Handelsblatt - Die Onleihe

Dax
10262.74
-0.68%
E-Stoxx 50
3063.48
-0.86%
Dow Jones
17786.38
-0.49%
S&P 500
2096.56
-0.12%
Euro/Dollar
1.1129$
-0.08%
Euro/Yen
123.23¥
-0.44%
Brentöl
48.40$
-1.51%
Gold
1215.20$
+0.80%
Bund 10J.
0.139%
-0.028PP
US Staat
1.844%
-0.007PP
Stand: 22h00
G 02531 NR. 103 / PREIS 2,80 €
MITTWOCH, 01. JUNI 2016
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG
2
Teyssens Versprechen
THEMEN DES TAGES
Mehr Spielraum
für Russland gefordert
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erhöht im Streit um
die Wirtschaftssanktionen gegen
Russland den Druck auf Kanzlerin
Angela Merkel (CDU) und die Europäische Union. Denn der SPDPolitiker pocht auf einen stufenweisen Abbau der Sanktionen gegen das Land. Seite 9
Der Eon-Chef sieht den Energiekonzern auch nach der Aufspaltung vor
einer schweren Zukunft. Die Eon SE und Uniper müssten erst einmal sparen,
sagt er im Handelsblatt-Interview. Ab 2018 soll es wieder aufwärtsgehen.
Sven Afhüppe, Jürgen Flauger
Essen
Handelsblatt GmbH Abonnentenservice
Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb
Deutschland), Fax 0211 887 3605,
[email protected]
Monatsabonnements:
Handelsblatt Print: 60,00 Euro
Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro
Deutsche Manager
werben für Europa
Die britische Abstimmung über einen möglichen Abschied aus der
Europäischen Union gilt als Schicksalswahl. Viele fürchten einen Dominoeffekt. Jetzt trommeln TopManager aus deutschen Konzernen
für einen Verbleib. Seite 12
Airbus: Probleme in der
Produktion wachsen
Eon
Aktienkurs in Euro
24
Eon-Chef
Teyssen:
Bescheidener
Neuanfang.
8,87 €
18
12
6
1.3.2011
Handelsblatt
31.5.2016
Quelle: Bloomberg
Großhandel dramatisch abgestürzt. Eon verbuchte im letzten gemeinsamen Geschäftsjahr einen
Rekordverlust von sieben Milliarden Euro. Dennoch tritt Teyssen
Spekulationen entgegen, Uniper
könnte zu schwach sein. „Wir haben uns der Zukunftsfähigkeit sowohl bilanziell als auch wirtschaftlich in jeder Hinsicht vergewissert.
Daran gibt es keinen Zweifel“, sagt
der Eon-Chef.
Aber auch die Eon SE muss sich
bescheiden und Investitionen drosseln. „Wir wollten eigentlich direkt
nach der Trennung auf Wachstum
schalten. Das müssen wir zurückstellen und auch selbst erst einmal
Kräfte sammeln.“ Diese Konsolidierung könnte bis 2018 andauern.
Dann soll Eon aber durchstarten. Alle drei Sparten gehören
nach Teyssens Überzeugung zu
den Wachstumsbereichen in der
Energiewirtschaft. Er hat auch keine Angst vor Technologieriesen wie
Google. Eon soll vom Versorger
zum Dienstleister werden und das
„energiewirtschaftliche Know-how“
ausspielen: „Unser Geschäft ist es,
die neuen Technologien so zu verknüpfen, dass sie den Energiekunden vernetzt zugänglich sind.“
Es gehe jetzt darum, „die neue
Energiewelt für die Kunden erfolgreich und bezahlbar zu machen“,
sagt Teyssen. „Das ist – auch für mich
persönlich – eines der spannendsten
Abenteuer, die es in der Wirtschaft
gibt.“
Wirtschaftsminister Gabriel wünscht sich „alternatives Angebot“ für Kuka.
D
ie Bundesregierung schaltet sich in das
Thema Kuka ein. Nach Informationen
des Handelsblatts aus Regierungskreisen
bemühen sich Kanzleramt, Auswärtiges Amt
und Wirtschaftsministerium gemeinsam darum, nach Alternativen zu dem geplanten Einstieg des chinesischen Hausgeräteherstellers
Midea bei dem Augsburger Roboterspezialisten
zu suchen. „Natürlich fände ich es angemessen, wenn es aus Deutschland oder Europa
mindestens ein alternatives Angebot gäbe“,
sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag. Am Ende liege die Entscheidung allerdings nicht bei der Politik. Midea hatte kürzlich angekündigt, man wolle den
Anteil an Kuka von 13,5 Prozent auf mindestens
30 Prozent aufstocken. Dazu legte Midea bereits ein entsprechendes Angebot vor.
Aus Sicht der Bundesregierung wäre es wünschenswert, wenn Unternehmen wie Siemens
oder ABB Interesse bekundeten. Bei ABB hieß
es, man äußere sich nicht zu diesen Spekulationen. Auch aus dem Siemens-Umfeld ist zu hören, dass die Münchener derzeit kein Interesse
an Kuka haben. Ein Grund dafür ist sicher auch
Am Vorabend der Internationalen
Luftfahrtausstellung ILA in Berlin
geht es weniger um die Frage, wie
viele Flugzeuge der Hersteller Airbus noch verkaufen kann. Vielmehr
müssen sich die Airbus-Manager
die Frage gefallen lassen, wie viele
Maschinen sie eigentlich liefern
können. Denn Produktionsprobleme hemmen die pünktliche Auslieferung der unterschiedlichsten Modelle. Seite 20
Experten warnen vor
Fußball-Investments
Hohe Renditen mit der schönsten
Nebensache der Welt? Für Experten ist das keine runde Sache.
Denn wenn ein Fußballverein eine
Anleihe auflegt, ist das Investment
der Fans häufig der letzte Ausweg,
weil sich Banken verweigern oder
Sponsoren zögern. Seite 30
Eons Neustart Seiten 4 bis 7
Roboter-Firma soll europäisch bleiben
Thomas Sigmund, Klaus Stratmann
Berlin
Reuters
Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP
Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 €
Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK
Ungarn 1200,00 FT
E
nde 2014 hatte Johannes
Teyssen die Öffentlichkeit mit seinem spektakulären Strategiewechsel überrascht: der wirtschaftlich und juristisch heiklen
Aufspaltung von Eon in zwei Teile.
Am nächsten Mittwoch sollen die
Aktionäre die Abtrennung der
Kraftwerksgesellschaft Uniper besiegeln.
„Nach menschlichem Ermessen
rechne ich mit einer sehr breiten Zustimmung“, gibt sich Teyssen im Interview mit dem Handelsblatt überzeugt. „Die strategische Logik war
und bleibt richtig.“
Die Eon SE soll sich künftig auf
das Geschäft mit der Energiewende
konzentrieren: auf erneuerbare
Energien, Vertrieb und Netze. Uniper versucht, in der alten Energiewelt Geschäfte zu machen, und
übernimmt die Kohle- und Gaskraftwerke, den Großhandel und
die Gasproduktion.
Die Aufspaltung allein ist keine
Erfolgsstrategie, die Herausforderungen sind immens. So muss
Teyssen einräumen, dass die beiden Unternehmen in einem äußerst schwierigen Umfeld starten.
„Natürlich hat sich die Startposition geändert“, sagt er. „Es fehlen
schon ein paar Hundert Millionen
Euro an Erträgen, mit denen beide
Teile geplant hatten.“
In den vergangenen eineinhalb
Jahren sind die Strompreise im
der hohe Preis, den Midea bietet. In der Bundesregierung wird auch über andere Varianten
nachgedacht. So könnte man sich vorstellen,
dass ein Autohersteller gemeinsam mit einem
arabischen Fonds bei Kuka einsteige.
Auslöser für die Überlegungen der Politik ist
die Sorge, die Chinesen könnten bei Kuka
Know-how absaugen. Die Wirtschaft dagegen
warnt vor Protektionismus. „Fusionen und
Übernahmen sind Teil der Weltwirtschaft, von
der gerade die Exportnation Deutschland stark
profitiert“, hieß es beim BDI.
Berichte Seite 8 u. 46
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
Gegenwind für
EU-Bankenabwicklung
Die großen Banken der Euro-Zone
wehren sich vehement gegen Pläne der EU, Eigentümer und Gläubiger von Finanzinstituten im Fall eines Zusammenbruchs künftig zur
Kasse zu bitten. Unterstützung erhalten sie jetzt von Frankreich und
Italien. Seite 32
Schlechte Stimmung am
Private-Equity-Markt
Das Geschäftsklima am deutschen
Private-Equity-Markt hat sich deutlich abgekühlt. Das vom Branchenverband BVK und der Förderbank
KfW berechnete „German Private
Equity Barometer“ ist im ersten
Quartal um 14,3 Zähler auf 45,4
Punkte abgesackt. Seiten 29, 36