Was Vater sagte, war Gesetz - Friesenblog

JEVER
SEITE 2 - NR. 282
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Was Vater sagte, war Gesetz
MEIN WOCHENRÜCKBLICK
Freitag,
19 Uhr 30
SERIE
liert, weil die finanzielle Ausweglosigkeit der Jadestadt
immer deutlicher wird. Die
2,7 Millionen Euro Steuererhöhung, die Wilhelmshaven ab 2013 plant, sind da
nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
In Zusammenhang mit
der Wilhelmshaven Touristik
& Freizeit GmbH, die letzte
Woche wegen der Verpflichtung von Michael Diers als
neuem Geschäftsführer von
sich reden machte, war in
den vergangenen Tagen von
Gesprächen zwischen Wilhelmshaven und der Gemeinde Wangerland zu hören. Möglich, dass die
Wangerländer sich bald um
den Tourismus in der Jadestadt mit kümmern werden.
Ein weiterer Baustein zum
Zusammengehen? Die Diskussion um die Wiedereinführung alter Autokennzeichen, die in jüngster Zeit neu
aufflammte, darf man getrost
zurückstellen. Wer weiß, wie
unser Landkreis in ein paar
Jahren heißt?
@ Den Autor erreichen Sie unter
[email protected]
E-Bike kommt bei
Friesenenergie gut an
KOOPERATION
Fahrrad-Shop als Partner
JEVER/CH – Der Beitritt der
Marienstadt zum kommunalen Öko-Energiedienstleister
„friesenenergie“ im Wangerland scheint nur noch eine
Formsache, und schon läuft in
Jever eine Kooperation an. Die
Geschäftsführer der „friesenenergie GmbH“, Manfred Meinen und Gitta Heitmann,
stellten
gestern
Rainer
Schlechter, Inhaber des Fahrrad-Shops Jever in der Großen
Wasserpfortstraße, als ersten
Kooperationspartner für EBikes vor. Die Bezeichnung EBike steht für die neue Generation von Fahrrädern mit
Elektro-Hilfsmotor, der den in
die Pedalen tretenden Radler
optimal unterstützt.
Besonders Geschäftsführer
Manfred Meinen zeigte sich
von der Nähe des Produktes
zur Unternehmensphilosophie von „friesenenergie“
Gerdine Rogallas Leben war eines ohne Luxus und Schnörkel
Erst die Arbeit, dann
das Vergnügen, lautete
das Motto in ihrer
Kindheit.
VON HELMUT BURLAGER
Wo Rauch ist, ist auch Feuer,
und es qualmt mittlerweile
gehörig in der Gerüchteküche in Friesland und Wilhelmshaven. Hinter vorgehaltener Hand spricht mancher schon länger über eine
Gebietsreform, die nach der
Landtagswahl im Januar
2013 unweigerlich kommen
werde, und dass davon auszugehen sei, dass Wilhelmshaven eines nicht allzu fernen Tages zwar noch Stadt,
aber auch Teil des Landkreises Friesland sein könnte.
Die Phase der Heimlichkeit ist seit Donnerstagabend
vorbei, da wurde nämlich bei
der Podiumsdiskussion der
sechs Landtagskandidaten,
die sich um das Direktmandat im Wahlkreis 70 (Friesland) bewerben, ganz offen
über eine mögliche Reform
diskutiert, und es fiel das
Stichwort „Großkreis“.
Der könnte ja sogar noch
größer gefasst sein, es gibt
schließlich
kommunale
Nachbarn neben Wilhelmshaven, mit denen Friesland
bereits eng kooperiert. Doch
über Friesland-Wilhelmshaven wird ernsthafter speku-
SONNABEND, 1. DEZEMBER 2012
überzeugt: „Ökostrom und EMobilität passen zusammen,
auf dem E-Bike tut man was
für die Gesundheit und für die
Umwelt“, erklärte er. Das EBike, das sich auch für ungeübte Radfahrer eigne, stehe
zudem für das Energiesparen.
„Aufgetankt“ wird es an der
ganz normalen Netz-Steckdose – und dann kostet eine Ladung für 100 Kilometer nur
zehn Cent. „Radfahrer kommen dank dieser Technologie
nicht mehr verschwitzt ins
Büro“, digitaler Diebstahlschutz inklusive.
Die Kooperation der ÖkoStromlieferanten mit dem
Fachhändler ist nicht nur ideeller Natur: Kunden können
bei der „friesenenergie“ einen
Gutschein anfordern, auf den
sie beim Kauf eines E-Bikes im
Fahrrad-Shop fünf Prozent Ermäßigung erhalten.
VON BRIGITTE MEINERS
JEVER – „Ich möchte Kranken-
schwester werden.“ „Eerst koomt de Jungs, denn kummst
du“, lautete die Antwort des
Vaters. Gerdine Heikens, von
allen Gerdi genannt, hatte
eine Schwester und sechs
Brüder. Da war klar, dass sie
„in Stellung gehen“ musste.
„Konntest Du Dich nicht wehren?“, hat ihre jüngste Tochter
einmal gefragt. Was der Vater
sagte, war Gesetz. „Streng war
er.“ Die Mutter hat vieles ausgeglichen. So die Erinnerung
an die Kinder- und Jugendzeit
in Jemgum. Krieg, kleine
Landstelle, das Geld verdiente
der Vater bei der Ziegelei, später bei der Post. Jedes Kind
hatte Pflichten, Gerdine als älteste Tochter besonders viele.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Das prägt, das sitzt auch
heute noch. „Wenn Du mal
Kinder hast, dann machst Du
es anders“, hat sie sich vorgenommen. Rückschau der heute 80-Jährigen: „Ob mir das
immer gelungen ist, weiß ich
nicht, aber ich hab’s versucht.“ Vom Vater hat sie die
direkte Art geerbt und sie
weiß, dass sie durchaus mal
aneckt.
Ihren Mann traf sie 1957 in
Detmold, dort war sie im
Haushalt in Stellung. „Hochtiedt“ 1959, da war die älteste
Tochter bereits geboren, der
Sohn kam 1961 zur Welt, die
Jüngste 1973. Die Familie lebte wieder in Ostfriesland, in
Holtland. Dort hatte man
5000 Quadratmeter Land gekauft, ein Haus gebaut. Arbeit
im Überfluss. Gerdi, die jetzt
Rogalla heißt, nutzte das Land
für eine kleine Baumschule.
„Das ist dein Zubrot, dann
brauchst Du nicht arbeiten
gehen“, hatte ihr Mann ge-
Respekt.
PORTRÄTS VON ALTEN MENSCHEN
AUS DEM JEVERLAND
Gerdine Rogalla (80) ist vor wenigen Jahren nach Jever gezogen. Hier hat sie Wurzeln geschlagen.
BILD: SIGRID KASDORF
sagt. Haushalt, Kinder, eine
Ehe, „in der nicht jeden Tag
Sonntag war.“ Ein Leben ohne
Schnörkel und Luxus, dafür
mit Höhen und Tiefen. „Der
liebe Gott lässt keine Bäume
in den Himmel wachsen.“ Von
dem tödlichen Unfall ihres
Sohnes, der mit seiner Mofa
nur eben um den Pudding
fahren wollte, kann sie sich
kaum erholen. „Dat wünsch
ick kien een.“
Und dann ein Wendepunkt
in ihrem Leben: Nach 30 Jahren Ehe geht sie ihren eigenen
kalorienarme
WestErnähgermane
rung
Scheitelpunkt
des
Himmels
Damenflach
beklei-
Schütz-
Biene
ling
dung
Schleifenblume
Back-
Art,
ware
Stil
Wortteil: Schweifstern
erprobt,
fort-
bewährt
gesetzt
Trut-
heiter
mögen
acht
Angeh. e.
germanischen
Stammes
henne
gürtel
ein
Kfz.-Z.:
weiches
Gütersloh
leichtes,
schnelles
Ruderboot
Kreuzfahrt
kurz für:
Insek-
Über-
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dem
larve
einschnitt
Klang-
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wirkung
nisch:
haftes
(engl.)
mir, mich
Getränk
sel
chem.
Zeichen:
Magnesium
Berg-
arabisches
Fürstentum
asiatische
Raubkatze
Kimono-
Metall
Auflösung des letzten Rätsels
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GRABEN
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CADDY Z
Kfz.-Z.:
Detmold
größeres
Binnengewässer
W-1579
miserabel. Die, die in Holtland
bekannt war wie ein bunter
Hund, traf beim Einkaufen in
Jever nicht einen Bekannten.
Schrecklich. Sie ging zum Seniorenkreis in der Zerbster
Straße. Das war der Durchbruch. Da macht sie jetzt Tee,
hat neue Freunde gefunden.
Sie ist angekommen, geht tapfer gegen ihre Krankheit an,
liest, kocht, näht, sitzt vor
dem Fernseher, sobald Sport
kommt. Gerdi Rogalla ist mit
ihrem Leben zufrieden, sie hat
in Jever Wurzeln geschlagen.
englisch,
französisch:
Luft
Vorname
der
Schell
† 2005
innig
Friesenenergie kooperiert mit Fahrradhändler: Die Geschäftsführer Manfred Meinen (links) und Gitta Heitmann
mit Rainer Schlechter vom Fahrrad-Shop Jever, der eines seiner E-Bikes präsentiert.
BILD: CHRISTOPH HINZ
Weg, gibt Haus und Garten
auf, in die sie so viel Arbeit investiert hat. Ein mutiger Entschluss. Die Töchter, auf die
sie sehr stolz ist, stehen hinter
ihr. Eigene Wohnung, neue
Freiheit. „Das habe ich genossen.“
2010 wieder etwas Neues.
Umzug nach Jever. Näher bei
der Tochter sein. „Einen alten
Baum verpflanzt man nicht“,
hat sie von allen Seiten gehört. Als sie dann am Umzugstag allein in ihrer Altenwohnung saß, fühlte sie sich
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