Marktausblick Juli / August 2016 Liebe Leserinnen, liebe Leser, BREXIT, und was jetzt? Wie schnell soll der Austritt erfolgen? Und zu welchen Konditionen? Wer führt die Verhandlungen? Bleiben die Schotten und Nordiren im Vereinigten Königreich? Das Ergebnis der Abstimmung bedeutet vor allem: Unsicherheit. Unsicherheit ist etwas, was die Kapitalmärkte nicht mögen. Unsicherheit legt sich wie Mehltau auf alle betroffenen Kapitalmärkte, vor allem auf Großbritannien, aber auch auf die der Europäischen Union. Denn auch in der EU muss man sich erst einmal sortieren und überlegen, wie es mit Großbritannien weiter gehen soll. So günstig wie bisher … dann könnten andere ebenso versuchen, sich von der EU loszulösen. Zu deutlich schlechteren Konditionen … dafür gehört Großbritannien zu sehr zu Europa. Die Europäische Union hat sich immer als gesamteuropäische Institution verstanden und Großbritannien gehört zu Europa. Mit dem BREXIT hat die ohnehin hohe Unsicherheit an den Märkten kräftig zugelegt, und das bedeutet noch länger niedrige Zinsen und damit ein Kapitalmarktumfeld, das weiterhin störungsanfällig und schwankungsfreudig sein wird. Temporär ergeben sich aufgrund der Volatilität durchaus attraktive Chancen, doch in der langen Frist ist mit Wachstumseinbußen und niedrigeren sicheren Erträgen zu rechnen. In diesem Umfeld sagen wir: „Die Dividende ist der neue Zins“. I) Wirtschaftliches Umfeld Die Wachstumsraten in den meisten Industrieländern waren im ersten Quartal recht robust. Nur in den USA war das Wachstum wie auch schon in den ersten Quartalen der vergangenen Jahre schwach. Der zuletzt schwache Arbeitsmarktbericht verstärkte die Befürchtungen, die schwachen Zahlen in den USA könnten sich fortsetzen. Die Vergangenheit zeigt allerdings, dass die Entwicklung einzelner Monate nur begrenzte Vorhersagekraft für die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft hat. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deuten auch auf keine dauerhafte Eintrübung des Arbeitsmarktes hin. In der Eurozone hat sich das Wachstum im ersten Quartal dagegen beschleunigt. Deutschland, Frankreich und Spanien meldeten jeweils starke Zahlen. Lediglich Italien hinkt weiter hinterher. Der Haupttreiber war der private Konsum, aber auch Investitionen trugen positiv dazu bei, während der Außenhandel tendenziell das Wachstum reduzierte. Der deutsche Arbeitsmarkt boomt. Die Anzahl der Beschäftigten steigt seit einigen Jahren stark an und zwar in einer Größenordnung von 0,5 Mio. pro Jahr. Dies ist zum einen durch den Abbau von Arbeitslosigkeit (ca. 100 Tsd.) und demografische Effekte, insbesondere durch die zunehmende Partizipation, erfolgt (ca. 50-150 Tsd.). Erwerbspersonen, die bislang keiner Beschäftigung nachgingen, sind nun erwerbstätig. Darüber hinaus erfolgte der Beschäftigungsaufbau durch Zuwanderung (ca. 200. Tsd.). Dabei handelte es sich in erster Linie um Zugewanderte aus der EU und nur zu einem geringen Anteil um Migranten aus Nicht-EU-Staaten. In Japan hat Premierminister Abe verkündet, dass die geplante Mehrwertsteueranhebung von April 2017 auf Oktober 2019 verschoben wird. Die Mehrwertsteueranhebungen 1997 und 2014 hatten zu Rezessionen geführt. Dieses Risiko wird jetzt gescheut, zumal der starke Yen die japanische Wirtschaft belastet. 1 In den Schwellenländern ergibt sich ein gemischtes Bild. In China befindet sich das Wachstum auf relativ hohen Niveaus. Allerdings sind die positiven Impulse vom Immobilienmarkt und der Schwerindustrie zurückgegangen. Damit dürfte sich das Wachstum in den nächsten Monaten verlangsamen. In Brasilien hat sich die Wirtschaftslage stabilisiert, allerdings ist die Jahresrate der Industrieproduktion noch deutlich negativ. In Indien und Russland bewegt sich dieser Wert in der Nähe der Null. II) Inflation und Zentralbanken Inflation ist an den großen Märkten rund um die Welt kein großes Thema. Der Preisdruck, insbesondere in den USA, nimmt aber zu. Die Ölpreise ziehen an. Der Inflationsdruck dürfte in den kommenden Monaten zunehmen und die Inflationsraten nach oben bringen. Auch die Aktienmärkte spiegelten bereits vor dem BREXIT Referendum eine Risikoaversion wider, die sich danach nochmals deutlich verstärkte. Ebenso belastet der BREXIT den Immobilienmarkt in Großbritannien. Trotz höherer Risikoaversion sind die Risikoaufschläge von europäischen Unternehmensanleihen zuletzt gesunken. Dies ist vor allem auf die Ankündigung der Europäischen Zentralbank im März zurückzuführen, Anleihen von Nicht-Finanzunternehmen aus der Eurozone in die Liste für Wertpapierkäufe aufzunehmen. Am 8. Juni startete die EZB mit den Käufen, was sich im Zinsaufschlag der Anleihen von Nicht-Finanzunternehmen niederschlug. Doch auch Finanzunternehmen konnten von der Erwartung der EZB-Käufe profitieren, da Investoren auf deren Wertpapiere auswichen. Die Projektionen der US-Notenbank Fed für den Leitzins deuten auf einen flacheren Pfad für die Zinsanhebungen, insbesondere in 2017 und 2018, hin. Für das Jahr 2016 rechnen sechs FedMitglieder mit nur noch einer Zinsanhebung, allerdings sieht die Mehrheit weiterhin mindestens zwei Zinsschritte in diesem Jahr. III) Kapitalmärkte Nach der Veröffentlichung des letzten US-Arbeitsmarktberichts Anfang Juni, der die Erwartungen enttäuscht hatte, sind die Renditen von US-Staatsanleihen gefallen. Auch andere Safe Haven Anleihen konnten sich von dieser Entwicklung nicht abkoppeln, die Renditen sanken mit denen der US-Anleihen. Nach dem BREXIT Referendum sind die Renditen von Bundes- und USStaatsanleihen nochmals gefallen und die Aussicht auf eine Normalisierung der Zinslandschaft ist weiter in die Zukunft geschoben worden. Der Druck auf einige Schwellenländer hat deutlich nachgelassen, auch aufgrund der gesunkenen Leitzinserwartungen der FED. Insbesondere Länder in Lateinamerika, aber ebenso die Türkei oder Südafrika konnten davon profitieren. Osteuropäische Staaten leiden im Gegensatz dazu unter der Unsicherheit, auch im Zusammenhang mit dem BREXIT. Das BREXIT Votum hat nicht gänzlich überrascht, aber die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt. In der Vorwoche des Referendums schien sich eine Entscheidung zu Gunsten von BREMAIN abzuzeichnen. Die Kapitalmarktreaktionen waren dementsprechend heftig, aber nicht panisch. Im Ergebnis ist nicht nur Großbritannien geschwächt, sondern auch Europa insgesamt gegenüber den anderen großen Wirtschaftsblöcken auf der Welt. Die Unsicherheit wird über einen längeren bzw. sogar sehr langen Zeitraum anhalten, weil sich die Diskussionen und Verhandlungen über das künftige Verhältnis von Großbritannien gegenüber der Europäischen Union hinziehen dürften. Es gilt eine Vielzahl von Austauschbeziehungen bei Gütern, Dienstleistungen und im internationalen Kapitalverkehr zu regeln. 2 Darüber hinaus ist die Diskussion über die Einheit Großbritanniens und eine mögliche Loslösung von Schottland oder Nordirland neu aufgebrochen. Weitere politische Risiken neben BREXIT auf der Agenda sind: Präsidentschaftswahlen in den USA und Frankreich, italienisches Referendum, Taiwan, Südchinesisches Meer, Mittlerer Osten. Die hohe Unsicherheit und die politischen Risiken bedeuten auch weiterhin niedrige Zinsen. Die zehnjährigen Bundesanleihen sind zum ersten Mal unter die Nulllinie abgetaucht. Wer noch regelmäßige ordentliche Erträge haben möchte, kommt um das Thema Dividenden kaum herum. Herzlichst, Ihr Max Plank 3 Allgemeine Hinweise Diese Information dient Werbezwecken. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. 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Diese Unterlagen erhalten Sie kostenlos bei: MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH Oskar-von-Miller-Ring 18 80333 München Tel.: 089 | 28 67 – 28 67 Fax: 089 | 28 67 – 28 68 www.meag.com Wertentwicklung Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten (wie z. B. Verwaltungsvergütung). Die Nettowertentwicklung berücksichtigt zusätzlich den Ausgabeaufschlag, der die Wertentwicklung mindert. Da der Ausgabeaufschlag im ersten Jahr anfällt, unterscheidet sich die Darstellung brutto/netto nur in diesem Jahr. Es können dem Anleger zusätzlich die Wertentwicklung mindernde Depotgebühren entstehen. Angaben zur bisherigen Wertentwicklung sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Der Wert der Fondsanteile und deren Erträge können sowohl steigen als auch fallen, und es besteht die Möglichkeit, dass Sie bei einer Rückgabe von Anteilen nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten. 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