PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.806 Euro 1 Euro = 1.135 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY JUN 11, 2016 24 02 Versandt am 7. 6. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 162nd Year – No. 2358981 • Sunday June 5 – Saturday, June 11, 2016 Festival-Stopp, neue Fluten und ein lebensgefährlich verletztes Kind Seite 4 Testergebnis: Antibiotika führen zu mehr Methan im Rinderdung Seite 11 Die Gewinner des 66. Deutschen Filmpreises Seite 16 NACHRICHTEN - Kompakt Schweizer stimmen gegen bedingungsloses Grundeinkommen Basel (dpa). Nein zum Grundeinkommen: Die Schweizer haben heute klar gegen eine bedingungslose monatliche Zahlung für Jedermann gestimmt. 76,9 Prozent der Teilnehmer des Referendums stimmten laut Endergebnis dagegen. Dass mehr als 20 Prozent der Teilnehmer dafür stimmten, werten die Initiatoren aber als Erfolg - sie hatten nur mit etwa 15 Prozent Zustimmung gerechnet. «Das bedeutet, die Debatte geht weiter, auch international», sagte VolksinitiativeSprecher Daniel Häni. Mann schießt auf Vereinsfeier mit Revolver und beißt Polizisten Kerpen (dpa). Ein 83-jähriger Mann hat auf einer Fußball-Vereinsfeier in Nordrhein-Westfalen mit einem Revolver geschossen und dabei mehrere Menschen verletzt. Wie die Kölner Polizei erklärte, habe sich der Anwohner in der Nacht auf Montag durch die Aufstiegsfeier des Clubs in Kerpen gestört gefühlt. Er habe zunächst mehrfach in die Stereoanlage und dann einem 66 Jahre alten Mann in die Hand geschossen. Bei einer anschließenden Rangelei und der Festnahme des Schützen durch die Polizei biss der 83-Jährige einem Polizisten und einem 19 Jahre alten Feiernden in die Hand. Vermeintliche BKA-Beamte als Betrüger unterwegs Wiesbaden (dpa). Das Bundeskriminalamt hat angesichts einer neuen Welle betrügerischer Anrufe vor bundesweit tätigen Kriminellen gewarnt, die gutgläubige Opfer um viel Geld prellen. Die Täter geben sich dabei als BKA- oder andere Polizeibeamte aus und setzen die Angerufenen - meist Ältere - unter Druck, um Zugriff auf Konten oder Bargeld zu erschwindeln. Mit technischen Tricks gelingt es ihnen, dass auf dem Display der Opfer die Rufnummer des BKA zu sehen ist, was die Glaubwürdigkeit der Anrufe zu bestätigen scheint. Das BKA rät, bei verdächtigen Anrufen einfach aufzulegen. EM-Anschlagsverdacht: Franzose in Ukraine festgenommen Kiew (dpa). Der ukrainische Geheimdienst SBU hat einen Franzosen festgenommen, der Anschläge auf die Fußball-Europameisterschaft geplant haben soll. Der Mann habe versucht, in großem Stil Waffen über die Grenze zu schmuggeln. Das teilte die Behörde in Kiew mit. Damit seien bis zu 15 mögliche Attentate in Frankreich verhindert worden, hieß es weiter. Die Fußball-Europameisterschaft beginnt am Freitag, 10. Juni. Deutsche geben deutlich mehr Geld für Einbruchschutz aus Berlin (dpa). Die steigenden Einbruchzahlen kurbeln das Geschäft mit Alarmanlagen, Sicherheitsschlössern und Kameras an. Man habe seit Jahren jährliche Umsatzzuwächse im Bereich von fünf Prozent. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Sicherheitstechnik, Norbert Schaaf, der Deutschen Presse-Agentur. 2015 habe das Plus sogar 6,9 Prozent erreicht; detaillierte Zahlen werden in Kürze veröffentlicht. Teils hätten die Firmen gar nicht mehr genug Leute, um die Anlagen einzubauen. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Weltrekordversuch: Musikalischer Sternmarsch Etwa 900 Musiker wollen am 04.06.2016 in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) den bislang größten musikalischen Sternmarsch absolvieren. Der Weltrekordversuch ist zugleich Abschluss der Fanfaronade, eines Leistungsvergleichs von 24 Fanfarenzügen aus mehreren Bundesländern. Foto: dpa Gauck verzichtet auf zweite Amtszeit «Demokratische Normalität» Es kommt wie erwartet: Bundespräsident Gauck macht Anfang 2017 nach einer Amtszeit Schluss - er wisse nicht, ob seine «Energie und Vitalität» noch einmal für fünf Jahre reichen. Die Parteien müssen nun die Nachfolge regeln. Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck verzichtet aus Altersgründen auf eine zweite Amtszeit. Der 76-Jährige sagte am Montag im Schloss Bellevue in Berlin: «Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann.» Ihm sei bewusst, «dass die Lebensspanne zwischen dem 77. und 82. Lebensjahr eine andere ist als die, in der ich mich jetzt befinde». Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, sagte Gauck. Er sei zugleich «von Herzen dankbar» für die «Zeichen der Ermutigung und der Unterstützung», auch über 2017 hinaus im Amt zu bleiben. Gauck sagte: «Unser Land hat engagierte Bürger, und es hat funktionierende Institutionen. Der Wechsel im Amt des Bundespräsidenten ist in diesem Deutschland daher kein Grund zur Sorge. Er ist vielmehr demokratische Normalität - auch in fordernden, auch in schwierigen Zeiten.» Nach der seit dem Wochenende erwarteten Absage Gaucks müssen sich die Parteien auf eine Nachfolge einigen. Dabei zeichnen sich schwierige Gespräche ab. In der Bundesversammlung, die am 12. Februar 2017 den Präsidenten wählt, hat die Union zwar mit Abstand die meisten Sitze, aber keine eigene Mehrheit. Als potenzielle Nachfolger genannt werden unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). «Der Spiegel» berichtete am Wochenende, aus taktischen Gründen könnten CDU und CSU kurz vor der Bundestagswahl, die im Herbst 2017 ist, keinen gemeinsamen Kandidaten mit SPD oder Grünen präsentieren. Aus der Linken und der SPD wurden Stimmen laut, die einen gemeinsamen rot-rotgrünen Bewerber fordern. Der frühere Pastor in der DDR und Ex-Chef der Stasi-Unterlagenbehörde war 2012 als Nachfolger des zurückgetretenen Christian Wulff (CDU) ins höchste Staatsamt gewählt worden. Bereits 2010 trat Gauck als Kandidat von Rot-Grün an, unterlag aber gegen Wulff. Gauck betonte am Montag: «Bis zum Ende meiner Amtszeit werde ich meine Aufgaben mit allem Ernst, mit Hingabe und mit Freude erfüllen.» Union, SPD und Grüne hatten eine zweite Amtszeit Gaucks befürwortet. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich für seine Wiederwahl aus. Zuletzt meinten 70 Prozent der Bundesbürger in einer Umfrage, Gauck solle weitermachen. Bis zuletzt war darüber spekuliert worden, ob er wegen der Auswirkungen der Flüchtlingskrise und angesichts des Erstarkens der rechtspopulistischen AfD aus einem Bewusstsein der Verantwortung heraus nochmals antreten würde. Der Präsident betonte aber, dass sich Deutschland nicht in einer Staatskrise befinde. Gauck war in der Endphase der DDR 1989 als Unterstützer der Bürgerrechtsbewegung bekannt geworden. Nach der Wende wurde er als Kandidat für das Bündnis 90 in die letzte DDR-Volkskammer gewählt. Von 1991 bis 2000 war er Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Ein Schwerpunkt seiner Amtszeit war das Bemühen, Deutschlands Rolle in der Welt neu zu definieren und mehr Verantwortungs- bewusstsein einzufordern. Auch militärisches Engagement dürfe nicht mit dem Hinweis auf die nationalsozialistische Vergangenheit ausgeschlossen werden, sagte er 2014 auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Auch die Flüchtlingskrise machte er zu seinem Thema. Zahlreiche Politiker sprachen Gauck Dank und Respekt aus. So sagte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD): «Gauck hat mit hoher moralischer Integrität dem Amt des Bundespräsidenten seine Würde zurück gegeben.» Der amtierende Bundesratspräsident und sächsische Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) blickte auch nach vorn: «Unser Land braucht erneut einen Präsidenten oder eine Präsidentin, mit der Fähigkeit, Verständnis und Verständigung in der Gesellschaft zu stärken.» Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) meinte, Gauck habe herausragende Arbeit geleistet. «Er hat den Menschen Orientierung gegeben und sie zusammengeführt.» Unionsfraktionschef Volker Kauder forderte alle Parteien auf, die NachfolgeDebatte «mit Ruhe und Bedacht» zu führen. «Dies gebietet der Respekt vor dem höchsten deutschen Staatsamt, das Joachim Gauck gegenwärtig in so hervorragender Art und Weise ausfüllt.»
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