wir sind jung. wir sind stark. Martin Stefan Murr Jürgen + Peter + Fritz + Polizeichef Arnulf Schumacher Stefan Sebastian Jehkul Robbie Philipp Staschull Goldhahn Rouven Blessing Tabor Linus Scherz Philipp Alexandros Ioannidis Marcel Antonije Stankovic Sandro Christopher Löschhorn Jennie Lisa Kohler Ramona Nina Vieten Miriam Miriam Thurau Lien Olivia Szpetkowska Minh Alexander Wertmann Thao Fortesa Berisha Lih Nina Niknafs K atrin Magdalena Jinx Müller Ingo Jan Banholzer / Leonard Bittner Fr. Schmidt + Polizistin Susanne Frieling Reporterin (live) Gloria Göbel Kinder Antonia Gehring / Simon Schwald + Jan Banholzer / Leonard Bittner Frau im Publikum Janina Rüb / Gundula Rauch Reporterin (Fernsehen) Friederike Ott Bewohnerin (Fernsehen) Katrin Röver Reporter (Radio) Gerhard Peilstein wir sind jung. rostock-lichtenhagen, 1992 wir sind stark. nach dem Film von dem Drehbuch von Regie Bühne + Kostüme Musik Licht Video Körpertraining Dramaturgie Burhan Qurbani Martin Behnke + Burhan Qurbani Anja Sczilinski Peter N. Schultze Kilian Unger Uwe Grünewald Marie-Lena Eissing Annerose Schmidt Christina Hommel Regieassistenz Julia Opitz Kostümassistenz Silke Messemer Regiepraktikum Alexandros Ioannidis Regiehospitanz und Soufflage Leonie Lerch Kostümhospitanz Silke Kußmaul Dramaturgiehospitanz Luca Daberto Inspizienz Susanne K. Backes für alle ab 15 Jahren PREMIERE: 5. februar 2016 marstall Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 30 min. kEine pause Bühnenmeister Alexander Al-Akkam + Klaus Kreitmayr Beleuchtungsmeister Uwe Grünewald Stellwerk Alexander Bauer + Johannes Frank + Oliver Gnaiger Video Marie-Lena Eissing Ton Matthias Reisinger Requisite Barbara Hecht + Maximilian Keller + Anna Wiesler Maske Nicole Purcell + Kathrin von Manteuffel Garderobe Joy-Aliza Huber + Aleks Hein + Franz Schuller RESIDENZTHEATER Spielzeit 2015/16 AUFFÜHRUNGSRECHTE ZDF Enterprises GmbH REDAKTION Christina Hommel JUNGES RESI Anja Sczilinski, Julia Opitz FOTOS Konrad Fersterer GESTALTUNG Studio Johannes Bissinger DRUCKEREI G. Peschke Druckerei GmbH HERAUSGEBER Bayerisches Staatsschauspiel, Max-Joseph-Platz 1, 80539 München INTENDANT Martin Kušej GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR Holger von Berg CHEFDRAMATURG Sebastian Huber TECHNISCHER DIREKTOR Thomas Bautenbacher KOSTÜMDIREKTORIN Elisabeth Rauner KÜNSTLERISCHER DIREKTOR Roland Spohr Chefdisponentin Regina Maier PRESSE- U. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Sabine Rüter TECHNIK Matthias Neubauer + Gerrit Jurda WERKSTÄTTEN Michael Brousek AUSSTATTUNG Bärbel Kober + Maximilian Lindner BELEUCHTUNG / VIDEO Tobias Löffler TON Michael Gottfried REQUISITE Dirk Meisterjahn PRODUKTIONSLEITUNG KOSTÜM Enke Burghardt DAMENSCHNEIDEREI Gabriele Behne + Petra Noack HERRENSCHNEIDEREI Carsten Zeitler + Aaron Schilling MASKE Andreas Mouth GARDEROBE Cornelia Faltenbacher SCHREINEREI Stefan Baumgartner SCHLOSSEREI Ferdinand Kout MALERSAAL Katja Markel TAPEZIERWERKSTATT Peter Sowada HYDRAULIK Karl Daiberl GALERIE Christian Unger TRANSPORT Harald Pfähler BÜHNENREINIGUNG Adriana Elia ZUM STÜCK Bilder eines hässlichen Deutschlands gehen um die Welt. Ein Mann in einer verfärbten Jogginghose hebt den Arm zum Hitlergruß, Jugendliche in Bomberjacken halten Brandsätze in den Händen, rechtsradikale Sprechchöre schallen durch die Straßen – im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen wütet mehrere Tage ein nicht unter Kontrolle zu bringender Mob vor der Zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende. Zuerst fliegen Steine, später Molotowcocktails und schließlich wird ein Ausländerwohnheim in Brand gesteckt. Unterstützt, angefeuert und beklatscht werden die jugendlichen Randalierer von über 3000 Schaulustigen, während Fernsehteams und Fotografen aus aller Welt die Geschehnisse im Minutentakt verfolgen. „Wir sind jung. Wir sind stark.“ sucht nach Erklärungen, wie es am 24. August 1992 in Rostock zu einer derartigen Eskalation kommen konnte, und fragt nach den gesellschaftlichen und individuellen Parametern, die eine solche Gewaltwelle ermöglichen. Eine schleichende Radikalisierung zieht sich durch das Stück und erzählt vom desillusionierenden Alltag der Jungen und Starken, aber auch von einem Vater, der seinen Sohn nicht mehr erreichen kann und als Politiker keine Lösungen findet. Ebenso werden Perspektiven der Hilflosigkeit von Polizeibeamten, der medialen Aufarbeitung der Geschehnisse und der beklemmenden Situation der Ausländer im umzingelten Wohnheim eröffnet. So entsteht ein Gesellschaftspanorama, das ein Land im Übergang und in einer Krise aufzeigt. Anja Sczilinski bringt Burhan Qurbanis Film über eine der heftigsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte mit der intergroup des JUNGEN RESI, Schauspielern des Residenztheater-Ensembles und Gästen auf die Bühne. Die intergroup besteht aus Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 23 Jahren, die teilweise noch zur Schule gehen, sich in Orientierungsphasen befinden oder studieren. Ihre Wurzeln liegen in Albanien, Deutschland, England, Griechenland, dem Iran, Polen, Russland, Serbien, der Ukraine. Die Jugendlichen deutscher und nicht-deutscher Herkunft haben Rostock-Lichtenhagen 1992 nicht selbst miterlebt, erzählen dieses historische Ereignis nach, befragen die Aktualität des Stoffes und suchen nach biografischen und aktuellen Parallelen. Einige Teile der Geschichte finden sie in den persönlichen Erinnerungen ihrer Eltern wieder, andere erleben sie heute auf Deutschlands Straßen zum wiederholten Male und fragen sich, warum rassistische Parolen laut und gesellschaftsfähig werden. www.residenztheater.de Ich bin nicht das, was ihr zu sehen meint. Ich bin nicht das, was ihr sehen wollt. Ich bin nicht meine Hautfarbe, meine Kleidung, meine Haare. Ich bin das, was ihr nicht seht. Ich bin eine Seele, die sich ihr zu Hause auf der Erde ausgesucht hat, so wie ihr auch. Wir sind alle Menschen der Erde und sollten deshalb anfangen, uns selbst als solche zu verstehen. Man sieht nur das, was man sehen will. Fortesa Berisha Philipp Staschull Verurteile niemanden, den Du nicht kennst! Christopher Löschhorn Wir sind alle Ausländer – fast überall! Arnulf Schumacher Es gibt kein besser oder schlechter, wir müssen jeden akzeptieren, so wie wir akzeptiert werden wollen. Simon Schwald Jeder wird irgendwann erwachsen. Wenn aber Erwachsensein heißt, Mitmenschen zu verurteilen, dann wäre ich doch lieber wieder ein Kind. Im Kindergarten hatte ich keine Probleme mit meinen Mitmenschen, egal welcher Herkunft. Linus Scherz Kopf hoch statt Arm hoch! Leonard Bittner Vorurteile sind das gefährlichste Gedankengut, das uns von Verwandten, Freunden und den Medien weitergegeben wird. Wir sind einfach schneller darin, uns in ihnen bestätigt zu fühlen, als Sie vollkommen beiseite zu schieben. Schreien bringt nichts. Schweigen bringt auch nichts. Nina Vieten Gloria Göbel Hass macht hässlich. Denn Ablehnung, Intoleranz und Hass zerfrisst den Hassenden von Innen und macht, dass er selbst sein größter Feind wird. Wer liebt und versteht, liebt auch sich selbst. Nina Niknafs Keine Toleranz der Intoleranz! Miriam Thurau Wer bei anderen nach Fehlern sucht, hat sie bei sich selbst noch nicht gefunden. Sebastian Jehkul Mir ist egal, was für einen Kopf jemand aufhat, aber nicht, was drin ist. Lisa Kohler Ein hassender Mensch ist nie frei! Stefan Murr Menschen fürchten das Fremde. Dauerhafte Furcht führt zu Hass. Hass zerstört den Frieden. Olivia Szpetkowska Multikulturalität ist fantastisch und wichtig! Andere Kulturen kennenzulernen finde ich unheimlich bereichernd. Man kann an dieser Erfahrung als Mensch wachsen und sich weiterentwickeln. Wenn wir uns also vor dieser Erfahrung verschließen, schränken wir uns dann nicht auch in unserer eigenen Entwicklung ein? Rouven Blessing Wir haben nicht nur die Wahl zwischen white room und black out. Antonije Stankovic Wir sind alle Menschen und wer das nicht erkennt, der ist selbst wohl keiner. Janina Rüb Ich glaube, die schwierigsten Grenzen, die Menschen überwinden müssen, befinden sich nicht auf Landkarten, sondern in unseren Köpfen! Susanne Frieling Ich sehe in den Flüchtlingen, die hierher kommen, eine große Chance sowohl für Deutschland als Sozialstaat als Respekt braucht Mut - ihn zu geben und ihn einzufordern. auch für die Wirtschaft. Doch selbst wenn es diesen nicht Zu Lernen braucht Mut, den Mut Fehler zu machen. gäbe, sähe ich keinen Grund, wieso man diese Menschen, Erfahrungen bedeuten lernen, bedeuten Mut zu haben, opportunistisch denkend, nur nach ihrem Nutzen bewerten immer wieder. Eine Welt ohne diesen Mut ist eine arme Welt, sollte und im Falle der Unproduktivität ihnen ein besseres eine traurige. Leben verwehren sollte. Magdalena Jinx Müller Jan Banholzer Unsere Zeit auf Erden ist begrenzt. Wieso verschwenden wir sie also damit, darüber nachzudenken, wer in unserem Land leben darf und wer nicht, anstatt uns an der neuen kulturellen Vielfalt zu bereichern? Alexandros Ioannidis Jeder hatte doch Geschichte in der Schule, oder? Warum lernen wir dann nicht aus unseren Fehlern?! Alexander Wertmann wir sind jung.wir sind stark. Egal welche Hautfarbe. Nur zusammen sind wir stark. Antonia Fulss Schwarz, braun, weiß, gelb, rot,... Farben stehen für Reichtum! Gundula Rauch
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