Jeveraner März 2015

Terminvorschau für Jever und
Umzu:
12. 3.2015, 19.00 Uhr
ASF Kino: „Frau Ella“
Film-Service-Kino Jever
(Filmpalette)
16.03.2015, 19.30 Uhr
Jahreshauptversammlung
des SPD OV Jever
Gaststätte „Zur Schlachte“, Jever
Jeden 1. Mittwoch im Monat
um 19.30 Uhr
parteiöffentliche Vorstandssitzung
des OV Jever
(Ort bitte vorher bei Frank
Kourim erfragen Tel.: 015201769492 oder
unter www.spd-jever.de nachsehen)
Bildnachweis:
Seite 2: Dieter Schütz auf pixelio.de
Seite 6: Martin Berk auf pixelio.de
Seite 7: Titanic-Magazin
Impressum:
„Der Jeveraner“ ist das offizielle Mitteilungsorgan
des SPD-Ortsvereins Jever und erscheint in
regelmäßigen Abständen.
V.i.S.d.P.: Frank Kourim, Anton-Reling-Str. 31,
26441 Jever, Tel.: 04461-4743135
Redaktion: Janina Furchert, Stephan Höpken,
Gerjet Kleine-Weischede
Online-Redaktion: Martin Woelk
Auflage: 200 Ex.
Druck: Druckerei Kasper, Jever
Nr. 7 - 27.2.2015
Liebe Genossinnen und Genossen,
so, nun ist das Jahr 2015 da
und das Jahr 2014 ist Geschichte. Ich habe von sehr
vielen gehört, für die das
Jahr 2014 nicht so schön
war, einschließlich mir.
Ich habe meine Frau ganz
plötzlich verloren und wir (meine Söhne
und ich) mussten uns auf eine neue Situation einstellen. Mit ganz viel Hilfe von
vielen lieben Menschen und den Behörden haben wir das gemeistert. Dazu habe
ich ein Haus gekauft, so dass ich sehr viel
Zeit dafür gebraucht habe und den OV
ein wenig zurück stellen musste. Ende
Februar ist Umzugstermin, danach ist immer noch viel am Haus zu tun, aber dann
kann ich das Alltagsgeschäft wieder voll
aufnehmen. Das ich auch dringend wieder
brauche.
Ich freue mich auf das Jahr 2015 mit der
Jahreshauptversammlung Mitte März, wo
Neuwahlen des Vorstandes anstehen.
Dazu wollen wir auch die Jubilare aus dem
Jahr 2014 ehren; das ist bei den Ereignissen des letzten Jahres leider untergegangen.
Eigentlich wollten wir zum Jahresende
eine Veranstaltung für die zu ehrenden
durchführen. Ich bitte auf diesem Weg bei
denjenigen um Entschuldigung und werde
es in diesem Jahr rechtzeitig in Angriff
nehmen.
Da im Jahr 2016 Kommunalwahlen sind,
wird das ein zentrales Thema für Vorstands- und Mitgliedsversammlungen
sein. Ein weiteres Thema ist Mitgliedergewinnung, denn in den letzten zehn Jahren
haben wir 30 % an Mitgliedern verloren.
Auch wenn ich das die letzten 2 Jahre ein
wenig verlangsamen konnte, ist weiterhin
Handlungsbedarf. Der Vorstand wird sich
damit entsprechend beschäftigen, aber
auch die Mitgliedschaft ist gefragt! Wo ist
jemand, der sich für unsere Arbeit interessiert und Lust hat, bei uns mitzumachen?
Mit dieser kleinen Vorschau möchte ich
euch viel Mut und Interesse wünschen,
sich wieder wie gewohnt an dem Gestalten unserer Politik und des Gemeinwesen
unseres Ortsvereins Jever teilzunehmen.
So wird das Jahr 2015 ein besseres als
2014 und wir sind für das Jahr 2016 gut
gewappnet.
Liebe Grüße,
Frank Kourim
Der Ortsverein im Netz: www.spd-jever.de
Rot-Rot-Grün – Sündenfall
oder echte Chance?
(von Gerjet Kleine-Weischede)
Keine Entscheidung der letzten Monate
war strittiger als dass die thüringische SPD
Koalitionsverhandlungen mit Grünen und
Linkspartei führt. Knapp 70% der SPDMitglieder sprachen sich in einem Votum
dafür aus. Am 5. Dezember 2014 wurde
mit Bodo Ramelow zum ersten Mal ein
Politiker der Linkspartei Ministerpräsident.
Manche haben
aus mathematischen
Gründen damit zu kämpfen: da machen
sich zwei Wahlverlierer, Grüne (-0,5%)
und SPD (-6,1%), daran, mit der Linkspartei, die nur marginale Zuwächse verzeichnen konnte, eine erfolgreiche CDU
(+2,2%) zu entmachten.
Und nicht wenige Kritiker verdammen,
dass die SPD gemeinsame Sache mit der
SED-Nachfolgepartei mache – das böse
Wort von „opportunistischen Verrätern“
macht die Runde.
Mich ärgert das. Zum einen, weil 95%
aller SED-Mitglieder nicht der PDS beitraten. Zum anderen, weil die knapp 9000
Mitglieder der WASG, die sich mit der
PDS zur Linken vereinigt hatten, mehrheitlich aus den alten Bundesländern
stammten.
Die Linke ist (für Sozialdemokraten
schmerzhafte) politische Realität – erinnert sie uns doch an die vor knapp 100
Jahren stattgefundene Spaltung der Arbeiterbewegung in SPD und KPD. Und die
Linke legt den Finger in die Wunde – die
SPD hat in den letzten Jahren ganz massiv
versucht, die nettere Kopie der CDU zu
sein, und damit gewaltig Schiffbruch erlitten.
Wie aber mit der Linkspartei umgehen?
Ignorieren? Totalkonfrontation? Annäherung?
Ich entdecke Parallelen zur Großen Koalition 1966, die bei vielen Sozialdemokraten arge Bauchschmerzen verursacht
hat. Egon Bahr hat es im 150-Jahre-SPDFilm „Wenn du was verändern willst…“
vortrefflich auf den Punkt gebracht: „Das
Ganze war gedacht als eine Koalition der
Versöhnung. Das heißt, da saß nun der
alte Nazi Kiesinger neben dem Emigranten Brandt und der Kommunist Wehner neben dem roten Tuch Strauß. Jeder
hatte seine Kröten zu verdauen – nachdem er sie gefressen hatte.“
Heute, 2015, während erneut eine Große
Koalition regiert, bin ich guter Dinge, dass
Rot-Rot-Grün in Thüringen ebenfalls zu
einer Koalition der Versöhnung werden
kann. Es ist eine große Chance und ein
wichtiger Schritt, sozialdemokratisches
Profil zu schärfen. Mit der Preisgabe wichtiger sozialdemokratischer Positionen zugunsten einer Anbiederung an CDU und
gesellschaftliche Eliten hat die SPD zu
Recht viele Wähler verprellt und an die
Linke verloren. Eine rot-rot-grüne Koalition bietet die Möglichkeit, verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen
und eine sozialere, gerechtere und zukunftsfähigere Politik zu gestalten.
Auf die Spitze getrieben...
von Gerjet Kleine-Weischede
„Ihr werdet uns noch vermissen.“ Nur – wer wird wen vermissen? Ihr, die
Nicht-(mehr-SPD-)Wähler, die SPD? Oder die SPD die verlorenen Wähler?
Das Plakat, das das Satire-Magazin „Titanic“ im Internet zur Verfügung stellt,
lässt sich in beide Richtungen deuten.
Satire darf das. Vor allem unbequeme Fragen wie die obigen stellen.
Ich denke, es ist überfällig, dass wir uns dem stellen und anfangen, wieder
Inhalte statt Parolen, Konzepte statt Ideologien und Ideen statt Gesichter in der
Mittelpunkt zu stellen…
Was meint ihr? Wir freuen uns auf eure Rückmeldung unter
[email protected]
„Wer nichts zu verbergen
hat…“
von Gerjet Kleine-Weischede
Vor wenigen Jahren höchstrichterlich verboten ist, sie auf einmal wieder groß im
Gespräch – die Rede ist von der Vorratsdatenspeicherung. Ein Thema, bei dem
mir wirklich die Krawatte schwillt. Nach
den widerlichen und menschenverachtenden Anschlägen in Paris auf ein Geschäft
für koschere Lebensmittel und die Redaktion des Satire-Magazins „Charlié Hebdo“
trauen sich Law-and-Order-Politiker aller
Parteien, auch der SPD, aus ihren dunklen
Ecken. Unter dem Deckmäntelchen der
Terrorabwehr greifen sie mühsam erkämpfte Bürgerrechte unverhohlen an –
„wer nichts zu verbergen hat, der hat ja
auch nichts zu befürchten“ ist ein gern
verwendetes Argument der Befürworter
einer mindestens sechsmonatigen, völlig
anlasslosen Speicherung jeglicher Verbindungsdaten. Mit David Cameron in
Großbritannien und Barack Obama in den
USA gibt es bereits die ersten Regierungschefs, die überlegen, Bürgern eine Verschlüsselung von Kommunikation in
Zukunft zu verbieten. Auch SPD-Chef
Sigmar Gabriel zeigt sich unter dem
Druck der CDU einer stärkeren staatlichen Überwachung nicht mehr abgeneigt.
Ich empfinde diese Debatte als einen beispiellosen und widerwärtigen Angriff auf
das grundgesetzlich verbriefte Recht auf
Privatsphäre. Die seit 2006 in Frankreich
praktizierte Vorratsdatenspeicherung hat
die schrecklichen Anschläge in Paris nicht
verhindern können. Dass die Frauen der
Attentäter über 500 Mal miteinander telefoniert haben hat nicht dazu geführt,
dieses Verbrechen zu verhindern.
Tausende neue Server, die den E-MailVerkehr abfangen, Textnachrichten abgreifen oder Telefondaten anlasslos sammeln führen nicht zu mehr Sicherheit. Sie
führen vielmehr zu einer Schere im Kopf
aller Bürger: „Kann ich meine Meinung
offen kommunizieren? Oder kostet mich das
meinen Job, meine Familie, meine
Freiheit?“
Die
niederländischen Behörden
führten in den
1930er Jahren detaillierte Listen
über ihre Bürger,
auch mit dem Merkmal „Religionszugehörigkeit“ – knapp 80% aller niederländischen
Juden
bezahlten
die
Machtübernahme der Nazis mit dem Tod.
Gerade die Tatsache, dass Sozialdemokraten in Diktaturen besonders hart verfolgt wurden, sollte uns vorsichtig werden
lassen, anlasslos Datenberge zu produzieren, die in die falschen Hände gelangen
könnten…
Redaktionsschluss
für die 8. Ausgabe des
ist der 17. März 2015
Jahreshauptversammlung
des
SPD - Ortsvereins Jever
am 16.03.2015 um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zur Schlachte“
Tagesordnungspunke sind unter anderem:
- Wahlen des Vorstandes
- Ehrungen der Jubilare des Jahres 2014
Als Gast ist unser Landrat Sven Ambrosy eingeladen.
Die endgültige Einladung zur Jahreshauptversammlung wird
allen Mitgliedern zugesendet.
Um zahlreiches Erscheinen der OV - Mitglieder wird gebeten!
Gäste sind herzlich willkommen.
Als SPD-Fraktion klare
Zeichen gesetzt
Wir haben auch im Jahr
2014 mit unserer kommunalpolitischen
Arbeit
Schwerpunkte
gesetzt,
klar Flagge gezeigt und
wie wir meinen, unsere
Kreisstadt weiter vorangebracht!
Im Mittelpunkt stand u. a. der Bau der
neuen Tourist-Information auf dem Alten Markt, für den nach langem Hin und
Her und erneuter Ausschreibung am 31.
Juli 2014 der Grundstein gelegt wurde.
Jetzt ist das Gebäude mit neuen Außenanlagen fast fertig und passt sich, wie wir
meinen, gut ins Zentrum der Innenstadt
ein.
Die ganze Thematik „neues Ahlershaus“
wurde insgesamt dreimal im Stadtrat,
zweimal im Bauaussschuss und sechsmal
im Planungsausschuss öffentlich beraten.
Vorangegangen war am 3. Mai 2012 eine
interfraktionelle Sitzung des Rates, um
Entwicklungsperspektiven für einen Neubau zu beraten.
Entscheidend waren eigentlich die Grundsatzbeschlüsse für einen Neubau an diesem Standort, die am 12. September 2012
im Bauausschuss einstimmig und in der
darauf folgenden Ratsitzung am 27. September 2012 mit 29 Ja-Stimmen und einer
Enthaltung so fielen. Also eigentlich waren alle im Rat dafür, obwohl besonders
große Teile der CDU dies anschließend
oft nicht mehr wahrhaben wollten.
Wir als SPD-Fraktion haben „nicht rumgeeiert“ und immer deutlich und in Geschlossenheit Position bezogen für dieses
Projekt.
Mit der Neuorganisation Stadtmarketing
und Tourismus haben wir uns auch
schwerpunktmäßig in zahlreichen Sitzungen befasst und uns dagegen ausgesprochen, dass der neue Wangerländer
Tourismuschef mit einem Bruchteil seiner
Arbeitskraft noch für Jever zuständig sein
sollte. Es ist gut, dass die Entscheidung
für eine neue Verwaltungsstruktur gefallen
ist, und in Abteilung 3 „Bürgerdienste,
Tourismus, Freizeit und Kultur“ auch der
Chef sitzt, der die Fäden im wichtigen
Tourismus-Bereich für unsere Stadt in der
Hand hält.
Auf der Tagesordnung des Rates stand im
letzten Jahr auch die Festsetzung für den
Fremdenverkehrsbeitrag. Für uns stand
die Fremdenverkehrsabgabe nie zur
Debatte, sie ist wichtig, denn der große
finanzielle Aufwand, den die Stadt für den
Tourismusbereich hat, muss zumindest
teilweise abgemildert werden. Wir sind
nach wie vor der Meinung, dass nicht alle
Steuerzahler in Jever dafür aufkommen
sollen, sondern vor allem die, die vom
Tourismus profitieren. Der 16-ProzentBeitrag ist ein Kompromiss und er ist gerecht!
Wir waren für die Erweiterung von
Baugebieten wie Normannenviertel
(Gleisdreieck) und Voßhörn in Moorwarfen sowie für die Aufstellung eines
Bebauungsplans für den Bereich Friesenweg. Unsere attraktive Stadt ist ein beliebter Wohnstandort. Dies müssen wir
pflegen und weiter ausbauen. Durch
mehr Einwohner kann auch unsere Finanzkraft in Jever gestärkt werden. Ein
positiver Effekt ist, dass Kindergärten,
Krippen und Schulen dauerhaft ausgelastet bleiben können.
Auch für eine verbesserte Kinderbetreuung mit erweiterten Öffnungszeiten
in den Einrichtungen setzten wir uns ein.
Mit der Aufstellung des Sanierungsgebietes IV Lohne, Schlachte, Hooksweg
und
dem
Antrag
auf
Förderungsaufnahme sehen wir die Chance, diesen Stadtbereich zukünftig attraktiver zu gestalten. Dies könnte dann durch
öffentliche und private Maßnahmen erfolgen. In den zukünftigen Haushalten müssten dann natürlich auch hierfür benötigte
Gelder eingestellt werden. Wir sind dafür
und werden uns entsprechend einsetzen!
Es muss aber auch das angesprochen werden, was wir nicht geschafft haben.
Unserem Antrag auf Einrichtung eines
Jugendparlaments oder eines Jugendbeirats ist in den entsprechenden Gremien des Rates leider nicht stattgegeben
worden. Kinder und Jugendliche müssen
nach unserer Meinung eine bessere Lobby
in Jever erhalten und ihre Anliegen und
Anregungen einbringen können. Dies ist
nun leider vorerst gescheitert – wir meinen eine verlorene Chance, schade!
Froh sind wir aber darüber, dass die Saisonarbeiter auf dem Bauhof, die sehr
gute Arbeit leisten, durch unseren Einsatz
und unseren Antrag wahrscheinlich finanziell besser gestellt werden. Dies wird sich
besonders durch eine längere Beschäftigungsdauer auswirken. Mit dem Stellenplan im Haushalt 2015 wird die
Entscheidung fallen – wir gehen von
einem positiven Ergebnis aus.
Positiv und mit dem Blick nach vorn auf
zukünftige neue Aufgaben und Anforderungen starten wir in das neue Jahr. Wir
wünschen, dass es für alle ein gutes Jahr
2015 wird.
Dieter Janßen, SPD-Fraktionsvorsitzender
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