Versicherer sind wollen stärker ins Risiko Ernst & Young befragte 30 Unternehmen der Versicherungsbranche nach deren Trenderwartungen. Zu den Hauptergebnissen gehören weiter sinkende Renditeerwartungen, ein langfristig niedriges Niedrigzinsumfeld sowie eine steigende Immobilienquote für 2016. Dabei wollen Versicherer nicht mehr nur Core Objekte erwerben. Der Immobilienbranche geht es gut. Oder doch nicht? Derzeit ist der Markt gefangen zwischen Kapital im Überfluss bei gleichzeitiger Produktnot. Der ZIA hat daraus schon im letzten Jahr die Innovationsschmiede gemacht und das Thema „Innovationen“ angestoßen. Aus dem Megatrend Nachhaltigkeit wurde Innovation. Zu den neuen Konzepten gehören z.B. Crowdinvestoren wie Exporo. Sie schließen die Eigenkapitallücke in der Bilanz vieler Projektentwickler. Denn auch diese stehen vor einem Dilemma. Echte Neubauten sind rar. Auch Versicherer versuchen „neue“ Wege zu gehen. Waren sie in den letzten Jahren eher als klassische Core Investoren am Markt tätig, wollen sie nun vermehrt auch in Core+ und Value-Added Objekte investieren. Unverändert bleibt die Büroimmobilien dabei ganz oben auf der Einkaufsliste, die nun deutlich länger werden soll, da auch die Immobilienquote in diesem Jahr weiter ausgebaut werden soll. Bei den Renditeerwartungen gehen die Versicherer bei direkt gehaltenen Immobilien von 4,3% Rendite aus und bei indirekt gehaltenen Objekten von 4,9% aus. Dabei bildet der Block der direkt gehaltenen Objekte mit 2,7 Mrd. Euro den deutlich größeren Beitrag als indirekt gehaltene Immobilien mit 745 Mio. Euro. Offene Kapitalzusagen machen 203 Mio. Euro aus. Für das laufende Jahr planen die Assekuranzen für 417 Mio. Euro einzukaufen und für 236 Mio. Euro zu verkaufen. Gegenüber dem Vorjahr sind beide Werte gestiegen. Im Vorjahr wollten die Unternehmen nur für 298 Mio. Euro einkaufen. Die durchschnittliche Immobilienquote der Teilnehmer der Befragung lag Anfang 2016 bei 9,3%. Die Quote für direkt gehaltene Objekte liegt dabei bei 7,3% und die der indirekt gehaltenen bei 2%. Wachsen soll die durchschnittliche Gesamtquote auf 9,8%. Besonders stark wachsen soll dabei der Anteil der direkt gehaltenen Objekte auf 7,7%. Gefragt ist dabei Deutschland als Investitionsstandort. 88% der Befragten wollen hier kaufen. 63% in Europa, 31% in Nordamerika und 19% in Südamerika. Auch in Asien und Ozeanien wollen die Assekuranzen zu 19% einkaufen. Verkaufen wollen die Versicherer in Deutschland (25%) und Europa (13%) sowie Asien und Ozeanien (6%) Büroinvestments bleiben zwar mit 75% in der Gunst der Versicherungen ganz vorn, Einzelhandel (65%) und Wohnen (65%) folgen aber nur knapp dahinter. Bei den Verkäufen liegt Büro hingegen mit 35% ganz vorne. Nur 10% wollen Logistikobjekte verkaufen und 5% Wohnen. Bei der Risikoklasse liegt Core nicht mehr ganz vorn. 74% der Befragten wollen vermehrt in Core+ Objekte investieren. CoreObjekte wollen „nur“ noch 63% der Investoren erwerben. Value Add kommt auf 47% und Opportunistic auf 11%.
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