Leseprobe zum Titel: Süddeutsche Zeitung (06.06.2016)

Hallo Taxi: Warum Uber in Deutschland nicht weiterkommt
Wirtschaft
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HF1
(SZ) Dieser Tage erhielt eine Familie Post
von der Frankenstein-Schule. Nein, dies
ist kein Teaser zu einem Teenie-Horrorfilm, sondern verweist darauf, dass manche Dinge gleich manchen Menschen mit
unglücklichen Namen geschlagen sind.
Man erinnere sich an den skandalumwitterten Herrn Otto Schwanz von der CDU in
Berlin-Wilmersdorf, der hauptberuflich
ein Bordell betrieb; die Affäre galt selbst damals in den Achtzigern als gewisse Unschicklichkeit, außer in der Berliner CDU.
Tata Motors hat einen Kleinwagen törichterweise Zica genannt, was sich anhört wie
der böse Virus. Und Frankenstein-Schule,
das klingt so, als spräche man von der
Rumsfeld-Akademie für gewaltlose Konfliktmoderation oder dem Le-Patron-Seminar für nachhaltigen Weinbau. Anders,
als Übelwillige unterstellen könnten, handelt es sich bei der Frankenstein-Schule
aber nicht um ein Forschungsinstitut der
AfD, in dessen geheimen Laboratorien
Alexander Gauland sich Fußball-Nationalspieler nach seinen völkischen Idealvorstellungen zusammenbauen würde. Gemeint ist nur die Grundschule in Frankenstein, Odenwald.
Benannt wurde sie nach den Rittern von
Frankenstein, die der Welt ihre gleichnamige Burg als Stätte für „Grusel-Dinners“
und ein jährliches Halloween-Festival hinterließen; wobei manche mutmaßen, Mary Shelley, Verfasserin von „Frankenstein“,
habe sich vor gut 200 Jahren durch den Anblick ebendieser Ruine . . . Aber wir schweifen ab. Besagte Post aus nämlicher Schule
enthielt einen dieser „Leider müssen wir
Ihnen mitteilen, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter wieder einmal etc.“-Briefe. Dahinter
verbirgt sich in aller Regel der ganze Weltschmerz der Lehrerschaft, die eigentlich sagen will: Jeden Tag machen wir uns kaputt
mit diesen halbstarken Monstern, die vielleicht nicht ganz so grässlich und unausstehlich wären, wenn ihr selbstsüchtigen
Eltern denen einige Grundregeln des Benehmens beibringen würdet, nur die wichtigsten, mehr verlangen wir doch nicht.
Die Adressaten reagieren unterschiedlich:
Starnberger Väter alarmieren ihren Anwalt, Mütter im Bahnhofsviertel werfen
das Schreiben ungeöffnet in den Müll. Einig sind sich alle, dass die Jammerlappen
von Pädagogen die eigene Verantwortung
nur wieder den Eltern aufladen, als ob diese nichts Besseres zu tun hätten.
Im Frankensteiner Fall verhält es sich
anders. Der Verfasser, offenbar ein lebenskluger Scherzkeks, sah „sich gezwungen“,
dem betreffenden Kind aufgrund hartnäckiger Mitarbeit im Unterricht und permanentem Einhalten der Regeln eine gute Note zu erteilen. Derlei Weisheit wäre ganz im
Sinne des Monsters gewesen, das Victor
Frankenstein schuf und das ihn beschwor,
ihm bitte ein anderes, besseres Leben zu gewähren als das des Unholds: „Das Bild, das
ich dir entwerfe, ist friedlich und vernunftsgemäß.“
MÜNCHEN, MONTAG, 6. JUNI 2016
72. JAHRGANG / 23. WOCHE / NR. 128 / 2,60 EURO
Schweizer lehnen
Grundeinkünfte ab
Staatliches Gehalt für alle sollte
Sozialhilfe und Renten ersetzen
Zürich – In der weltweit ersten Volksabstimmung über ein bedingungsloses staatliches Grundeinkommen für jedermann
hat sich eine klare Mehrheit der Schweizer
dagegen entschieden. 78 Prozent der Teilnehmer stimmten laut Hochrechnungen
dagegen, nur 22 Prozent dafür. Jeder Erwachsene sollte der Volksinitiative zufolge
2500 (2260 Euro) und jedes Kind 625 Franken (565 Euro) pro Monat bekommen. Im
Gegenzug sollten Arbeitslosengeld, Sozialhilfe und Renten wegfallen. Die Gegner erklärten, dafür müsse der Staat 150 Milliarden Franken jährlich aufbringen. Dies sei
nur mit Steuererhöhungen machbar. Dagegen stimmten die Schweizer mit großer
Mehrheit einer Gesetzesreform zu, welche
die Asylverfahren beschleunigen soll. Die
Kosten im Asylbereich sollen damit sinken
und Migranten, die vor allem wirtschaftliche Gründe haben, gar nicht erst in die
Schweiz kommen. Ebenfalls eine Mehrheit
fand die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik unter bestimmten engen Voraussetzungen. sz Seite 4, Wirtschaft
Der Größte
Muhammad Ali, 1942 – 2016. Er war Boxweltmeister und Politaktivist, er war Dichter und einer der ersten Rapper. Und er war ein
Idol für Generationen, obwohl er längst parkinsonkrank war und nur noch in der Erinnerung der Leute existierte. Seine Geschichte
erzählt aus dem Leben mindestens zweier Männer: eines Provokateurs und eines Weisen. Am Freitag ist er mit 74 Jahren in Scottsdale, Arizona, gestorben. FOTO: THOMAS HOEPKER / MAGNUM PHOTOS
Seite 3 und Feuilleton
Parteien streiten über Gauck-Nachfolge
Union und SPD wollen trotz der großen Koalition jeweils einen eigenen Kandidaten für das Amt
des Bundespräsidenten aufstellen. Die Linke strebt gemeinsamen rot-rot-grünen Bewerber an
von constanze von bullion
und nico fried
Berlin – Bundespräsident Joachim Gauck
will nach Informationen der Süddeutschen
Zeitung bereits an diesem Montag im
Schloss Bellevue die Öffentlichkeit über
seine politische Zukunft informieren. Es
ist damit zu rechnen, dass er auf eine erneute Kandidatur als Staatsoberhaupt verzichtet, obwohl sich die Parteispitzen der großen Koalition wie auch der Grünen eine
zweite Amtszeit gewünscht hatten. Auch
unter den Bürgern war nach jüngsten Umfragen eine klare Mehrheit für den Verbleib Gaucks im Amt.
Die Debatte über Gaucks Nachfolge ist
bereits im Gange, nachdem die Bild-Zeitung am Wochenende als erste über den zu
erwartenden Verzicht berichtet hatte. Aus
Union und SPD kamen Forderungen, trotz
der aktuell bestehenden großen Koalition
jeweils eigene Kandidaten aufzustellen. Allerdings sind die Mehrheitsverhältnisse in
der Bundesversammlung, die sich aus den
Abgeordneten des Bundestages sowie derselben Zahl an Vertretern aus den 16 Ländern zusammensetzt und im Februar 2017
das Staatsoberhaupt wählt, äußerst kompliziert. Es zeichnet sich zudem ab, dass
die Diskussion über die Wahl des neuen
Staatsoberhauptes stark von strategischen Überlegungen der Parteien hinsichtlich der Bundestagswahl im Herbst 2017 beeinflusst werden dürfte.
Die Vorsitzenden von SPD und CSU, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer, wollten
auf entsprechende Anfragen hin keine Stellung zu den Berichten nehmen. Das Kanzleramt äußerte sich gar nicht. Es ist auch
nach einer Bekanntgabe der Entscheidung
Gaucks damit zu rechnen, dass CDU-Chefin Angela Merkel und die Spitzen anderer
Parteien, die Gauck unterstützt hatten,
sich offiziell mit der Suche nach einem neuen Kandidaten Zeit lassen – schon allein
aus Respekt für das noch amtierende
Staatsoberhaupt.
In den Reihen dahinter hat die Diskussion indes bereits Fahrt aufgenommen. Der
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach schlug Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)
vor. Dieser habe „44 Jahre parlamentarische Erfahrung, er hat sich in hohen Staatsämtern hervorragend bewährt und genießt auch international ein hohes Ansehen“, sagte Bosbach der Bild am Sonntag.
Neben Schäuble werden als mögliche Kandidaten der Union Bundestagspräsident
Norbert Lammert (CDU) und CSU-Landes-
gruppenchefin Gerda Hasselfeldt gehandelt. Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises der SPD, Johannes Kahrs,
machte sich dagegen für Außenminister
Frank-Walter Steinmeier (SPD) stark, der
sich als überparteilicher Bewerber eigne.
„Steinmeiers Wahl zu unserem Staatsoberhaupt wäre nicht der Sieg einer Partei, sondern ein Sieg fürs Land“, sagte er der Welt
am Sonntag. Merkel soll SPD-Chef Gabriel
aber bereits signalisiert haben, dass die
Union Steinmeier nicht mittragen werde.
SPD-Fraktionsvize Axel Schäfer setzte
sich wie die beiden Vorsitzenden der Linken, Katja Kipping und Bernd Riexinger,
für einen rot-rot-grünen Kandidaten ein.
Gefunden werden solle, so Riexinger und
Kipping, „eine Person, die soziale Gerechtigkeit, Weltoffenheit und Frieden glaubhaft verkörpert“.
Seiten 2 und 4
HEUTE
Meinung
Das höchste Amt im Staate würde
gewinnen, wenn Erneuerung
gewagt wird
4
Panorama
Erziehungsmethoden in Japan –
Eltern setzen siebenjährigen Sohn
zur Strafe in der Wildnis aus
8
Feuilleton
„Whiskey, Tango, Foxtrot“, eine
brillante Komödie über die Welt
der Krisenberichterstatter
10
Das Politische Buch
System der Mordmaschine: Nikolaus
Wachsmanns Gesamtgeschichte
der Konzentrationslager
13
Wissen
Ab 2020 sollen alle öffentlich
finanzierten Publikationen
kostenlos zugänglich sein
16
Medien, TV-/ Radioprogramm
Schule und Hochschule
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
31,32
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4 190655 802602
Wenn Familien in ein anderes Bundesland ziehen, präsentiert das deutsche Bildungssystem zuweilen seine Grausamkeiten. Andere Lehrpläne, andere Schwerpunkte, das ist ja alles schon schwer genug. Und besonders in den Frühsommern
gerader Kalenderjahre ist speziell fußball- und sammelbegeisterten Kindern
ein Schulwechsel kaum zuzumuten.
Dann nämlich stehen die Höchstphasen des Tauschens von Fußballbildchen
an, so wie jetzt vor der Fußball-EM in
Frankreich. Gerade häufen sich Meldungen, dass dieses Tauschen vermehrt zu
Streit an den Schulen und unter Kindern
führe. Die Grundschule Iprump-Stickgras in Delmenhorst hat deshalb vor Jahren schon eine Art Handelsembargo eingerichtet. Den Kindern ist es dort nicht erlaubt, eigene Alben mitzubringen. „Wir
sammeln das ein, und das Kind kann es
am Ende des Vormittags wieder abholen“,
sagt Schulleiterin Julia Fokken.
Transferphase beendet
Schulen verbieten Schülern den Tausch von Fußballbildchen
Für Appeasement-Politik hat man sich
hingegen an der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule am Bingener Weg in
Düsseldorf entschieden: Auch dort ist das
Sammeln und Tauschen von Paninibildchen verboten, außer aber am Mittwoch.
Dann ist Spieletag an der Schule, die Kinder dürfen tauschen, werden dabei allerdings „besonders beaufsichtigt“. Mit derlei Überwachung hätte womöglich jener
Fall früher erkannt werden können, der
im Großraum Stuttgart für einiges Aufsehen sorgte. Eine Erstklässlerin hatte für
50 Euro drei Bildchen von einem Klassenkameraden erworben – die Lehrerin
schritt schließlich ein. Positives wiederum wurde aus der Grundschule Mellendorf nördlich von Hannover berichtet.
Schulleiter Thomas Wenzel lobte, wie
sehr das Tauschen der Bildchen „Fähigkeiten beim Zählen, Rechnen, Verhandeln“ fördere. Deswegen lautet seine liberale Politik: Tauschen in den Pausen ist erlaubt, im Unterricht aber natürlich nicht.
Besondere Empörung erregte zuletzt
die Nachricht, dass der Panini-Verlag
über einen Dienstleister Schulen bundesweit kostenlos mit Alben zum Verteilen
versorgt hatte. Von Klassensätzen für
2500 Grundschulen war die Rede – Panini will diese Zahlen nicht kommentieren.
Verschiedene Elternvertretungen und
Schulleiter kritisierten die Zusendungen
als unzulässige Werbung und Lockvogelangebote. Auch dem Bayerischen Kultusministerium sind vereinzelt Klagen über
die Verteilaktion zugetragen worden.
„Aber grundsätzlich können Dritte nicht
davon abgehalten werden, Werbemittel
an Schulen zu verschicken“, sagt Sprecher
Andreas Ofenbeck. Es liege in der Eigenverantwortung der Schulen, über die Weitergabe zu entscheiden. Im Fall Panini sei
zu beachten, dass ein grundsätzliches Verbot kommerzieller Werbung an den Schulen bestehe. Das Ministerium werde bei
diesem Thema „anlassbezogen weiter
sensibilisieren“.
Der Panini-Verlag selbst kann das mediale Rauschen nicht ganz nachvollziehen. Es sei „seit zig Jahren Tradition“, vor
großen Turnieren Alben zu verteilen, sagt
die Verlagssprecherin. Bei dieser „Sampling“ genannten Marketing-Maßnahme
gehe „ein kleiner Bruchteil“ der Hefte an
die Grundschulen, die meisten derer meldeten sich im Übrigen nicht mit Kritik:
„Die fragen uns: Können wir mehr Alben
haben?“
cornelius pollmer
Seehofer warnt vor weiteren Flutkatastrophen
Ministerpräsident verspricht hohe Finanzhilfe für Hochwasser-Opfer. Festival „Rock am Ring“ wegen Unwetters abgebrochen
München – Sieben Tote und ein Gesamtschaden von mindestens einer Milliarde
Euro – das ist die vorläufige Bilanz des Flutregens im niederbayerischen Landkreis
Rottal-Inn. Rund eintausend Haushalte seien nach dem Unwetter vom vergangenen
Mittwoch in ihrer Existenz bedroht, sagte
Landrat Michael Fahmüller bei einem Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer im Katastrophengebiet.
Das Landratsamt Weilheim-Schongau rief
am Sonntag den Katastrophenfall für ein
anderes Hochwassergebiet – rund um Polling – aus. Unterdessen wurde am Wochenende das bekannte Rock-Festival „Rock
am Ring“ in der Eifel in Rheinland-Pfalz,
zu dem 90 000 Gäste gekommen waren,
von den Behörden in der Nacht zum Sonntag wegen Unwetters abgebrochen.
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In Rottal-Inn sagte Landrat Fahmüller,
insgesamt sei ein Drittel des Landkreises
vom Flutregen heimgesucht worden. Mehrere Hundert Menschen hätten kein Obdach mehr. Es seien viele Arbeitsplätze verloren gegangen, weil das Wasser Wirtschaftsbetriebe zerstört habe: „Wie ein Tsunami raste das Wasser durch die Orte.“ Als
Unterstützung forderte er eine Förderung,
wie sie bei den Überschwemmungen 2013
an Elbe und Donau geleistet worden war.
Seehofer kündigte nach einem Gang
durch das zerstörte Simbach am Inn umfangreiche Finanzhilfe an. Am Dienstag
werde das Kabinett deren Höhe beschließen. Bis Sonntag wurden im Landkreis Rottal-Inn bereits 2,6 Millionen Euro an Soforthilfe ausgezahlt. Jeder betroffene Haushalt erhält fürs Erste 1500 Euro. Seehofer
versprach: „Wir helfen euch wesentlich
stärker, als wir es bisher getan haben.“
Der Ministerpräsident schilderte das
Ausmaß der Flut als „unvorstellbar“. Fernsehbilder könnten das Drama nicht vermitteln, das sich abgespielt habe. Gleichzeitig
warnte er mit Blick auf den Klimawandel
vor zukünftigen Katastrophen. „Wir müssen heute mit Ausnahmezuständen rechnen, die sich in kürzeren Abständen mit
noch größerer Dramatik wiederholen können. Und es kann jeden treffen.“
Seehofer forderte Umweltministerin Ulrike Scharf und Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner auf, mit den Kommunen
Hochwasserschutzmaßnahmen auch für
kleinere Gewässer vorzubereiten: Der Simbach im gleichnamigen Ort ist bei anderthalb bis zwei Metern Breite in der Regel
knöcheltief. Am Mittwoch stieg er in wenigen Minuten auf vier Meter an. In Simbach
waren weite Teile der Altstadt noch ohne
Trinkwasser. Neben Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren weit mehr als
tausend Freiwillige im Einsatz. Am Montag sollen Bundeswehrsoldaten eintreffen.
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks rief die Behörden auf, sich
„für akute Überschwemmungsgefahren
durch Bäche und kleine Flüsse noch besser
zu wappnen“. Nationale Vorsorgeprogramme gebe es nur für Ströme wie Rhein oder
Donau. Bestürzend sei, dass sich „kleine
Bäche in reißende Ströme verwandelten“.
Sie warnte vor zunehmend extremen Wetterlagen durch den Klimawandel: Der Lauf
der Jahreszeiten gerate durcheinander.
r. neumaier
Panorama, Bayern
WHO prüft
Zika-Risiken für Olympia
München – Die Weltgesundheitsorganisation WHO prüft nun doch, ob die Olympischen Spiele, deren Start am 5. August in
Rio de Janeiro geplant ist, wegen des ZikaVirus verlegt werden sollten. Das zuständige Notfall-Komitee werde die Risiken untersuchen, kündigte WHO-Chefin Margaret Chan an. 150 Experten haben sich bereits für eine Verlegung oder Verschiebung
der Spiele ausgesprochen. sz
Sport
Papst will nachlässige
Bischöfe entlassen
Rom – Der Vatikan will im Kampf gegen sexuelle Gewalt gegen Minderjährige die Bischöfe stärker in die Pflicht nehmen. Kirchenobere, die Verdachtsfällen nicht nachgehen und somit nachlässig handeln, sollen ihr Amt verlieren, bestimmte Papst
Franziskus in einem Rechtsdokument.
Dies soll auch gelten, wenn die Geistlichen
selbst keine „schwere moralische Schuld“
tragen. sz
Seiten 4 und 6
Singapur mahnt zur
Mäßigung im Inselstreit
Singapur – Im Streit zwischen China und
den USA um Machtansprüche im Südchinesischen Meer hat Singapurs Außenminister eine friedliche Einigung angemahnt. Er
hoffe, „dass nicht Macht über Recht“ entscheide, sagte Vivian Balakrishnan der SZ
auf der Shangri-La-Sicherheitskonferenz
in Singapur. „Wenn Konflikte entstehen,
sollte es juristische und diplomatische Mittel geben, sie zu lösen.“ sz
Seite 7
Rhein-Neckar Löwen
sind Handball-Meister
Lübbecke – Die Rhein-Neckar Löwen
haben erstmals die deutsche HandballMeisterschaft gewonnen. Die Mannschaft
um Kapitän Uwe Gensheimer hielt am
letzten Spieltag mit einem 35:23 (17:10) in
Lübbecke Verfolger SG Flensburg-Handewitt auf Distanz. Der Erfolg kommt nach
zwei Jahren als Meisterschaftszweiter
hinter dem THW Kiel. sz
Sport
DAS WETTER
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NACHTS
Im Nordosten gibt es die meisten Sonnenstunden mit geringer Schauer- und Gewitterneigung. Starkregen, Hagelschauer und
Sturmböen können über der Westhälfte
und der Mitte bis zum Abend ansteigen.
Temperaturen 18 bis 29 Grad. Seite 15
Gewinnzahlen vom Wochenende
Lotto (04.06.): 5, 6, 22, 31, 35, 42
Superzahl: 3
Toto: 0, 2, 0, 1, 0, 1, 2, 0, 1, -, -, -, Auswahlwette: lag noch nicht vor
Zusatzspiel: lag noch nicht vor
Spiel 77: 2 7 6 3 0 4 3
Super 6: 0 3 6 1 7 1 (Ohne Gewähr)
Weitere Gewinnzahlen:
Wirtschaft, Seite 21
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