologInnen berufliche Möglichkeiten.
Karrierewege können bei entsprechender Qualifikation und hohem Engagement auch ins Ausland führen: in
gentechnologische Forschungsstätten und in die multinationalen Industrie.
AUSBILDUNG
Humangenetik verbindet als Querschnittsfach Medizin und Biologie und erfordert spezielle Kenntnisse und
Fähigkeiten aus beiden Gebieten.
Uni: Genetik und Entwicklungsbiologie, Evolutionsbiologie (beide MSc, Uni Wien).
Alternativ kann ein einschlägiges Grundstudium aus dem einen Bereich (Medizin oder Biologie) mit einem
Masterstudium aus dem jeweilig anderen Bereich kombiniert werden. Aktuelle, detaillierte Infos bieten die
Hochschulen!
Humangenetik ist als Fach in folgenden Uni/FH-Studienplänen enthalten:
Uni: Biomedizin und Biotechnologie (Vetmeduni); Humanmedizin; Molekulare Medizin; Molekulare Biologie;
Angewandte Genetik und Zellbiologie.
FH: Z.B. Biomedical Engineering; Medizinische und pharmazeutische Biotechnologie; Biomedizinische
Analytik.
WEITERBILDUNG
Wichtig sind auch Kenntnisse zum Einsatz von IT-Tools, im Bereich des Qualitätsmanagements, der
strategischen Planung und Organisation von Laborautomatisation oder der Leistungsdiagnostik.
Weiterbildungsmöglichkeiten ergeben sich insbesondere sich im Bereich Molekulare Diagnostik, die sich mit
Analyseprozesse in unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten, wie z.B. Hämatologie, Klinische Chemie,
Immunologie, Mikrobiologie, Humangenetik und Gentechnologie befasst, Beispiele:
MedUni Graz: Medizinische Genetik (MSc);
MedUni Wien: Forensische Wissenschaften (Master of Forensic Science). Zielgruppe: JuristInnen,
NaturwissenschafterInnen, AnwärterInnen für allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte
Sachverständige in Gesundheitsberufen u.a.
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Informationen zur Weiterbildung sowie Stellenangebote bietet auch die Website der Österr. Gesellschaft für
Humangenetik - ÖGH.
DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT
€ 2.730,00 - € 3.040,00
Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus
anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt.
IMPRESSUM
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Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle
Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation
Treustraße 35-43
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Stand der PDF-Generierung: 16.07.16
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