Psychologie verbindet Aktueller Brief März 2015 Liebe Freunde, Leserinnen und Leser, der wohl wichtigste Tag des Kirchenjahres im März ist der 25. „Die Verkündigung des Herrn“. Neun Monate vor Ihrer Niederkunft wird Maria die Botschaft verkündet, dass sie den Sohn Gottes empfangen und gebären wird. Bei der „3" oder dem 3. Monat geht es darum, dass wir eine neue Stufe von Selbstausdruck und Kommunikation zwischen uns und der Welt erreichen. Das ist ein Teil der Verkündigung. Es ist der Weg, den Jesus uns aufgezeigt und den er für uns bis hin zu seiner Auferstehung gegangen ist. Wir sind aufgefordert zu lernen, in Liebe miteinander zu kommunizieren, unsere Geschenke und Begabungen zu zeigen, anzuerkennen und zu teilen, statt mit Groll, Verurteilung oder Schuldzuweisungen zu agieren. Es gibt ein eindeutiges Erkennungszeichen dafür, ob wir in Liebe kommuniziert haben oder nicht: Wenn es weh tut, ist es keine Liebe. Aber was ist es dann? Im Kurs* steht: „Angst und Liebe sind die einzigen Gefühle, deren du fähig bist.“ Wenn es keine Liebe ist, ist es also Angst? Schmerz (ich bezeichne das auch immer wieder als „Unliebe“) kann verschiedene Formen annehmen: Trauer, Enttäuschung, Verletzung, Kränkung, Überforderung, Versagen, Wut, Groll usw. Tatsächlich ist es so, dass unter all diesen Gefühlen, eine Angst verborgen ist. Viele von uns denken, dass Gegenteil von Liebe ist Hass. Aber auch unter dem Hass verbirgt sich eine Angst, denn wir hassen nicht aus „Spaß an der Freude“ sondern, weil wir uns durch den Hass schützen wollen, vor etwas, vor dem wir Angst haben. Wenn keine Angst da wäre, würde ja auch der Hass keinen Sinn machen und wir wären in der Liebe. Also haben wir Angst vor Liebe? „Angst ist ein Symptom deines eigenen tiefen Verlustgefühls.“*** Und genau dabei geht es bei jeder Angst. Angst etwas zu verlieren. Zu den Ängsten, die sich in der letzten Zeit am häufigsten gezeigt haben gehören Angst vor Einsamkeit, Angst nicht gut genug zu sein, Existenzangst, Angst vor Sexualität, Angst vor Einsamkeit und Versagensangst. In den letzten Prozessen hat sich verstärkt gezeigt, dass wir viele unserer Ängste und Verhaltenweisen von unseren Eltern und Großeltern übernommen haben. Obwohl wir wissen, dass sie auch nicht immer unbedingt glücklich waren, handeln wir in bestimmten (Problem-)Situationen wie sie. Das führt dazu, dass wir gleiche oder ähnliche Erfahrungen machen. Dies kann sich sogar bei unseren Kindern wiederholen. Unsere Eltern und Großeltern handelten aber nicht so wie sie gehandelt haben, weil sie nicht glücklich sein oder andere verletzen wollten sondern, weil sie es nicht besser gewusst haben. Im Gegenteil, alles was sie getan haben war zu jeder Zeit das Beste, was sie (aus Liebe) tun konnten. Die Prozesse zeigen, dass uns diese Familiendynamiken nicht bewusst sind. Wären Sie es, würden wir anders handeln und eine bessere Lösung finden. Erst bei einer tieferen Betrachtung tauchen die Muster auf. Es ist wichtig, diese zu heilen, damit wir uns bewusst für eine andere Handlungsweise - eine neue Ebene der Kommunikation entscheiden können. Und ja, letzten Endes zeigen die Familiendynamiken und Muster, dass wir Angst vor Liebe haben. Denn warum sonst, halten wir an all den Formen der „Unliebe“ (Groll, Vorhaltungen, Urteile, Angriff usw.) fest? Weil wir uns vor weiteren Verletzungen schützen wollen? Sicher - aber wie gut funktioniert es? Machen wir nicht gerade auf diesem Weg die Erfahrung, dass wir immer wieder - von wem auch immer - verletzt (in welcher Form auch immer) oder enttäuscht werden? Angst vor Liebe - dabei sehnen wir uns alle danach. Ist das nicht im wahrsten Sinne des Wortes ver-rückt? Ich wünsche uns allen die Bereitschaft, den Mut und das Vertrauen, die zur Heilung nötig sind. Möge dieser Monat voller Vergebung und Segen sein und erfüllt mit Liebe, Gesundheit, Glück und Frieden. In Liebe verbunden Silvia Stiessel *gemeint ist das spirituelle Lehrwerk „Ein Kurs in Wundern“ **aus „Ein Kurs in Wundern“ Textbuch, Kapitel 12; I.; 9. Satz 5; S. 217 ***aus „Ein Kurs in Wundern“ Textbuch, Kapitel 12; I.; 9. Satz 1; S. 217 Zur Auflösung von Familiendynamiken empfehle ich das Abendseminar „Bewusste Elternkompetenz“ Start: 15.04.2015 Silvia Stiessel Freie Dozentin Bürgerstraße 9 01127 Dresden Tel.: 0172 133 1253 e-mail: [email protected] www.psychologieverbindet.de
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