2 Patientenwegweiser Anzeigen-Sonderveröffentlichung · 8. Juli 2016 M ehr aals ls Mehr n ur eeine ine nur LLösung ösung W enn es keine geeigneten Medikamente gibt, dann können in vielen Fällen Apotheken helfen. Denn in ihren Laboren sind sie in der Lage Lösungen, Salben, Zäpfchen, Kapseln oder auch Augentropfen individuell und auf Wunsch des behandelnden Arztes herzustellen. So individuell der menschliche Körper ist, so einzigartig können auch die Erkrankungen sein, die ihn immer wieder heimsuchen. Pharmakonzerne haben heutzutage eine Vielzahl von Medikationen für kleine Wehwehchen bis zu sehr ernsten Erkrankung. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, in denen dieses Angebot an seine Grenzen stößt. In den meisten Fällen sind es dann die Apotheken, die die nötigen Rezepturen zusammenmischen können. Viele Menschen wissen gar nicht, was sich hinter dem Handverkaufstisch und den Regalen alles verbirgt. „Nach der Apothekenbetriebsordnung müssen in der Apotheke Fachliteratur und Gerätschaften, die zur Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln und Ausgangsstoffen nach den anerkannten pharmazeutischen Regeln im Rahmen des Apothekenbetriebs not- A potheken m ischen Apotheken mischen M edizziin iindividuell ndividuell Medizin zzusammen usammen wendig sind, vorhanden sein“, erklärt die Sprecherin der münsterischen Apotheken Angelika Plassmann. Hinter den Türen werden dann Lösungen, Salben, Zäpfchen, Kapseln oder auch Augentropfen auf Wunsch des behandelnden Arztes hergestellt. Dass das Produzieren von Medikamenten wenig mit dem Backen von Kuchen oder Brauen von Miraculix Zaubertrank gemein hat,weiß Martina Fischer. Sie arbeitet in der Hohenzollern Apotheke, die gleich zwei Abteilungen für die Herstellung von Arzneimitteln bereithält. „Für ein einfaches Rezept benötigen wir rund eine halbe Stunde. Es kann aber deutlich länger dauern, da wir auch nicht immer alle Ausgangsstoffe auf Lager haben“, sagt sie. Bevor aber alles von der „Kitchen-Aid für Apotheker“ zusammengerührt wird, müssen alle verwendeten Stoffe überprüft werden. „Wir checken jeden Inhaltsstoff auf seine Qualität und Quantität. Selbst dann, wenn die Lieferung frisch vom Produzenten kommt. Zudem wird jeder Arbeitsschritt dokumentiert und archiviert.“ Der Aufwand zur individuellen Medikation kann aber auch in echte Handarbeit ausarten. „Neulich haben wir ein Medikament für ein Neugeborenes hergestellt. Alle gängigen Präparate wären viel zu hoch dosiert gewesen. Doch bevor wir die erforderliche Standardkapsel öffnen und die darin enthaltenen Kügelchen neu aufteilen, müssen wir uns erstmal versichern, dass diese wiede- »Die Vergütung steht in keinem Verhältnis zum Aufwand der Herstellung.« Angelika Plassmann rum alle die identische Konzentration des Wirkstoffes haben“, erinnert sich die Apothekerin an den Anruf bei dem Pharmahersteller, der über die Anfrage selbst überrascht war. Nachdem alle Fragen geklärt waren, wurden dann mit einem Spatel die Kügelchen in der erforderlichen Anzahl aufgeteilt und jeweils in eine Kapsel eingefüllt. „Bei so einem Aufwand kann es schon mal dauern, bis das Medikament fertig ist. Aber nicht immer haben die Menschen Verständnis dafür, dass sie so lange warten müssen.“ Warten, das müssen auch die Menschen, die ihre Medi- kamente von Alexander Sundermann hergestellt bekommen. Obwohl er und Martina Fischer Kollegen in derselben Apotheke sind, trennen sie doch Luftschleusen. Denn der Apotheker arbeitet in einem Sterillabor: „Wir stellen hier unter anderem Zytostatika her. Aber auch Antibiotikalösungen zur ambulanten Behandlung der Mukoviszidose sowie Mischinfusionen zur künstlichen Ernährung können wir produzieren.“ Das Labor ist in mehrere Bereiche eingeteilt, die alle unterschiedliche Hygienestandards haben. Die Luftqualität nimmt zu die Teilchenzahl immer mehr ab. Die höchste Luftqualität-Standardstufe A gilt dann für den Arbeitsbereich unter der Werkbank. Hier wird immer zu zweit gearbeitet, denn die Hände des Herstellenden dürfen den Bereich unter der Bank nicht verlassen Der Assistent passt auf, dass unter der Werkbank alles korrekt läuft und reicht seinem Kollegen alle erforderlichen Ma- Foto: Sebastian Rohling terialien an.“Die kleine künstliche Umwelt“ darf nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Deshalb sind alle Arbeitsabläufe streng geregelt. Müssen Apotheken eine Rezeptur vorhalten, so ist das Sterillabor in einer öffentlichen Apotheke etwas sehr seltenes. In Münster gibt es derzeit nur das in der Hohenzollern Apotheke. Aber egal wo die Arznei zusammengestellt wird, Aufwand und Kosten stehen in keinem Verhältnis, so Angelika Plassmann, die selbst Apothekerin ist. „Die Dokumentation, die Plausibilitätsuntersuchung, das korrekte Vorhalten der Ausgangsstoffe, das Fachpersonal und die Technik – das alles muss sich am Ende für alle involvierten Parteien auch rechnen.“ (sr)
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