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Was passiert, wenn Computer tödliche Fehler machen?
Seite Drei
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HF1
(SZ) Wenn Menschen über Gebühr lange
mit allerlei Erörterungen gequält werden,
grätschen sie bei erstbester Gelegenheit
gern mit der Frage dazwischen: „Und, was
lernt uns dieses?“ Die verballhornte Form
der Frage soll deutlich machen, was ihrer
Ansicht nach endlich gesagt werden muss,
nämlich dass man aus bestimmten Sachen
und Vorgängen nichts, aber auch rein gar
nichts lernen kann, schon gar nicht fürs
Leben. Beweisen lässt sich das nicht, doch
fehlen auch die Belege dafür, dass jemals
jemand aus Romanen einen anderen Nutzen gezogen hätte als die Freude an dessen
Lektüre. Weder hat Thomas Manns „Zauberberg“ zu einer neuen Blüte der Pneumonieprophylaxe geführt noch Gustave Flauberts „Madame Bovary“ zu einem Erstarken der ehelichen Treue. Noch viel weniger
hätte man gedacht, dass sich aus Jonas Jonassons Roman „Der Hundertjährige, der
aus dem Fenster stieg und verschwand“ anderer Honig würde saugen lassen als Spaß
an der schrägen Story. Nun aber sagte Jonasson dem Magazin chrismon, dass Allan
Karlsson, der aus dem Malmköpinger Altersheim durchs Fenster abhaut, sehr wohl
ein Vorbild sein könne, und zwar in diesem
Sinn: Öfter im Leben aus dem Fenster steigen und was Neues anfangen!
Jonassons Rat ist schlitzohrig wie sein
Romanheld. Karlsson steigt ja nicht aus
dem Fenster, um seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, um „noch einmal durchzustarten“, wie man so sagt. Wer so etwas
im Sinn hat, wirft sich auf die Imkerei,
nimmt ein Sabbatical oder macht sich auf
den Jakobspilgerweg, alles Unternehmungen, die man nicht vom Fenster aus beginnt. Nein, Karlsson steigt aus dem Fenster, weil er den Feierlichkeiten zu seinem
100. Geburtstag entgehen will. Das ist sein
gutes Recht, bringt ihn andererseits aber
in verdächtige Nähe zu zwei literarischen
Gestalten, die ihre aus anderen Gründen
nötige Flucht ebenfalls durchs Fenster bewerkstelligen. Die eine ist der aus dem bairischen Volkslied bekannte Hias, der vom
Bauern überrascht wird und so jäh aus der
Kammer der Liebsten flüchten muss, dass
er den Fensterstock mitnimmt. Die andere
ist der Dorfrichter Adam aus Kleists „Zerbrochnem Krug“, ein Hias von Huisum in
der Provinz Utrecht, nur dass ihm nicht der
Fensterstock nachbricht, sondern die Perücke im Weinspalier hängen bleibt.
Hildesheimers Erzählung „Warum ich
mich in eine Nachtigall verwandelt habe“
führt die edelste Art des Aus-dem-FensterSteigens vor. Weder hat ihr Held 100. Geburtstag noch muss er sich aus einer amourösen Falle retten. Er hat nur die Welt satt
und sehnt sich nach einem reinen, leidenschaftslosen Dasein. Also begibt er sich ins
Schlafzimmer, öffnet das Fenster weit, verzaubert sich und fliegt davon. Hätte Karlsson so zaubern können, wäre das für ihn
ebenfalls eine Option gewesen. Ob freilich
Jonasson darüber 400 Seiten hätte schreiben können, ist die andere Frage.
MÜNCHEN, DIENSTAG, 5. JULI 2016
72. JAHRGANG / 27. WOCHE / NR. 153 / 2,60 EURO
Drohanruf nach
Panama-Berichten
Türkische Geschäftsleute tauchen
in den Dokumenten auf
München – Die türkische Tageszeitung
Cumhuriyet ist wegen einer Serie von Enthüllungen über regierungstreue Geschäftsmänner massiv bedroht wurden. Das regierungskritische Blatt hatte vor einer Woche
angekündigt, sich in Kürze in seiner Berichterstattung mit Unternehmern aus
dem direkten Umfeld von Präsident Erdoğan zu beschäftigen, deren Namen in den
als Panama Papers bekannt gewordenen
Unterlagen auftauchen. Nach Angaben
von Cumhuriyet rief daraufhin einer der
Geschäftsmänner in der Redaktion an, offensichtlich mit dem Ansinnen, die Journalisten einzuschüchtern: „Macht keinen Killer aus mir“, soll der Wortlaut gewesen
sein. Auch oppositionelle Geschäftsleute
tauchen in den Panama Papers auf. Cumhuriyet ist das einzige türkische Medium, das
gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung
und weiteren Partnern in den 2,6 Terabyte
Daten nach Spuren in die Türkei gesucht
hat. In den Dokumenten finden sich demnach Hunderte Firmen und Personen aus
der Türkei. sz
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Führerscheine erhalten
neues Verfallsdatum
Nigel Farage war die treibende Kraft im Brexit-Lager. Seinen Sitz im Europaparlament will er trotz seines Rücktritts als Parteichef behalten.
FOTO: PHILIPPE HUGUEN/AFP
Anstifter der Brexit-Kampagne tritt ab
„Ich will mein Leben zurück“: Ukip-Chef Farage sieht nach dem Referendum sein Ziel erreicht
und legt den Parteivorsitz nieder. Europäische Politiker nennen die Entscheidung verantwortungslos
von björn finke
London – Anderthalb Wochen nach dem
Sieg des Brexit-Lagers bei der Volksabstimmung ist einer der wichtigsten Vorkämpfer der Kampagne völlig überraschend zurückgetreten: Nigel Farage, Chef der EUfeindlichen UK Independence Party
(Ukip), sagte am Montag in London, er habe nach dem Erfolg beim Referendum politisch alles erreicht, was er sich vorgenommen habe. „Es ist richtig, wenn ich jetzt beiseite trete“, sagte der Europa-Abgeordnete, der sich seit Jahrzehnten für den Austritt Großbritanniens aus der EU einsetzt.
„Ich will mein Leben zurückhaben.“
Bereits Ende vergangener Woche hatte
Boris Johnson überraschend bekannt gegeben, nicht für das Amt des Premierministers zu kandidieren. Der frühere Londoner
Bürgermeister, der für die Konservativen
im Parlament sitzt, war der populärste Vertreter der Brexit-Kampagne. Farage sagte,
er werde seine Partei Ukip weiter unterstützen, eine Empfehlung für einen Nachfolger als Vorsitzenden gab er aber nicht ab.
Die Partei kam bei den Parlamentswahlen
im vergangenen Jahr auf 12,6 Prozent der
Stimmen, viermal so viel wie 2010. Wegen
des britischen Mehrheitswahlrechts stellt
Ukip jedoch nur einen Abgeordneten. „Ohne Ukip hätte es kein Referendum gegeben“, sagte Farage.
Vorige Woche feierte der 52-Jährige den
Erfolg bei der Volksabstimmung mit einer
Rede im Europaparlament. Er bezeichnete
das Ergebnis als „Licht der Hoffnung“ für
den Kontinent und prophezeite, dass andere Staaten Großbritannien folgen würden.
Auf seinen Abschied reagierten Politiker
mit Angriffen: „Die Zündler schleichen
sich davon. Das Nicht-Antreten Boris Johnsons und der Rücktritt Nigel Farages zeigen die Verantwortungslosigkeit und Planlosigkeit der Brexit-Befürworter“, sagte
der österreichische Europa-Abgeordnete
Othmar Karas von den Christdemokraten.
Nach Farages Rücktritt ist es nun bei
gleich drei britischen Parteien offen, wer
sie in Zukunft führen wird. Der konservative Premierminister David Cameron kündigte direkt nach dem Referendum an, als
Regierungschef und Parteivorsitzender zurückzutreten. Fünf Politiker bewerben
sich um die Nachfolge, als Favoritin gilt Innenministerin Theresa May. Am Dienstag
beginnt die konservative Fraktion damit,
in mehreren Wahlgängen zwei Kandidaten
zu bestimmen, über die dann die Mitglieder entscheiden.
Bei der Oppositionspartei Labour
wächst der Druck auf den Vorsitzenden Jeremy Corbyn. Am Montag sagte die Abgeordnete Angela Eagle, sie werde gegen Corbyn antreten, sollte es zu einer Neuwahl
durch die Mitglieder kommen. Corbyn hat
das Vertrauen der Fraktion verloren, weigert sich aber, zurückzutreten.
Schatzkanzler George Osborne legte unterdessen einen Plan zur Stärkung der
Wirtschaft vor. Wegen der Turbulenzen
nach dem Sieg des Brexit-Lagers prophezeien Volkswirte dem Land einen Abschwung. Der konservative Politiker kündigte an, die Steuern auf Unternehmensgewinne von 20 auf unter 15 Prozent zu senken. Großbritannien solle die niedrigste Rate aller großen Wirtschaftsnationen haben, sagte er. Zudem hofft er auf mehr Investitionen aus China. Seiten 2 und 4
HEUTE
Meinung
Frankreich schöpft im Fußball
Selbstvertrauen. Jetzt kommen
ausgerechnet die Deutschen
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Feuilleton
Erdoğan provoziert die Säkularen:
In der Hagia Sophia wird wieder
muslimisch gebetet
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Wissen
Der Physiker Dan Shechtman erklärt,
warum Lehrer die wichtigsten
Menschen der Welt sind
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Wirtschaft
Um Italiens Geldinstitute zu retten,
muss Premier Renzi
Europas Regeln brechen
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Sport
Im Sinne des Fairplay: Real Madrid
soll 18,4 Millionen Euro an
Staatshilfen zurückzahlen
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Medien, TV-/ Radioprogramm
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4 190655 802602
Axel W. weiß bis heute nicht, wer ihm die
Sache eingebrockt hat. Jedenfalls setzte
die anonyme Anzeige aus dem Jahr 2007,
die den damaligen Manager des Forschungszentrums Karlsruhe der „Korruption und Veruntreuung von Steuergeldern in Millionenhöhe“ bezichtigte, eine
Kettenreaktion in Gang. Zwar verpuffte
der ursprüngliche Vorwurf rasch. Dafür
fanden die Ermittler etwas anderes: Ein
80 000-Euro-Darlehen, das ihm ein
Freund gewährt hatte. Ein Freund, der in
hervorgehobener Position für eine Firma
arbeitete, mit der das Forschungszentrum Geschäfte machte – und Axel W. war
mit zuständig für Aufträge zum Rückbau
von Reaktoren. Der eine vergab Aufträge,
der andere bekam sie, und zwischen den
beiden floss Geld. Die Staatsanwaltschaft
Karlsruhe schrieb eine Anklage.
Der Prozess nahm für den Ex-Manager
zwar ein gutes Ende. 2013 sprach ihn das
Landgericht Karlsruhe frei – ohne den
Geiz statt Trost
Wen die Justiz falsch verdächtigt, bekommt selten Entschädigung
Schatten eines Zweifels. Das Darlehen für
ein Ferienhaus – wiewohl in merkwürdiger Heimlichkeit in einer Tiroler Bank abgewickelt – sei rein privat gewesen. Kein
Schmiergeld, keine Korruption, nur eine
Geste der Freundschaft. Der Mann sei unschuldig, befanden die Richter.
Und doch wird er an diesem Dienstag
wieder vor dem Landgericht stehen, zur
Urteilsverkündung über seine Amtshaftungsklage gegen das Land Baden-Württemberg. Er fordert Entschädigung in
sechsstelliger Höhe: Es geht ihm vor allem um entgangenen Lohn nach seiner
Kündigung 2011. Doch in der Verhandlung deutete sich an, dass seine Chancen
schlecht stehen. Der Fall illustriert, wie
sehr der Staat knausert, wenn es um Ent-
schädigungen für die Folgen eines Strafprozesses geht. Eine Amtshaftungsklage
wegen einer Anklage der Staatsanwaltschaft ist auch bei einem späteren Freispruch kaum zu gewinnen.
Selbst wer zu Unrecht im Gefängnis
saß, bekommt zwar 25 Euro Haftentschädigung pro Tag, muss aber – wenn er für
den Knick in seiner Arbeitsbiografie entschädigt werden will – mühsam nachweisen, welche Karriere er ohne Knast gemacht hätte. „Die Justiz schiebt eine Fehlerkultur weit von sich“, kritisiert Ulrich
Schellenberg, Präsident des Deutschen
Anwaltvereins. Er plädiert für großzügigere Entschädigungsregeln.
Besonders hart kann einen Angeklagten die „Verdachtskündigung“ treffen.
Der schwerwiegende Verdacht einer Straftat reicht für eine fristlose Kündigung –
da hilft dem Betroffenen die Unschuldsvermutung gar nichts, unter Umständen
nicht einmal der rechtskräftige Freispruch. Axel W. hat auf Wiedereinstellung geklagt, doch das Landesarbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Unschuldig vor dem Strafgericht, schuldig vor
dem Arbeitsgericht – widerspricht sich
die Justiz da selbst?
Doch möglicherweise ist die Wahrheit
im Fall Axel W. weder weiß noch schwarz,
sondern grau. Denn die Arbeitsrichter sagen ungefähr Folgendes: Der Kredit mag
nicht strafbar sein – aber es sei dem Forschungszentrum schwerlich zumutbar,
dass sein Angestellter Geld nimmt von einem, dessen Firma auf Aufträge aus ist.
Keine Korruption, aber doch eine „schwerwiegende Vertragsverletzung“. Nächstes
Jahr entscheidet das Bundesarbeitsgericht.
wolfgang janisch
Chinesen haben Mehrheit am Roboter-Hersteller Kuka
Aktionäre der Augsburger Firma verkaufen Anteile an umstrittenen Investor und unterlaufen damit Pläne von Minister Gabriel
Berlin – Die Versuche, den Augsburger Roboterhersteller Kuka in deutschen Händen
zu halten, sind gescheitert. Am Montag
gab auch der Industrielle Friedhelm Loh
bekannt, er werde seine Kuka-Anteile an
den chinesischen Hausgeräte-Hersteller
Midea verkaufen. Loh hält bisher über seine Beteiligungsfirma Swoctem zehn Prozent der Aktien. Damit besitzt Midea mehr
als die Hälfte der Kuka-Anteile – ein Szenario, das die Bundesregierung eigentlich unbedingt verhindern wollte.
Bis zuletzt hatte vor allem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) versucht, ein Gegenangebot für Kuka aufzutreiben. Im Gespräch war unter anderem eine Drittelung der Anteile. So hätte Midea
30 Prozent der Aktien übernehmen können, weitere 30 Prozent wären in Händen
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eines deutschen Investors geblieben, noch
einmal 30 Prozent hätten an einen „neutralen“ Dritten gehen können, etwa an Geldgeber aus Katar. Die verbleibenden zehn Prozent hätten in diesem Fall kleinere Aktionäre gehalten.
Dies sollte vor allem verhindern, dass
mit den Anteilen an Kuka auch wichtiges
Know-how nach China abwandert –
schließlich erfährt ein Roboterhersteller
auch viel über die Produktionsprozesse seiner Kundschaft, an die er seine Maschinen
liefert. Zugleich mühte sich Gabriel stets
klarzustellen, die Suche nach anderen Investoren richte sich nicht per se gegen chinesische Firmen, die in Deutschland investieren wollen. Nun bleibt nur noch die Möglichkeit, dass Midea freiwillig Anteile weiterreicht – und zwar jene Anteile, die über
49 Prozent hinausgehen. Derzeit lotet Kuka-Vorstandschef Till Reuter in Gesprächen mit potenziellen Investoren aus, wer
diese Anteile übernehmen könnte.
Die Schwelle von 49 Prozent hat Midea
schon jetzt überschritten. Erst am Sonntag
hatte der Großaktionär Voith bekannt gegeben, er wolle seinen 25,1-Prozent-Anteil an
Kuka verkaufen – für insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Zusammen mit dem Paket des
hessischen Unternehmers Loh dürften die
Midea-Anteile an Kuka nun bei mehr als
52 Prozent liegen. Das Angebot der Chinesen, so heißt es nun im Wirtschaftsministerium, sei einfach zu attraktiv gewesen. Pro
Aktie bietet Midea 115 Euro. Vor der Bekanntgabe des Übernahmeangebots im
Mai waren Kuka-Anteile noch für etwa 85
Euro erhältlich gewesen. Eine neue „Was-
serstandsmeldung“ kündigte Midea für
Donnerstag an. Dann wird deutlich, wie viele Anteile das chinesische Unternehmen
bisher schon eingesammelt hat.
Allerdings muss Midea noch eine Hürde
nehmen. Man werde, so erfuhr die Süddeutsche Zeitung am Montag aus dem Wirtschaftsministerium, den Verkauf einer
Prüfung nach dem Außenwirtschaftsgesetz unterziehen. Diese soll klären, ob der
Verkauf „wesentliche Sicherheitsinteressen“ gefährdet. Anhaltspunkte dafür gäbe
es, weil Kuka-Roboter auch im militärischen Bereich eingesetzt werden. Allerdings räumt das Ministerium selbst ein,
dass es sich bei dieser Prüfung letztlich um
ein „stumpfes Schwert“ handele. Allenfalls
bringt sie noch etwas Zeit.
m. bauchmüller
Wirtschaft
Berlin – Autofahrer in Deutschland müssen ihre Führerscheine voraussichtlich früher umtauschen als bislang geplant. Das
geht aus einem Entwurf hervor, den der
Wirtschaftsausschuss des Bundesrates gefasst hat. Alle bis 2013 ausgestellten Führerscheine sollten ursprünglich bis 2033
gültig sein. Jetzt sollen bis 2024 die rund 15
Millionen Fahrlizenzen ausgewechselt werden, die bis zum 31. Dezember 1998 ausgestellt worden sind. sz Seiten 4 und 5
Polizeipanne im Fall von
15-jähriger Attentäterin
Berlin – Niedersächsische Behörden hätten schon vor der Messerattacke einer
15-jährigen Islamistin auf einen Polizisten
über die Attentatspläne informiert sein
können. Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR lagen Chatnachrichten, in denen Safia S. über eine
mögliche „Märtyreroperation“ sprach, der
Polizei drei Wochen vor dem Anschlag in
Hannover vor, wurden aber erst danach inhaltlich ausgewertet. sz
Seite 5
Strom-Konzern Eon
scheitert mit Klage
Essen – Eon ist mit einer millionenschweren Schadenersatzklage vor dem Landgericht Hannover gescheitert. Die sieben
ältesten deutschen Meiler mussten nach
der Katastrophe von Fukushima 2011 einige Zeit vom Netz, um ihre Sicherheit zu prüfen – darunter die Kraftwerke Isar 1 und
Unterweser. Wegen des Ausfalls der Stromproduktion forderte der Energiekonzern
gut 382 Millionen Euro von Bund, Bayern
und Niedersachsen. vbe
Wirtschaft
Offenbar Überreste
von Peggy gefunden
Lichtenberg – Die Skelettreste, die ein Pilzsammler in einem Wald nahe dem oberfränkischen Lichtenberg gefunden hat, stammen nach Angaben der Ermittler „höchstwahrscheinlich“ von der seit 15 Jahren vermissten Peggy. Es seien auch Gegenstände
entdeckt worden, die auf das Mädchen hindeuten. Wie Peggy zu Tode kam, ist noch
unklar, die Polizei ermittelt gegen unbekannt. Das Obduktionsergebnis wird an
diesem Dienstag erwartet. sz Bayern
Dax ▼
Dow
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Sonne und Wolken im Wechsel. Schauer
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Norden und Osten sowie über den Mittelgebirgen zu. Auch sonst kann die Gewitterneigung gebietsweise ansteigen. Temperaturen 18 bis 28 Grad.
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