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Britisches EU-Referendum: Der Brexit ist beschlossen
24. Juni 2016
Ergebnis kennt nur Verlierer
Aus wirtschaftlicher Sicht kennt das Ergebnis nur Verlierer. Allen voran wird das Vereinigte Königreich unter der
Entscheidung leiden. Bislang war die Inselnation für
Unternehmen aus Asien und Amerika das Tor zu Europa. Dieser Vorteil geht nun verloren. Wir rechnen bei
Union Investment schon für 2016 mit einem Rückgang
des britischen Wirtschaftswachstums auf 1,6 Prozent
(nach 2,3 Prozent im Vorjahr). Wäre der Brexit abgewendet worden, hätte das Brutto-Inlandsprodukt (BIP)
zugelegt. Nach unseren Berechnungen verzichten die
Briten auf ein knappes Drittel ihres Wachstums für 2017.
Verglichen damit ist die Einsparung des britischen NettoBeitrags an die EU von neun Milliarden Pfund fast schon
ein „little something“. Zudem ist ungewiss, wie die mehrheitlich pro-europäisch eingestellten Schotten und Nordiren auf das Referendum reagieren. Im schlimmsten Fall
könnte der Zusammenhalt des Vereinigten Königreichs
auf dem Spiel stehen.
Schock für Europa
Für Kontinentaleuropa ist es ebenfalls ein Schock. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen droht ein institutioneller Dammbruch, denn auch in anderen Ländern
dürfte die Austritts-Diskussion an Fahrt gewinnen: in den
Peripherieländern (z.B. Italien) als verheißungsvoller
Ausweg aus dem deutschen „Spardiktat“, in den Kernländern (wie den Niederlanden), weil finanzielle Lasten
ohne die Briten auf noch weniger Schultern verteilt werden. An den Kapitalmärkten wird daher zunehmend die
Möglichkeit einer Kettenreaktion gesehen, das heißt, die
Sorge vor einem Zerfasern des europäischen Projektes
(inklusive der Währungsunion) wird verstärkt eingepreist.
tie bei der Regierungsbildung ab. Verliert das proeuropäische Reformlager wieder einmal eine Wahl, droht
ein Erlahmen des Veränderungswillens. Kann in Madrid
aber eine stabile und zudem reformfreudige Regierung
gebildet werden, dürfte das Signal auch über die iberische Halbinsel hinaus positiv wirken.
Defensive lautet das Gebot der Stunde
Sicherheit ist an den Märkten derzeit die oberste Devise.
Bundesanleihen oder US-Staatsanleihen profitieren von
der Suche nach „sicheren Häfen“ und legen in der Erstreaktion deutlich zu. Die Renditen für zwei- und zehnjährige deutsche Staatspapiere fielen heute Morgen auf
neue Allzeittiefststände bei -0,72 Prozent bzw. -0,17
Prozent. Gleiches gilt für Gold, die ultimative Rückversicherung gegen Finanzmarktturbulenzen, das um ca. 5
Prozent zulegen kann. Der japanische Yen hat bereits
unmittelbar nach der Bekanntgabe des Ergebnisses
deutlich zugelegt, das Britische Pfund zwischenzeitlich
gegenüber dem US-Dollar im zweistelligen Prozentbereich verloren. Hingegen steht der Euro mit der BritenEntscheidung anlagetechnisch vorerst auf dem Abstellgleis. Auf der Aktienseite dürften ebenfalls vor allem
Papiere von der Insel sowie aus Kontinentaleuropa weiter leiden, ebenso wie risikobehaftete Segmente des
Rentenmarktes. Dies gilt umso mehr, als in den nächsten
Tagen auch modellgetriebene Investoren verstärkt als
Verkäufer in diesen Bereichen auftreten können.
Nächste Weiche: Spanien-Wahl
Gerade vor diesem Hintergrund gewinnt die am kommenden Sonntag anstehende Parlamentswahl in Spanien zusätzlich an Gewicht. Dort sagen die Umfragen ein
starkes Abschneiden der europakritischen PodemosPartei voraus. Es zeichnet sich abermals eine Hängepar1
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Verlags- und Herstellungsort: Wien
Stand: 24.Juni 2016
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